Exa by Photo but More

Exa - die "kleine Schwester der Exakta Varex" by Photo but More

Vorgeschichte

Ihagee-Signet

In den 1920/1930er Jahren erwarb die Dresdner Ihagee mit ihrer Palette attraktiver Kameras weltweit einen guten Ruf. Ab 1933 konzentrierte sich die Fertigung mehr und mehr auf die Exakta und nach Vorstellung der Kine Exakta im Jahr 1936 auf diese Kleinbild-SLR. Ab 1939 wurden praktisch nur noch Kine Exakta gebaut. Mit der Enteignung des Ihagee-Gründers Steenbergen durch das Nazi-Regime im Jahr 1942 musste die Kamerafertigung zugunsten von Kriegsgütern fast gänzlich eingestellt werden.

40 Jahre IhageeVorausschauende Mitarbeiter stellten Exakta-Bauteile und -werkzeuge außerhalb des Werkes sicher. Dadurch wurde es nach der Totalzerstörung der Betriebsstätte Schandauer Straße in der Dresdner Bombennacht im Februar 1945 schon bald möglich, die Kameraproduktion in anderen Räumen (Blasewitzer Straße) wieder aufzunehmen. Bereits im August 1945 wurde die erste Kine Exakta aus vorhandenen Teilen gebaut.

Weil die Ihagee bis zur Nazi-Beschlagnahmung niederländisches Eigentum war, blieb ihr die Demontage der vom Bombenangriff nicht zerstörten Anlagen in den ersten Nachkriegsjahren erspart. Daraus erwuchsen auch relativ gute Kontakte zu den alliierten Besatzungstruppen und einige Vorteile gegenüber den meisten anderen anderen Dresdner Betrieben. So blieb die Ihagee vom Beschlagnahme- und Demontagebefehl Nr. 124 der sowjetischen Militärverwaltung vom 30.10.1945 verschont.

Doch musste auch die Ihagee Reparationen an die UdSSR leisten. Dies erwies sich für das Unternehmen jedoch durchaus als Vorteil, weil die Produktion weitgehend störungsfrei neu organisiert werden konnte. Die produzierten Kameras - anfangs noch Kine-Exakta's aus Vorkriegsteilen, später die sogenannte "Reparations-Exacta "C" - wurden nahezu vollständig an die sowjetische Militärverwaltung geliefert und vom Land Sachsen bezahlt. Grundlage war ein mit der Sowjetischen Militäradministration vereinbarter Vertrag zur Lieferung von 20.000 Exakta-Kameras. Dieser Zustand blieb bis Jahresmitte 1949, als bereits die Kine II gebaut wurde, erhalten. Eine andere Geschichte hingegen ist der Verbleib der in diesen Jahren an die Militärverwaltung gelieferten Kameras...

Jedenfalls ermöglichte dieser Zustand den in Dresden verbliebenen Ihagee-Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten auch für neue Produkte. So konnten die Exakta Varex mit ihrem revolutionären Wechselsuchersystem, die einfachere Exa sowie 1951 eine Wiederauflage der 6x6 Exakta entstehen. Behindert wurde diese Entwicklung allerdings durch mehrere Wechsel in der Unternehmensleitung und den Weggang von Mitarbeitern, die ihre Zukunft in den Westzonen suchten. Leider war aber diese erfolgversprechende Periode nur von kurzer Dauer - die DDR-Regierung stellte 1951 die Ihagee AG unter staatliche Verwaltung. Dies bedeutete in der Folge auch das Ende marktfähiger Neuentwicklungen.

Prospekt 1950

Die Entwicklung der Exa

Im Zusammenhang mit den Exakta-Reparationslieferungen an die sowjetische Militärverwaltung - viele Kameras landeten auf zum Teil abenteuerlichen Wegen in den USA - konnten Exakta-Kameras an den guten Ruf der Ihagee-Vorkriegserzeugnisse in den USA anknüpfen. In der Zeit um 1948/1950 wurde fast die komplette Produktion exportiert. Einige sich daraus auch ergebende Probleme, wie etwa die Namensgebung der Exakta "Varex" konnten mehr oder weniger elegant gelöst werden. Doch wurde spätestens nach der Währungsreform in Westdeutschland erkannt, dass auch innerhalb Deutschlands Nachfrage nach hochwertigen Kameras entstand.

Parallel mit der Exakta Varex wurde ein einfacheres Modell entwickelt, zunächst "Exa Varex" genannt. Beide Kameras wurden zur Leipziger Frühjahrsmesse 1950 vorgestellt. Die Exa sollte zu einem vergleichsweise günstigen Preis die Benutzung von Zubehör und Objektiven der für professionelle Zwecke ausgerichteten Exakta Varex ermöglichen. Deshalb war auch für diese Kamera der Name Exa mit dem Zusatz "Varex" vorgesehen. Damit sollte auf die Anwendungsvielfalt dieser beiden Dresdener SLR schon im Namen aufmerksam gemacht werden. Da jedoch "Varex" aus rechtlichen Gründen in den USA nicht durchsetzbar war (Argus hatte darauf Namensrechte angemeldet), wurde bei der Exa auf diesen Zusatz schon vor ihrer Einführung verzichtet. Die USA waren für die Ihagee das Hauptabsatzgebiet. Für die Exakta wurde ein anderer Weg gewählt, den ich auf meiner Seite bei den Exportausführungen ausführlich beschreibe.

In den Folgejahren wurde die Exa nur noch geringfügig verändert, so dass sie - bis 1987 produziert - zur am längsten gebauten Spiegelreflexkamera wurde. Insgesamt wurden - lt. Richard Hummel - von Februar 1950 bis September 1987 fast 1,4 Mio Exa's in Dresden gebaut!

Die Einführung der Exa 1950/1951

Exa Prospekt 1951

Die Exa ist die wohl erste „Einsteigerkamera“, wie Jahrzehnte später bis heute die Grundmodelle vornehmlich japanischer Kamerafabrikate genannt wurden. Während die in den Nachkriegsjahren in der DDR-Ära entstandene Exakta Varex noch ein Nachfolgemodell der Ur-Exakta aus den 30er Jahren ist, handelt es sich bei der Exa um eine echte "Eigenentwicklung" der damals noch eigenständigen Ihagee. Doch bis es diese vergleichsweise einfach konstruierte Spiegelreflexkamera ab 1950 in den Läden zu kaufen gab, hatte sie einige Geburtswehen zu überstehen.

Prospekt 1952Aufgrund der "Varex"-Namensproblematik entfiel noch vor Produktionsbeginn dieser Zusatz bei der Exa. Entgegen der Annahme mancher Sammler sind also keine Exa Varex in den Handel gelangt. Eines der zur Vorstellung 1950 gefertigten Exemplare konnte ich in der von Richard Hummel in Dresden zusammengestellten Museums-Präsentation noch besichtigen. Aus produktionstechnischen und Kapazitätsgründen verzögerte sich die Auslieferung der neuen Exa noch ein Jahr, bis im Februar 1951 die erste Version (noch mit der im praktischen Betrieb nicht erreichten 1/250s) erhältlich war.

Die Verkaufserfolge waren anfangs eher mäßig, weil die potenziellen Käufer mit einem solchen Unikum gar nichts anzufangen wussten. Anwender der Spiegelreflex-Technik waren Profis und engagierte Amateurfotografen, die neben fotografischem Fachwissen auch über ein wenig Kleingeld verfügen mussten. Denn eine Exakta - dazu gab es damals kaum Alternativen bei den SLR's - kostete nicht gerade wenig. Und wenn es denn keine Exakta sein sollte, entschied man sich eben für Leica oder Contax. Was, bitteschön, sollte man mit einer Exa anfangen, die mit Verschlusszeiten von 1/25-1/150 sec. eher kümmerlich daherkam? Die anfangs bei den ersten verkauften Kameras gravierte Verschlusszeit von 1/250 s wurde nie erreicht. Überdies lässt der eigenwillige Klappenverschluss die Verwendung langbrennweitiger Objektive nur bedingt zu, ab etwa 100 mm Brennweite tritt meist eine Vignettierung am oberen Bildrand auf. Und für die heranwachsende Käuferschicht preiswerter Amateurkameras waren die anfänglichen 260 DM, die für eine Exa mit Meritar auf den Ladentisch geblättert werden sollten, auch nicht gerade ein Reizangebot. Diese entschied sich also eher für Silette + Co.

Die Exa ab 1951 bis zum Produktionsende 1987

Exa Jubi

Es brauchte einige Zeit, bis die Exa ihre für sie passende Marktnische entdeckte. Die fand sich erst, nachdem in der Werbung die Exa als "kleine Schwester der Exakta Varex" angeboten wurde. Ab 1953 schaffte der Hinweis auf ein zur Exakta Varex passendes Zweitgehäuse in Verbindung mit einer drastischen Preissenkung auf 195 DM den Umschwung. Zugleich entstand durch die zunehmende Verbreitung des Farbfilmes ein Trend hin zu einer „Zweitkamera“, dem die Exa Rechnung trug. Auch erwachte bei immer mehr Fotografen das Interesse an der Spiegelreflex-Technik und wo sonst konnte man eine solch preiswerte Möglichkeit dafür finden als bei der Exa? Der Grundstein für die - nach der Leica - am längsten gebaute Kamera war somit gelegt.

Während bis Ende 1951 kaum mehr als 500 Exa's einen Liebhaber fanden, waren es Ende 1953 schon über 30.000... Das war für damalige Verhältnisse eine stattliche Zahl und führte zu Produktionsengpässen in der Blasewitzer Straße. So fand eine Verfügung der DDR-Staatsführung, die Exa-Produktion in die Rheinmetall Werke nach Sömmerda zu verlegen, neben viel Kritik auch Zustimmung. Zwar ging die dieser Entscheidung wohl auch zugrundeliegende Intention, bei Rheinmetall moderne Produktionsabläufe nach "imperialistischen" Vorbildern zu erkunden, gründlich daneben. Doch gab es in der Folge auch in westdeutschen Fotoläden wieder Exakta's zu kaufen. Abgesehen davon ranken sich um diesen Umzug der Exa von Dresden ins thüringische Sömmerda fortan Legenden und Spekulationen, beginnend schon bei der in Sömmerda gebauten Stückzahl (mehr dazu weiter unten).

Im Bild rechts die vielleicht schönste Exa, Typ 11 mit dem erhaben geprägten Frontschild aus dem Jahr 1959

Eine für Sammler leicht nachzuvollziehende Modellklassifizierung ist bei der Exa nicht ganz einfach. In Werbeschriften oder Bedienungsanleitungen des Herstellerwerkes werden bis 1960 keine Modelle oder gar Namensvarianten unterschieden (Ausnahme System Exa). Die Bezeichnung „Exa (0)“ ist erst weit später von Sammlern zur Unterscheidung von den Nachfolgetypen geprägt worden. Obwohl nicht sonderlich einfallsreich, hat sie sich mit den Jahren eingebürgert, auch „Exa Original“ ist geläufig. Richard Hummel gibt in seinem Standardwerk insgesamt 25 Exa-Modelle (darunter 2 Prototypen) und eine Gesamtstückzahl von 1.060.625 im Zeitraum Februar 1950 bis September 1987 an. Dazu kommen noch 9 Modelle (darunter 2 Prototypen) der Exa II mit insgesamt 307.792 Exemplaren. Auch der Berliner Sammler Klaus Wichmann hat in seinem recht verbreiteten Exa Buch (Verlag Lindemanns) versucht, die Exa-Modelle praxisgerecht zu typisieren.

Wie bei der Exakta wurden auch für die Exa in der Folge der Auseinandersetzung mit Steenbergen/Ihagee West ab etwa 1967 Namensvarianten für Exportzwecke verwendet:
EXA Ia: VX 100, EXAKTA 100, ELBAFLEX 175 / EXA 500: VX 200, EXAKTA 500.
Die Herstellerbezeichnung variierte ebenfalls: Ihagee Dresden, aus DRESDEN, Dresden, Pentacon.

Innerhalb der einzelnen Baureihen sind überdies einige verkaufs- und produktionsbedingte Detailunterschiede vorhanden, die dem Sammler – je nach Einstellung – Freude oder Verdruss bereiten. Es bleibt jedem selbst überlassen, daraus eine eigenständige (sammelnswerte) Modellvariante zu kreieren. Man wird immer wieder neu entscheiden müssen, was, wofür und wie viel man auszugeben bereit ist. Gerade bei den Exas ist diese Entscheidung umso schwieriger, weil es keine Werksaufzeichnungen gibt. Selbst manche Hummel-Angaben stellten sich nach einigem Nachfragen als unrichtig oder zumindest unvollständig heraus. So kann man dann seine Sammlung ohne weiteres auf über hundert Exa's mit im Detail unterschiedlichen Merkmalen aufstocken - bei mir sind es jetzt rund dreißig (und mehr sollen es auch nicht mehr werden).

Exa-Schild USAHierzu zählen die bei der Exa 0 anzutreffende exportbedingte Unterscheidung beim Stativgewinde 3/8 oder ¼ Zoll (überwiegend für USA-Exporte). Auch die zeitweise notwendige Herkunfts-Kennzeichnung legaler USA-Exporte gehört in diese Kategorie. Meist wurde dies mittels eines silberfarbenen Stempelaufdrucks auf dem Bodenleder „U.S.S.R. OCCUPIED“ oder GERMANY U.S.S.R. OCCUPIED“, seltener auf der Rückwand oder mit einer entsprechenden Ätzung (ab etwa 1960) oder Stempelung der Abdeckung gelöst.

Das gibt's nur in den USA - Autokennzeichen für den Exa-Fan....

Auch unterschiedliche DDR-Qualitätssiegel sind in den Einprägungen in der Rückwand- oder Bodenbelederung zu finden. Diese sind teilweise stark abgegriffen oder auch nur schwach geprägt, so dass sie für eine erweiterte Typeneinteilung kaum herhalten können. Gleiches gilt für den Bajonettring – grundsätzlich hatte die Wechselsucher-Exa keinen Anschlussring mit Außenbajonett. Dieses sollte ja der Aufnahme der wenigen langbrennweitigen Objektive vorbehalten sein, die mit der Exa ohnehin nicht verwendbar waren. Doch es gibt auch Ausnahmen, der Ring lässt sich einfach wechseln. Für die Schlitzverschluss-Exa’s gilt die Einschränkung nicht, was aber nicht heisst, das jede Exa II auch über einen Objektivanschluss mit Aussenbajonett verfügt ...

Bis auf zwei Ausnahmen wurde die Exa im Ihagee Stammwerk in Dresden gebaut. Die erste Ausnahme wurde offiziell mit Kapazitätsproblemen der Fertigung begründet, als im Jahr 1954 das vormalige Mercedes-Büromaschinenwerk, VEB Rheinmetall Büromaschinenwerk Sömmerda, mit der Exa-Herstellung betraut wurde. Richard Hummel gibt 8.000 dort gebaute Lizenzkameras an.
Diese Angaben zur Produktion in Sömmerda sind jedoch falsch.

Die Rheinmetall "System Exa" aus Sömmerda

Zur Rheinmetall Exa gibt es widersprüchliche Sammleraussagen und Angaben in der Literatur. Hartnäckig hält sich die Aussage, es seien nur etwa 8.000 Stück in Sömmerda gefertigt worden. Dagegen sprechen allein schon die in die Filmbühne der Nordthüringer Exa's gravierten Produktionsnummern. Diese beginnen bei etwa 245000 und enden mit 271000 (soweit bislang bekannt)...

Rheinmetall-ProspektAuch meine eigenen Recherchen in dem Werk, das Mitte der 1990er Jahre von der Treuhand abgewickelt wurde, belegen Anderes. Nach Aussage des damaligen Geschäftsführers, der die Exa-Produktion noch miterlebt hatte, wurden etwa 21.000 Exa's in Sömmerda gebaut. Diese Zahl entspricht in etwa den heute bekannten Seriennummern. Ursächlich für die Produktionsverlagerung nach Sömmerda war nach seiner Angabe, die Produktion von Einzelfertigung auf Serienfertigung umzustellen. Die Weiterentwicklung war unwesentlich und geschah "nur in dem Maße, dass sie der Fließfertigung besser entsprach“". Die Qualitätsmängel waren offenbar unerheblich „das Ziel bestand darin, diese Kameras ausschließlich zur Versorgung des DDR-Marktes zu produzieren“. Weil aber das Planziel - die Exa Produktion zu vereinfachen und die Stückzahlen zu erhöhen - wegen Materialengpässen innerhalb von knapp 2 Jahren nicht erreicht werden konnte, wurde die Fertigung wieder nach Dresden zurückgegeben.

Demnach wurde die Fertigung der Exa nach Sömmerda verlegt, um dort neue Produktionsmethoden zu erproben und eine automatisierte bzw. Fließbandfertigung nach westlichem Vorbild zu entwickeln. Einige Detailunterschiede der Kameras in dem vergleichsweise kurzen Produktionszeitraum 1954 bis 1956 belegen auch, dass an dem Gerät "herumgebastelt" wurde. Vor allem die ersten Exemplare (ab Seriennummern 245.000) lassen deutlich Ausführungsmängel erkennen. Vielfach musste manuell nachgearbeitet werden, um Passgenauigkeit für Sucher und Objektiv zu erreichen. Die Ihagee-Fabrikräume hätten solche Gehäuse nie verlassen dürfen ...

Immerhin zu einem eigenen Prospekt brachte es die System Exa von Rheinmetall noch im Jahr 1955

Die Exa's aus Sömmerdaer Fertigung wurden nicht für den Export freigegeben und nur innerhalb der DDR vertrieben. Im Verlauf der Produktion wurde denn auch das der Dresdener Ihagee 1953 für die Exa zunächst verliehene DDR-Prädikat Q1 (1. Qualität) herabgestuft auf /1\ und zeitweise /S\..... Nach Wiederaufnahme der Fertigung im Ihagee-Werk 1957 wird die Nummerierung dort bei 400.000 wieder begonnen.

Die EXA 1b und 1c von Certo

Die zweite Ausnahme ist die endgültige Produktionsverlagerung der EXA 1b ab 1983 in das ehemalige Certo Werk Dresden, die dort gefertigten Kameras erhielten ein „C“ vor der Seriennummer. Für das Folge-Modell 1c wurde eine neue Seriennummernreihe aufgelegt (bis etwa C103 xxx), nach Angaben im Dresdner Museum wurden 103 875 Exa 1c bei Certo hergestellt.


Meine Exa Sammlerklassifizierung

Geht es dem Hersteller um den Verkauf seiner aktuellen Produkte, besteht das Sammlerinteresse darin, diese Erzeugnisse nach systematischen oder zeitlichen Kriterien einzuordnen. Gibt es Herstellervorlagen, etwa eine Nummernliste wie bei Leitz, kann man sich daran abarbeiten. Derartige Vorlagen sind von der Ihagee für deren Erzeugnisse nicht vorhanden. So haben sich Sammler von Exakta und Exa stets bemüht, Produktionsübersichten dieser Kameras nach eigenen Kriterien und anhand bekannter Seriennummern aufzustellen. Eine erste brauchbare Übersicht existiert aus dem Jahr 1987 mit dem Buch EXAKTA CAMERAS 1933-1978 von Clément Aguila & Michel Rouah. Die Systematik entsprach dem damals Bekannten; später neu aufgetauchte Varianten machten dann eine Überarbeitung im Jahr 2003 sinnvoll.

Eine erste systematische Beschreibung der Exa-Produktreihe hatte ich bereits in den frühen 1990er Jahren für meine damalige Exakta-Fotoliste veröffentlicht. Nach einem Kontakt mit Richard Hummel im Jahr 1993 und weiteren eigenen Recherchen, u.a. in Sömmerda, habe ich diese für meine Sammlerkartei überarbeitet. Nach Richard Hummels Buch "Spiegelreflexkameras aus Dresden" (Juli 1994) hatte ich sie erneut aktualisiert und im Oktober 2009 hier eingefügt. Nun will ich mich bei einer weiteren Aktualisierung nicht dem Beispiel anderer Sammler anschließen, die für die Exa nach technischen und Ausführungsmerkmalen jeweils eigene Kriterien gefunden haben. Davon kursieren mittlerweile schon zu Viele.... Die auch sonst sehr empfehlenswerte Seite Dresdner-Kameras enthält eine tabellarische Übersicht der verschiedenen Sammlerklassifizierungen.

Um eine gute Vergleichbarkeit zu ermöglichen, bleibe ich also bei den Modellangaben von Richard Hummel. Diese lassen sich m.E. am besten nachvollziehen. Immerhin verfügte Richard Hummel aus seiner Tätigkeit bei der Ihagee über viel Insiderwissen, selbst wenn sich später in seinem Buch der eine oder andere kleine Systemfehler fand. Richard Hummel unterscheidet nach Exa – 1. Generation (1950 – 1961, Stückzahl 257.761) und Exa – 2. Generation (1962 – 1987), Stückzahl 802.864. Da aus dem Ihagee Werk keine offiziellen Produktionszahlen vorliegen, sind die von RH genannten Stückzahlen eine gute Grundlage für eigene Vergleiche mit aktuell angebotenen Exa's. Die Hummel'sche Einteilung ist also für den Exa-Sammler entsprechend folgender Aufstellung in 3 Gruppen bedarfsgerecht; auch andere sammlerübliche Modellbezeichnungen sind genannt.

Weil für die Exa insgesamt fünf verschiedene Seriennummernbereiche existieren, ist eine Einordnung nur nach der fortlaufenden Fabriknummer aber nicht möglich.

Exa mit dem Wechselsuchersystem der Exakta Varex - und Klappenverschluss

Exa 1. Generation / Exa(0) oder Exa Original, auch "Exa mit Gangschaltung" genannt

Exa 2. Generation / EXA I bis 1c, mit neuem Gehäuse und schwarzem Typenschild

Exa mit fest eingebautem Prismensucher und Schlitzverschluss


Exa 1. Generation - auch "Exa mit Gangschaltung" genannt

Exa Varex (1)

Exa 1. Version (RH 038) - Exa Varex

Prototyp mit 1/250s-Gravur als kürzeste Zeit, zwei blanke Blitzbuchsen für Blitzlampen (V) ohne Gravur, schwarzer Bajonettring mit Stift für die Synchronisation in Position 10:00 Uhr, ohne Riemenösen, quer gestreifter Kunstlederbezug.

Es wurden nur einige Vorserienexemplare zur Präsentation auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1950 hergestellt, lt. Richard Hummel 40 Stück; die Kamera kam offiziell nicht zum Verkauf.
Der Exa-Schriftzug auf der Frontplatte ist - aufgrund des Varex-Zusatzes - anders als bei den späteren Versionen.
Produktionszeit 2/1950, Stückzahl 40? (RH)



Das Foto zeigt den Exa-Prototyp aus der Dresdner Ausstellung, das montierte Objektiv ist ein Ludwig Victar 1:2,9/50 #615616

Exa Varex 039

Exa 2. Version (RH 039) - Exa Varex

Gravur 2502. Prototyp mit 1/250s wie Vormodell, jedoch 4 Blitzbuchsen V E, 2 chrom, 2 schwarz.
Produktionszeit 3/1950, Stückzahl 100? (RH) - 1. Änderung lt. Richard Hummel

Auch dieser 2. Prototyp - war ebenfalls in der Hummel-Ausstellung in Dresden zu sehen - gelang nicht in den Verkauf. Die von RH genannte Stückzahl ist schon deshalb fraglich, weil Exa's mit der normalen Gravur bereits ab Nr. 200 034 bekannt sind.


Das Foto zeigt den Exa-Prototyp aus der Dresdner Ausstellung (Archiv Nr. 1) mit einem Ludwig Meritar 1:2,9/50 #761644.

Nachtrag zur 1. + 2. Exa-Version "Exa Varex"
Ein Sammlerkollege berichtete mir hierzu, er habe die Exa Varex seinerzeit im Dresdener Museum in der Hand gehalten. Es habe sich dabei um einen unfertigen Prototyp gehandelt, mit einem aufgesetzten Typenschild aus Pappe.
Ich konnte die beiden Exa Varex-Typen damals nur durch ein Vitrinenglas fotografieren. Es handelt sich zudem auch noch um analoge Fotos, ohne Blitz angefertigt und nachträglich digitalisiert. Details zum Schild sind darauf nicht erkennbar, allerdings wirkt es im Vergleich mit späteren Exa's schon eigenartig. Deshalb kann ich aus eigener Einschätzung dazu keine Bewertung abgeben. Ich gebe die Aussage aber hier wieder, weil es sich um einen durchaus glaubwürdigen Sammler handelt, der wie ich (aber unabhängig von mir) in den 1990er Jahren Kontakte nach Dresden und zum inzwischen verstorbenen Richard Hummel hatte.
Somit dürften also Richard Hummels Produktionsangaben zu den frühen Exa-Versionen (100 Stück) in gleicher Weise irrtümlich und unzutreffend sein wie die Gesamt-Stückzahl des Mod. 040 (1150 Stück).

Exa (0) 1/250

Exa 3. Version (RH 040) - mit 1/250 s

Ur-Version, noch mit 1/250 s wie Prototypen; jedoch bereits mit Riemenösen
Produktionszeit 2/1951 – 8/1951, Stückzahl 1.150? (RH)
Bekannte Seriennummern 200 034 – 200 224

geriffelte BelederungDies ist die erste Exa, die damals käuflich erhältlich war. Entgegen den Angaben von Richard Hummel wurden von dieser Ur-Version der Exa wohl nur etwa 200 bis 250 Stück ausgeliefert, ausserdem hatten die meisten Kameras seitliche Riemenösen.

Bei Reparaturen im Werk wurden später sowohl die Frontplatte der Exa Varex als auch die linke Deckplatte mit der Verschlusszeitangabe 1/250 s ausgetauscht. Diese kürzeste Verschlusszeit wurde von Beginn an nicht erreicht und bei den Folgemodellen entsprechend mit 1/150 graviert.

Exa 0 US-AnlIm Bild der Rückseite ist die anfänglich "geriffelte" Belederung der Versionen 1 bis 6 gut zu erkennen.


Exa 1/250

Anleitung für eine für die USA bestimmte Export-Exa, Ausgabe Dezember 1950 (209/10/5012). Hier wird die frühe Exa noch ohne Trageösen gezeigt.
Im Innenteil der Anleitung ist dann auch zu lesen, dass die Ur-Version mit der Verschlusszeit 1/250s beschrieben wird (kleines Foto rechts).


USA-Preisblatt In der Literatur, so bei Richard Hummel, aber auch in frühen Bedienungsanleitungen oder Anzeigen zeigen Fotos die Exa ohne Trageösen. Nach Richard Hummel wurden diese erst beim Modell 6 "im Lauf des Produktionszeitraumes" eingeführt. Mir bekannte frühe Exa's haben hingegegen ab etwa Fabriknr. 200 100 allesamt Trageösen.

Lediglich Kameras mit darunterliegenden Nummern habe ich bislang ohne Trageösen gesehen. Doch taucht die Kamera einfach zu selten auf, um hierzu allgemeingültige Aussagen machen zu können.








Ein Exa-Preisblatt aus dem Jahr 1952.
Es wurde herausgegeben von der Exakta Camera Co. New York, der offiziellen USA-Vertretung der Ihagee.


Exa (0) 4. Vers.

Exa 4. Version (RH 041) - mit 1/150 s

gleiche Ausführung wie Vormodelle, jedoch mit seitlichen Trageösen und kürzeste Belichtungszeit jetzt 1/150 s.
Exa 0 innenProduktionszeit 8/1951 – 2/1952, Stückzahl 11.187 (RH)
bekannte Seriennummern 200 303 - 202 592



Innenansicht der frühen Exa's. Bitte achten Sie besonders auf die Andruckfeder in der Rückwand; dort ist ab Modell 6 noch eine weitere Feder zu finden.

Exa 0 Vers. 5

Exa 5. Version (RH 042) - Blitzsynchronisation M X

gleiche Ausführung wie Vormodelle, jedoch Frontplattengravur für Blitz jetzt M X (bisher V E)
Produktionszeit 2/1952 – 6/1952, Stückzahl 6.980 (RH)
bekannte Seriennummern 202 641 - 204 349

In der frühen Literatur ist diese Version am häufigsten abgebildet. Allerdings zeigen die Bilder meist nicht die Kamera in der Ausführung wie sie wohl überwiegend in den Verkauf gelangt ist. Alle mir bekannten Exa's dieser Version sind mit dem geriffelten Kunstleder bezogen und haben auch seitliche Trageösen. Ich kann keine Angaben dazu machen, ob auch Kameras in der abgebildeten Ausführung verkauft worden sind.

Selbst die mit der zuvor gezeigten US-Anleitung erworbene Exa hatte einen geriffelten Bezug, Trageösen und zudem bereits 1/150s Verschlusszeit. Vielmehr ist anzunehmen, dass damalige Veröffentlichungen in der Regel auf vorhandenes Bildmaterial zurückgriffen. Dies kann man bei Produkten aus Dresden und Jena auch in den späteren Jahren häufig feststellen, als selbst in den Gebrauchsanleitungen retuschierte Fotos eher die Regel waren.

Falls Sammler hierzu andere Erkenntnisse haben, bin ich für Hinweise und evtl. auch Fotos dankbar.



Das Titelbild von "Bild und Ton", Ausgabe 8/1953 zeigt die von Richard Hummel unter Nr. 042 beschriebene Exa mit den M/X-Buchsen, schwarzem Bajonettring, genarbter Belederung und ohne Tragösen.

Dass es sich hier um ein Archivfoto handelt belegt auch die Tatsache, dass bei Erscheinen dieser Zeitschriftenausgabe die Exa bereits (in der 8. Version) mit verchromtem Bajonettring ausgeliefert wurde.


Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1952 wurde die Exa erstmals mit einem verchromten Bajonettring anstelle der bisherigen schwarz eloxierten Ausführung vorgestellt. Dies war weniger in der Produktentwicklung begründet sondern eher ein Rationalisierungsergebnis. Der schwarze Bajonettring der frühen Exa's (von der Kine Exakta II übernommen) wurde anfangs auch montiert, um wertmäßig eine Distanz zur teuren Exakta Varex zu wahren. Da jedoch in der Folge beide Kameras hohe Verkaufsergebnisse erzielten, schien diese Absicht nicht mehr erforderlich. Zudem erhielt der Bajonettring mit der Exakta Varex VX ein zusätzliches Außenbajonett und stellte den "Werteabstand" damit wieder her.

Exa 0 Vers. 6

Exa 6. Version (RH 043) - Bajonettring jetzt chrom

Produktionszeit 5/1952 – 8/1953
Stückzahl 13.852 (RH)
bekannte Seriennummern 204 212 – 211 445

gleiche Ausführung wie Vormodelle, jedoch jetzt Bajonettring in verchromter Ausführung
Automatic Exa Das "Synchro-Loch" blieb auch im Chrom-Ring zunächst erhalten.

Neben dem aufgewerteten Bajonettring erfuhr diese Exa-Version während ihrer Bauzeit noch zwei weitere Veränderungen, die die beiden folgenden Untergruppen a und b in der Versionseinteilung rechtfertigen.



Im rechten Foto zeige ich die Version 6a der Exa (#209803) als AUTOMATIC EXA, wie sie in dieser Konfiguration nur in den USA verkauft worden ist..

Exa 0 Vers. 6a

Exa 6. Version (RH 043) Ausführung a

Exa 0 3. Federgleiche Ausführung wie Vormodell, jedoch mit Filmrolle in der Rückwand zur besseren Filmführung und zusätzlicher Feder für die Filmandruckplatte
bekannte Seriennummern 208 420 – 221 522

Die Filmlaufstege der Versionen 1-6 sind etwas breiter als die der Nachfolger. Auch deren Höhe varierte, was auf die Überarbeitung der Gehäuse-Gussformen schließen lässt. Da diese Gussformen kontinuierlich neu angefertigt und dabei offenbar jeweils geringfügig modifiziert worden sind, lassen sich daraus keine allgemeinverbindlichen Versionsangaben ableiten.

Für engagierte Sammler mögen solche Unterschiede ein zusätzlicher Anreiz sein. Details hierzu erfordern jedoch eine Demontage, weil die Gussdaten im Gehäuseinneren zu finden sind. Hierzu habe ich keine Feststellungen getroffen.

Im Foto eine Version 6a der Exa (#215659); Objektiv ist ein Meyer Trioplan 2,9/50 mit Frontlinseneinstellung, das nur kurze Zeit mit der Exa angeboten wurde. Verkaufspreis dieser Kombination war 290 DM im Jahr 1952.

Exa 0 Vers. 6/Porst

Exa 6. Version (RH 043) Ausführung b

ab 222 211 gleiche Ausführung wie Vormodelle, jedoch jetzt mit einem genarbten Bezug aus Kunstleder.
ab 227 437 Filmandruckplatte jetzt glatt, ohne Sicken
ab 231 624 Frontplatte mit Langloch für eine neue Abdrucksperre vorbereitet, jedoch noch ohne den Dreh-Hebel hierfür; schmalere Filmlaufstege

Exa = Vers. 6b

Das Foto rechts zeigt eine Exa Vers. 6b (#229081). In diesem Nummernbereich durfte noch das "Q1"-Qualitätsprädikat benutzt werden (s. Foto unten ganz links).




Im Photo-Porst Katalog aus dem Jahr 1954 wurde die Version 6b der Exa - sogar mit einer korrekten Abbildung - angeboten. Der Verkaufspreis mit einem Ludwig Meritar 2,9/50, beim Start im Jahr 1951 noch 260 DM, wurde inzwischen auf 195 DM gesenkt und in dieser Höhe bis Ende der 1950er Jahre gehalten. Mit einem Tessar kostete sie 290 DM (sofern lieferbar...).


Allgemeine Angaben zu den frühen Exa-Versionen

Q1 BodenlederMade in GermanyMade in Germany
Die Herkunftsangabe „Made in Germany“ wurde meist in die Bodenbelederung, zeitweise auch in die Rückwand eingeprägt. Um 1953 wird noch das DDR-Gütesiegel "Q1" in der Bodenbelederung verwendet.

Bei den späteren Prägungen sind in der Rückwand abgestufte DDR-Gütesiegel, anfangs /1\37/286/0001, später (auch im Bodenleder) /S\12/2038 zu finden.
Die zunächst mittels eines Stiftes im Bajonett gelöste Blitzsynchronisation wurde im weiteren Verlauf der Fertigung in das Kamera-Innere verlegt. Offenbar bereitete auch die Filmplanlage bei den ersten Modellen einige Schwierigkeiten. Verschiedene Veränderungen in diesem Bereich (Filmlaufstege, Andruckplatte, Filmlaufrolle, Andruckfeder, Führungsblech) belegen dies.

AUTOMATIC EXA - Exa-Versionen 6, 8 und 10

Automatic-ExaAutomatic EXA Diese Exa-Ausführung ist in Richard Hummel's Versionsaufstellung nicht enthalten. Es war weder ein eigenständiges Modell noch mit diesem Zusatz gekennzeichnet und dennoch unter dieser Verkaufsbezeichnung erhältlich - jedoch nur in den USA!

In den USA wurden sowohl die Exakta als auch die Exa um 1952/1955 zeitweilig als "Automatic-" angeboten. Dabei handelte es sich um das jeweils verfügbare Exa-Modell mit einem der frühen Druckblenden-Objektive. Diese waren in den USA früher erhältlich als in Deutschland. Der Zusatz "Automatic" wurde bis Anfang 1956 verwendet, somit fällt auch die Exa-Version 10 noch darunter. Die Ausführung der Objektive veränderte sich in dieser Zeit geringfügig, für die Exakta Varex kam zuletzt noch das Steinheil Quinon hinzu.

Das rechte Foto zeigt die Automatic-Exa als Katalogabbildung der Exakta Camera Co, New York. Im Foto links sehen Sie eine "AUTOMATIC EXA" Version 10 mit einem (gegenüber der in den Bildern unten gezeigten Urversion bereits veränderten) Isco Westanar 2,8/50.

Automatic-ObjektiveObjektive der Automatic Exa bzw. Automatic Exakta waren das ISCO Westanar 2,8/50, das Isco Westagon 2,0/50 oder das Schneider Xenon 1,9/50, alle mit automatischer Druckblende ausgestattet.

Diese Objektive wurden nahezu vollständig in die USA exportiert und waren in Deutschland kaum erhältlich. Meist haben diese selten angebotenen Objektive deshalb für die Entfernungseinstellung nur eine feet-Skala.

Exa 7. Version (RH 044) 18x24

Für erfassungsdienstliche Zwecke (Kriminalpolizei) wurde eine Spezialausführung mit 18x24 mm Bildfenster und verändertem Filmtransport gebaut. Das Zählwerk blieb aber unverändert. Die Filmbühne wurde beidseitig mit 2 Blechen für das Bildformat 18x24 maskiert.
Produktionszeit Ende 1952, Stückzahl etwa 500 (RH)

Richard Hummel führt diese für Spezialzwecke modifizierte Exa als Version 7 auf. Inzwischen sind in dieser Weise veränderte Exa's auch mit anderen Produktionsnummern aufgetaucht. So etwa hat auch die kanadische Polizei ein Kontingent solcher Exa's erhalten.

Exa 0 Vers. 8

Exa 8. Version (RH 045)
jetzt mit 2 Norm-Blitzbuchsen und Abdrucksperre

Produktionszeit 9/1953 – 3/1956 (zwischen 1954 und 1956 wurde die Exa jedoch überwiegend als "System Exa" in Sömmerda gebaut - s. Vers. 9)
Stückzahl 32.697 (RH)
bekannte Seriennummern 231 964 – ca. 244 000

Die bisherigen Doppelbuchsen für Blitzgeräte werden durch 2 doppelpolige Blitzgerätebuchsen aus schwarzer Plaste nach neuer Norm ersetzt (PC-Buchsen). An der Frontplatte wird eine schwenkbare Auslösesperre mit sichelförmigem Ausschnitt (für Drahtauslöseranschluss) angebracht.



In diesem Foto ist der bei den frühen Exa-Modellen montierte Stift für die Blitzsynchronisation (im Bajonettring unterhalb der Schraube neben dem "M"-Synchrosymbol) gut zu erkennen. Mit der Fertigungsübernahme durch Rheinmetall (ab Vers. 9) wurde auf diese Synchronisationslösung im Laufe der Bauzeit verzichtet.

Jedoch ist bei den ersten Exa's der Version 10 und gelegentlich auch bei späteren Modellen noch ein Bajonettring mit dem kleinen Loch bei 10:00 Uhr zu finden. In diesem Fall wurden entweder noch Restbestände montiert oder der Ring irgendwann ausgetauscht. Bei den frühen Exa's sollte deshalb auf den korrekten Bajonettring (mit Loch) achten, wer auf ein unverbasteltes Modell Wert legt.


System Exa

System Exa 9. Version (RH 046) – Lizenzproduktion bei VEB Rheinmetall, Sömmerda

s. auch Text oben
System Exa Produktionszeit 1954 – 1956
Stückzahl etwa 21.000 (8.000 RH)
bekannte Seriennummern 245 000 – 271 248
Weitgehend baugleich mit Version 8, jedoch Frontplatte mit Gravur „System Exa“ und „Rhein metall Sömmerda“. Die hier gezeigte System Exa trägt die Seriennr. 255856.

Produktionszeit 1954 – 1956. Während der Produktionszeit verschiedene Detail-Änderungen, z.B. Blitzbuchsen, Bajonettring, Verzicht auf den Synchro-Stift.

Zu dieser Version in Sömmerda gebaute Lichtschachtsucher sind auf der Vor- und Rückseite mit "Rheinmetall" gekennzeichnet; entsprechende Prismensucher sind nicht bekannt.

System Exa

System Exa 9. Version Ausführung a (RH 046) – Lizenzproduktion bei VEB Rheinmetall, Sömmerda

s. auch Text oben
System ExaWie zuvor beschrieben, jedoch jetzt mit blanken Blitzbuchsen, außerdem bei dieser Kamera ohne Gravur "VEB" auf der Sucherverriegelung. Die fehlende "VEB"-Gravur ist allerdings entweder ein Ausreißer oder das Ergebnis von Umbau oder Reparatur. Normalerweise hatten alle Sömmerda-Exa's diese Gravur auf der Sucherentriegelung.

Die Auslösesperre wurde ebenfalls verändert und ist bei den letzten Kameras aus Sömmerda - wie bei Vers. 10 beschrieben - halbmondförmig.

Diese Kamera Nr. 258844 wurde wohl Mitte 1955 gebaut. Stückzahl und Fabriknummern ansonsten im Rahmen der zuvor beschriebenen Version

Exa Rheinmetall Anleitung
Nachtrag zur Rheinmetall-Exa (Exa Vers. 9a)

Zum vorherigen Foto hatte ich geschrieben, dass es sich bei der fehlenden "VEB"-Gravur wohl um einen Ausreißer oder eine nachträgliche Veränderung handelt. Diese Angabe will ich hier insoweit korrigieren, als ich mittlerweile eine zweite Kamera in dieser Ausführung besitze; mit der Fabr.-Nr. 249363 wurde sie deutlich früher gebaut als die Kamera Nr. 258844. Sie ist aber gleichfalls schon mit den blanken Blitzbuchsen und dem Auslöser-Sperrhebel ausgestattet. Blitzgravur auf dem Frontschild ist jedoch "F" / "X", statt "M" / "X" wie bei den anderen System Exa's.

Auch die Exa-Abbildung auf der nebenstehend gezeigten "Rheinmetall"-Anleitung trägt keine VEB-Gravur. Somit scheidet die Vermutung "nachträgliche Veränderung" wohl aus. Auch interessant ist der auf der Anleitung abgebildete Prismensucher mit der "Rheinmetall"-Gravur. Eine solche Ausführung ist mir bislang nie begegnet. Wäre interessant zu erfahren, ob andere Sammler darüber mehr wissen, ggf. bitte ich um Nachricht.

System Exa ohne VEB

System Exa 9. Version Ausführung b (RH 046) – Lizenzproduktion bei VEB Rheinmetall, Sömmerda

s. auch Text oben
Wie zuvor beschrieben, jedoch schon mit blanken Blitzbuchsen, ohne Synchro-Stift, jedoch bereits mit F / X-Synchronisations-Gravur. Auch dieser Kamera fehlt die Gravur "VEB" auf der Sucherverriegelung.

Die Auslösesperre wurde ebenfalls schon verändert; sie ist bei den letzten Kameras aus Sömmerda - wie bei Vers. 10 beschrieben - halbmondförmig.

Diese Kamera trägt die Seriennr. 249363, wurde demnach also früher gebaut als die unter Version 9 gezeigte System Exa in der ursprünglichen Ausführung. Demnach dürften also für die Bauzeit der Exa in Sömmerda keine allgemeingültigen Versionszuweisungen nach Fabriknummern möglich sein. Vielmehr deuten die, zwar geringfügigen, Unterschiede darauf hin, dass - wie schon im Eingangstext beschrieben - diese Kamera auch zu "Versuchszwecken" zur Produktion in Sömmerda abgegeben worden ist.

Auch die auf dem Titel der zuvor gezeigten Rheinmetall-Exa-Anleitung lässt erkennen, dass für die Exa wohl keine nachvollziehbaren Einordnungskriterien möglich sind. Selbst wenn die auf Anleitungen abgebildeten Kameras bei der Ihagee nicht immer realen Produkten entsprechen, ist die gezeigte Ausführung mit schwarzem Bajonettring und schwarzen Synchronbuchsen schon merkwürdig.

Exa 0 Vers. 10

Exa 10. Version (RH 047) mit 2 verchromten Blitzbuchsen

Produktionszeit 4/1956 – 5/1959
Stückzahl 94.345 (RH)
Seriennummern 400 000 - 528 539
Diese Exa Baureihe erhielt nach Rückübernahme der Produktion aus dem VEB Rheinmetall verchromte Metall-Blitzbuchsen und eine neue Synchronisationsgravur F X. Ausserdem wurde die Abdrucksperre vor dem Auslöser verändert (jetzt halbmondförmig). Im Laufe der Produktion wurde im Patronenraum (linke Filmkammer) ein Filmführungsblech in das Gehäuse integriert. Ab etwa Fabr.-Nr. 430.xxx wurde die Rückwand nach Entfernen des lösbaren Scharnierstiftes abnehmbar.

Exa 0 Vers. 10Mit der im Foto gezeigten bordeaux-rot belederten Exa will ich den Variantenreichtum dieser Version noch ein wenig vergrößern. Nach meiner hier beschriebenen Versionseinordnung ist es eine Vers. 10c.
Der passend belederte Prismensucher ist ein Frankfurter IIa-Modell (F-5878) und das Objektiv der Tessar-Konkurrent Meyer Primotar E 3,5/50, die zweite Version mit dem gleichen Auslösearm wie bei der ersten Ausführung des späteren Domiplan.


Bekannte Varianten der Exa Version 10

Von dieser 10. Exa-Version existieren einige im Detail unterschiedliche Ausführungen. Leider hat Richard Hummel hier keine weitere Differenzierung vorgenommen, so dass es - will man die RH-Einteilung beibehalten - eine ganze Reihe von Ab- oder Unarten gibt. Für diese Aufstellung will ich mich jedoch auf folgende drei Versionen 10a, 10b und 10c beschränken. Die dazu angegebenen Fabr.-Nr. sind die mir bekannten und sollen eine ungefähre Orientierung geben:

Exa 0 Vers. 10a419778D PatronenhalterVers. 10a - bis 406 910
Frühe Modelle noch mit Blitzmarkierung M (schwarz) X(rot) und anfangs auch noch mit dem Synchro-Stiftloch im Bajonett, Rückwand noch nicht abnehmbar
ab 401 436 erhielten die Rückspulachsen Haltefedern für die Spulenkerne, zunächst mit rechteckigen Öffnungen für die Federn (kleines Foto rechts, das hier auch zu sehende neue Halteblech für die Filmpatrone kam jedoch später).

Die Bajonettöffnung mit dem nach der Umrüstung auf PC-Blitzbuchsen jetzt funktionslosen Stift enfällt.




Das Foto zeigt eine Exa mit der Fabr.-Nr. 406 910, noch mit M X-Gravur aber bereits ohne Stiftloch im Bajonett.

Exa 464638 Cassar Vers. 10b - ab etwa 407 166
Gravur für Blitzsynchronisation jetzt mit F (grün) und X(rot) markiert.



Exa jetzt mit Blitzgravur F X. Das Foto zeigt eine Exa mit seltener Objektivbestückung Steinheil Cassar S 1:2,8 f=50mm. Mit diesem Objektiv war die Exa seinerzeit lt. Katalog in Deutschland nicht lieferbar.



Nachdem bereits auf die seit der Version 6 neben dem Andruckblech montierte Rollachse zur besseren Filmführung verzichtet wurde, entfallen zeitgleich bei vielen Kameras auch die Andruckfedern für Filmkassetten in der Rückwand (allerdings zunächst noch nicht durchgängig, ab 432 642 generell).

Exa 407166 Bei der gleichen Kamera (407 166) ist die Rückwand jetzt mit einem herausziehbaren Scharnierstift mit Knopf befestigt und damit - wie bei der Exakta - ohne Werkzeug abnehmbar (s. Foto links).
Exa Nr.419 778 mit neuem Patronenhalter links vom Filmfenster (s. Foto rechts).


Rundloch für Federnab 463 599 Jetzt runde Öffnungen für die Federn in der Filmtransport- und Rückspulachse; Blitzbuchsen mit flacher und dadurch breiter wirkender Einfassung.





Im Foto links (Exa Nr. 407 166) fehlt bereits die Filmführungsrolle in der Rückwand, die Haltefedern für die Patrone sind jedoch noch montiert.

Exa 464638 Vers. 10c - ab etwa 472 337
Bis etwa zur Fabriknr. 470xxx haben die Drehknöpfe aller bisherigen Exa-Versionen nur einen gefiederten Pfeil graviert und keine weiteren Verzierungen (Foto links).



Exa Nr. 464 638 - noch ohne Ringgravur auf Spann- und Rückspulknopf.Seltene Objektivbestückung dieser Exa ist ein Steinheil Cassar 2,8/50.


Exaringe ab Vers. 10c - 6mm Bei den nachfolgenden Exa's (ab ca. 472xxx) sind - wohl aus Design-Gründen - konzentrische Kreise in die Aufzugs- und Rückspulknöpfe graviert (auch im großen Foto bei der bordeauxfarben belederten Exa weiter oben zu sehen). Die Pfeilgravur wurde dafür schlichter.

Ab dieser Version 10c bis zum Produktionsende der Exa Modell 1961 sind solche Ringgravuren auf beiden Drehknöpfen zu finden. Bei den meisten Kameras haben diese Ringe einen Durchmesser von etwa 6mm (Foto rechts und untere Kamera im Vergleichsfoto).

Exa 0 Vers. 10c Exaringe ab Vers. 10c - 5mm Hin und wieder finden sich aber auch Ring-Gravuren mit einem Durchmesser von nur etwa 5mm (obere Kamera im Vergleichsfoto und Foto rechts). Ob dies eine zufällige Abweichung ist, oder es eine größere Stückzahl von Kameras mit dieser kleinen Abweichung gibt, ist mir nicht bekannt.

Die Ringgravur der oberen Kamera im Vergleichsfoto links (S/N 496 522) hat einen Durchmesser von nur etwa 5mm (auch im Bild rechts).

Üblicher Durchmesser dieser Ringgravur ist ansonsten 6mm (untere Kamera im Vergleichsfoto und kleines Bild oben).


Exa O Jubi

Exa 11. Version (RH 048) - Exa mit geprägter Schrift, sog. „Jubiläumsexa“

Produktionszeit 6/1959 – 8/1960
Stückzahl 38.330 (RH)
bekannte Seriennummern 527 485 – 557 434

Namenszug Exa im Frontschild jetzt erhaben geprägt (bisher graviert). Zusätzliche Verschlussklappenarretierung.

Diese Änderung im Frontplattendesign erhielten die Exa's dieser Version 11 und auch die dritte Ausführung der Exakta Varex IIa ab etwa 1959. Auch beim Prismensucher ist der Ihagee-Schriftzug jetzt geprägt, statt wie bisher graviert zu finden. Im Sammlerjargon werden diese Ausführungen mit dem hübschen (aber zeitlich falschen) Zusatz "Jubiläumsversion" bezeichnet. Da sich dieser Name im Laufe der Jahre verbreitet hat, verwende ich ihn in meinen Aufstellungen ebenfalls. Die "wirklichen" Jubiläumsmodelle der Exakta erschienen dagegen erst im Jahr 1961 (Kine-Erscheinungsjahr 1936 + 25 Jahre).

Exa 12. Version – Prototyp (RH 049)

Ohne Abbildung und Beschreibung, dieses von Richard Hummel in seinem Buch "Kameras aus Dresden" vorgestellte Modell wurde nicht produziert.

Exa 1961

Prospekt Exa 1961Exa 13. Version (RH 050) - Exa Modell 1961

Neue Frontplattenform mit gedrucktem schwarzen Namensschild „Exa
bekannte Seriennummern 559 453 – 620 736

Manche Sammler rechnen dieses Exa-Modell wegen ihres modernisierten Frontschildes bereits zur 2. Exa-Generation. Dies ist aber technisch unkorrekt, weil sowohl das Innen- wie das Außengehäuse der Exa 1961 den Vormodellen entspricht. Lediglich das Frontschild weist auf einen bevorstehenden Generationswechsel hin.

Allerdings mag die Ihagee selbst Auslöser für dieses Missverständnis sein, weil sie in einigen Bedienungsanleitungen diese Exa-Version mit EXA I/1961 beschrieb. Die "wahre" EXA I mutierte dann zwei Jahre später zur "EXA I/1963".




Im Bild rechts das Ankündigungs-Prospektblatt für diese Exa



Abweichende Exa-Ausführungen

Exa O DExa O - ohne Nr. Gar nicht so selten finden sich in der langen Bauzeit der Exa Kameras, die in der einen oder anderen Weise von meinen obigen Beschreibungen abweichen. Dies sind eher selten Prototypen, wie sie von manchen Anbietern gern genannt werden, sondern meist kleine Abweichler aus der laufenden Produktion. Gründe dafür sind vielfältig - kleine Schlampereien im Produktionsablauf, Fehler bei der Einstellung der Fertigungsmaschinen oder vorübergehend fehlende Teile. Zwar sortierte die Endkontrolle der Ihagee grobe Fertigungsfehler aus. Plansoll und Sparsamkeit verführten manchmal jedoch zu etwas mehr Großzügigkeit wenn technisch ansonsten alles in Ordnung war.

In aller Regel gingen solche Geräte jedoch nicht in den Export sondern wurden innerhalb der DDR gesondert vertrieben. Vergleichsweise häufig finden sich Doppelvergaben bei den Seriennummern vor allem bei Kameras der Version 10. Wurde dies bemerkt, gravierte man noch ein "D" hinzu (Foto links). Es finden sich hin und wieder auch Gehäuse ganz ohne Nummerngravur oder - wie das im Bild rechts gezeigte - sogar ohne Lackierung. Diese wurden wohl von Werksangehörigen "aussortiert" und tauchten aus deren Bestand Jahrzehnte später wieder auf.




Exa mit Wechselsuchersystem - wie Exakta Varex - und Klappenverschluss
Exa 2. Generation mit abnehmbarer Rückwand

EXA I / EXA I - Modell 1963

Die – lt. Richard Hummel – 2. Generation der Exa erhielt ein neu konstruiertes Gehäuse mit einer einschiebbaren Rückwand. Diese Gehäuseform wurde auch für die Exa Modelle IIa und II b verwendet. Der Klappenverschluss blieb technisch unverändert, die Zeitenreihe wurde auf die geometrische Stufung 1/30, 1/60, 1/125 umgestellt, kürzeste Zeit jetzt 1/175 s. Den bisherigen Schalthebel für die Zeitenwahl löste ein flacher Drehring unterhalb des Rückspulknopfes ab. Die Verschlusssperre wird bei allen Kameras der neuen Modellreihe mit einem Umlenkhebel auf der Rückseite der linken Deckkappe betätigt. Damit wird zumindest bei der Exa das für viele zerkratzte Frontplatten verantwortliche Hebelchen überflüssig.

Listenmäßig war die EXA I mit den Normal-Objektiven Ludwig Meritar 1:2,9/50, Meyer Trioplan 1:2,9/50 (Preis jeweils 164 DM) oder der Exa-Ausführung des Zeiss Tessar (Jena T) 1:2,8/50 (Rastblendenversion, Preis 205 DM) lieferbar.


EXA I Vers. 1

EXA I 1. Version (RH 051) – Modell 1963, ohne Ösen

Produktionszeit 9/1962 – 11/1963
Stückzahl 37.960 (RH)
bekannte Seriennummern 120 024 – 150 542

Die erste Version der EXA I hat keine seitlichen Riemenösen. Der Verschlusssperrhebel sitzt auf der Rückwand über einer Gehäuseaussparung mit roter Markierung innerhalb der Öffnung (s. großes Foto unten rechts). Nach der unterschiedlichen Ausführung der Gehäuseverriegelung oder auch der Gravur der Seriennummer kann noch nach a und b unterschieden werden. Allerdings erfolgten diese Änderungen nicht zeitgleich, so dass es dem Sammler überlassen bleibt, bei welcher dieser Änderungen er die Zuordnung nach a oder b vornimmt.

EXA Ia Vers. 1aVersion 1a
EXA 1 AZ Nummerngravur zunächst oberhalb des Filmfensters in weiß.
Haltebleche für die Rückwandverriegelung verschraubt. Rückwandverschluss im Bodenblech anfangs mit Gravur „A Z“

EXA I Vers. 1b EXA Ia Vers. 1b Version 1b
EXA I rote Punkte










ab 128 711
Neue Verriegelungsmechanik für die Rückwand; Halterung jetzt genietet.

ab 139 841 Seriennummer jetzt in die Gehäuseunterseite eingeprägt

ab 144 131 rote Punkte als Kennzeichnung für Rückwandverriegelung (statt A Z)

EXA I früh

EXA I Variante (tiefer angebrachtes Typenschild)

Bei manchem frühen Gehäuse der EXA I fiel mir auf, dass der Rahmen für das Typenschild niedriger mit dem Gehäuse vernietet ist. Von der Innenseite lässt sich feststellen, dass es eine werkseitige Original-Befestigung mit Nieten und keine Reparaturaktion ist. Ob es sich dabei um eine Zufälligkeit bei dem gezeigten Gehäuse (#121936) oder um eine beabsichtigte Variante für einen mir unbekannten Verwendungszweck handelt, weiß ich nicht.

Allerdings ist mir auch bei einem späteren EXA Ia-Gehäuse (#231618 Foto s. weiter unten) und sogar noch bei der EXA 1b dieses tiefer angebrachte Typenschild aufgefallen. Auch dabei scheint es sich nicht um die unsachgemäße Reparatur eines abgefallenen Schilderrahmens zu handeln.
Wer hierzu mehr weiß, mag sich bitte melden.
EXA I FIGelegentlich findet man exportierte Kameras, die seinerzeit vom Importeur speziell gekennzeichnet worden sind. Am bekanntesten sind hier wohl die speziellen Gravuren, Prägungen oder Aufdrucke in der Belederung der in die USA gelieferten Kameras und Zubehörteile. Details hierzu finden Sie in meiner Seite bei den Exportversionen der Exakta. Doch auch andere Importeure kennzeichneten gelegentlich die von ihnen vertriebenen Kameras.
Hier eine EXA I der Foto Italia mit Deckelgravur "FI 1". Bemerkenswert bei dieser Kamera ist noch das tiefer montierte Typenschild, wie oben beschrieben.

Violette Typenschilder

Wer das Typenschild dieser Variante genauer betrachtet, wird eine etwas andere (violette) Färbung gegenüber der zuvor gezeigten Abbildung bemerken. Hier handelt es sich um ein Phänomen, dass sich durch die ganze Serie der frühen schwarzen Eloxalschilder, also auch der runden Nummern- und Filmmerkscheiben zieht. Es sind Zufälligkeiten der Produktion und keine den Seriennummern nach einzuordnenden Varianten.

An manchen Gehäusen tauchen gar beide Eloxalvarianten gleichzeitig auf, wie Sie bei den folgenden Fotos zu diesem Thema bemerken werden. Im Prinzip ist sowas schon sammelnswert, doch wer sich nun zu jedem Typ eine schwarz und violett beschilderte Variante in die Vitrine stellen will, muss unendlich viel Platz und Geduld mitbringen.

EXA I Vers.1b violettEXA schwarz + violettBeispielfotos zum Thema schwarze oder violette Typenschilder. Es handelt sich dabei um eine unterschiedliche Eloxierung der Aluschildchen.

Diese finden Sie in gleicher Weise bei den Exakta Varex IIa und IIb-Modellen und EXA Ia aus dem Produktionszeitraum zwischen 1963 bis etwa 1966.

ELBINA I (RH 052) Namensvariante / Prototyp

ELBINA IRichard Hummel führt diese reine Namensvariante unter Nr. 2 seiner Exa Modellfolge der 2. Generation auf. Sie war für den Export geplant, ist aber nie erschienen.

Sammlerkollege Olaf Nattenberg hat in der PHOTO DEAL Nr. 97 (2/2017) die Hintergründe zur Entstehungsgeschichte dieser Kamera enträtselt. Danach war im Ergebnis der Namenstreitigkeiten zwischen der Ihagee West und der DDR-Regierung geplant, die Ihagee-Kamerawerke i.V. umzubenennen in Elbe-Kamera-GmbH. Die daraus resultierenden Kameras sollten "ELBINA" heißen. Daraus wurde jedoch nichts, außer Prototypen der EXA I, EXA IIa und einer "umdesignten" Exakta in "ELBINA SUPER" gab's ein wenig Prospektmaterial und ansonsten nur heiße Luft...



Das Foto zeigt das wohl einzige erhaltene Exemplar in der Ausstellung der Technischen Sammlungen in Dresden. Die schlechte Bildqualität resultiert aus meiner Aufnahme durch die Glasabdeckung. Im erwähnten Bericht der PHOTO DEAL finden Sie bessere Fotos. Nach Olaf Nattenberg trägt dieses Musterexemplar die Nr. 157.445. Nebenbei - diese Musterkamera hat ein "violett" schimmerndes Namensschild.


EXA I mit Ösen

EXA I 2. Version (RH 053) - mit Ösen

Der einzige Unterschied zum Vormodell sind die auf den beiden Deckkappen vorn angebrachten Riemenösen.
bekannte Seriennummern 150 716 – 173 614
ab 159 563 veränderte Rückwand mit geprägten Halterungen für Filmspule und –kassette.




Die hier gezeigte Kamera (#155546) habe ich mit einem frühen Meyer Domiplan 2,8/50 bestückt. Neben dem noch aus Metall bestehenden Auslösebügel hat diese Domiplan-Version eine kleine Besonderheit - zwei unterschiedliche Filtergewinde. In das Innere passen Einschraubfilter 40,5 ES und in das Äußere 49 ES. Sowas findet man auch nicht oft....


EXA I / Nullserie der EXA Ia

EXA I / Ia-PrototypDa dachte ich, meine Exa-Aufstellung sei mit dem letzten Update 2016 komplett. Nun schickt mir Sammlerfreund Michel Labaere Bilder einer zwar nicht völlig anderen Exa, doch immerhin einer bislang unbekannten Variante. Zwar gelangte diese Ausführung so nicht in die laufende Produktion und schon gar nicht in die Läden. Damit ist die hier gezeigte EXA I mit der geprägten Nr. 000224 zwar ein Prototyp, doch eine nur noch geringfügig veränderte Version wurde dann als EXA Ia bekannt.

Es wurden die Bedienelemente von der größeren Exa-Schwester IIa übernommen - wie auch noch bei der 1. Version der EXA Ia. Lediglich deren Rückspulkurbel wurde mit einem neugestalteten Rückspulknopf wohl eingespart...

Die Fotos der hier gezeigten Kamera schickte mir Sammlerkollege Michel Labaere, vielen Dank dafür! Anhand der im kleinen Foto rechts zu erkennenden Nummernprägung 000224 dürfte deutlich werden, dass es sich nicht um eine von schaffensfreudigen Sammlerhänden "umgefrickelte" Ia mit ausgewechseltem Typenschild und Rückspulknopf handelt.

Überraschend bei diesem Prototyp ist allerdings die Ausführung der Rückwandverriegelung und die Nummerngravur unten. Bei den "Serien"-Exa's dieser Modellreihe findet sich diese Modifikation erst ab Fertigungsnummern um 130xxx (s. auch Beschreibung der EXA I/1963 oben).

EXA I / Ia-PrototypEXA i / Ia-Prototyp In der Aufsicht wird auch der geringfügige Unterschied zur weiter unten vorgestellten 1. Version der EXA Ia (Hummel-Modell 054) erkennbar - die etwas anders gestaltete Ausführung des Rückspulknopfes über dem Einstellrad für die Verschlusszeiten. Für das geringfügig "schlanker" gravierte Elektronenblitzsymbol mag hingegen eher das Resultat der Handgravur verantwortlich sein.

Das Gehäuse entspricht im Übrigen mit den Aufhängeösen der zweiten Version der EXA I, es dürfte demnach aus der 1. Jahreshälfte 1964 stammen. Mir war bisher keine andere Exa in dieser Versuchsbauform bekannt. Ensprechend kann ich auch nicht angeben, wieviele Exemplare innerhalb der Nullserie gefertigt worden sind.



12x EXA Ia

EXA Ia

Technisch unverändert gegenüber der EXA I, jedoch jetzt mit Schnellschalthebel und neuen Bedienungsknöpfen gab es ab August 1964 die EXA Ia. Unter dem rückseitigen Verschlusssperrhebel findet sich nun ein roter Punkt anstelle der Aussparung. Im Laufe der Produktionszeit hat es eine ganze Reihe von Veränderungen im Detail gegeben, obwohl Richard Hummel nur zwei Versionen unterscheidet. Meine Aufstellung macht daraus zumindest einmal vier. Wieviele Untergruppen man für seine Sammlung bildet, mag ein Jeder selbst entscheiden. Überwiegend wurde die EXA Ia sogar mit Aussenbajonett ausgeliefert, was aber an der eingeschränkten Verwendung längerbrennweitiger Wechselobjektive nichts änderte.

Anmerkenswert ist noch die vorübergehend leicht geänderte Ausführung des Abdruckknopfes. Ab etwa Nr. 350 000 wurde der bisherige konisch geformte Auslöseknopf gegen eine stumpfe Ausführung ersetzt. Dies brachte aber Probleme beim Wechsel mancher Objektive mit Auslösearm, deshalb wurde ab Nr. 450 000 der Knopf wieder leicht abgeschrägt. Aus Gründen der Produktionsvereinfachung entfielen nach und nach die Aufsatzknöpfchen der Auslösesperre und des Bajonett-Sperrriegels. In den Beschreibungen genannte Seriennummern stammen z.T. aus der "Exa-Liste" von Klaus Rademaker bzw. sind eigene Feststellungen.


Im Foto rechts habe ich einmal 12 EXA Ia-Gehäuse aus meiner Sammlung zum Gruppenfoto zusammengestellt. Eine Jede unterscheidet sich von der Anderen durch irgendein mehr oder weniger unwesentliches Detail. Es gibt noch mehr - doch für diese Seite sollte das reichen...

Neben den beschriebenen kleinen technischen Änderungen lassen sich die EXA Ia auch noch nach unterschiedlichen Herstellerangaben auf dem rechten Gehäusedeckel sortieren. Dort kann man insgesamt vier verschiedene Gravuren bzw. einen Aufdruck (bei der letzten Version) entdecken:

Deckelgravur IhageeDeckelgravur aus DRESDENDeckelgravur Pentcon-TurmDeckel

Die Herstellerangaben auf dem rechten Gehäusedeckel finden sich bei folgenden Versionen, von links nach rechts:
EXA Ia Vers. 1, Vers. 2, Vers. 3 Variante 3a
EXA Ia Vers. 3 Variante 3 b und Vers. 4
EXA Ia Vers. 3 Variante 3c
EXA Ia Vers. 3 Variante 3d

EXA Ia-Sucher 3Während die Ihagee Dresden-Gravur etwa bei Seriennummer 350 000 endet und später nie mehr auftaucht, lassen sich die anderen drei Kennzeichnungen nicht eindeutig nach Seriennummern sortieren.

Die Gravur "aus DRESDEN" löste die Ihagee-Gravur ab und wurde - mit kurzer Unterbrechung durch den Pentacon-Turm - bis etwa 1975 verwendet. Den Aufdruck "DRESDEN" kann man auch noch bei den ersten EXA 1b finden. Eine Übergangslösung wurde noch gewählt, als man die Ihagee Dresden-Prägung um 1967 einfach mit einem Alu-Schildchen überklebte...

Im rechten Foto sehen Sie neben der erneuten Änderung der Sucherbefestigung (größerer Ausschnitt) das kleine Alu-Schildchen, mit dem die Ihagee Dresden-Gravur bei einer VX 100 (um Seriennummern 300 000) überklebt wurde, bis die neue Gravur "aus DRESDEN" fertig war. Die VX 100 zeige ich im Foto weiter unten als RH-Version 058.

EXA Ia Vers. 1

EXA Ia 1. Version (RH 054)

Produktionszeit 8/1964 – 8/1965
Stückzahl 30.264 (RH) nicht korrekt, nur etwa 8.000!
bekannte Nummern 200 044 – 208 222

Gravur „Ihagee Dresden“ auf der rechten Deckkappe. Der Zählwerkknopf mit aussenliegender chromfarbener Filmmerkscheibe wurde wohl von der schon einige Monate gebauten EXA IIa übernommen. Den zweiteiligen verchromten Rückspulknopf mit schwarzer innerer Scheibe hat nur diese frühe EXA Ia.

EXA Ia Vers. 1Für das Suchersystem wurde zunächst ein dreiteilige Halterung eingebaut (Foto). Ab Vers. 2 war diese nur noch 1teilig, zuletzt wurde der Gehäuseausschnitt dafür noch vergrößert (Foto oben).

Für Detailfetischisten - diese Kamera (#201479) hat (noch?) keinen Lederfleck im Knopf des Schnellaufzughebels...


EXA Ia Vers. 2

EXA Ia 2. Version (RH 055)

Produktionszeit 8/1965 bis 5/1977
Stückzahl 328.701 (RH)

Richard Hummel fasst alle weiteren bis 1977 gebauten EXA Ia unter dieser Versionsnummer zusammen. Als Merkmale dieser Veränderung gibt er nur eine veränderte Filmmerkscheibe mit Sichtfenster an. Stattdessen räumt er den gar nicht existierenden Namensvarianten "ELBAFLEX 175" und EXAKTA 100" noch Versionsnummern ein. Lediglich die "VX 100" hat es als Exportvariante für Westdeutschland gegeben; diese finden Sie in der Aufstellung weiter unten unter der Nr. RH058.

Tatsächlich hat es bei den ab Herbst 1965 gebauten Kameras im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Veränderungen im Detail gegeben. Die mir bekannten zeige ich nachfolgend, z.T. mit entsprechenden Fotos. Eine eigene Gruppe "EXA Ia 3. Version" führe ich dabei für die etwa mit Seriennummer 260 000 Anfang 1966 eingeführte EXA Ia mit dem senkrecht angebrachten Lager der Filmtransportachse.

Das violett schimmernde Typenschild findet man gelegentlich bei Kameras bis ins Jahr 1966; hier eine EXA Ia #260.444.

EXA Ia Vers.2Version 2a - ab etwa 208 725
Produktionszeit etwa 10/1965 bis Ende 1965
Stückzahl nicht bekannt (ca. 30000)

EXA Ia Sucher 1tlgVeränderung der Transporttrommel-Lagerung, dadurch 7 mm kürzere Filmtransportachse. Einteiliger Rückspulknopf, alu schwarz mit blankem Rand und weißem Pfeil

ab 209 966 Halterung für Suchersystem jetzt einteilig
bis 211 971 Schraube in linker Filmkammer zur Patronenfixierung, später gegossene Nut
218 303 Basis mit runder Einprägung in der Gussform
ab 220 192 Rückspulknopf jetzt ohne weiße Markierung im Pfeil

EXA Ia VergleichEXA Ia Lager querAuf diesem Vergleichsfoto von zwei frühen EXA Ia-Gehäusen erkennen sie bei genauerem Hinsehen auf dem linken Gehäusedeckel zwei kleine optische Veränderungen.

Während bei dem unteren Gehäuse (#211971) der Rückspulpfeil noch weiß ausgelegt ist, wurde die weiße Farbe in der Folge eingespart. Außerdem ist die Gravur der Einstellsymbole (Blitzlampe, Dreieck, E-Blitz) etwas kleiner geworden.

Das kleine Foto rechts zeigt die bislang waagerecht angebrachte Halterung der Filmtransportachse; die vertikale Halterung sehen Sie weiter unten bei der Version 3.

EXA Ia Vers2 tief

EXA Ia Variante (tiefer angebrachtes Typenschild)

Auch für diese Variante der EXA Ia (#231618) gilt das weiter oben zu einer gleichartigen EXA I Geschriebene: es ist kein Bastelstück! Exa 1a tiefes Schild
Exa 1a normales Schild
Im übrigen unterscheidet sich das Gehäuse nicht von den anderen aus dieser Seriennummernreihe - noch waagerechtes Lager für das Filmtransportrad, jetzt mit Nut in der linken Filmkammer anstelle der bisherigen Schraube zur Patronenfixierung; kleinere Verschlusszeitensymbole, Pfeil auf Rückspulrad nicht mehr weiß ausgelegt.



Die beiden kleinen Fotos rechts zeigen oben das tiefer angenietete Schild und darunter die normale Ausführung, jeweils als Ansicht von innen.

EXA Ia Vers. 3

EXA Ia 3. Version (Filmtransportlager senkrecht)

EXA Ia Vers. 3 Produktionszeit etwa Anfang 1966 bis Produktionsende 1977
Stückzahlen nicht bekannt (ca. 250000)

Obwohl Richard Hummel keine weiteren Unterscheidungen mehr nennt, führe ich als Version 3 die EXA Ia ab etwa Seriennummer 260000 - jedoch nicht wegen ihrer grauen Belederung (das Grau ist eher eine Zufallswahl und wohl auch nicht original). Vielmehr finden sich in der Zeit ab 1966 etliche Detailänderungen an und in der Kamera, die diese 3. Version rechtfertigen. Zudem wurde die Herstellerangabe auf der rechten Deckkappe bis zum Produktionsende mehrfach verändert.

Dieser 3. Version ordne ich alle EXA Ia mit dem jetzt neben der Filmbühne vertikal angeordneten Lager für die Filmtransportachse zu (kleines Foto rechts). Diese Änderung kann man gelegentlich schon bei Seriennummern um 245000 und durchgängig ab etwa 260000 feststellen.

Nach der unterschiedlichen Herstellerangabe auf der rechten Deckkappe lassen sich von dieser Version 3 noch vier Varianten bilden (Fotos dazu weiter oben):

Variante a - Herstellergravur auf der rechten Deckkappe „Ihagee Dresden“
Variante b - Herstellergravur auf der rechten Deckkappe „aus DRESDEN“
Variante c - Pentacon-Turm auf der rechten Deckkappe eingraviert
Variante d - Hersteller-Aufdruck auf der rechten Deckkappe „DRESDEN“

EXA Ia Vers. 3b
Bitte achten Sie bei der rechts abgebildeten EXA Ia Variante b auf den flachen Abdruckknopf (#422786)

bekannte Seriennummern unterschiedlicher Ausstattungsmerkmale der EXA Ia 3. Version:
263 027 Lager für Filmtransportachse jetzt vertikal verschraubt
296 666 Verschlusssperrhebel ohne Knopf
299 536 Innengehäuse mit vergrößertem Ausschnitt in vorderer Sucherkante
349 560 - 519 800 Deckkappengravur „aus DRESDEN“
358 524 Auslöseknopf jetzt „stumpf“
392 870 – 403 925 Deckkappe mit graviertem Pentacon-Turm
417 624 + 457 180 Seriennummer im ausgefrästen Feld neu graviert (removed number)
422 786 Herstellerprägung Made in G.D.R. /1\ auf der Rückseite; Bajonetthebel ohne Knopf
453 818 Auslöseknopf wieder abgeschrägt
519 800 Knopf auf Schnellschalthebel jetzt ohne Rändelung; ohne Außenbajonett
545 027 – 554 245 Deckkappen-Aufdruck „DRESDEN“; Rückwandverriegelung jetzt mit blanken Nieten und Schrauben; Bajonettring wieder ohne Außenbajonett



EXA Ia o. Außenbajonett


Linkes Foto: EXA Ia Version 3b Nr. 519 800; in dieser Auslieferungsversion wurde die Exa weiter "abgespeckt".
Jetzt fehlt auch am Schnellschalthebel die bisherige Riffelung, außerdem ist der für dieses Kameramodell eigentlich generell vorgesehende Bajonettring ohne Außenbajonett montiert. Das Außenbajonett war ja für langbrennweitige Teleobjektive geschaffen worden, die aber mit der Exa ohnehin nicht verwendet werden können. Auch beim Bajonett-Verriegelungshebel wurde der bislang aufgesetzte Knopf eingespart.


geriffelter Schnellaufzugglatter SchnellaufzugExa Ia removed noDass an die EXA Ia bis etwa 1974 meistens der gleiche Bajonettring mit Außenbajonett wie bei der Exakta montiert wurde, hat wohl Rationalisierungsgründe als Ursache. Jedenfalls wurde nach Produktionseinstellung der Exakta wieder zum "normalen" Exa-Ring ohne zusätzliches größeres Bajonett gewechselt. Auch die Modifikationen am Bajonetthebel, Verschlusssperrhebel oder Schnellaufzug dienten in erster Linie zur Kosteneinsparung. Ansonsten ergab der Verzicht auf die kleinen Knopfaufsätze oder die Riffelung am Schnellschalthebel keinen Sinn (Vergleichsbilder links).

Rechtes Foto: EXA Ia "removed number" in dieser Auslieferungsversion sind einige wenige Kameragehäuse bekannt. Der Grund für diese werkseitige Nummernkorrektur mag daran gelegen haben, dass bei der Endkontrolle gleich gravierte Nummern entdeckt wurden.

Exa Ia Modell 3d


Rechts die letzte Version der "traditionellen" EXA Ia (Nr. 549950), jetzt in der von mir als Variante 3d eingestuften Ausführung mit einem Stempelaufdruck "DRESDEN" auf der rechten Deckplatte. In dieser Ausführung wurden noch etwa 9000 Kameras produziert, bevor auf das Modell 1b mit Schraubgewindeanschluss umgestellt wurde.

Das Kameragehäuse im Bild rechts zeigt die zuvor beschriebenen kleinen Verändungen aus Rationalisierungsgründen. Auch der Verzicht auf die Herstellergravur lässt sich wohl den Sparmaßnahmen zuordnen.

EXA Ia 4. Version mit Rückspulkurbel

EXA Ia #658478Produktionszeit etwa 1980
Stückzahl: etwa 500
bekannte Seriennummern: 658 478 – 659 137

Übergangsmodell mit Bajonettanschluss, jedoch bereits mit Bedienungsknöpfen des Nachfolgemodells EXA 1b, Deckkappe o. Aufdruck. Nach dem Abschrauben des Bajonettrings sind die zusätzlich angebrachten Befestigungsbohrungen für das Bajonett und die andere Gehäuse-Verschraubung zu sehen; diese ist bei der 1b wegen der Auslösemechanik seitlich versetzt, bei der "normalen" Ia jedoch mittig eingesetzt.
Diese Version wurde in geringer Stückzahl aufgelegt, nachdem das Modell 1b bereits einige Jahre produziert wurde. Offenbar bestand noch eine Nachfrage nach der Bajonettversion.
EXA Ia #658478o









Diese EXA Ia (658 478) im Gehäuse der EXA 1b erscheint auf den ersten Blick wie ein Modell 1b mit ausgewechseltem Bajonett und Typenschild. Es fehlt jedoch die Mechanik für die Blendenauslösung der EXA 1b.


ELBAFLEX 175 (RH 056)

Bezeichnungsvariante für Exporte. Mir ist keine Exa Ia mit diesem Typenschild bekannt.
Produktionszeit 6/1969 bis 12/1970 innerhalb der EXA Ia-Baureihe (RH)

EXAKTA 100 (RH 057)

Bezeichnungsvariante für Exporte. Auch ein solche Typenvariante ist mir nicht bekannt.
Produktionszeit 6/1969 bis 12/1970 innerhalb der EXA Ia-Baureihe (RH)

VX 100

VX 100 (RH 058)

Bezeichnungsvariante für Exporte
Produktionszeit um 1966/68
im Bereich der Seriennummern 274 212 – 361 201
Richard Hummel gibt als Produktionszeitraum 6/1969 bis 12/1970 innerhalb der EXA Ia-Baureihe an

VX 100Diese Bezeichnungsvariante wählte man nach dem verlorenen Rechtsstreit um die Namensrechte für Exportmodelle der EXA Ia nach Westdeutschland um 1967/69.

Zu dieser Zeit waren die Deckkappen der Exa's noch mit "Ihagee Dresden" graviert, die späteren "aus DRESDEN" noch nicht verfügbar. Man fand für den Anfang eine typische DDR-Lösung - einfach mit 'nem Schildchen überklebt und schon konnte exportiert werden. Die Deckkappen der Kameras mit späteren Seriennummern sind dann korrekt mit "aus DRESDEN" graviert. Die VX100-Frontschilder waren teilweise aus schwarz lackiertem Messingblech, später aus eloxiertem Alu.

Die im Foto gezeigte VX 100 hat die Seriennummer 299 536.


EXA Ia M42

EXA Ia Nullserien-Version (nicht in RH)
Mit Ihagee Dresden-Deckkappe, schwarz eloxiertem M42-Objektivanschlussring und Bedienelementen der EXA 1b

Produktionszeitraum ? vermutlich 1967/1968
Stückzahl nicht bekannt
EXA 1a M42-0-Serie000 xxx – 000 600 (?) mit schwarzem Objektivanschluss und Ihagee DRESDEN“Gravur auf rechter Deckkappe

Die Seite Dresdner Kameras" zeigt diese Kamera mit einer Nr. 000098, diese allerdings mit dem "DRESDEN"-Aufdruck der frühen EXA 1b.

Was Richard Hummel anscheinend nicht wusste - jedenfalls ist in seinem Buch darüber nichts zu finden - schon die EXA Ia wurde mit einem M42-Objektivanschluss und Innenauslösung für die Blende entwickelt. Von dieser eigenartigen Kamera sind einige Exemplare aus einer Vorserienfertigung (0-Serie) bekannt. Der Objektivanschlussring aus schwarz eloxiertem Aluminium wirkt wie ein Rückfall in die Anfangszeiten der ersten Exa-0 Modelle 1951. Die Konstruktion entstand offenbar als Reaktion auf Lieferprobleme von Objektiven mit Exakta-Bajonett. Dem wollte man wohl mit einem Modell für diesen gängigen Objektivanschluss begegnen. Nicht zu erklären ist die ungewöhnliche Ausführung der Rückwandverriegelung. Es ist ein zusätzlicher Ring aufgenietet (s. Foto rechts), dessen Funktion oder Bedeutung sich mir jedoch nicht erschließt.

EXA Ia M42EXA 1a M42-0-SerieAllerdings wird der VEB Pentacon (seit 1964 auch für die Ihagee-Planungen verantwortlich) diese Kamera als Konkurrenz für seine Prakticas angesehen und nicht genehmigt haben. Es ist anzunehmen, dass diese schon um 1967/68 entwickelte EXA Ia mit M42-Gewinde in größerer Stückzahl gefertigt wurde, als die Entscheidung fiel, sie nicht auf den Markt zu bringen. 10 Jahre später feierte sie dann als EXA 1b Auferstehung....

Wie auch weiter unten beim Modell 1b geschrieben, ist dieser Ablauf historisch nicht gesichert. Da die Kameras jedoch existieren wird es wohl so oder so ähnlich abgelaufen sein. Jedenfalls zeigt die Deckplatte mit der Ihagee Dresden-Gravur, dass sich dies alles kurz nach der Umstellung auf die EXA Ia Version 3 und noch vor der Verwendung der neuen Deckplatten (ohne Ihagee) abgespielt haben muss.

EXA Ia mit Ihagee Deckplatte, schwarzem M42-Objektivanschlussring und Bedienelementen der späteren EXA 1b (Vorseriennummer 000 560).

EXA Ia HeynderickxWie schon weiter oben bei der EXA I beschrieben, tauchen gelegentlich exportierte Kameras auf, die seinerzeit vom Importeur speziell gekennzeichnet worden sind. Am bekanntesten sind hier wohl die Gravuren, Prägungen oder Aufdrucke in der Belederung der in die USA gelieferten Kameras und Zubehörteile. Details hierzu finden Sie in meiner Seite bei den Exportversionen der Exakta.
Doch auch andere Importeure kennzeichneten gelegentlich die von ihnen vertriebenen Kameras, hier eine EXA Ia mit dem rückseitigen Aufdruck "Heynderickx" des niederländischen Importeurs in Den Haag.



EXA 1b

EXA 1b – EXA 1c mit M42-Objektivanschluss

Schon mit den Konsequenzen aus dem Rechtsstreit um die Namensrechte mit van Steenbergen / Ihagee WEST Mitte der 60er Jahre wurde die Produktionsumstellung auf M42- Objektivbestückung erwogen (eine Nullserien-EXA Ia mit M42-Anschluss finden Sie oben nach der VX100). Doch brauchte es 10 Jahre und der Übernahme der Produktverantwortung durch Pentacon bis zur Verwirklichung. Zunächst erschien die EXA 1b als Parallelmodell zur EXA Ia, die aber kurz darauf eingestellt wurde.

Die neue EXA gestattete ausschliesslich die Verwendung von Objektiven mit dem - auch als Pentax / Praktica - bekannten und verbreiteten Objektiv-Schraubanschluss. Dazu wurde das EXA-Gehäuse mit einer Auslösemechanik für den Blendenstift der M-42 Blendenautomatik ergänzt.

Ausserdem erhielt die EXA 1b veränderte Bedienungselemente, den Schnellspannhebel ohne Hebelknopf und einen Rückspulknopf mit integrierter und klappbarer Kurbel von der Praktica. Böse Menschen behaupten, die wichtigste Änderung sei die neue Schreibweise der frühkapitalistischen I in eine sozialistische 1 gewesen....

Auch während der 10jährigen Bauzeit dieser letzten Exa's hat es ein paar Modifikationen gegeben, ohne dass die simple Technik im Prinzip verändert worden wäre. Oft wurde und wird die Exa zum DDR-Kult erhoben. Doch resultierte ihre damalige Beliebtheit eher aus ihrer Verfügbarkeit und ihrem niedrigen Preis. Lieber hätte auch der gemeine DDR-Bürger eine Exakta erworben. Doch diese wurden ja fast alle in den Westen exportiert und die wenigen in der DDR Verbliebenen waren dort schweineteuer....

EXA 1b Vers. 0

EXA 1b Version 0 (nicht in RH)
Mit schwarz eloxiertem Objektivanschlussring

Produktionszeitraum 6/1977 – 8/1977
Stückzahl wohl ca. 1500 (eigene Schätzung)
600 xxx – 601 xxx mit schwarzem Objektivanschluss und schwarzem „DRESDEN“ Aufdruck auf rechter Deckkappe

EXA 1b Vers.0Was Richard Hummel anscheinend ebenfalls nicht wusste - das er dem keine Bedeutung beigemessen hat, mag ich nicht glauben - die allerersten EXA 1b-Kameras hatten einen Objektivanschlussring aus schwarz eloxiertem Aluminium. Es handelt sich hier um die gleiche Ausführung des Ringes, der an der weiter oben gezeigten Vorserien-EXA Ia montiert ist. Es ist anzunehmen, dass die schon um 1968 vorbereitete EXA Ia mit dem M42-Gewindeanschluss in größerer Stückzahl bereits gefertigt wurde, als die Entscheidung fiel, sie nicht auf den Markt zu bringen. Als sparsame Leute, die Mitarbeiter in den alten DDR-Betrieben nun mal waren, landeten die Gehäuse dann wohl nicht im Schrott sondern im Lager.

Von dort holte man die fertigen Gehäuse offenbar wieder in die Fertigung und prägte sie mit mit der Nummernreihe der EXA 1b, also ab etwa 600.000 - solange bis der Vorrat aufgebraucht war. Wohlgemerkt - diese Information ist historisch nicht gesichert, sondern lediglich meine Annahme. Doch irgendeinen Sinn muss es ja wohl gehabt haben, das die ersten EXA 1b diesen schwarzen Ring hatten. Ob parallel dazu auch Gehäuse mit blanken Ringen in diesem Nummernkreis ausgeliefert wurden, weiß ich nicht. Es wäre jedenfalls auch nicht mehr überraschend....

EXA 1b mit schwarzem Objektivanschlussring (Seriennummer 601 536), ansonsten in gleicher Ausstattung wie die 1. Version.





EXA 1b Vers. 1

EXA 1b 1. Version (RH 059)
Gehäuseausführung mattchrom

Produktionszeitraum lt. RH 6/1977 – 6/1983
Stückzahl 206.411 (RH) fraglich!
600 065 – 630 941 mit schwarzem „DRESDEN“ Aufdruck auf rechter Deckkappe
655 585 – 675 531 Lederprägung teilweise nur „MADE IN G.D.R.“
ab 613 361 Lederprägung „/1\ MADE IN G.D.R.“
754 987 größere Ziffern in der Seriennummer

Diese EXA 1b ist das direkte Nachfolgemodell der EXA Ia. Sie wurde im Sommer 1977 noch kurze Zeit parallel mit den letzten EXA Ia gebaut. Aus dieser Zeit sind auch EXA 1b zu finden, die noch das blanke Verschlusszeitenrad der Ia haben. Wie lange diese Parallelproduktion anhielt, ist mir nicht bekannt, es dürften nicht mehr als 3 Monate gewesen sein.

Vermutlich sind jedoch auch 1978 auch noch ein paar weitere EXA Ia entstanden, weil noch Gehäuse mit Bajonettanschluss nachgefragt wurden. (oben als Version 4 aufgeführt). Diese Kameras haben dann Seriennummern um 650.000. Der Aufdruck "DRESDEN" auf der rechten Deckkappe entfiel etwa ab Seriennr. 631.000, das Gehäuse erhielt keine weitere Herstellerkennzeichnung mehr. Es ist danach in der Rückwand die Lederprägung "MADE IN G.D.R." zu finden, meistens mit zusätzlichem Qualitätszeichen /1\.

EXA 1b - "Post-Exa" 24x30

Post ExaProduktionszeitraum um 1980
Stückzahl unbekannt, wohl um 500
um 750/755.000, die im Foto gezeigte Exa 1b trägt die Seriennummer 754.052

Diese EXA 1b ist kein eigenständiges Modell. Vielmehr handelt es sich um eine Sonderausführung der 1. Version, die mit einigen Modifikationen an die Postverwaltung der DDR geliefert worden ist. Gefertigt wurden diese Kameras im Objekt 78 des VEB Pentacon, der ehemaligen Certo. Sie wurden zum Abfotografieren der Zählerstände in den Telefonzentralen eingesetzt und dabei von einem aufgeschraubten Fototubus mit eingebautem Blitzlicht automatisch gesteuert. Bei einer Auslösung wurden gleichzeitig 100 Telefonzählerstände erfasst. Der Name "Post Exa" wurde ihr erst von Sammlern verliehen.

Post ExaDie mit einem Pentacon auto 2,8/29 bestückten Kameras wurden wie folgt verändert: verkleinertes Filmfenster mit einer Maske im Format 24x29 mm, vier M2-Bohrungen in der Gehäusefront zur Montage am Fototubus der Zählermechanik ZFE-2 (Zähler-Fotografie-Einrichtung). Der Verschluss ist in Stellung "B" blockiert, die Steuerung veranlasste die externe Mechanik.

Das Objektiv ist mit zwei Schraubringen am Blendenring in Stellung 22/manuell und an der Entfernungseinstellung bei ca. 0,4m ebenfalls blockiert. Das Typenschild wurde entfernt (störte bei der Tubusbefestigung), ebenso die Einstellupe im nicht benötigten Lichtschacht.

EXA 1b Certo

EXA 1b 2. Version (RH 060)
mit schwarzem Frontschild

Das bisherige chromfarbene Frontblech wurde durch ein schwarzes Schild aus Plaste ersetzt.
Produktionszeitraum 7/1983 – 8/1984
Stückzahl 49.780 (RH) fraglich!
bekannte Seriennummern 823 442 – 836 144
ab etwa C831 121 Fertigung bei Certo; Lederprägung „MADE IN G.D.R.“ (ohne /1\)
ab etwa C877 131 glatte Belederung (wie bei Version 1c)

EXA 1bMitte 1983 wurde die EXA-Produktion in das Certo-Kamerawerk verlegt, das noch bis 1982 Kameras unter dem eigenen Traditionsnamen hergestellt hatte. Allerdings war auch Certo schon lange nicht mehr eigenständig. Der bis dahin selbständige Betrieb wurde 1972 enteignet und in der Folge ebenfalls Bestandteil des Pentacon-Kombinats.

Zum Zeitpunkt der Produktionsverlagerung der EXA war Certo nur noch Zulieferbetrieb für Pentacon. Die Exa's erhielten fortan den Kennbuchstaben "C" vor der Seriennummer. Die "Weiterentwicklung" bei Certo bestand in der Folgezeit vor allem im Austausch von Metall- gegen Kunststoffteile.


Bei der im Foto gezeigten Exa 1b mit schwarzer Plaste-Frontplatte handelt es sich um eine Kamera aus der Certo-Produktion mit der Seriennr. C 854858, etwa aus dem Jahr 1984. Detailverliebte finden gegen Produktionsende der 1b noch ein paar Schmankerln, wie die vorübergehend versenkten Gehäuseschrauben (Bild links) oder eine andere Belederung.


EXA 1b 18x24

EXA 1b 18x24 / TL

Wurden schon seit Mitte der 1950 Jahre einige Exa's immer wieder für das Bildformat 18x24 gebaut, ist die 1b noch mit dem einen oder anderen Spezialaufbau zu finden. So gibt es Post-Exa's, Sonderfertigungen für medzinische Zwecke und Mikroskopaufnahmen oder noch andere Modifikationen. Wer danach gezielt sucht, wird Einiges finden.

TLMit dem 18x24-Bildformat wurden in erster Linie Einsparungen beim Filmverbrauch angestrebt, passten doch 72 Fotos statt der üblichen 36 auf einen Film... Meist kamen diese Kameras bei der Polizei zum Einsatz.
Oft findet man auf der Rückseite neben dem Suchereinsatz eine Gravur "TL" = Täter-Lichtbildkamera, mit der die Polizei, aber auch die Stasi Erkennungsfotos anfertigten.
EXA 1b 18x24

Diese Exa 1b für das 18x24 Bildformat mit der Seriennr. C 836644 stammt ebenfalls aus der Certo-Produktion, etwa aus dem Jahr 1984.
Bei dieser Ausführung wurden neben entsprechenden Bildfenstern in der Filmbühne und im Prismensucher auch das Zählwerk modifiziert. Es sind auch Umbauten ohne verändertes Zählwerk zu finden.
Zählwerk



EXA 1b schwarz

EXA 1b 3. Version (RH 061) – mit schwarzer Deckkappe

EXA 1b schwarz Produktionszeitraum 9/1984 – 5/1985
Stückzahl 29.907 (RH) fraglich!
bekannte Seriennummern C880 397 –C886 253

Bei der letzten Version der EXA 1b besteht nunmehr auch die Deckkappe aus schwarzer Plaste. Dabei wurde selbst die bisherige farbliche Kennzeichnung der Verschlusssymbole eingespart. Die mit der Rückwand verbundene Bodenplatte ist aber noch aus Metall und mattverchromt.

Für die Belederung wurde ein neues Kunstleder (wie beim Folgemodell 1c) verwendet mit dem auch der zu dieser Zeit noch aus Metall bestehende Lichtschachteinsatz beklebt ist.

Insgesamt wirkt dieses letzte 1b-Modell mit dem zwar zeitlich passenden Metall-Lichtschacht und dem blanken Rahmen der Rückwand jedoch irgendwie verbastelt....

EXA 1c

EXA 1c (RH 062)

Produktionszeitraum 5/1985 bis 9/1987
Stückzahl 103.875 (RH)
bekannte Seriennummern C001 304 – C104 665

Mit der Produktionsverlagerung zu Certo wurde das Gehäuse nach und nach um Kunststoff-Bauteile ergänzt. Zuletzt blieb nur noch das Grundgehäuse aus Metall-Druckguss. Nachdem auch die an die Rückwand angenietete Bodenplatte aus Plaste besteht, wird die Kamera in EXA 1c umbenannt. Zugleich beginnt eine neue Seriennummerierung.

EXA 1c Lichtsch.EXA 1c LichtschachtAuch der Lichtschachteinsatz dieser letzten Exa wurde in die "Verplastifizierung" einbezogen. Nur der Rahmen blieb noch einige Zeit aus Metall; die letzten Versionen bestehen komplett aus schwarzer Plaste (Bilder rechts).


Im Foto eine der letzten Exa's mit der Seriennr. C 102 561 aus dem Jahr 1987.


Wer diese Exa 1c mit einem typgerechten Prismensucher bestückt in die Vitrine stellen möchte, sollte ebenfalls nach der Kunststoffausführung Ausschau halten (Version 12. s. Prismensucher für Exakta und Exa.



Exa mit fest eingebautem Prismensucher und Schlitzverschluss

EXA II

EXA II mit Domiplan

Mit der Exa II stellte das Ihagee Kamerawerk Dresden zur Leipziger Herbstmesse 1959 erstmals eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit fest eingebautem Prismensucher vor. Im Gegensatz zur eingeführten Exa hatte dieses Modell einen vertikal ablaufenden Tuch-Schlitzverschluss mit Zeiten 1/2 - 1/250s sowie Schnellaufzug. Die Exa II litt - ebenso wie das Nachfolgemodell IIa - unter der gleichen Verschlusstuch-Problematik wie die Exaktas dieser Jahre (vor allem IIa). Nur selten ist noch eine Kamera mit einwandfrei ablaufenden Gummitüchern zu finden. Meist sind diese hart und spröde, oft haben sie auch Löcher. Vielfach ist das jeweils aufgerollte Tuch auch verklebt. Ein Austausch ist zwar möglich, wegen des geringen Sammlerwertes der Exa jedoch nie lohnend.

Ein weiteres Problem vieler Exa II ist der schwergängige oder gar defekte Verschlussaufzug mit dem neuen Schnellaufzugshebel. Offenbar wurde die notwendige Kraftumlenkung für den vertikalen Schlitzverschluss nicht optimal gelöst, so dass in jedem Fall eine ziemliche Kraftanstrengung bei der Betätigung des Schnellaufzugshebels erforderlich ist. Wer dies nicht kennt, gibt schnell auf halber Strecke auf und hakt die Kamera sodann als defekt ab. Tatsächlich gibt es für die Schwergängikeit eine Reihe konstruktiver Faktoren. Ein wirklich irreparabler Defekt entsteht allerdings, wenn der Hebel bei verklebten Tüchern oder einer - eher selteneren - Spiegelblockade gewaltsam durchgezogen wird. Aufgrund dieser Problematik hielt sich die Beliebtheit der EXA II seinerzeit in Grenzen, ebenso bei Sammlern heutzutage.....

Neben der Neukonstruktion der Verschlusstechnik erhielt die Exa II auch ein neues Gehäuse. Beibehalten wurde dabei aber der gegenüber der Exakta gegenläufige Filmtransport, der die Exa-spezifische (grüne) Aufwickelspule erfordert. Die Produktion begann im August 1960. Die Kamera wurde knapp 3 Jahre lang ohne wesentliche technische Veränderungen gebaut. Richard Hummel führt entsprechend auch nur eine Version. Dennoch hat es der engagierte Sammler mit einigen Varianten zu tun:

Es konnte beim Kauf zwischen einer Ausführung mit normaler Mattlupe oder einer Zeiss Messlupe (Schnittbildentfernungsmesser) gewählt werden. Die Lupe ist weder austauschbar noch kompatibel zu den normalen Exakta- / Exa-Suchereinsätzen. Außerdem stand für die EXA II die größte Auswahl an unterschiedlichen Objektive zur Verfügung, die je in einer Verkaufsliste für ein Exa-Modell angeboten wurden (Listenpreise 1960/1962):

Verkaufspreise der Exa II

Objektiv Lichtstärke Blende DM / Mattlupe DM / Messlupe
Ludwig Meritar
1:2,9/50
BV
244,-
280,-
Meyer Trioplan
1:2,9/50
RB
244,-
280,-
Meyer Primotar
1:2,8/50
BV
267,-
303,-
Meyer Domiplan
1:2,8/50
ADB
276,-
312,-
Zeiss Tessar
1:2,8/50
RB
285,-
321,-
Meyer Primotar E
1:3,5/50
ADB
297,-
333,-
Jena T
1:2,8/50
SB
381,-
418,-
Jena T
1:2,8/50
VSB
382,-
418,-
Meyer Domiron
1:2,0/50
ADB
352,-
488,-
Zeiss Biotar
1:2,0/58
SB
497,-
533,-
Zeiss Pancolar
1:2,0/50
VSB
487,-
523,-

Alternativ waren noch die Objektive aus westdeutscher Produktion von ENNA, ISCO, Schacht, Schneider und Steinheil verfügbar. Für eine "Einfach-Spiegelreflex" und damalige Verhältnisse stolze Preise!

Die Exa II Gehäuse erhielten eine eigene Seriennummern-Reihe, beginnend mit 200 000.
Produktionszeitraum 8/1960 - 5/1963, Stückzahl 88.708 (RH)

Exa II 1. Modell

EXA II 1. Ausführung

Produktionszeit 8/1960 - Ende 1961
Seriennummern 200 000 - 247 724

Rückspulknopf mit umlaufender Rille.

Exa II Achse frühExa II Achse spätIm Laufe der Produktion wurden die anfangs abgestuften Filmtransportachsen durch eine glatte Konstruktion ersetzt (etwa ab Fabriknummer 210...)









Im Foto eine frühe Exa mit der Seriennr. 200 893. Diese Kombination mit dem Biotar 2/58 kostete damals 497 DM, in der Ausführung mit Messlupe gar 533 DM!

EXA II Vers.2

EXA II 2. Ausführung

Produktionszeit Ende 1961 bis 5/1963
bekannte Seriennummern 250 435 - 287 930
Rückspulknopf jetzt ohne Rille

Etwa ab Mitte 1960 wurde in die Bildzählscheibe ein Richtungspfeil eingraviert (216788). Aus dem ersten Produktionsjahr sind Gehäuse mit dem von der Exa bekannten Bajonettring ohne Aussenbajonett zu finden, später erhielt die Kamera durchweg den Bajonettring der Exakta Varex.

Rechts im Foto eine EXA II der 2. Serie (Nr.268 423), ausgerüstet mit dem preisgünstigsten Objektiv Ludwig Meritar 2,9/50. Mit der normalen Mattlupe kostete diese Kamera 244 DM

Im Foto unten eine EXA ebenfalls aus der 2. Serie, hier mit einem Meyer Primotar 2,8/50. Diese Kombination war listenmäßig nur in der DDR käuflich.



Exa II Modell 2Die meisten EXA II sind im Bodenleder mit dem DDR-Prädikatssymbol "Q1" für Weltspitzenqualität geprägt, dazu mit "DDR 3448/59 Made in Germany" im ersten Produktionsjahr, "DDR 3405/60" ab 1960 und ab Mitte 1962 "DDR". Es sind auch Kameras ohne jede Prägung (206488, 213124) oder mit dem Prädikat /1\ der zweiten Kategorie (230091) zu finden.

Das Stativgewinde ist für den deutschen Markt 3/8", für Exportgeräte 1/4".

Exa II-ussr occExa II ussr Gehäuse für den USA-Export erhielten den üblichen Stempel "GERMANY U.S.S.R. OCCUPIED" auf der Belederung oder eine entsprechende Ätzung auf der Deckkappe.


EXA IIa

Mit der Einführung der EXA I im Jahr 1963 wurde im Ihagee-Werk entschieden, für alle Exa – Modelle ein einheitliches Gehäuse zu verwenden. Das eigene Gehäuse der bisherigen Exa II wurde aufgegeben und die neue EXA IIa erhielt das Außengehäuse der EXA I / Ia. Entsprechend gelten für die EXA IIa/IIb – Baureihe die gleichen Merkmale wie für die EXA I/Ia. Den vertikal ablaufenden Schlitzverschluss übernahm die Exa IIa vom Vormodell. Damit leidet sie unter denselben Problemenen wie diese oder auch die Exakta aus diesen Jahren (s. Beschreibung oben zur Exa II).

Die Seriennummern aller Gehäuse werden für alle EXA-Varianten beginnend mit 120000 fortlaufend vergeben. Die EXA IIa-Seriennummern beginnen in dieser Reihe mit 140 000. Somit lassen sich ab 1963 für die Exa I/Ia bzw. IIa/IIb und deren Folgemodelle aus den Seriennummern keine Stückzahlen mehr ermitteln.

Wie schon die EXA II war auch die EXA IIa mit unterschiedlichen Lupeneinsätzen bestellbar. Zumindest bei der 2. Version stand mittlerweile auch die damals neue Fresnellinse zur Verfügung. Diese gab es auch mit integriertem Schnittbildentfernungsmesser. Bei meiner Sammelaktivität habe ich den Prismensucher-Exa's nie so recht Beachtung geschenkt und auch nicht auf die Lupenbestückung geachtet. Deshalb kann ich dazu keine weiteren Details nennen. Wer diese Modelle gerne sammeln mag, wird auf jeden Fall Versionen mit Mattlupe, Fresnellupe, Fresnellupe mit Schnittbild und das 1. Modell wohl auch mit der klassischen Zeiss-Messlupe finden. Das Objektivangebot war zu ihrer Zeit nicht mehr so reichhaltig wie das der EXA II. Alle mir bekannten EXA IIa tragen in der Belederung der Rückwand das DDR-Qualitätsprädikat "Q1".

EXA IIa 1. Vers. pre

EXA IIa 1. Version (RH 064) - Vorserie

EXA IIa 1. Vers. pre Produktionszeitraum Ende 1962
bekannte Seriennummern 140 010 – 140 050

Etwa 50 Kameras, meist gekennzeichnet durch eine Gravur auf der unteren Filmbühne "EIGENTUM IHAGEE", Fabriknummer auf Filmbühne oben weiß graviert.
Metall-Rosette auf Filmzählwerk und Verschlusssperre.

Die Rückwand mit der Schließmechanik entspricht noch der EXA I Vers, 1a (äußerlich erkennbar an A/Z).

EXA IIa Vers. 1

EXA IIa 1. Version (RH 064) – ohne Riemenösen

Produktionszeitraum etwa 5/1963 – 6/1963
141 427 – 142 286 (innerhalb der Modellreihe mit EXA I)

Fabriknummer auf Filmbühne oben weiß graviert.

EXA IIa VerschlusssperreAnders als ihre Vorgängerin Exa II und die jüngere Schwester EXA Ia kam die erste EXA IIa mit einem kleinen Rädchen als Verschlusssperre anstelle des üblichen Hebels. Passend hierzu war auf dem Filmzählwerk eine ähnlich aussehende Rosette angebracht.

Das Filmzählwerk der IIa ist übrigens identisch mit dem der ersten EXA Ia-Ausführung!

EXA IIa Vers. 1a

EXA IIa ohne Riemenösen 1. Version (RH 064) Ausf. a

Produktionszeitraum etwa 6/1963 – 11/1963
Gesamt-Stückzahl der 1. Version 13.637 (RH)
143 681 – 152 379 (innerhalb der Modellreihe mit EXA I)

EXA IIa Vers. 1aFabriknummer jetzt auf der Filmbühne unten eingeprägt, Lederstück auf Filmzählwerk, Verschlusssperre jetzt mit Schwenkhebel wie bei EXA I

Nach nur kurzer Bauzeit wurde die EXA IIa nun auch mit dem rückseitigen Hebelchen für die Verschlusssperre ausgeliefert. Die zu dem ursprünglichen Rädchen im Filmzählwerk passende Rosette wurde durch ein rundes Lederstück ersetzt, das nun Halteschraube verdeckt. Trageösen gab es jedoch erst bei der nächsten Version ab Ende 1963.




Das Foto zeigt eine Exa IIa (Seriennr. 148 831) mit dem damaligen Spitzenobjektiv Pancolar 2/50. Diese Kombination war nur auf besondere Bestellung lieferbar und kostete in der Ausführung mit Fresnellinse 397 DM.

EXA IIa Vers. 2

EXA IIa 2. Version (RH 067) – mit Riemenösen

Produktionszeitraum 12/1963 – 11/1964
Stückzahl 32.890 (RH)
152 211 – 186 520 (korr. 1/2019)

Wie das einfachere Schwestermodell EXA I wurde auch die EXA IIa ab Ende 1963 mit Trageösen geliefert. Ansonsten hat es bis zur Ablösung durch das Modell IIb keine Veränderungen mehr gegeben.

Die Exa IIa war lt. Preisliste in zwei Versionen lieferbar, mit Mattlupe oder mit Fresnell-Linse mit Messkeil (Schnittbildlupe). Der Aufpreis für die Fresnell-Linse betrug jeweils 14 DM. Es sind auch Kameras mit der alten Zeiss Meßlupe zu finden. Eher zufällig ist wohl der bei einigen Kameras montierte Objektivanschluss ohne Außenbajonett. Für die EXA II-Modelle gelten die durch den Klappverschluss bedingten Objektiveinschränkungen der normalen Exa jedenfalls nicht.

ELBINA II (RH 065) Namensvariante der EXA IIa

ELBINA IIRichard Hummel führt in seiner Exa Modellfolge auch eine ELBINA II auf. Sie war für den Export geplant und ist, wie die weiter oben gezeigte ELBINA I - nur als Musterexemplar entstanden aber nie im Handel erschienen.

Sammlerkollege Olaf Nattenberg hat in der PHOTO DEAL Nr. 97 (2/2017) die Hintergründe zur Entstehungsgeschichte der ELBINA enträtselt. Danach war im Ergebnis der Namenstreitigkeiten zwischen der Ihagee West und der DDR-Regierung geplant, die Ihagee-Kamerawerke i.V. umzubenennen in Elbe-Kamera-GmbH. Die daraus resultierenden Kameras sollten "ELBINA" heißen. Daraus wurde jedoch nichts, außer Prototypen der EXA I, EXA IIa und einer "umdesignten" Exakta in "ELBINA SUPER" gab's ein wenig Prospektmaterial und ansonsten nur heiße Luft...



Das Foto zeigt das wohl einzige noch erhaltene Exemplar in der Ausstellung der Technischen Sammlungen in Dresden. Die schlechte Bildqualität resultiert - wie bei der ELBINA I weiter oben - aus meiner Aufnahme durch die Glasabdeckung. Technisch entspricht dieses Muster der EXA IIa.



EXA IIb-schwarz

EXA IIb (RH 068)

Mit dem Modellwechsel von der EXA IIa zur EXA IIb gab es erstmalig eine Ihagee Spiegelreflexkamera mit Rückkehrspiegel. Eigentlich war dieses zeitgemäße Ausstattungsmerkmal eher bei der Exakta erwartet worden, doch die 1 Jahr zuvor vorgestellte Exakta Varex IIb musste noch darauf verzichten. Für Exakta-Fotografen war die EXA IIb mit ihrer kürzesten Verschlusszeit von 1/250s jedoch keine echte Alternative, so dass sie sich in der Folgezeit mehr und mehr vom Exakta-System abwendeten. Daran konnte 1967 auch die VX1000 nichts mehr ändern.

EXA IIb schwarzSie sind von dem Foto der schwarzen EXA IIb überrascht? Nicht grundlos - aus dem Ihagee-Werk hat es nur Kameras mit mattverchromten Metallteilen gegeben. Wieso also schwarz? Diese IIb (#259190) kaufte ich 1965 als Zweitgehäuse zu meiner Varex IIb, viel benutzt habe ich sie in der Folge nicht. Nachdem einige Jahre später schwarze Kameragehäuse in Mode kamen, reifte auch in mir der Wunsch danach.

Also wurde die IIb noch vor Beginn meiner Sammelleidenschaft modegerecht umdesignt - zum fotografieren habe ich sie jedoch seither nicht mehr benutzt...
Für die Vitrine ist sie mittlerweile mit dem schwarzen Meyer Domiron bestückt, ein wirklich bildschöne Kombination, oder?

Eine "normale" IIb zeigt das Foto unten links. Dass ich mit dem schwarzen Exa-Gehäuse jedoch nicht allein auf der Welt war, stellte sich bei Besuchen von Fotobörsen in den 1980/90 Jahren heraus. Da gab es durchaus gelegentlich schwarze Exakta's oder Exa's zu bestaunen, in den meisten Fällen aber recht stümperhaft einfach überlackiert. Doch eine weitere EXA IIb in schwarz - bis auf die Trageösen in gleicher Weise umdesignt - hatte ich damals erstanden und noch lange in meinem Bestand. Inzwischen ist sie aber verkauft.

EXA IIbEXA IIb-Spiegel

Neben dem Rückkehrspiegel mit dem roten Winker (s. Foto rechts) erhielt die Exa IIb außerdem noch einen neuen Rückspulknopf mit ausklappbarer Kurbel und den Schnellaufzug mit Filmmerkscheibe der EXA Ia. Das war's an Neuerungen!

Das Gehäuse ist nach wie vor identisch mit dem der EXA Ia, in ihre Produktionszeit fiel auch die Veränderung beim Filmtransportlager. Entsprechend kann man die IIb auch in zwei Ausführungen finden. Ansonsten gibt es aus der knapp zweijährigen Produktionszeit nichts weiter zu berichten.





Das Foto unten rechts zeigt die erste IIb-Ausführung (Gehäuse-Nr. 224354)
mit dem horizontal angebrachten Transportradlager


EXA IIb 1. ModellDie Seriennummern für die EXA IIb begannen innerhalb der EXA Ia-Produktion bei 200 000. Richard Hummels Stückzahlangabe ist deshalb fragwürdig, weil innerhalb des Nummernbereichs bis zur letzten bekannten EXA IIb (267xxx) auch EXA Ia gebaut worden sind.

Produktionszeitraum 12/1964 – 8/1966
Stückzahl 69.690? (RH) wahrscheinlich eher um 50.000

1. Ausführung mit waagerecht angebrachter Halterung für Filmtransportrad
200 006 – 264 222

2. Ausführung mit senkrecht angebrachter Halterung für Filmtransportrad
261 113 – 267 451

Beide EXA IIb-Modelle sind mit normaler Mattlupe oder mit Fresnellupe zu finden.


EXA 500 - EXAKTA 500 - VX 200

Als Weiterentwicklung der EXA IIb erhielt die EXA 500 eine kürzeste Verschlusszeit von 1/500s, ausserdem einen veränderten Zeiteneinstellring. Auch die Blitzsynchronisation wurde verbessert. War bei der IIb der E-Blitz noch mit 1/15s und der Lampenblitz noch mit 1/30s synchronisiert, betragen die entsprechenden Werte jetzt 1/30s und 1/125s. Die meisten Kameras waren mit Fresnel-Bildfeldlupe mit Mikroraster und Mattring ausgerüstet, alternativ gab es auch die Fresnellupe als Messlupe. Einige Kameras sind aber auch mit der normalen Mattlupe zu finden. Die Lupen sind bei der Exa mit Prismensucher nicht ohne Demontage der Deckkappe austauschbar!

EXA 500-Gehäuse sind auf dem Prismengehäuse mit "Ihagee Dresden" graviert. Bei späten Seriennummern ist diese Gravur - bei der VX 200 generell - mit einem Lederstück überklebt. Das Gehäuse entspricht ansonsten der EXA-Baureihe. Somit sind auch bei der EXA 500 die bei der EXA Ia beschriebenen Bauunterschiede - anfangs sogar noch das horizontale Filmtransportradlager - zu finden. Entsprechendes gilt für die Bezeichnungsvarianten EXAKTA 500 / VX 200.

Das schon zur Exa allgemein Beschriebene betrifft demnach auch dieses Modell - wer alle auffindbaren Varianten in die Vitrine stellen möchte, kommt auch bei der EXA 500 leicht auf ein Dutzend Kameras... Danach kann man etwa noch vorhandenen Vitrinenplatz anders nutzen - die EXA 500 war die letzte Exa mit Schlitzverschluss und fest eingebautem Prismensucher.

EXA 500

EXA 500 (RH 069)

Produktionszeitraum 8/1966 – 10/1969
Stückzahl 102.867(RH) jedoch fraglich, weil auch EXA Ia innerhalb der Nummernreihe produziert worden sind!
Seriennummern ca. 280 000 - 385 000 (innerhalb der Baureihe EXA Ia, EXA IIa/IIb, EXA 500 u.a.)
280 375 – 280 552 Kamera noch mit waagerecht angeschraubtem Haltewinkel

Richard Hummel beschreibt dieses Modell in seinem Buch auch als "Kamera VX-0", die als eigenständiges Grundmodell einer neuen Kamerabaureihe im Ihagee-Werk Dresden als Folge des Rechtstreites mit Ihagee West entstehen sollte. Zwar wurde das neue Entwicklungskonzept vom VEB Pentacon abgelehnt, doch die EXA 500 als letztes Exa-Modell genehmigt.

EXA 500


Im kleinen Foto rechts gut zu erkennen ist die gegenüber den übrigen EXA-Modellen andere Anordnung der Symbole für die Verschluss-/Blitzzeiten. Dies bewirkt eine kürzere Verschlusszeit für Lampenblitze.

EXAKTA 500

EXAKTA 500 (RH 070)

Produktionszeitraum 6/1969 bis 10/1969 im Rahmen der EXA 500
322 687 – 333 644 Lederprägung (1) Made in Germany (East)
332 465 – 355 747 Bodenplattengravur Made in Germany (East), schwarz ausgelegt
344 577 – 371 526 Bodenplattengravur wie vor, nicht schwarz

Obwohl auf dem Typenschild "EXAKTA" steht, handelt es sich um eine reinrassige EXA 500, die lediglich für den USA-Export ein wenig aufgewertet worden ist. Technisch ist sie mit dem Normalmodell völlig identisch; sie war nur in den USA erhältlich.
Richard Hummel nennt diese, seine 8. Exa II-Version "Liefervariante für spezielle Exporte".

VX 200 Version 1

VX 200 (RH 071)

VX 200 Vers. 1Bezeichnungsvariante der EXA 500 für den Export
Produktionszeitraum 9/1969 – 10/1969 im Rahmen der EXA 500
Version 1 - 324 511 – 369 376 mit Schild VX 200 im aufgenieteten Rahmen






VX 200 Vers. 2Version 2 - 361 664 – 384 701 mit Schild VX 200 direkt auf Deckkappe geklebt

VX 200 PrismenlederBei beiden VX 200 – Versionen ist die Ihagee Dresden Gravur auf dem Prisma mit einem Stück Belederungsstoff überklebt.

EXA 35

Ich musste einige Zeit in mich gehen bis ich mich entscheiden konnte, ob und wenn ja in welcher Rubrik meiner Seite diese beiden "Exa's" eine Heimstatt finden können. Dann entschied ich mich für diesen Platz - eine Alternative wäre auch bei den Erben der Exakta gewesen.

EXA 35EDiese EXA 35E entstand etwa zeitgleich mit den EXAKTA TL500/TL1000 und FE2000 um 1975 bei Petri in Japan. Sie hatte in der Petri 35 eine Zwillingsschwester. Die Kamera ist eine Auftragsfertigung für die damals noch existierende Ihagee West.

EXA 35EIhre Daten entsprechen denen der damals üblichen "Kompakten". Das Objektiv ist ein wohl 4linsiges EXAKTAR 2,8/40 und der Verschluss bietet Zeiten zwischen 1/30 bis 1/200 s an. Eine Besonderheit ist der Belichtungssensor in der Objektivfront; damit werden Filterfaktoren bei der Messung berücksichtigt. Es ist allerdings noch keine TTL-Messung!

Als Batterie wird die gebräuchliche Knopfzelle AG13 (V76PX, SR44 usw.) verwendet, die im Kamerainneren unter der Filmbühne sitzt und offenbar auch für die Verschlusssteuerung erforderlich ist. Verschluss und Blende werden automatisch geregelt, nur die Entfernung wird noch manuell eingestellt. Dafür sind Raststellungen mit Symbolen vorhanden.

EXA Compact 35EE

EXA COMPACT 35EE

Diese EXA compact 35EE hat nun mit Ihagee's kleiner Schwester - selbst bei unnatürlich erweitertem Betrachtungswinkel - gar nichts mehr zu tun. Offenbar wurde nur noch der mittlerweile nach Japan oder Korea verhökerte Name verwurstet. Dennoch, hier ein paar Daten dazu: sie entstand wohl in den 1980er Jahren bei Chinon Industries in Japan. In der Chinon 35EE-X hat sie eine ähnlich aussehende Schwester und wohl auch die Konica 35 in der erweiterten Verwandtschaft.

EXA compact 35EEVermutlich wurde sie aus der Petri 35E entwickelt, das Gehäuse ist jedoch größer. Es gibt auch noch ein paar bauähnliche Schwestermodelle, u.a. von Porst oder Cosina.

Objektiv ist ein namenloses 2,7/38 mm ohne Entfernungseinstellung, wohl aus Chinon's koreanischer Fertigung. Der Verschluss wird automatisch geregelt. Mit der Petri 35E hat sie den Belichtungsmesser in der Objektivfront gemeinsam. Ansonsten - wer mag, kann, wie ich, die letzte freie Ecke in der Exa-Vitrine damit füllen (oder es auch lassen).



Seit dem Start meiner homepage hatte es schon 2 Jahre gebraucht, bis ich 2009 die zunächst nur aus Text bestehende Exa-Aufstellung aus meinen damaligen Exakta-Fotolisten der frühen 1990er Jahre einfügte. Seit Anfang 2014 gibt es auch in diesem Teil meiner Seite viele Fotos. Die Aufstellungen wurden mittlerweile mehrfach überarbeitet und durch weitere Fotos ergänzt. Mit der Aktualisierung im Dezember 2014 dachte ich zunächst, die Exa komplett abgearbeitet zu haben. Dann tauchten doch noch einige "Neuheiten" auf. Wer noch mehr weiß, mag es mir bitte schreiben...





Posted 2009/01/01 last update 2023/11/25; Copyright © by Horst Neuhaus