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Exakta Photographica Tube Amp Trix+Minitrix Triumph

Sammlerkamera kaputt?

Mancher Sammler stellt seine Pretiosen so in die Vitrine wie er sie erworben hat - Originalzustand, mit Patina oder echten Gebrauchsspuren heißt das dann. Egal ob funktionstüchtig oder nicht. Kann man akzeptieren, auch ich mag 60 Jahre alte originalverpackte Photogeräte in unberührtem Zustand nicht sonderlich. Leica-Sammler bekommen gar Glücksgefühle, wenn der Karton noch nie geöffnet wurde…. Für die Meisten von uns liegt der Sammlerspaß eher in der Mitte.

Auch wer den Anspruch nicht stellt, mit der Kine von 1936 noch fotografieren zu wollen, möchte die Kamerafunktionen gelegentlich testen. Dabei spielt es dann keine Rolle, ob die 1/1000 Sek. tatsächlich noch 1/1000 Sek. kurz ist. Doch ablaufen sollte der Verschluss schon, und das möglichst bei allen Geschwindigkeiten. Nicht selten jedoch bleibt dieser Wunsch unerfüllt, wenn man seine Sammlung um eine „neue“ Kamera ergänzt hat. Da ist der Verschluss verharzt oder blockiert, die Tücher sind spröde oder der Spiegel blind. So richtig Freude macht solch ein Teil auf Dauer selbst dann nicht, wenn es von außen noch in gutem Zustand ist. Zwar will man damit nicht unbedingt das nächste Familienfoto schießen, doch dies theoretisch möchten können tät man doch gern ...

Wer feinmechanisches Geschick hat, nimmt die Sache nach dem Do it yourself-Prinzip in die Hand. Doch ist das nicht Jedermanns Sache und die Gefahr, den Zustand zu verschlimmbessern nicht gering. Die Suche nach einer Fachwerkstatt die sowas noch kann, geht gelegentlich dubiose Wege. Angebote, im Internet gar, sind so selten nicht. Doch nicht immer führen sie zum gewünschten Ziel. Es gibt in der Tat Fotowerkstätten, die bei Problemen weiterhelfen können – wer eine hat, soll sich glücklich schätzen. Nicht selten aber führt die Suche zu unerfreulichen Erfahrungen. Selbst alte Hasen, die irgendwann ihre nur gesammelten Schätze wieder zum Leben erwecken (lassen) wollen, erleben böse Überraschungen. Das Geld ist futsch und die Kamera funktioniert allenfalls ein bisschen anders nicht als zuvor. Das dümmste was einem dabei noch passieren kann, ist die Mitteilung der Werkstatt: „Leider hat unser Werkstattmeister für ihre klassische Kamera keine Ersatzteile mehr finden können. Für eine Kostenpauschale von ….€ senden wir Ihnen das Gerät unrepariert wieder zurück.“ Nach dem Eintreffen fehlen dann schlimmstenfalls 13 Verschleiß- oder Anbauteile ...

Nicht selten wurde ich nach einer "guten Reparaturwerkstatt" gefragt. Meine Antwort war dann oft "Olbrich in Görlitz". Dort ist man zumindest bei historischen Geräten ostdeutscher Provenienz bestens aufgehoben. Sicher gibt es andere gute Werkstätten; doch um diese empfehlen zu können, braucht es auch persönliche Erfahrungen. In jedem Fall hat sowas natürlich seinen Preis. Gut, wer einen Sammlerkollegen kennt, der sich selbst an die Technik heranwagt. Hin und wieder konnte auch ich in der Vergangenheit helfen, doch stoßen meine Fähigkeiten außerhalb von Exakta’s schnell an ihre Grenzen.

Ausnahmsweise möchte ich hier doch einmal eine Empfehlung weitergeben. Sammlerkollege René van Bossum aus den Niederlanden kann bei mancherlei Problemen mit alter Technik helfen. Irgendeine Gewähr kann ich natürlich nicht übernehmen, doch waren meine persönlichen Erfahrungen sehr gut. Hier ist seine email-Adresse:
rvbossum@gmail.com.



HORST NEUHAUS eMail: hneuland@horst-neuhaus.de
Posted 2013/02/15 - last updated 2015/10/20 - Copyright © by Horst Neuhaus
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