Vom Flugzeugobjektiv zum ISCORAMA-System - diese Seite stellt das Objektivprogramm der Göttinger Tochterfirma ISCO von Schneider Kreuznach für die Exakta vor.
Der Göttinger Optikhersteller Isco genoss lange Zeit einen eher zwiespältigen Ruf. Sammler begegneten Isco-Erzeugnissen gelegentlich mit Geringschätzung. Das mag einerseits daran gelegen haben, das die Göttinger offiziell nie Erstausrüster für die großen Kamerasysteme, wie Exakta, Edixa oder Praktica gewesen sind. So wurden etwa eine Exakta oder Edixa in den Herstellerpreislisten nie mit einem Isco-Normalobjektiv gelistet. Zumindest war dies in Westdeutschland so.
Links im Foto eine US-Export Exakta mit einer späteren Version der von ISCO schon 1952 entwickelten Objektive mit Blendenautomatik.
Zum anderen war Isco 1963 der erste Hersteller mit Objektiven in Kunststoff-Fassungen und bot seine Produkte zudem vergleichsweise preisgünstig an. Dies verlieh Isco-Objektiven schon zu Anwenderzeiten ein „Billig-Image“. Dabei schufen die Göttinger mit ihren Fassungen aus Kunststoff "Meilensteine", die in den Folgejahren renommierte Nachahmer fanden - etwa Canon oder Nikon. Dennoch schenken viele Sammler den Isco-Objektiven auch Jahrzehnte später wenig Beachtung obwohl sich diese Fassungen als qualitativ gar nicht mal schlecht erwiesen.
Somit sind Isco-Objektive noch heute ein Sammelgebiet für Sammler mit speziellen Kenntnissen oder Interessen. Sammler von Kameras wie Exakta, Edixa oder auch Praktica und Praktina orientieren sich bei Objektiven vorwiegend an den renommierten Marken. Meyer, Schneider, Steinheil, Zeiss, zunehmend auch ENNA genießen da besondere Vorlieben.
Wer sich jedoch ein wenig mehr in der Kamerahistorie und der optischen Industrie im Besonderen auskennt, hat über Isco ein anderes Bild. Isco ist eine Namensschöpfung aus JosefSchneiderCOompanie, also ein Tochterunternehmen des Bad Kreuznacher Herstellers von Qualitätsobjektiven mit Weltgeltung, Josef Schneider – den meisten unter „Schneider Kreuznach“ besser bekannt.
Nach Kriegsende hatte diese ausschließlich militärische Produktionsausrichtung eine Totaldemontage des Werkes durch die Alliierten Besatzungsmächte zur Folge. Der Firmenname „Isco“ durfte erst ab 1953 wieder geführt werden; bis dahin firmierte der Betrieb als „Optische Werke Göttingen“ und stellte anfangs nur Projektionsobjektive für Kinogeräte her. Mit Namen wie Kiptar oder Super-Kiptar erwarb man sich in der Folge weltweit einen guten Ruf, der sich mit der Entwicklung von Anamorphoten (Breitwinkeloptiken) für Cinemascope weiter festigte. Heute besonders gesuchte Objektivraritäten sind die ISCORAMA-Anamorphote (Breitbild-Objektive). Anfangs nur mit Anschluss für die Exakta und M42 lieferbar, war Isco einziger Anbieter dieser Spezies. Später wurden ISCORAMA-Objektive auch mit Anschlüssen für Nikon, Pentax K, Leica, Canon, Minolta und Olympus (12-Linser) verkauft. Da die Breitbild-Wirkung nur in der Dia-Projektion wirkungsvoll ist, gehörte ein umfangreiches System an Breitbildvorsätzen und Projektionsobjektiven dazu. Diesem attraktiven Aufnahmeverfahren, für das nur wenige andere Optikhersteller Alternativen anboten, widme ich bei der ISCORAMA-Beschreibung noch einen breiteren Raum. An der noch vor einem Jahrzehnt nicht unbedingt zu erwartenden Wiederauferstehung klassischer Objektivkonstruktionen nehmen die Isco-Erzeugnisse zur Zeit noch nicht in gleichem Maß teil, wie etwa Objektive von Meyer Görlitz, Rodenstock oder Schneider Kreuznach. Dies mag mit daran liegen, das sich - wie schon eingangs beschrieben - auch sammlerische Aktivitäten den Isco-Optiken nicht mit Vorliebe widmen. Allerdings hatte auch Isco einige der - in meiner homepage vielfach - gelobten 3linsigen Konstruktionen im Fertigungsprogramm. Da gibt es von Digitalfotografen noch Einiges neu zu entdecken, zumal die Isco-Konstruktionen denen anderer Traditionsanbieter qualitativ kaum nachstehen.... ISCO bot in diesen Jahren nur eine vergleichsweise kleine Objektivpalette für Spiegelreflexkameras an. Diese waren - wie schon erwähnt - in ihrer Bauweise recht unterschiedlich, jedoch von guter optischer Qualität. Selbst die einfachen 3linsigen WESTAR-Triplets sind in dem für sie gedachten Anwendungsbereich ausgezeichnete Objektive. Die Dreilinser entsprachen optisch den schon an deutsche Kamerabetriebe gelieferten Normalobjektiven. Mechanisch sind sowohl das 50er als auch das 100er WESTAR recht simple Konstruktionen aus Aluminium und mit Frontlinsen-Entfernungseinstellung ohne Geradführung. In gleicher Fassungsausführung und identischer optischer Bauweise (4 Linsen) wie die zuvor beschriebenen 135 und 180mm-Objektive war das Westanar auch noch in den beiden folgenden Brennweiten lieferbar: Mittlerweile waren die Wechselobjektive der Göttinger in die Jahre gekommen. Optisch zwar durchaus noch auf der Höhe der Zeit, entsprachen die bisher blanken Aluminiumfassungen nicht mehr dem aktuellen Geschmack. Auch für Kameras und fotografisches Zubehör hatte sich das Käuferinteresse von der reinen Zweckmäßigkeit wegbewegt. Mit zunehmendem Wohlstand war ab Mitte der 1950er Jahre mehr und mehr auch Design gefragt... Etwa ein Jahr vor dem Extremweitwinkel Westrogon begann Isco 1957 mit dem Bau einer kleinen aber hochfeinen Objektivbaureihe im Luxusdesign. Das Tele-Iscaron war das erste Objektiv dieser Reihe und zugleich Isco's erste echte Telekonstruktion. Zunächst in dieser Ausführung mit Blendenvorwahl und kurz darauf auch mit vollautomatischer Druckblende. Im Fassungsdesign geringfügig modifiziert, aber noch edler wirkend präsentierte Isco kurz nach dem Extremweitwinkel Westrogon eine Neuauflage des Tele-Iscaron mit Blendenvorwahl. Diese ist nach der Überarbeitung aus meiner Sicht eine der am schnellsten zu bedienenden Blendenvorwahlkonstruktionen. Mit diesem 3-Linser ergänzte Isco im Jahr 1959 seine Angebotspalette wieder in Richtung preiswert. Zwar musste man mit der Rastblende auch eine einfache Entfernungseinstellung akzeptieren, doch optisch erfüllte dieses Objektiv in Normalbauweise durchaus seinen Zweck. Gleichzeitig mit dem Automatik-Weitwinkel Westron ergänzte Isco im Jahr 1961 auch seine Teleobjektivpalette um das bekannte Westanar mit automatischer Blende. Doch so richtig einleuchtend war diese Programmerweiterung nicht, der Telebereich bei Isco war eigentlich gut bestückt und auch preislich war diese Erweiterung bei der gebotenen Lichtstärke 1:3,5 und 2m-Nahbereich nicht gerade ein Sonderangebot. Mechanisch ist dieses Objektiv in der schweren Messingfassung mit doppeltem Schneckengang hingegen ein Leckerbissen. Weil man schonmal dabei ist - mag man sich 1961 bei Isco gedacht haben - hängen wir einfach noch eine lange Tüte in die Angebotspalette.... Das bereits als 135er und 180er Tele-Version neu gerechnete Westanar wurde nun auch als Fernobjektiv 400mm aufgelegt. Die Rastblende stellt bei dieser Brennweite kein besonderes praktisches Problem dar. Als Schneider in Kreuznach um 1960 eine Objektivreihe mit angebautem Belichtungsmesser und Nachführautomatik einführte, war dies eine technische Delikatesse ohnegleichen. Für damals sündhaft viel Geld konnte man eine Objektivserie vom Extrem-Weitwinkel bis zum Tele erstehen, die ihresgleichen nirgendwo fand. Die komplette Serie umfasste ein Curtagon 4/28 für 420 DM, ein Curtagon 2,8/35 für 400 DM, ein Xenon 1,9/50 für 480 DM (incl. Belichtungsmesser) und ein Tele-Xenar 3,5/135 für 420 DM. Der aufgeschobene Belichtungsmesser konnte für alle Objektive verwendet werden, einzeln nachgekauft kostete er 80 DM (alle Preise lt. Exakta-Preisliste 1962). Diese Objektive finden Sie in der Schneider -Abteilung meiner Seite. Offenbar verkaufte sich die gegen Ende der 1950er Jahre eingeführte Objektivserie nicht so wie vielleicht erwartet. Vielleicht lag es auch daran, dass Isco's Zielgruppe, der Amateuerfotograf, gute Optik zum günstigen Preis erwartete und teure Spitzenobjektive lieber bei Schneider oder Zeiss kaufte. Zudem verkam die Exakta - lange Jahre das Spezialgebiet von Isco - immer mehr zum Billigheimer. Ein Weitwinkelobjektiv mit 7 Linsen für 175 DM? Ja, günstiger als dieses Westron gab es ein Superweitwinkelobjektiv (so wurde die Brennweite 28mm damals noch eingeordnet) nirgendwo sonst. Das preiswerteste Standard-Weitwinkel mit 4 Linsen ohne Geradführung gab es für 120 DM. Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik. Damit gab es das lichtstärkere Standard-Weitwinkel mit 5 Linsen zum Preis von 210 DM. Die Exakta-Version hat Springblende, die übrigen Druckblende. Normalobjektiv mit 3 Linsen in der klassischen Triplet-Bauweise und Blendenautomatik. Die Exakta-Version hat Springblende, die übrigen Druckblende. Normalobjektiv mit 6 Linsen in der klassischen Gauß-Bauweise und Blendenautomatik. Die Exakta-Version hat Springblende, die übrigen Druckblende. Die Daten: 6 Linsen, automatische Drucklende 1,9-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 45,2°, Naheinstellbereich ab 0,5 m. Preis 204 DM. Hochlichstarkes Porträtobjektiv in der beliebten mittellangen Brennweite mit 5 Linsen. Porträtobjektiv in der beliebten mittellangen Brennweite mit 3 Linsen in der klassischen Triplet-Bauweise. Trotz einfacher Bauweise gute optische Qualität. Objektiv normaler Bauart in der beliebten 135er Brennweite mit 3 Linsen, klassische Triplet-Bauweise. Trotz einfacher Bauweise gute optische Qualität. Teleobjektiv einfacher Bauweise mit Rastblende und ohne Geradführung. Teleobjektiv mit Blendenautomatik. Die Exakta-Version hat Springblende, die übrigen Druckblende. Fokus ohne Geradführung. Hochlichtstarkes 180er Teleobjektiv, wurde 1964 in der neuen Kunststoff-Fassung mit Exakta- Innen- und Außenbajonett (!) sowie größerem Filtergewinde vorgestellt. Optisch blieb es unverändert. Die Westberliner Handelsgesellschaft Beroflex vertrieb seit Mitte der 1960er Jahre viele Fotoprodukte aus der DDR, aber auch aus Japan, Korea und sogar aus Westdeutschland. Einige ließ das Unternehmen auch mit seinem Namen "labeln". So sind ISCO-Objektive auch unter dem Namen BEROLINA zu finden. Sie sind mit den gleichartigen ISCO-Objektiven baugleich und auch als Erzeugnisse aus Göttingen gekennzeichnet. Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik. Damit gab es das lichtstärkere Standard-Weitwinkel mit 5 Linsen ohne Geradführung zum Preis von 210 DM. Die Exakta-Version hat Springblende, die übrigen Druckblende. Teleobjektiv einfacher Bauweise ab guter optischer Leistung mit Rastblende. Keine Geradführung. Auch in der einfachereren Westanar-Ausführung, dafür jedoch noch mit Metallfassung, wurde ein Isco-Tele unter dem "Berolina"-Label angeboten. Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik. Damit gab es das optisch hochwertige Standard-Tele mit 5 Linsen und vollautomatischer Springblende. Mit dem ISCORAMA bot Isco ein Verfahren ähnlich dem Cinemascope-Film im Kino an. Anders als übliche Weitwinkelobjektive, mit denen ja auch "mehr Motiv" möglich ist, vermeidet eine Iscorama-Aufnahme unerwünschten Vordergrund, Himmel und stürzende Linien. Der Trick besteht darin, das Motiv mit der Aufnahme in der Breite zu verzerren und diesen Effekt bei der Projektion (oder Vergrößerung) wieder aufzuheben.
Ab 1951 wurden erstmals auch Fotoobjektive produziert, anfangs nur als Einbauausführungen für viele Kamerahersteller dieser Jahre (Braun, Franka, King u.a.). Dabei handelte es sich um Triplets oder 4-Linser, wie Isconar oder Westanar. Mit Isco-Optiken ausgestattete Kameras waren dabei im mittleren Preissegment angesiedelt, teurer als etwa Roeschlein oder Staeble aber preiswerter als Schneider und Zeiss. Ab etwa 1956 intensivierte Isco die "Breitwand Projektion" mit anamorphotischen Vorsätzen und Objektiven. Dabei wird das Bild bereits bei der Aufnahme verzerrt (in der Breite "gestaucht") und mit der Projektion wieder entzerrt. Isco entwickelte dafür Objektive sowohl für 8mm und 16mm Schmal- als auch für 35mm Kinofilm. Quasi als Nebeneffekt konnten die für 35mm entwickelten Optiken auch für 24x36mm-Kleinbildkameras angeboten werden. Mehr über dieses ISCORAMA-Verfahren finden Sie weiter unten.
Das erste Objektiv für Spiegelreflexkameras war 1952 das Westar 2,8/50. In Deutschland war es so gut wie nicht lieferbar, vielmehr war es in den USA die Standardbestückung vieler Exa‘s. In der Folge wurde auch eine Reihe hochwertiger Objektive für Spiegelreflexkameras (Exakta, M42, Praktina) gebaut, diese jedoch überwiegend ebenfalls in die USA exportiert. Dort war Isco mit dem Westanar 2,8/50 oder Westagon 2,0/50 sogar Erstausrüster für die Exakta. Das später angebotene Westrocolor 1,9/50 ist mit dem Schneider Xenon optisch weitgehend baugleich. Im Jahr 1958 konstruierte ISCO mit dem Westrogon 4/24 mm das weltweit erste Extremweitwinkelobjektiv für Spiegelreflexkameras, noch vor den 20/25mm-Flektogonen. In den frühen 1960er Jahren bot Isco gemeinsam mit Schneider eine kleine Objektivpalette mit eingebautem Nachführbelichtungsmesser zur Nachrüstung von Exakta oder Edixa an.
Ein Mordstrumm war das Extremweitwinkel Westrogon 4/24 - sogar mit vollautomatischer Blende ausgestattet, im Foto rechts an einer US-Exakta
Spezialobjektive waren immer eine Spezialität der Göttinger. Waren es angfangs Flugzeugobjektive und in den 1950er Jahren Kinoobjektive - dabei die weltbekannten und von Schmalfilmern heißgeliebten Breitwandoptiken - baute man in den 1960ern für die Exakta Camera Co in New York das Balgenobjektiv EXTENAR (Foto links).
Dieses konkurrierte mit dem Balgen-Tessar aus Jena, wurde in Deutschland jedoch nicht angeboten. Zu Makro-Objektiven finden Sie an anderer Stelle mehr.
Auch die drei ISCO-MAT LM-Objektive mit aufgesetztem Belichtungsmesser, die in den 1960er Jahren gemeinsam mit Schneider Kreuznach entwickelt und angeboten wurden, sind weltweit einzigartig und eine besondere Delikatesse für den Sammler.
Mit dem Niedergang der deutschen Kameraindustrie ging auch die Nachfrage nach SLR-Wechselobjektiven zurück. Isco verlegte seine Fertigung wieder auf den Bereich der Projektionsobjektive für Film, Schmalfilm und Dia. Nach dem Konkurs der Muttergesellschaft in Bad Kreuznach geriet auch Isco vorübergehend in Schwierigkeiten. Das Unternehmen besteht noch heute in Göttingen und gehört als ISK-Optics zur Schneider-Gruppe.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Objektivherstellern hatte ISCO zu keiner Zeit ein durchgängig einheitliches Fassungsdesign. Zwar gab es zeitweilig immer einige Objektive mit gleichartigen Bedienelementen, doch eine gleichgestaltete "Objektivlinie" bot Isco allenfalls mit den Kunststoff-Fassungen ab Mitte der 1960er Jahre an. Man mag dies bedauern, doch für den Sammler - dem es nicht ausschließlich um die optischen Elemente geht - bietet die Göttinger Fertigung ein reiches Betätigungsfeld.
In meiner folgenden Aufstellung will ich die Entwicklung des Isco-Designs der Jahre 1950-1970 darstellen, ohne damit jedoch den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Es wird wohl noch eine ganze Reihe anderer Isco-Objektive geben, zumal das Unternehmen seine Erzeugnisse zuletzt auch mit Vertriebsnamen, wie etwa Berolina, ausgeliefert hat. Hierzu noch folgende Anmerkung - viele Objektivhersteller boten ihre Produkte meist wahlweise mit verschiedenen Kameraanschlüssen (Exakta, Praktica/Pentacon, Praktina u.a.) an.
Isco hingegen hatte teilweise unterschiedliche Objektive für die jeweiligen Kameraanschlüsse im Programm. In einigen Fällen wurden optisch gleiche Objektive aber auch unter unterschiedlichen Namen angeboten. Wie allgemein in meinen Aufstellungen beziehen sich meine Beschreibungen in erster Linie auf zur Exakta passende Teile. Oft gibt es dabei Übereinstimmungen mit z.B. M42-Anschlüssen, aber dies gilt nicht generell. So gibt es etwa das Westagon sowohl mit Exakta-Bajonett als auch für die Edixa mit M-42-Gewinde. Beide sind sich mit ihrem Auslösebügel zum Verwechseln ähnlich, wenn man nicht auf die kameratypisch andere Stellung des Auslösers achtet. Das 6linsige Westrocolor 1,9/50 wurde hingegen mit M42-Anschluss als Westromat angeboten.
Renaissance klassischer Objektive mit der Digitalfotografie
Zu dieser Entwicklung (Stichwort "Bokeh") habe ich in meiner homepage auf der Startseite und auf der Objektivseite Stellung bezogen, obwohl es sich hier nicht vorrangig um ein Sammlerthema handelt. Alte Fotohasen können die Thematik allerdings nicht teilnahmslos zur Kenntnis nehmen, zumal sie davon auch nicht völlig überrascht worden sind. Schließlich brauchen die im Medium "Fotografie" schlummernden schöpferischen Möglichkeiten immer auch eine adäquate Hardware. Soweit die eigene Überheblichkeit des "das hab' ich ja schon immer gewusst" eine Öffnung auch für engagierte Digitalfotografen zulässt, haben die klassischen Gesetze der Optik denn auch in der Digitalfotografie Gültigkeit. Bokeh hin, Bokeh her.....
Unterstützung findet dieser Trend durch vielfach angebotene Objektiv-Adapter, vornehmlich cantonesischer Herkunft. Einige dieser - teils zu erstaunlich niedrigen Preisen angebotenen - Bajonettverbinder habe ich mir mal angesehen und auch selbst Probefotos mit meiner Digi-SLR gemacht. Man kann ja fast alles mit jedem damit verbinden, historisch ging das eigentlich nur mit Novoflex, Kilfitt, Dörr & Co... Bevorzugt sind nach meiner Beobachtung auf der mittlerweile alleinseligmachenden Handelsplattform die alten M42-Objektivanschlüsse. Deren Adaptierung ist einfacher als etwa beim Exakta-Bajonett (es geht aber auch hier ohne Probleme). Da mag sich jetzt Mancher ärgern, der früher M42-Scherben kiloweise verramscht hat - ich gehörte auch dazu. Bajonette, wie das von Exakta, aber auch Praktina galten als sehr viel edler....
ISCO-Objektive aus den 1950er Jahren (1952-1957)
Die Westanar und Westagon-Normalobjektive haben eine davon völlig abweichende Fassungsbauweise. Besonders bemerkenswert bei diesen frühen Automatikobjektiven ist die große Zahl der Blendenlamellen (10), die bei Abblendung fast kreisrund schließen. Bei späteren Blendenautomatiken hat man die Blendenlamellen meist auf 5 oder 6 reduziert.
Vergleichsweise auffällig ist neben der verschiedenartigen Konstruktion auch die unterschiedliche Bedienung der Objektive - die Entfernungseinstellung ist bei einigen rechts- bei anderen wiederum linksläufig. Diese Eigenart, wie auch die teils ungewöhnlichen und unterschiedlichen Filterdurchmesser, haben wohl bei nur wenigen Fotografen den Wunsch nach einem kompletten Satz Isco-Objektive aufkommen lassen.
Erst ab etwa der 1960er Jahre wurde die Bauweise der Isco-Wechselobjektive einheitlicher. Davon abgesehen, eine Weitwinkeloptik gehörte anfangs nicht zum Lieferprogramm - dafür gab es mit dem 24er Westrogon 1959 dann einen Paukenschlag...
Auswahl der von Isco in den frühen 1950er Jahren mit Anschluss für die Exakta gebauten ObjektiveWESTANAR 1:2,8/50 mm - Version 1 (alu / chrome)
WESTANAR 2,8/50 (#138764) C-vergütet, mit vollautomatischer Druckblende, um 1952. Mattverchromte Messingfassung, Einstellringe Alu, linksläufige Entfernungseinstellung mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
Hochwertige 4-linsige Tessar-Konstruktion mit 46°Bildwinkel, Druckblende abschaltbar, mit Schneckengangfokussierung.
Es war seinerzeit eines der ersten SLR-Objektive mit automatischer Blende und das erste Isco-SLR-Objektiv. Es wurde ausschließlich exportiert und in den USA zur Bestückung der Automatic Exakta und Automatic Exa verwendet. Dort kostete eine Exakta mit diesem Objektiv im Jahr 1952 $239.50; Einzelverkaufspreis $ 69.50. Deutsche Verkaufspreise sind mir nicht bekannt.
WESTANAR 1:2,8/50 mm - Version 2 (alu / schwarz)
WESTANAR 2,8/50 (#345614) C-vergütet, mit vollautomatischer Druckblende, ab 1953/54. Aluminiumfassung mit schwarz strukturlackiertem Auslöserbügel, linksläufige Entfernungseinstellung mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
Hochwertige 4-linsige Tessar-Konstruktion, Druckblende abschaltbar, mit Schneckengangfokussierung. Es wurde zunächst noch ausschließlich exportiert und in den USA zur Bestückung der Automatic Exakta und Automatic Exa verwendet. Dort kostete eine Exakta mit diesem Objektiv im Jahr 1952 $239.50; Einzelverkaufspreis $ 69.50. In Deutschland war dieses Westanar ab etwa 1954 für 210 DM erhältlich, etwa 2 Jahre später mit Auslöserarm auch für die Edixa.
WESTANAR 1:2,8/50 mm - Version 3 / ISCOLITON und Edixa-Westanar
WESTANAR 2,8/50 (#625043) und Edixa-Westanar 2,8/50 (#469427) beide mit vollautomatischer Druckblende, um 1956/57. Aluminiumfassung mit schwarz strukturlackiertem Auslöserbügel, linksläufige Entfernungseinstellung mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
Mit der Markteinführung der Edixa waren ab 1955 auch Objektive mit M42-Objektivgewinde gefragt. Isco bot als zeitweise einziger Objektivhersteller seine Westanar und Westagon-Objektive mit Auslösearm auch für die Edixa und somit vollautomatischer Blende an.
Optisch handelt es sich um die gleiche 4linsige Konstruktion wie bisher. Die Fassung wurde jedoch überarbeitet, die Einstellringe erhielten das mittlerweile aktuell gewordene "Berg und Tal"-Design.
Kurz darauf wurde auch das Design der Exakta-Version modernisiert und die Bauweise der Edixa-Version angepasst. Allerdings ist das Exakta-Objektiv größer (s. Vergleichsfoto). Neben größerem Durchmesser (52mm Filtergewinde, bisher 41mm) wurde der bisherige runde Blenden-Umschaltknopf von einem Schiebeaufsatz abgelöst und das Drahtauslösergewinde im Auslöser entfiel.
Die Objektive waren jetzt auch in Deutschland lieferbar, das Westanar zum Einzelpreis von 210 DM (Ihagee-Preisliste 1955).
Dieses Objektiv ist in zwei unterschiedlichen Auslöserausführungen (wie oben und links mit dem bisherigen Drahtauslöseranschluss abgebildet) auch als ISCOLITON zu finden. Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Namensvariante um die Exportausführung. Es hat auch eine ISCOLITON-Version des 6linsigen Westagon 2/50 gegeben.
WESTAGON 1:2/50 mm
WESTAGON 2/50 (#347332) vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, mit vollautomatischer Druckblende, um 1954. Verchromte Messingfassung mit schwarz strukturlackiertem Auslöserbügel, linksläufige Entfernungseinstellung mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel, Druckblende abschaltbar, mit Schneckengangfokussierung. Es war seinerzeit - mit dem Schneider Xenon - eines der ersten SLR-Objektive mit automatischer Blende.
Anfangs wurde das Objektiv noch ausschließlich exportiert und in den USA zur Bestückung der Automatic Exakta verwendet. Eine Exakta mit diesem Objektiv kostete dort im Jahr 1952 $279.50 bzw. $336.50 im Jahr 1956; Einzelverkaufspreis war $110 (1952). Ab 1954 ist es zum Preis von 320 DM in Exakta-Preislisten zu finden und wurde später auch für die Edixa mit entsprechend verändertem Auslöserarm geliefert.
WESTAR 1:3,5/50 mm
WESTAR 3,5/50 (#236076), vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, Normalblende (ohne Rastung) aus der Zeit um 1952. Aluminiumfassung, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Einfache 3-linsige Triplet-Konstruktion mit Normalblende und Frontlinsenfokussierung, das erste Objektiv von Isco. Obwohl die meisten exportiert wurden, hat es nur eine Entfernungseinstellung mit mtr.-Kennzeichnung (ab 1,1 mtr.). Es wurde zur preisgünstigen Bestückung der Exa verwendet, meist wenn Originalobjektive von Meyer, Zeiss oder Ludwig nicht verfügbar waren.
In fast gleicher mechanischer Ausstattung ist es auch als Normalobjektiv für Kleinbildsucherkameras, wie Akarette oder Paxette, zu finden. Verkaufspreise sind mir nicht bekannt.
WESTAR 1:2,8/50 mm
WESTAR 2,8/50 (#264996) C-vergütet, mit Normalblende (ohne Rastung) aus der Zeit um 1952/53. Eloxierte Aluminiumfassung, rechtsläufige Entfernungseinstellung, jetzt mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
Einfache 3-linsige Triplet-Konstruktion zur Ausrüstung der Exa, mit Normalblende und Frontlinsenfokussierung. Es war wohl nach der 3,5/50 Version eines der ersten SLR-Objektive von Isco. Weit überwiegend wurde es exportiert und in den Bestimmungsländern meist zur Bestückung der Exa verwendet. In den USA kostete eine EXA im Jahr 1954 mit einem Westar 2,8/50 $85 (als Automatic Exa mit Westanar $129,50). Deutsche Verkaufspreise sind mir nicht bekannt.
ISCONAR 1:2,8/50 mm RBl
ISCONAR 2,8/50 (#545835) mit Rastblende aus der Zeit um 1955/56. Eloxierte Aluminiumfassung, rechtsläufige Entfernungseinstellung, mit mtr. und feet-Kennzeichnungen.
3-linsige Triplet-Konstruktion, mit Rastblende und Frontlinsenfokussierung. Wohl die Nachfolgeversion des oben vorgestellten Westar, von dem sich die Fassung nur geringfügig unterscheidet. Dieses Objektiv wurde ebenfalls als preiswerte Exa-Bestückung verwendet. Verkaufspreise sind mir nicht bekannt.
WESTAR 1:4,5/100 mm
WESTAR 4,5/100 (#320366) vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, Normalblende (ohne Rastung) aus der Zeit um 1954. Eloxierte Aluminiumfassung, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Einfache 3-linsige Triplet-Konstruktion, mit Normalblende und Frontlinsenfokussierung. Es war das erste von Isco damals angebotene SLR-Zusatzobjektiv. In fast gleicher mechanischer Ausführung ist es auch für Kleinbildsucherkameras oder mit mit M42-Objektivanschluss zu finden.
Im Gegensatz zu den Isco-Normalobjektiven wurde es schon zeitig auch in Deutschland angeboten, Preis lt. Ihagee-Preisliste 1955 DM 60,-.
Isconar 80 / 100
Das Westar 4,5/100 wurde 1956 durch zwei ebenfalls 3linsige Nachfolgetypen ersetzt. Die Bauform der Fassung entspricht etwa dem Isconar 2,8/50:
Isconar 1:2,8/ 80 mm Rastblende, Filtergewinde 41E, Preis 80 DM
Isconar 1:4,5/100 mm Rastblende, Filtergewinde 41E, Preis 75 DM
WESTANAR 1:3,5/135 mm
WESTANAR 3,5/135 vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, Blendenvorwahl, aus der Zeit um 1954/55. Eloxierte Aluminiumfassung (2 Ausführungen), linksläufige Entfernungseinstellung.
Langbrennweitige 4-linsige Tessar-Konstruktion mit 19° Bildwinkel, Vorwahlblende 3,5-22 (18 Blendenlamellen!) und Schneckengangfokussierung, 52mm Filtergewinde.
Anfangs (um 1955 #343258) mit matteloxierter, später (um 1957 #475047) mit glanzeloxierter Aluminiumfassung angebotenes Objektiv in Normalbauweise mit der beliebten Brennweite 135 mm. Sehr wertig und präzise gebautes Objektiv mit rastender Blendenvorwahlkonstruktion und Entfernungseinstellung bereits ab 1,2m.
Preis lt. Ihagee-Preisliste 1956 DM 188,-.
WESTANAR 1:3,5/135 mm - schwarze Fassung
WESTANAR 3,5/135 vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, Blendenvorwahl, aus der Zeit um 1957. Aluminiumfassung jetzt schwarz eloxiert, linksläufige Entfernungseinstellung.
Langbrennweitige 4-linsige Tessar-Konstruktion mit 19° Bildwinkel, Vorwahlblende (18 Blendenlamellen!) und Schneckengangfokussierung, 52mm Filtergewinde.
Objektiv in Normalbauweise mit der beliebten Brennweite 135 mm, optisch und mechanisch unverändert gegenüber den zuvor blanken Versionen. Sehr wertig und präzise gebautes Objektiv mit rastender Blendenvorwahlkonstruktion und Entfernungseinstellung bereits ab 1,2m.
WESTANAR 1:4,5/180 mm
WESTANAR 3,5/135 vergütet aber ohne "C"-Kennzeichnung, Blendenvorwahl, aus der Zeit um 1954/55. Eloxierte Aluminiumfassung, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Langbrennweitige 4-linsige Normalbauweise (Tessar-Konstruktion) mit 13,6° Bildwinkel, kreisrund schließende Vorwahlblende (18 Blendenlamellen!) und Schneckengangfokussierung, 52mm Filtergewinde, um 1957.
Sehr wertig und präzise gebautes Objektiv mit rastender Blendenvorwahlkonstruktion und Entfernungseinstellung schon ab 1,5m. Preis 198 DM (1956).
WESTANAR 85 / 135 / 150 / 180
Westanar 1:2,8/ 85 mm Blendenvorwahl, Bildwinkel 28,5°, Filtergewinde 41E, Preis 164 DM (1956)
Westanar 1:4,5/150 mm Blendenvorwahl, Bildwinkel 16°, Filtergewinde 52E, Preis 156 DM (1956)
ISCO-Objektive aus den späten 1950er und frühen 1960er Jahren (1957 bis etwa 1965)
Kameragehäuse gab es nun - wie schon in den 1920/30er Jahren - wieder auch in schwarz, Objektivfassungen mussten sich dem anpassen. Hier hatte sich das "Berg und Tal"-Design der Griffringe gegenüber den älteren Riffelungen schon länger durchgesetzt. Dazu kam jetzt schwarz mit chrom (oder alu blank) als sogenanntes "Zebra-Design". Isco entsprach diesem Trend mit neu entwickelten und zum Teil auch nur überarbeiteten Objektiven ab etwa 1957. Diese bewegten sich vorübergehend auch vom bisher gepflegten "preiswert"-Image weg.
Im Angebot fanden sich nun auch hochwertige und schwere Messingfassungen mit aufwendiger Mechanik und erstmals auch "echte" Teleobjektive. Dessen ungeachtet behielt Isco aber auch mechanisch einfacher ausgestattete Objektive ohne Geradführung (einfacher Schneckengang) im Angebot. Das Fassungsdesign bei ansonsten optisch gleichartigen Objektiven wechselte im Laufe der Zeit. Bei der Vielzahl der in diesen Jahren aus Göttingen angebotenen Objektive ist eine Vollständigkeit unmöglich, deshalb nachfolgend ein Querschnitt aus dem umfangreichen Isco-Objektivprogramm dieser Jahre.
ISCO-Objektive aus den späten 1950er Jahren bis etwa 1965. In dieser Zeit lieferte Isco seine Objektive in hochwertigen, überwiegend schweren Messingfassungen aus. Die Fassungen sind schwarz lackiert oder eloxiert, das Ringdesign änderte sich zeitweise von chrom/schwarz in schwarz.
WESTROGON 1:4,0 / 24 mm vollautomatische Druckblende
WESTROGON 4,0/24 vollautomatische Druckblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die erste Weitwinkelkonstruktion aus Göttingen geriet sogleich zum "Hammer". Als dieser Trumm 1958 erstmals angeboten wurde, war das Westrogon weltweit das erste Extrem-Weitwinkelobjektiv für Spiegelreflexkameras. Zudem mit vollautomatischer Druckblende ausgestattet, war es in der Ausführung für die Exakta früher verfügbar als die Flektogone 4/20 und 4/25 von Carl Zeiss Jena.
Zum ersten Mal gelang es einem Objektivhersteller, die bislang magische 28mm-Brennweitengrenze zu durchbrechen!
Die damals beeindruckenden Daten: 8 Linsen, Druckblende 4-22, Bildwinkel 82°, Filtergewinde 82mm, Naheinstellbereich ab 0,5m. Der Preis - 490 DM lt. Ihagee-Preisliste 1958.
WESTRON 1:4 / 28 mm BV
WESTRON 4/28 (#770647) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Im Jahr 1961 ergänzte Isco seine Weitwinkelpalette um eine - damals noch Ultra-Weitwinkel - 28er Version mit 7 Linsen.
Die Daten: 7 Linsen, Vorwahlblende 4-16, Bildwinkel 75°, Filtergewinde 49mm, Naheinstellbereich ab 0,5m, Preis - 228 DM (1961).
WESTRON 1:3,5 / 35 mm RB - 1. Version
WESTRON 3,5/35 (#624566) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Kurz nach dem Extrem-Weitwinkel WESTROGON wurde auch ein einfach ausgestattetes Standard-Weitwinkel angeboten.
Die Daten: 4 Linsen, Rastblende 3,5-22, Bildwinkel 64°, Filtergewinde 46mm, Naheinstellbereich ab 0,5m. Der Preis - 160 DM lt. Ihagee-Preisliste 1958.
WESTRON 1:3,5 / 35 mm RB - 2. Version
WESTRON 3,5/35 (#902924) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
1961 wurde auch das 35er Westron mit neuem Fassungsdesign angeboten. Optisch gab es keine Veränderungen zur Vorgängerversion. Die wertig gearbeitete Fassung mit Geradführung im schwarz/chrom-Design passten eigentlich nicht recht zusammen mit der Rastblende, die es dem Preiswert-Bereich zuordnete.
Die Daten: 4 Linsen, Rastblende 3,5-16, Bildwinkel 64°, Filtergewinde 46mm, Naheinstellbereich ab 0,5m, Preis - 160 DM.
WESTRON 1:2,8 / 35 mm BV
WESTRON 2,8/35 (#734271) Vorwahlblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Bereits im Jahr 1959 wurde das Westron als 5-Linser mit höherer Lichtstärke und verändertem Fassungsdesign angeboten. Ein Knopf für die Handhabung der Blendenvorwahl unterscheidet das Objektiv deutlich von der billigeren Version mit Lichtstärke 3,5 und Rastblende. Die wertig gearbeitete Fassung mit Geradführung im schwarz/chrom-Design und Blendenvorwahl hoben das Objektiv deutlich aus dem Preiswert-Bereich.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 2,8-16, Bildwinkel 62°, Filtergewinde 46mm, Naheinstellbereich ab 0,5m, Preis - 210 DM(1961).
WESTRON 1:2,8 / 35 mm DB
WESTRON 2,8/35 (#772347) Blendenautomatik, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung mit Geradführung.
Im Jahr 1959 ergänzte Isco seine Weitwinkelpalette auch um ein neues, lichtstärkeres Standard-Weitwinkel mit automatischer Blende.
Die Daten: 5 Linsen, Druckblende 2,8-22, Bildwinkel 62°, Filtergewinde 52mm, Naheinstellbereich ab 0,35m. Der Preis - 297 DM lt. Ihagee-Preisliste 1961.
WESTROCOLOR 1:1,9/50 mm ADB - Version 1
WESTROCOLOR 1,9/50 (#898994) Blendenautomatik, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Kurz nach dem Extrem-Weitwinkel WESTROGON wurde auch das in die Jahre gekommene Westagon durch diese neugerechnete Gauß-Konstruktion ersetzt. Zu seiner Zeit waren hochlichtstarke Gaußtypen mit der Standardbrennweite 50mm noch keine Selbstverständlichkeit.
Die Daten: 6 Linsen, vollautomatische Springblende (Exakta) bzw. Druckblende (Westromat) 1,9-22, Bildwinkel 45,2°, Filtergewinde 52mm, Naheinstellbereich ab 0,5m. Der Preis - 360 DM lt. Ihagee-Preisliste 1958.
Das gleiche Objektiv wurde 1961 auch für die Edixa-mat Reflex als "Westromat" angeboten.
WESTROCOLOR 1:1,9/50 mm ADB - Version 2
WESTROCOLOR 1,9/50 (#973266) Blendenautomatik, schwarz lackierte Messingfassung mit geriffelten Griffringen, Blendenring aus Kunststoff, linksläufige Entfernungseinstellung.
Das 6-linsige Hochleistungsobjektiv in Gauß-Bauweise erhielt um 1961/62 eine überarbeitete Fassung im Design der späteren Kunststoff-Objektive. Mit dem bereits in Kunststoff eingesetzten Blendenring kann man dieses Objektiv als "Übergangsversion" einordnen. Optisch nach wie vor ein hervorragendes Objektiv in der Standardbrennweite 50mm mit eigenwilligem Schneckengang, bei dem zwar der Linsensatz gerade geführt ist, sich jedoch die Vorderfassung beim fokussieren mitdreht.
Die Daten: 6 Linsen, vollautomatische Druckblende 1,9-22, Bildwinkel 45,2°, Filtergewinde 49mm, Naheinstellbereich ab 0,5m. Der Preis - 297 DM (1964).
Isconar 1:4,0 / 100 mm
ISCONAR 4/100 Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung ohne Geradführung.
Bereits 1956 eingeführte 3linsige Nachfolgeversion des Westar 4,5/100 in veränderter Fassung. Das 100er Isconar wurde in dieser Ausführung einige Jahre gebaut; ich kenne es in gleicher Fassungsausführung noch mit Seriennummer um 3.514.xxx und 3.554.xxx aus den 1960er Jahren.
Die Daten: 3 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 24°, Filtergewinde 41mm, Naheinstellbereich ab m. Der Preis - 87 DM lt. Ihagee-Preisliste 1958.
TELE-ISCARON 1:2,8/135 mm BV
TELE-ISCARON 2,8/135 Vorwahlblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Trotz nur 4-linsiger Bauweise ermöglichten große Linsendurchmesser und excellente Glasqualitäten eine hochwertige optische Korrektur bei zugleich hoher Lichtstärke.
Die Daten: 4 Linsen, Blendenvorwahl 2,8-22, Bildwinkel 18,2°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 1,35m. Preis der BV-Version 310 DM.
TELE-ISCARON 1:2,8/135 mm BV - Version 2
TELE-ISCARON 2,8/135 Vorwahlblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign; Kameraanschlussring jetzt in einer zur Fassung passenden Gestaltung, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die unveränderten Daten: 4 Linsen, Blendenvorwahl 2,8-22, Bildwinkel 18,2°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 1,35m. Preis 310 DM.
TELE-ISCARON 1:2,8 / 135 mm ADB
TELE-ISCARON 2,8/135 (#706594) Blendenautomatik, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Rund ein Jahr vor dem Extremweitwinkel Westrogon kam Isco's erste echte Telekonstruktion zunächst in der Ausführung mit Blendenvorwahl auf den Markt. Diese Version mit vollautomatischer Druckblende folgte im Jahr 1959.
Die Daten: 4 Linsen, Druckblende 2,8-22, Bildwinkel 18,2°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 1,5m. Preis der Automatik-Version 460 DM.
ISCONAR 1:4/135 mm RB
ISCONAR 4/135 Rastblende (#911616), schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung ohne Geradführung.
Die Daten: 3 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 18°, Filtergewinde 46mm, Naheinstellbereich ab 1,5m. Preis 105 DM.
TELE-WESTANAR 1:3,5/135 mm RB - 1. Version
TELE-WESTANAR 3,5/135 (#628995) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Auch das bewährte Westanar wurde 1958 als Telekonstruktion neu aufgelegt. Das fast zierlich erscheinende Objektiv mit Rastblende sollte - ohne optische Qualität einzubüßen - den Preiswert-Bereich abdecken. Mit "Kurze Bauart - geringes Gewicht, das echte Teleobjektiv" bewarb Isco seine Neuschöpfung.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 3,5-22, Bildwinkel 18°, Filtergewinde 46mm, Naheinstellbereich ab 1,35m, Preis 165 DM.
TELE-WESTANAR 1:3,5/135 mm ASB-Version
TELE-WESTANAR 3,5/135 (#712082) M42-Version mit Aufzugs-Springblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign (sogen. "Berg und Tal"), rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Zeitweilig wurde das Tele-Westanar auch in einer Version mit Springblende angeboten. Mir ist es in dieser Ausführung mit der ungewöhnlichen, rot unterlegten Tiefenschärfenskala im Plexiglasfenster bisher als M42-Version bekannt. Das Design ähnelte den zeitgleich angebotenen Schneider-Objektiven mit automatischer Tiefenschärfenanzeige. Die Blendenkonstruktion funktioniert jedoch unterschiedlich. Eine Irisblende mit 12 Lamellen ist bei Springblendenobjektiven höchst selten zu finden. Die Fassung ist größer und schwerer als die der Rastblenden-Ausführung.
Die Daten: 5 Linsen, automatische Springblende 3,5-22, Bildwinkel 18°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 2,5m.
TELE-WESTANAR 1:3,5/135 mm RB - 2. Version
TELE-WESTANAR 3,5/135 (#918435) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung mit verändertem schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Im Jahr 1961 wurde das Tele-Westanar mit neuem Fassungsdesign angeboten. Optisch gab es keine Veränderungen zur Vorgängerversion. Rastblende und einfacher Schneckengang, die den Preiswert-Bereich abdecken sollten, die wertig gearbeitete Fassung im schwarz/chrom-Design sowie die gute optische Qualität passten eigentlich nicht recht zusammen.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 3,5-22, Bildwinkel 18°, Filtergewinde 49mm, Naheinstellbereich ab 1,3m, Preis 165 DM.
TELE-WESTANAR 1:3,5 / 135 mm DB
TELE-WESTANAR 3,5/135 (#916080) Blendenautomatik, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Druckblende 3,5-22, Bildwinkel 18°, Filtergewinde 52mm, Naheinstellbereich ab 2m. Der Preis - 315 DM lt. Ihagee-Preisliste 1961.
TELE-ISCARON 1:2,8/180 mm BV
TELE-ISCARON 2,8/180 Vorwahlblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Neben dem Extremweitwinkel Westrogon war dieses hochlichtstarke 180er Teleobjektiv das Spitzenprodukt aus Göttingen. Das 1080 g schwere Objektiv hatte als Anschluss an die Exakta ein Außenbajonett und einen drehbaren ½"-Stativanschluss an Bord.
Die Daten: 5 Linsen, Blendenvorwahl 2,8-22, Bildwinkel 13,6°, Filtergewinde 69mm, Naheinstellbereich ab 1,8m. Mit 600 DM das teuerste Isco-Wechselobjektiv für Kleinbild-SLR's.
TELE-WESTANAR 1:4/180 mm RB - Version 1
TELE WESTANAR 4/180 (#714418) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung im schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Auch bei der längsten Isco-Brennweite ergänzte Isco im Jahr 1959 seine Angebotspalette in Richtung preiswert, jedoch ohne auf die hochwertige Bauweise der Fassung zu verzichten. Das bereits als 135er Tele-Version neu gerechnete Westanar wurde auch in der immer stärker nachgefragten Brennweite 180mm aufgelegt. Wie dieses Objektiv ist auch das 180er eine 5linsige Telekonstruktion in verkürzter Baulänge.
Neben fehlender Geradführung musste mit der Rastblende auch eine einfachere Blendeneinstellung akzeptiert werden, was bei dieser Brennweite jedoch kein besonderes praktisches Problem darstellt.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 13,6°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 2,4m. Preis 240 DM.
TELE-WESTANAR 1:4/180 mm RB - Version 2
TELE WESTANAR 4/180 (#714418) Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung, verändertes schwarz/chrom-Ringdesign, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Auch sein bislang längstes Teleobjektiv fasste Isco im Jahr 1961 neu. Wie das 135er Tele-Westanar erhielt auch das 180er schwarz lackierte Einstellringe. Das schwarz/chrom-Design ist nun nur noch am Fassungsring zu finden. Optisch und mechanisch blieb alles beim Alten - mit der Rastblende musste weiterhin eine einfachere Blendeneinstellung akzeptiert werden, was bei dieser Brennweite jedoch kein besonderes praktisches Problem darstellt. Auch auf eine aufwendigere Geradführung wurde zugunsten eines günstigen Preises verzichtet.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 13,6°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 2,4m. Preis 228 DM (1962).
TELE-WESTANAR 1:4,5/400 mm RB
TELE WESTANAR 4,5/400 Rastblende, schwarz lackierte Messingfassung mit schwarzen Einstellringen, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 6,2°, Naheinstellbereich ab 4 m, Preis 498 DM (1964).
ISCO-LM Objektive mit Belichtungs-Nachführautomatik (NFA)
Zu solchen Preisen waren Objektive damals keine Verkaufsrenner, entsprechend selten sind sie heute zu finden. Hinzu kam noch, dass die Handhabung nicht Jedermanns Sache war. Die Einstellung war recht umständlich und somit verschwanden die Objektive bereits nach wenigen Jahren wieder aus den Läden.
Ungeachtet dessen legte auch Schneiders Göttinger Tochter ISCO zur gleichen Zeit eine technisch und optisch identische Objektivreihe auf, allerdings ohne ein 28er Weitwinkel, das damals nicht zum Isco-Fertigungsprogramm gehörte. Die optische Leistung der Objektive, ihre mechanische Austattung und die Bedienung entsprechen völlig den Gegenstücken von Schneider. Selbst der Belichtungsmesser ist mit der Schneider-Version identisch, es klebt lediglich ein ISCO-Schildchen obendrauf...
Die Belichtungseinstellung wird mit einem seitlich angebrachten blanken Schalthebel reguliert. Dieser ist in der Normalstellung verriegelt. In einem seitlich rechts angebrachten Plexiglasfenster wird von zwei weißen Reflektoren neben der eingestellten Blende die dazugehörige Belichtungszeit angezeigt. Diese sollte auf den Verschlusszeitenkopf der Kamera übertragen werden. Entsprechend der Zeigeranzeige des Aufsteckbeli's wird diese Zeit-/Blendenkombination mit dem Schalthebel verschoben. Durch Eindrücken des Hebels lässt sich die Zeit-/Blendenkombination auf andere Werte verändern. Eine zwar recht komfortable, in der Praxis jedoch nicht unbedingt handlich zu nennende Bedienungsweise.
Neben der Belichtungsmesser-Koppelung haben die Objektive noch ein weiteres Schmankerl zu bieten, das damals zuerst von der Ulmer Objektivschmiede Albert Schacht kreiert wurde - der automatischen Schärfentiefenanzeige. Auf die Objektivfassung aufgedruckte Tiefenschärfentabellen gehörten seit jeher zur Standardausrüstung nahezu aller Objektive - obwohl sie nur selten jemand brauchte. Rein technisch etwas ausgesprochen Feines, ist die automatische Anzeige des blendenabhängigen Schärfentiefenbereichs eine sophistische Weiterentwicklung der alten Anzeigetabellen. Der verchromte Blendenschalthebel betätigt nämlich nicht nur die Blende im Objektivinneren und eine Nachführschnecke für den Aufsteckbelichtungsmesser. Zusätzlich wird in einem schmalen, plexiglasabgedeckten Spalt oberhalb des Blendenfensterchens ein rotes Band verschoben, das den Schärfentiefenbreich entsprechend der gewählten Blende auf der Entfernungsskala anzeigt. Für die praktische Anwendung weder damals noch heute besonders bedeutsam, aber eine Delikatesse für den technisch orientierten Sammler.
ISCO benannte diese drei Objektive als "ISCO-MAT LM". Mir ist nicht bekannt wofür das Kürzel "LM" steht, wer es weiß, mag es mir bitte schreiben. Wenn Sie ein solches Objektiv heute überhaupt noch finden, ist es eigentlich undenkbar dass alles noch so funktioniert wie es damals sollte. Falls doch - dann ist das wie ein Sechser im Lotto...
Im Bildbeispiel wird die Schärfentiefenanzeige bei einer Zeit-/Blendenkombination von 1/25s und Blende 16 bei einem LM 2,8/35 gezeigt.
Das rote Band ist nicht wirklich gut zu erkennen, begrenzt aber einen Entfernungsbereich von 1m bis unendlich.
ISCO-MAT LM 1:2,8 / 35 mm ADB
LM 2,8/35, optisch entsprechend dem Westromat 2,8/35, vollautomatische Blende, 1961, linksläufiger Fokus mit Geradstellung.
Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik, auch bei dieser mechanisch höchst aufwendigen Weitwinkelkonstruktion. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben).
Im Gegensatz zu Isco's späteren Exakta-Automatik-Objektiven hat dieses Objektiv eine vollautomatischen Druckblende. Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.
Objektivdaten: 5 Linsen, vollautomatische Druckblende 2,8-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 62°, Naheinstellbereich ab 0,35m. Preis nicht bekannt.
ISCO-MAT LM 1:1,9 / 50 mm ADB
LM 1,9/50, optisch entsprechend Westrocolor 1,9/50, vollautomatische Blende, 1961, linksläufige Entfernungseinstellung mit Geradstellung; das Foto zeigt die Kombination mit dem aufgesteckten Nachführbelichtungsmesser von ISCO.
Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik, auch bei diesem mechanisch höchst aufwendigen 6-linsigen Normalobjektiv. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben).
Im Gegensatz zu Isco's späteren Exakta-Automatik-Objektiven hat dieses Objektiv eine vollautomatischen Druckblende. Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.
Objektivdaten: 6 Linsen, vollautomatische Druckblende 1,9-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 45°, Naheinstellbereich ab 0,5m. Preis nicht bekannt.
ISCO-MAT LM 1:3,5 / 135 mm ADB
LM 3,5/135, optisch entsprechend Westromat 3,5/135, vollautomatische Blende, 1961, linksläufige Entfernungseinstellung mit Geradstellung.
Der Zusatz "mat" in Isco's Objektivnamen versprach Blendenautomatik, auch bei diesem mechanisch höchst aufwendigen 5-linsigen Standard-Teleobjektiv. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben).
Im Gegensatz zu Isco's späteren Exakta-Automatik-Objektiven hat dieses Objektiv eine vollautomatischen Druckblende. Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.
Objektivdaten: 5 Linsen, vollautomatische Druckblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 2m. Preis nicht bekannt.
ISCO-MAT Nachführbelichtungsmesser
Dieses Foto zeigt die Aufsteckmechanik für den Belichtungsmesser im Detail. Das Objektiv ist das oben beschriebene LM 1,9/50.
Die beiden Führungsstifte des Belichtungsmesseraufsatzes greifen in eine vom Blendenhebel des Objektivs betätigte Schnecke ein. Der Aufsatz wird mit dem rückseitigen blanken Rändelrad am Objektivbajonett mit dem Objektiv verriegelt. Eine etwas fummelige Angelegenheit. Für Anwender empfahl es sich damals, jedes Objektiv mit einem eigenen Belichtungsmesser zu bestücken. Ansonsten war das Aufnahmeobjekt meist weg, bevor man seine Objektivmimik in Gang gebracht hatte... Wir Sammler haben hingegen heute die Muße, das alles in Ruhe durchzuspielen - wir müssen damit ja nicht fototgrafieren.
Zu den geringfügig unterschiedlichen Bauausführungen der Isco- und Schneider-Version finden Sie mehr auf meiner Schneider-Seite (Link s. weiter oben).
ISCO-Objektive mit Kunststoff-Fassungen aus den 1960er Jahren (1964 - 1970)
Wie auch immer - mit den kunststoffgefassten Objektiven kehrte Isco zur preiswert-Linie zurück. Im Jahr 1964 führte ISCO als erster grosser Objektivhersteller die Kunsstofffassung ein. Anfänglich von vielen Fotografen mit Argwohn betrachtet, hat sich diese Fertigung schnell etabliert und wurde später von nahezu allen Objektivherstellern (ausser Leitz) übernommen. Allerdings begründete diese "Innovation" in der Folgezeit den Ruf der ISCO-Objektive als Billigware.....
Die "Kunststoff"-Serie deckte ab 1964 den Standardbedarf ab - Weitwinkel, Normal und Tele. Weitwinkel und Tele gab es zudem in verschiedenen Ausführungen, von Rastblende bis automatische Druckblende. Somit konnte Isco Objektive zu sehr niedrigen Preisen anbieten, schon für 96 DM gab es ein 100er Isconar. Mit Aufhebung der Preisbindung zu Beginn der 1970er Jahre galten die vom Hersteller genannten Preise nur noch als Empfehlung. Auch Isco-Objektive wurden von großen Fotohändlern oft preisgünstiger angeboten.
Die meisten kunststoffgefassten Objektive sind in einer mit 4.xxx.xxx beginnenden Seriennummern-Reihe zu finden. Andere gibt es auch in einer Nummernreihe mit 3.xxx.xxx. Das Westrocolor findet man auch mit Nr. 5.xxx.xxx. Das geht ziemlich durcheinander, so dass eine Einordnung nach Baujahr für die Produkte aus dieser Zeit nicht möglich ist.
Eine Eigenart der Kunststoff-Fassungen ist, dass sie im Laufe der Zeit grau werden (s. nebenstehendes Foto eines Iscotar). Das beeinträchtigt nicht ihre Funktion, allenfalls die tadellose Optik in der Vitrine... Ein paar Tropfen Armor-All (oder Siliconöl), mit einem Baumwolllappen vorsichtig verrieben stellen den alten Glanz aber wieder her! Das Ergebnis können Sie weiter unten bei der Einzelvorstellung des Iscotar sehen.
Westron 4/28 mm
Westron 4/28, Blendenvorwahl, 1964, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 4-16, Filtergewinde 55mm, Bildwinkel 75°, Naheinstellbereich ab 0,3m. Preis DM.
Westron 3,5/35 mm
Westron 3,5/35, Rastblende, 1964, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 4 Linsen, Rastblende 3,5-16, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 60°, Naheinstellbereich ab 0,6 m. Preis 120 DM.
Westron 2,8/35 mm BV
Westron 2,8/35, Blendenvorwahl, 1965, linksläufige Entfernungseinstellung.
Das lichtstärkere Standard-Weitwinkel mit 5 Linsen kostete 150 DM.
Die Daten: 5 Linsen, Vorwahlblende 2,8-16, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 62°, Naheinstellbereich ab 0,3m. Preis 150 DM.
Westromat 2,8/35 mm VSB
Westromat 2,8/35, vollautomatische Blende, 1965, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, automatische Druckblende 2,8-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 62°, Naheinstellbereich ab 0,3m. Preis 230 DM.
Iscotar 2,8/50 mm VSB / ISCOVITAR
Iscotar 2,8/50 (#3555482), vollautomatische Blende, 1963/64, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 3 Linsen, automatische Drucklende 2,8-16, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 44°, Naheinstellbereich ab 0,8m. Preis 120 DM. Als Exportversion ist das Objektiv auch unter der Bezeichnung ISCOVITAR in M42-Ausführung zu finden.
WESTROCOLOR 1,9/50 mm VSB
WESTROCOLOR 1,9/50 (#5207046), vollautomatische Blende, 1965, linksläufige Entfernungseinstellung. Es entspricht konstruktiv der Version aus den frühen 1960er Jahren, die Fassung ist jedoch vollständig aus Durolit-Kunststoff.
Mit M42-Schraubgewinde wurde diese Version im Kunststoffgehäuse auch unter dem klassischen Namen Westagon angeboten.
Iscaron 1:1,9 90 mm BV
Iscaron 1,9/90, Blendenvorwahl, 1968.
Die Daten: 3 Linsen, Rastblende 4-22, Filtergewinde 58mm, Bildwinkel 27°, Naheinstellbereich ab m. Preis 225 DM.
Isconar 4/100 mm
Isconar 4/100, Rastblende, 1964, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 3 Linsen, Rastblende 4-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 24,5°, Naheinstellbereich ab 1,5m. Preis 96 DM.
Isconar 4/135 mm
Isconar 4/135 Rastblende (#4126404), 1964, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 3 Linsen, Rastblende 4-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 129 DM.
Tele Westanar 3,5/135 mm RB
Tele Westanar 3,5/135, Rastblende, 1964, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 1,3m. Preis 144 DM.
Westromat 3,5/135 mm VSB
Westromat 3,5/135, vollautomatische Blende, 1965, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Druckblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 2m. Preis 230 DM.
TELE-WESTANAR 1:4/180 mm BV
Tele Westanar 4/180, Blendenvorwahl, 1965, linksläufige Entfernungseinstellung.
Das Objektiv erhielt um 1968 eine Vorwahlblende, ansonsten blieb optisch alles beim Alten. Auf eine aufwendigere Geradführung musste zugunsten eines günstigeren Preises aber weiter verzichtet werden.
Die Daten: 4 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 13,8°, Filtergewinde 54mm, Naheinstellbereich ab 2,4m. Preis 237 DM.
TELE-ISCARON 1:2,8/180 mm
TELE-ISCARON 2,8/180 Vorwahlblende, rechtsläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Blendenvorwahl 2,8-22, Bildwinkel 13,6°, Filtergewinde 72mm, Naheinstellbereich ab 1,8m. Der Preis anfangs 498 DM, wurde 1968 drastisch auf 375 DM gesenkt.
BEROLINA-Objektive von ISCO
Berolina Westromat 2,8/35 mm VSB
Berolina Westromat 2,8/35 (#4112406), vollautomatische Blende, 1967, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, vollautomatische Springblende 2,8-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 62°, Naheinstellbereich ab 0,3m. Preis 210 DM.
Berolina Tele-Westanar 3,5/135 mm RB
Berolina Tele Westanar 3,5/135, Rastblende, 1964, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, Rastblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 1,3m. Preis nicht bekannt.
Berolina Westromat 3,5/135 mm VSB
Berolina Westromat 3,5/135, vollautomatische Blende, linksläufige Entfernungseinstellung.
Die Daten: 5 Linsen, vollautomatische Springblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Bildwinkel 18°, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 230 DM.
ISCORAMA 1968
Traditionell lässt sich dies zwar auch mit mehreren Fotos vom Stativ lösen, die später wieder zusammengesetzt werden (ähnlich machen es etwa heutige Digitalkameras). Auch Panorama- oder Breitbildkameras erlauben mit ihrer Konstruktion einen größeren horizontalen Bildwinkel, benötigen dabei aber auch ein größereres Negativformat, etwa 24x70mm. Das ISCORAMA erledigt all dies auf einem normalen 24x36 Kleinbildfoto mit einem Seitenverhältnis von 1:2,25 (anstatt 1:1,5 einer normalen KB-Aufnahme)! Wer an Details zu diesem Verfahren interessiert ist, findet darüber mehr in der Wikipedia.
Im Einführungstext weiter oben wurde bereits eine ISCORAMA-Optik in Frontansicht gezeigt. Zu dem dort gezeigten Objektiv gehört ein Kameraanschluss für M42-Objektivgewinde, wie er auch in der nachstehenden grafischen A-B-C-Darstellung dieser Objektivkombination zu sehen ist.
Die Fotos rechts und weiter unten nach den Grafiken zeigen ein gleichartiges ISCORAMA-Objektiv, jetzt in der Anschlussversion für die Exakta. Der Objektivkopf ist mit dem Kameraanschlussteil über ein Zwischengewinde verbunden und kann mit beiden Anschlussteilen verwendet werden.
Zur Ausrichtung des Objektivkopfes gegenüber dem Kameraanschlussteil hat das Objektiv ein drehbares Zwischenteil mit Rastung (zwei seitliche Auslösetasten). Damit ist jede beliebige Stellung der Breitband-Verzerrung möglich.
Die von ISCO-OPTIC exclusiv entwickelte ISCORAMA-Technik für die Breitwandaufnahme- und -projektion wirkt ähnlich wie das Cinemascope Format im Kino. Das Bild wird bei der Aufnahme mit einem Anamorphoten horizontal um den Faktor 1,5 komprimiert. Mit demselben ISCORAMA-Anamorphoten wird das Bild bei der Projektion wieder entzerrt. Für diese Aufnahme- und Wiedergabetechnik hatte Isco eine ganze Reihe unterschiedlicher optischer Hilfsmittel im Programm. Neben den kompletten Anamorphoten, die ab 1967 für Exakta und M42 und später auch für andere KB-SLR's angeboten wurden, gab es auch Aufnahme-Anamorphote als Vorsatz für Kameranormalobjektive. Mit diesen Objektiven war die Breitwandwirkung nicht nur mit der Projektion möglich - hier ist sie naturgemäß am imposantesten - sondern auch im Vergrößerungslabor.
Die Grafik rechts zeigt die Bestandteile eines ISCORAMA-Objektiv mit M42-Anschluss: Teil A ist das Aufnahmeobjektiv, Teil B das Anschlussteil für die Kamera und Teil C das Anschlussteil für die Projektion. A+B bilden zusammen das Aufnahme-, A+C das Projektionsobjektiv.
Nachstehende Bildbeispiele aus einer Broschüre der ISCOOPTIC sollen das Verfahren verdeutlichen:
Zum Vergleich hier zunächst das Motiv einer Aufnahme mit einem 105mm-Teleobjektiv und normaler Vergrößerung. Die Grafik rechts zeigt eine Demo-Struktur der Aufnahme.
Das gleiche Motiv als Aufnahme mit dem Breitbild-Anamorpot, jedoch normaler Vergrößerung zeigt die Verzerrung. Die Grafik rechts zeigt eine Demo-Struktur dieser Aufnahme.
Die Aufnahme mit dem Breitbild-Anamorpot wurde jetzt auch mit demselben Vorsatz vergrößert. Das Foto (mit gleichem Bildinhalt wie Beispiel 2) zeigt das Motiv jetzt unverzerrt aber mit mehr Inhalt als die zum Vergleich mit dem Kasten eingezeichnete Normalaufnahme. Die Grafik rechts zeigt wiederum den deutlich breiteren unverzerrten Bildinhalt.
Wie bereits weiter oben beschrieben, kann der Objektivkopf (Aufnahme-Anamorphot) sowohl mit dem Anschlussstück für die Exakta, als auch mit dem für M42-Gewinde passenden Anschlusstück verbunden werden (so vorhanden....). Der Exakta-Anschluss ist mit einer vollautomatischen Springblende, die M42-Version mit Druckblende ausgerüstet.
Die Lichtstärke beträgt 1:2,8, der Blendenkörper (mit Einstellring zwischen 2,8-16) ist im Anschlussteil untergebracht. Das Gesamtsystem hat 9 Linsen, verteilt auf den Objektivkopf und das Anschlussteil. Fokus ab 2 m bis unendlich.
Das System wurde nur kurze Zeit zum Preis von 396,- DM (Richtpreis 1968) angeboten.
In diesen drei Fotos sehen Sie die ISCORAMA-Optik in der Anschlussversion für die Exakta.
Nach ihrer Neugründung (nach Insolvenz) vertrieb die ISCO-OPTIC GmbH in den 1980er Jahren ein verändertes Breitbildsystem mit unterschiedlichen Aufnahmevorsätzen für alle gängigen Spiegelreflexkameras.
Posted 2014/10/23 update 2020/01/19; Copyright © by Horst Neuhaus
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