Schneider-Objektive aus Kreuznach in Exakta-Fassung by Photo but More

Schneider Kreuznach-Objektive für die Exakta by Photo but More

Die Optischen Werke Josef Schneider & Co. in Bad Kreuznach gehörten neben Meyer Görlitz und Zeiss von Beginn an zu den Erstausrüstern für die Exakta. Mit Erstausrüster ist hier gemeint, dass entsprechende Objektive zum Auslieferungszustand der Kamera gehörten und nach Katalog oder Preisliste beliebig ausgewählt werden konnten.

Schneider-SignetDie Optische Anstalt Jos. Schneider & Co wurde 1913 gegründet. Die Berechnungen der Objektive erwarb man anfangs von einem bei Leitz angestellten Mitarbeiter. Begonnen wurde mit einem recht anspruchsvollen Objektivprogramm vom einfachen Aplanat 1:7,7 über Weitwinkel- und lichtstarke Porträtobjektive. Die frühen Objektivnamen Claron, Componar, Isconar oder Symmar gehörten über Jahrzehnte zu den bekannteren Aufnahmeoptiken. Nach Ende des 1. Weltkrieges folgte das Xenar, ein erweitertes Triplet, zunächst mit Lichtstärke 1:4,5. Dessen Lichtstärke wurde nach und nach auf 1:2,8 gesteigert, in der es 1936 mit der Kine Exakta ausgeliefert wurde. Das 6linsige Hochleistungsobjektiv Xenon – eine Gauß-Konstruktion - wurde 1925 patentiert und in Lichtstärken bis 1:1,5 produziert. Die Ausführung für die Exakta mit Lichtstärke 1:2 galt damals als „Nachtobjektiv“.

Für die Lieferungen an staatliche Stellen - die spätere Kriegsproduktion - gründete Schneider die ISCO-Werke in Göttingen und eine weitere Tochtergesellschaft in Berlin. Nach Kriegsende wurde das Unternehmen in Bad Kreuznach insbesondere auf die Anforderung für die neuen Kleinbildobjektive ausgerichtet. Es gab ein neues Xenar und Vergütung für die Linsen. Die Blendenmechanik der Spiegelreflexobjektive revolutionierte Schneider 1953 mit den ersten Springblendenobjektiven. Die damit ausgestatteten Xenon, sowie Westagon und Westanar von ISCO wurden allerdings zuerst nur in die USA geliefert. Erst ab 1954 war die Exakta auch in Deutschland mit diesen Objektiven lieferbar.

Xenon SpringblendeNeben den SLR-Wechselobjektiven belieferten Schneider und Isco nahezu alle deutschen Kamerahersteller mit Objektiven. Das Xenar war hier seinerzeit neben dem Zeiss Tessar die jeweils teuerste Bestückung bei den Lichtstärken 1:3,5 oder 1:2,8. In der Spitzenklasse konkurrierte das Xenon mit dem Steinheil Quinon oder Rodenstock Heligon. Außerdem wurden Objektive für Filmkameras, vor allem für die damals beliebten 8 und 16 mm-Schmalfilmgeräte produziert. Mitte der 1950er entstand das erste Zoomobjektiv (damals „Gummilinse“ genannt), dem 1964 das Variogon 1:4 80-240 für SLR-Kameras folgte. Eine um 1960 gemeinsam mit Isco eingeführte Objektivreihe mit angebauten Nachführbelichtungsmesser für Exakta oder M42 war zwar technisch anspruchsvoll, konnte sich jedoch nicht so recht durchsetzen. Ob es an den gepfefferten Preisen oder an der nicht einfachen Bedienung gelegen hat, sei dahingestellt. Jedenfalls ist diese Objektivreihe heute eine seltene Delikatesse für Sammler.

Nachdem immer mehr deutsche Kamerahersteller vor der Fernostkonkurrenz die Segel streichen mussten und zeitgleich der Schmalfilmkameramarkt zusammenbrach, geriet auch Schneider in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste 1982 Konkurs anmelden. Das Unternehmen wurde in der Folge von Heinrich Manderman (Mitbegründer der Beroflex) neu gegründet. Im Laufe der Jahre wurden u.a. die B+W-Filterfabrik und die Rollei-Fototechnik übernommen. Manderman engagierte sich nach der deutschen Wiedervereinigung auch bei der Dresdener Pentacon und nahm die Produktion der Exakta 66 wieder auf.

2013 feierte Schneider Kreuznach sein 100Jähriges und fertigt bis heute hochwertige optische Erzeugnisse aller Art. Hier der Link zur attraktiven homepage von Schneider-Kreuznach. Dort finden Sie auch Daten zur Geschichte der Fertigung seit 1913.

Xenon Versuchsobjektiv mit Springblende aus dem Jahr 1948.
Die Blendenauslösung erfolgt mit einem Doppeldrahtauslöser am seitlichen Drahtauslöseranschluss


Zur Exakta hat es 4 Objektivlinien gegeben. Die für die Kine-Exakta 1936 ausgelieferten verchromten Messingausführungen erhielten in den Jahren nach Kriegsende neue Fassungen, nach wie vor Messing verchromt. Schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden in Kreuznach wieder Objektive produziert, dabei jedoch noch alte Fassungsbauformen verwendet. Für Exakta-Objektive ist dabei nicht eindeutig einzugrenzen, ob und ggf. welche Seriennummern (zwischen etwa 1.823.xxx bis 1.855.xxx) aus Vor- oder Nachkriegsfertigung stammen. Bis zur Währungsreform im Juni 1948 dürften zudem nur wenige Objektive für die Exakta produziert worden sein. Die Exakta wurde in dieser Zeit nahezu ausschließlich für Reparationszwecke ausgeliefert und dabei mit Objektiven aus ostdeutscher Fertigung bestückt. Objektive mit Seriennummern unter 2.000.000 sind demnach nur mit alten Fassungsformen zu finden (s. Xenon 1.999.954 in der Aufstellung weiter unten).

1948 wurden einige Objektive neu gerechnet und 1950 die Hartvergütung eingeführt. Die Produktion solcher Objektive für die Exakta in neuen Fassungen begann 1948 mit Seriennummern nach 2.000.000. Die Fokussierung - bisher rechtsläufig - änderte sich auf linksläufig. Die Fassungen der längeren Brennweiten wurden anfangs teilweise ganzverchromt, ansonsten wurden die Griffringe und die Fassung mit dem Kameranschluss verchromt und der Korpus schwarz lackiert.

Ab etwa 1955 gab es für die Neuentwicklungen neue Fassungen, im Stil der Zeit schwarz lackiert oder eloxiert mit glänzenden Bedienungsringen ("Berg und Tal-Design").

Mitte der 1960er Jahre wurden die Objektivfassungen kleiner und erhielten ein völlig verändertes Fassungsdesign im Stil der letzten Exakta-Version (sog. Zebra-Design), von Exakta-Sammlern auch VX-1000-Design genannt.

Renaissance klassischer Objektive mit der Digitalfotografie

An der noch vor einem Jahrzehnt nicht unbedingt zu erwartenden Wiederauferstehung klassischer Objektivkonstruktionen nehmen auch einige Schneider-Objektive teil. Hier sind es jedoch weniger die - in meiner homepage vielfach gelobten - 3linsigen Konstruktionen, als das 6linsige Xenon. Zu dieser Entwicklung (Stichwort "Bokeh") habe ich in meiner homepage auf der Startseite und auf der Objektivseite Stellung bezogen, obwohl es sich nicht vorrangig um ein Sammlerthema handelt. Alte Fotohasen können die Thematik allerdings nicht teilnahmslos zur Kenntnis nehmen, zumal sie davon auch nicht völlig überrascht worden sind. Schließlich brauchen die im Medium "Fotografie" schlummernden schöpferischen Möglichkeiten immer auch eine adäquate Hardware. Soweit die eigene Überheblichkeit des "das hab' ich ja schon immer gewusst" eine Öffnung auch für engagierte Digitalfotografen zulässt, haben die klassischen Gesetze der Optik denn auch in der Digitalfotografie Gültigkeit. Bokeh hin, Bokeh her.....

Unterstützung findet dieser Trend durch vielfach angebotene Objektiv-Adapter, vornehmlich cantonesischer Herkunft. Einige dieser - teils zu erstaunlich niedrigen Preisen angebotenen - Bajonettverbinder habe ich mir mal angesehen und auch selbst Probefotos mit meiner Digi-Oly (ja, ich besitze auch eine!) gemacht. Man kann ja fast alles mit jedem damit verbinden, historisch ging das eigentlich nur mit Novoflex, Kilfitt, Dörr & Co... Bevorzugt sind nach meiner Beobachtung auf der mittlerweile alleinseligmachenden Handelsplattform die alten M42-Objektivanschlüsse. Deren Adaptierung ist einfacher als z.B. beim Exakta-Bajonett (es geht aber auch hier ohne Probleme). Da mag sich jetzt Mancher ärgern, der früher M42-Scherben kiloweise verramscht hat - ich gehörte auch dazu. Bajonette, wie das von Exakta, aber auch Praktina galten als sehr viel edler....

Schneider Prospekt 1938

Schneider-Objektive in den 1930er Jahren (1933-1942)


Bereits die erste Exakta, die 4x6,5 cm-VP Exakta war 1933 werkseitig mit Schneider Objektiven aus Kreuznach lieferbar. Bei dieser neuen Kamera konnte man zwischen drei Lichtstärkeklassen wählen - mit 1:3,5 gab es entweder das Ihagee Exaktar (von Meyer, zeitweise auch Ludwig), das Meyer Primotar, das Xenar oder das Zeiss Tessar. Bei der lichtstärkeren Variante standen nur noch das Xenar mit 1:2,9 und das Tessar mit 1:2,8 zur Auswahl. Erst mit der "Nacht-Exakta" waren 1934 auch die damaligen Lichtriesen Zeiss Biotar f/2, Schneider Xenon f/2 und Meyer Primoplan f/1,9 - alle mit 8 cm Brennweite - lieferbar.

Als 1936 die Kine Exakta erschien, konkurrierte das Xenar 1:3,5 ebenfalls mit den beiden Meyer-Objektiven Exaktar und Primotar sowie dem Zeiss Tessar und lag dabei preislich in der Mitte. Die 5-linsige(!) 1:2,8-Version war etwas günstiger als das gleich lichtstarke Tessar. Bei den Nachtobjektiven hatte man die Wahl zwischen dem Meyer Primoplan 1:1,9, dem Schneider Xenon 1:2 und dem Zeiss Biotar 1:2. Hier war die Ausstattung mit dem Xenon die preisgünstiste Auswahl. Für die 1938 kurzzeitig angebotene Exakta 6x6 war ebenfalls ein Xenar 3,5 / 8 cm lieferbar, die Kamera kostete mit diesem Objektiv 250,- RM.

Im Jahr 1938 - zum 25jährigen Firmenjubiläum - wartete Schneider auch mit einer komplettierten Objektivlinie auf. Bemerkenswert vor allem die jetzt auch in lichtstärkerer Version mit 5 Linsen erhältlichen Tele Xenare. Sie wurden sowohl für die neue Exakta 66 als auch für die Kine Exakta angeboten.

Radionar

Radionar f:2,9/3,5/4,5 F=7,5 cm

Zwar war das damals sehr beliebte 3linsige Radionar für die Kine Exakta nicht lieferbar. Ich will es dennoch hier aufnehmen, weil es in drei Lichtstärkevarianten für die Standard Exakta verfügbar war.

Die Abbildung links zeigt ein Prospektbild des Radionar 4,5/10,5 im Compur-Verschluss für eine Rollfilmkamera.

Xenar f:3,5 F=5 cm S3,5

Xenar 3,5/50Xenar 3,5/50Xenar 3,5/50 SchnittXenar 3,5/5cm verchromte Messingfassung, 1936

Wer von Schneider-Optik sprach, meinte damals meistens das Xenar - das älteste aus der Riege der Objektive für Kleinbildkameras. In seiner Grundkonstruktion ist es ein vierlinsiges modifiziertes Triplet, ein Cooke- oder Taylor-Typ aus dem Jahr 1919. Viele mittel- und großformatige Kameras waren mit dem Xenar als Normal- bzw. Standardobjektiv bestückt. Es war weltweit als zuverlässiges Universal-Objektiv Grundausstattung zahlloser Kameras und wurde sowohl professionell als auch von anspruchsvollen Amateuren geschätzt. Seine Leistungen sind den optisch gleichartigen Elmar, Primotar, Tessar u.a. gleichzusetzen.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 3,5-16, Bildwinkel 45°, Filter A32, Naheinstellbereich ab 0,75 mtr. Preis 70, RM lt. Ihagee-Preisliste 1938.

Xenar f:2,8 F=5 cm S2,8

Xenar 2,8/50Xenar 2,8/50Xenar 2,8/5 SchnittXenar 2,8/5cm verchromte Messingfassung, 1937

Als Synonym für Schneider-Objektive aus Bad Kreuznach galt seinerzeit das Xenar, in seiner Grundkonstruktion ein vierlinsiges modifiziertes Triplet. Der Cooke- oder Taylor-Typ aus dem Jahr 1919 entsprach konstruktiv dem Tessar oder Elmar. Mit den damaligen optischen Möglichkeiten und verfügbaren Gläsern war jedoch die erreichbare Lichtstärke begrenzt.

Über dieses Xenar S2,8 sind nur wenige Informationen vorhanden. Es hieß, die maximal mögliche Lichtstärke für die 4linsige Konstruktion sei f:2,9. Doch mit einem solch "ungeraden" Öffnungswert wollte Schneider offenbar nicht gegen das Tessar antreten. Also wurde für die lichtstärkere Xenar-Version eine um eine 5. Linse erweiterte optische Konstruktion geschaffen. Diese entsprach denn auch mit 5 unverkitteten Linsen eher dem späteren Xenon als den üblichen 4linsigen Triplets. Das Objektiv wurde nur in geringen Stückzahlen gebaut und ist mir nur in dieser Fassungsversion für die Kine Exakta bekannt. Nach Kriegsende wurde es durch eine neu gerechnete, nun 4linsige Konstruktion ersetzt.

Daten: 5 Linsen, Normalblende 2,8-16, Bildwinkel 45 °, Filter A32, Naheinstellbereich ab 0,75 m. Preis 75,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1938.

Xenon f:2 F=5 cm S 2

Xenon 2/50Xenon 2/50Xenon 2/5 SchnittXenon 2/5cm verchromte Messingfassung, ca. 1937

Das 6linsige Hochleistungsobjektiv in der Bauweise eines Doppel-Gauß-Objektivs stammt in seiner Grundkonstruktion aus dem Jahr 1925. Für die Lichtstärke f:2 musste die Hinterlinse extrem weit nach hinten eingesetzt werden. Bei der Schneckengangeinstellung unendlich ragt sie aus dem Gehäuse und hat daher meist Kratzspuren vom Abstellen.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-16, Bildwinkel 45 °, Filter A32, Naheinstellbereich ab 0,75 m. Preis 135,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1938.

Xenon 1:2 / 80 mm

Xenon 2/80 SchnittXenon 2/80, 6 Linsen, Normalblende; Messing verchromt, ca. 1937

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-22, Bildwinkel °, Naheinstellbereich ab 1 m, Preis ? RM

Tele-Xenar 5,5/15cm

Tele-Xenar f:5,5 F=15 cm

Tele-Xenar 5,5 SchnittTele-Xenar 5,5/15cm Messing ganzverchromt oder silbern oder schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss verchromt, 1938

Für die Exakta neu entwickelte Telekonstruktion, vergleichbar dem kleinsten Tele-Megor von Meyer, mit 4 Linsen.
Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 16°, Filter A42, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 120,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1939.

Tele Xenar 5,5/18 cm

Tele-Xenar f:5,5 F=18 cm

Tele Xenar 5,5/18 cmTele-Xenar 5,5/18cm silbern oder schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss verchromt, 1938

Für die Exakta neu entwickelte Telekonstruktion, vergleichbar dem Tele-Megor von Meyer.
Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 14°, Filter A51, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 150,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1939.


Tele-Xenar f:4,5 F=18 cm

Tele Xenar 4,5Tele-Xenar 4,5/18cm silbern oder schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss verchromt, 1938

Lichtstarke Telekonstruktion mit 5 Linsen, halbverkitteter unsymmetrischer Tele-Anastigmat. Das teilbare Objektiv kann mit der kurzbrennweitigen Vorderlinse bei kleinerer Blende für Sonderzwecke, etwa Reprofotografie, verwendet werden.
Daten: 5 Linsen, Normalblende 4,5-32, Bildwinkel 14°.


Tele-Xenar 4,5/24cmTele-Xenar 4,5/24cm

Tele-Xenar f:4,5 F=24 cm

Tele-Xenar 4,5/24cm
linkes Foto: silbern lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss für Exakta 6x6 verchromt, ca. 1940
rechtes Foto: schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss für Exakta 6x6 verchromt, ca. 1937

Tele Xenar 4,5/24cm

Lichtstarke Telekonstruktion mit 5 Linsen, halbverkitteter unsymmetrischer Tele-Anastigmat. Das teilbare Objektiv kann mit der kurzbrennweitigen Vorderlinse bei kleinerer Blende für Sonderzwecke, etwa Reprofotografie, verwendet werden. . Das Objektiv war auch mit der üblichen schwarz lackierten Fassung erhältlich.
Daten: 5 Linsen, Normalblende 4,5-11 (3 weitere Stufen markiert, aber ohne Zahlenangabe), Bildwinkel 10°, Filter A57,2 Naheinstellbereich ab m. Preis 255,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1939.

Tele-Xenar f:5,5 F=30 cm

Tele-Xenar 5,5/30cm schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss verchromt, 1938

Für die Exakta 66 angebotene Telekonstruktion, vergleichbar dem Tele-Megor von Meyer, mit 4 Linsen.
Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-11, Bildwinkel 8°, Filter A57,2 Naheinstellbereich ab m. Preis 270,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1939.

Tele-Xenar 5,5/36cm





Tele-Xenar f:5,5 F=36 cm

Tele-Xenar 5,5/36cm schwarz lackierte Messingfassung, Griffringe und Kameraanschluss verchromt, 1938

Für die Exakta 66 angebotene Telekonstruktion, auch mit Anschluss für die Kine Exakta erhältlich.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-11 (3 weitere Stufen markiert, aber ohne Zahlenangabe), Bildwinkel 7°, Filter A70, Naheinstellbereich ab 6 m. Preis 220,- RM lt. Ihagee-Preisliste 1939.

Tele-Xenar 5,5/36cm
Tele-Xenar 5,5/36 cm mit Kine Exakta-Anschluss aus dem Jahr 1938


Schneider Objektive 1950er

Schneider-Objektive aus den 1950/60er Jahren

In diesem Zeitraum hatten die Kreuznacher das größte Objektivprogramm aller Objektivhersteller. Zumindest gilt dies für die Wechselobjektive mit Exakta-Anschluss. Neben der umfangreichen Brennweitenpalette in unterschiedlicher Lichtstärke waren einige Objektive sowohl mit Blendenvorwahl als auch mit der hochwertigen und teuren Automatikblende lieferbar. Zudem wurde das Fassungsdesign mehrfach verändert.

Schneider war einer der ersten großen Objektivhersteller der den Trendwechsel im Objektivdesign rechtzeitig erkannte. Auch bei Kameras und fotografischem Zubehör bewegte sich das Käuferinteresse von der reinen Zweckmäßigkeit weg. Mit zunehmendem Wohlstand war ab Mitte der 1950er Jahre mehr und mehr auch Design gefragt...

Zwar kamen die Schneider Objektive auch in den ersten Jahren nach Ende des 2. WK in hochwertigen verchromten Messingfassungen. Doch wurde die Bauweise der Fassungen aus den 1930er Jahren weitgehend überarbeitet. Bei der optischen Ausstattung gab es - bis auf das auch hier länger noch fehlende echte Weitwinkel - zunächst nicht allzuviel zu verändern. Die Vergütung hatte Schneider bereits 1948 eingeführt, ebenso den Wechsel auf die Brennweitenangabe von cm nach mm. Die Fokussierung war jetzt links- statt rechtsläufig, allerdings gilt dies nicht durchgängig für alle Objektive. Bei der PHOKINA 1950 wurde neben dem neuen Isogon 4,5/40 die neue "Duroptan-Hartvergütung" vorgestellt.



Das Schneider-Objektivprogramm der 1950er Jahre - ausschließlich für die Exakta! Ist doch sicher verständlich, wenn ich mir für die Schneider-Aufstellung meiner homepage ein wenig Zeit gelassen habe...

Gegenüber der ersten Version meiner Schneider-website aus dem Jahr 2014 habe ich die Zusammenstellung nun noch differenzierter vorgenommen. Sammlerkollegen hatten verwirrt nachgefragt, ob denn die Schneider Objektivserie in den 1950er Jahren wahlweise in verchromter und in schwarzer Fassung erhältlich war. Dieser Eindruck konnte entstehen, weil ich die Objektive strikt nach Brennweite ohne Berücksichtigung der Fabriknummer sortiert hatte. Zwar will ich diese Reihenfolge grundsätzlich beibehalten, sortiere die Objektive aus dieser Zeit jedoch zunächst nach den drei unterschiedlichen Fassungsausführungen. Tatsächlich wurden nämlich nach der Währungsreform zunächst verchromte Messingfassungen angeboten. Diese wurden nach und nach durch teils verchromte, teils schwarz lackierte Fassungen abgelöst. Ab etwa 1957 wurde das Schneider-Objektivangebot auf das aktuelle schwarz/chrom-Design umgestellt und als Fassungsmaterial teilweise Aluminium verwendet. Dass es dabei zeitliche Überschneidungen von 2-3 Jahren gab, kann man in kauf nehmen.

Schneider-Nachkriegsobjektive mit verchromter Messingfassung - 1947 bis ca. 1953

Varex mit Schneider-Objektiven Die zunächst vollständig verchromten Fassungen wurden nach und nach mit teilweise schwarz lackierten Fassungen ausgeliefert. Mit der Umstellung wurde auch die Form der Fassungen verändert, einige Objektive (Isogon, Xenar) wurden eingestellt, andere neu angeboten. Die zeitlichen Übergänge waren dabei fließend, neue Objektive - wie das Xenon 2/80 oder das Xenar 3,5/105 - hatten bereits bei ihrer Erstvorstellung schwarze Fassungsteile. Andererseits war etwa das Xenon 1,9/50 in der Automatikausführung noch bis 1955 in Chromfassung lieferbar.


Das Foto zeigt eine Exakta Varex aus dem Jahr 1950 und dazu das in diesen und den Folgejahren angebotene Schneider-Objektivsortiment. Zur Ausrüstung gehören nebem dem Xenon 2/50 ein Isogon 4,5/40, je ein Xenar 4,5/105 und 4,5/135 sowie zwei Tele-Xenare 5,5/150 und 5,5/180. Alle Objektive waren noch mit Normalblende ausgerüstet.

Isogon 1:4,5 / 40 mm

Isogon 4,5/40Isogon 4,5/40Isogon 4,5/40 SchnittIsogon 4,5/40, 4 Linsen, Normalblende; schwere Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt

Kurzbrennweitiges Normalobjektiv in der klassischen Bauweise eines Doppel-Gauss-Objektivs wie sie seit Jahrzehnten von nahezu allen Objektivherstellern in vielfältiger Weise verwendet wurde.

Isogon mit Filter

Auch beim Isogon baut die Hinterlinse sehr stark aus - Kratzergefahr! Zu diesem Objektiv bot Schneider ein spezielles Aufsteckfilter mit breiter Fassung an

Noch zu Beginn der 1950er Jahre waren 40mm die kürzeste verfügbare Brennweite für Spiegelreflexkameras. Erst mit dem Angénieux Retrofocus und dem Jena Flektogon waren erstmals "echte" Weitwinkelobjektive mit 35 mm Brennweite verfügbar. Andere Objektivhersteller brauchten noch ein paar Jahre länger für eigene Entwicklungen. So blieb das Isogon in Konkurrenz zum 40er Tessar, Meyer Helioplan und Steinheil Cassaron bis 1955 ein Lückenfüller; viele wurden in die USA exportiert.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 4,5-22, Bildwinkel 56°, Filter A41 Spezialfassung, Gewicht 212g, Naheinstellbereich ab 0,5m, Preis 149,- DM (Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1954).



Xenar 1:3,5 / 50 mm

Xenar 3,5/50Xenar 3,5/50Xenar 3,5/50 SchnittXenar 3,5/5cm verchromte Messingfassung, im Foto ist die überarbeitete Fassung (ca. 1950) gezeigt

Wer von Schneider-Optik sprach, meinte auch zu Beginn der 1950er Jahre noch das Xenar - das älteste aus der Riege der Objektive für Kleinbildkameras. In seiner Grundkonstruktion ist es ein vierlinsiges modifiziertes Triplet, ein Cooke- oder Taylor-Typ aus dem Jahr 1919. Das Objektiv wurde 1948 neu gerechnet; das betraf jedoch weniger diese, als die lichtstärkere 1:2,8-Version bei der die 5. Linse eingespart wurde. Das Xenar ist wie die optisch gleichartigen Elmar, Primotar, Tessar u.a. ein excellenter Scharfzeichner.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 3,5-16, Bildwinkel 45°, Filter A40, Naheinstellbereich ab 0,75 mtr. Preis 130,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1955).

Xenar 1:2,8 / 50 mm

Xenar 2,8/50Xenar 2,8/50Xenar 2,8/50 SchnittXenar 2,8/5cm verchromte Messingfassung, 1948-1952

Das vierlinsige modifizierte Triplet stammt in seiner Grundkonstruktion aus dem Jahr 1919. 1935 erhielt das Objektiv für die Lichtstärke 2,8 eine fünfte Linse. Diese entfiel ab 1948 mit der Neuberechnung wieder. Das Xenar ist wie die optisch gleichartigen Elmar, Primotar, Tessar u.a. ein excellenter Scharfzeichner.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 2,8-16, Bildwinkel 45°, Filter A40/E29,5, Naheinstellbereich ab 0,75 mtr. Preis 178,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1955 ).

Xenon 1:2 / 50 mm - frühe Nachkriegsausführung

Xenon 2/50Xenon 2/50Xenon 2/50 SchnittXenon 2/50, 6 Linsen, Normalblende; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt, 1947/48

Xenon in einer noch der Vorkriegsausführung entsprechenden Fassung, jedoch jetzt mit linksläufigem Fokus. Mit der Seriennummer 1.999.954 und dem noch nicht rot ausgelegten Vergütungsdreieck dürfte es in der Zeit um 1947/48 produziert worden sein.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-16, Bildwinkel 45°, Filter A32, Naheinstellbereich ab 0,75 m, Preis ?.

Xenon 1:2 / 50 mm

Xenon 2/50Xenon 2/50Xenon 2/50 SchnittXenon 2/50, 6 Linsen, Normalblende; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt, 1948/49

6-linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel. Die Fassung des Xenon wurde um 1948 überarbeitet, optisch blieb es aber zunächst noch bei der Vorkriegsausführung.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-16, Bildwinkel 48°, Filter A32/E29,5 , Naheinstellbereich ab 0,75 m, Preis 251,- DM (Schneider-Preisliste 1951).

Xenon 1:2,0 / 50 mm - VSB mit Doppelauslöseranschluss

Xenon 2/50 SblXenon 2/50 SblFrühe Version eines Xenon mit vollautomatischer Springblende. Dieses Versuchs-Objektiv aus dem Jahr 1951 ist die erste Konstruktion mit der sich erst Jahre später allgemein durchsetzenden Automatikblende. Als Fassung wurde eine messing-verchromte Schneckengang-Spezialfassung mit feet-Skala verwendet.

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel. Diese frühe Version basiert zwar auf der schon weiter oben gezeigten neuen Fassung aus dem Jahr 1948, wurde jedoch für die Blendenautomatik modifiziert. Die Blendenauslösung erfordert einen speziellen Doppel-Drahtauslöser zur Kupplung mit dem Kamera-Auslöser der Exakta Varex.

Daten: 6 Linsen, Automatik-Blende 2-16 mit der gleichen Anzahl von Blendenlamellen (15) wie das Objektiv mit Normalblende; Bildwinkel 48°, Filtergewinde E39 , Naheinstellbereich ab 2,5ft, Preis 341,- DM + 20,- für Doppelauslöser (Schneider-Preisliste 1951).

Xenon 1:2 / 80 mm

Xenon 2/80Xenon 2/80 SchnittXenon 2/80, 6 Linsen, Normalblende; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt (Prospektabbildung 1951)

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-22, Bildwinkel °, Naheinstellbereich ab 1 m, Preis 446,- DM (Schneider-Preisliste 1951 / 440,- DM Ihagee-Preisliste 1955).

Xenon 1:2 / 80 mm Automatik-Version mit Doppelauslöseranschluss

Xenon 2/80, 6 Linsen, automatische Springblende; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 48° Bildwinkel. Die Auslösung der Springblende mit einem speziellen Doppel-Drahtauslöser entspricht dem Normalobjektiv Xenon 2/50.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 2-16, Bildwinkel °, Naheinstellbereich ab m, Preis 506,- DM + 20,- für Doppelauslöser (Schneider-Preisliste 1951).

Xenar 3,5/105

Xenar 1:3,5 / 105 mm

Xenar 3,5/105Xenar 3,5/50 SchnittXenar 3,5/105 schwere Messingfassung, ganzverchromt, Teile des Korpus schwarz lackiert, 1950

Die Konstruktion dieses mittellangen Objektivs in Normalbauweise (kein Tele!) in der beliebten Porträtbrennweite stammt noch aus der Vorkriegszeit. Das vierlinsige modifizierte Triplet stammt in seiner Grundkonstruktion aus dem Jahr 1919.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 3,5-32, Bildwinkel 23°, Filter E37, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 198,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951), 149,- DM (Ihagee-Preisliste 1954).

Xenar 3,5/135

Xenar 1:3,5 / 135 mm

Xenar 3,5/135Xenar 3,5/50 SchnittXenar 3,5/135 schwere Messingfassung, ganzverchromt, 1950-1953

Die Konstruktion dieses mittellangen Objektivs in Normalbauweise (keine Telekonstruktion!) in der klassischen Telebrennweite entspricht noch der Vorkriegszeit. Das vierlinsige modifizierte Triplet stammt in seiner Grundkonstruktion aus dem Jahr 1919.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 3,5-32, Bildwinkel 18°, Filter E40,5, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 235,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951)

Schneider-Objektive aus den Jahren ca. 1952 bis 1957

Xenon 1:1,9 / 50 mm

Xenon 1,9/50 SchnittXenon 1,9/50, 6 Linsen, Normalblende; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt, 1951

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion. Das Xenon wurde um 1950 ebenfalls neu gerechnet, heraus kam eine geringfügig höhere Lichtstärke- f:1,9 gegenüber f:2, die Fassung wurde im Jahr 1948 neu gestaltet.

Daten: 6 Linsen, Normalblende 1,9-16, Bildwinkel 45°, Filter A40/E29,5 , Naheinstellbereich ab 0,8 m, Preis 281,- DM (Schneider-Preisliste 1951).

Xenon 1:1,9 / 50 mm VSB

Xenon 1,9/50 chromXenon 2/50 chromXenon 1,9/50 SchnittXenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Springblende, jetzt mit Auslöserbügel; Schneckengang-Spezialfassung messing verchromt, bereits im Berg-Tal-Design, 1952/53-1955

6-linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 45° Bildwinkel. Es war seinerzeit - mit dem Isco Westagon - das erste SLR-Objektive mit automatischer Blende. Diese Version wurde ausschließlich in die USA exportiert. Das Objektiv ist daher nur mit feet-Entfernungsskala zu finden.

Daten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-16, Bildwinkel 45°, Gewicht 413 g, Filtergewinde E46, Naheinstellbereich ab 2.5 ft, Preis $169.50 (Exakta-Camera-Co-Preisliste 1953).

Anfangs wurde das Objektiv noch ausschließlich exportiert und in den USA zur Bestückung der Automatic Exakta verwendet. Eine Exakta mit diesem Objektiv kostete dort im Jahr 1952 $398.70. Erst die schwarz/chrom-Folgeversion ist ab 1954 zum Preis von 405,- DM auch in Exakta-Preislisten zu finden (war aber zu dieser Zeit noch nicht lieferbar).

Xenar 1:2,8 / 50 mm - spätere M42-Version

Xenar 2,8/50 BV M42Xenar 2,8/50 BV M42Xenar 2,8/50 SchnittXenar 2,8/5cm blank eloxierte Aluminiumfassung, 1958

Wenn Sie in meiner Aufstellung nach 1952 keine neue Xenar-Version mehr finden - ich habe sie nicht vergessen. Ab 1952 gab es für die Exakta kein Xenar mehr zu kaufen!

Das heißt aber nicht, dass in Kreuznach keine Xenare mehr gebaut wurden. Obwohl sich meine Aufstellung eigentlich nur mit den für die Exakta verfügbaren Objektiven beschäftigt, will ich beim Xenar eine Ausnahme machen. Diese Version wurde mit einer Edixa A oder B im Jahr 1958 verkauft.

Daten: 4 Linsen, Vorwahlblende 2,8-22, Bildwinkel 46°, Filter E35,5, Naheinstellbereich ab 0,8 mtr. Preis ? DM

Laudar (Xenar) 1:2,8 / 50 mm - spätere M42-Version

Laudar 2,8/50Laudar 2,8/50Xenar 2,8/50 SchnittEdixa-Laudar 2,8/5cm blank eloxierte Aluminiumfassung, 1957

Da ich sie nun schon einmal in die M42-Abgründe geführt habe, will ich Ihnen diese kleine Besonderheit nicht vorenthalten. Von Fotofreund Thomas Hirt aus der Schweiz erhielt ich ein Foto des Laudar, mit dem die Edixa um 1956 angeboten worden ist. Wie Sie beim Vergleich der Fassungen mit dem zuvor gezeigten Xenar unschwer feststellen können, handelt es sich hier um eine Xenar-Variante, die speziell für die Edixa geliefert worden ist.

Daten: sie entsprechen dem zuvor gezeigten Xenar 2,8/50: Vorwahlblende 2,8-22, Bildwinkel 46°, Filter E35,5, Naheinstellbereich ab 0,8 mtr. Allerdings - die vergleichsweise weit herausstehende Hinterlinse dieses Laudar ließ mich vermuten, dass es sich hier um die bis 1948 gebaute 5-linsige Xenar-Konstruktion handelt???

Xenar 3,5/105 neu

Xenar 1:3,5 / 105 mm - Version 1952

Xenar 3,5/105 NeuXenar 3,5/50 SchnittXenar 3,5/105 schwere verchromte Messingfassung, Fassungskörper jetzt schwarz lackiert, 1952

Diese beliebte mittellangen Objektiv in Normalbauweise (kein Tele!) erhielt 1952 die jetzt allgemein verwendete schwarz/chrom-Fassung. Das vierlinsige modifizierte Triplet stammt in seiner Grundkonstruktion aus dem Jahr 1919.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 3,5-22, Bildwinkel 23°, Filter E52/A54, Naheinstellbereich ab 1 m. Preis 198,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1955) .

Xenar 4,5/135

Xenar 1:4,5 / 135 mm

Xenar 4,5/135Xenar 3,5/50 SchnittXenar 4,5/135 verchromte Messingfassung, Fassungskörper schwarz lackiert, 1950-1954

Auch dieses 135er Objektiv mit mittellanger Brennweite ist ein vierlinsiges modifiziertes Triplet, dessen Grundkonstruktion aus dem Jahr 1919 stammt. Trotz "Telebrennweite" ist es ein normal gebautes Objektiv.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 4,5-32, Bildwinkel 18°, Filter A54, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 198,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951), 149,- DM (Ihagee-Preisliste 1954) .

Tele-Xenar 3,5/150

Tele-Xenar 1:5,5 / 150 mm

Tele-Xenar 3,5/150Tele-Xenar 5,5 SchnittTele-Xenar 5,5/150 verchromte Messingfassung, Fassungskörper schwarz lackiert, 1950-1954

Dieses kleine Teleobjektiv entspricht optisch dem Telemegor 5,5/150. Trotz geringer Größe ist es mit 354g durchaus ein Schwergewicht. Es sollte nicht mehr allzu lange angeboten werden..

Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 16°, Filter A 42, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 160,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1954) .

Tele-Xenar 5,5/180

Tele-Xenar 1:5,5 / 180 mm

Tele-Xenar 5,5/180Tele-Xenar 5,5 SchnittTele-Xenar 5,5/180 feet-Version; verchromte Messingfassung, Fassungskörper schwarz lackiert, 1950-1956

Dieses kleine Teleobjektiv entspricht optisch etwa dem Telemegor 5,5/180. Wie alle Schneider-Objektive mit Messingfassung ist es mit 565g recht schwer.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 14°, Filter E40,5 / A54, Naheinstellbereich ab 10 ft. Preis 249,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1954) .

Tele-Xenar 1:4,5 / 180 mm

Tele-Xenar 4,5/180 teils verchromte, teils schwarz lackierte Messingfassung, 1950

Es sollte nicht mehr allzu lange angeboten werden.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 4,5-32, Bildwinkel 14°, Filter , Naheinstellbereich ab . Preis 306,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951) .

Telexenar 5,5/240

Tele-Xenar 1:5,5 / 240 mm

Telexenar 5,5/240Tele-Xenar 5,5/240 Messingfassung, Kameraanschluss und Einstellringe verchromt, Fassungskörper schwarz lackiert,
Tele-Xenar 4,5/240

Dieses Teleobjektiv entspricht optisch etwa dem Telemegor 5,5/250.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-, Bildwinkel 10°, Filter , Naheinstellbereich ab m. Preis 341,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1954) .

Tele-Xenar 4,5/240

Tele-Xenar 1:4,5 / 240 mm

Tele-Xenar 4,5/240Tele-Xenar 4,5/240 Messingfassung, Kameraanschluss und Einstellringe verchromt, Fassungskörper schwarz lackiert, 1950-1954

Relativ kleines und lichtstarkes aber sehr schweres Objektiv für diese Brennweite. Ein Stativanschluss ist fest angebracht. Diese Konstruktion stammt optisch und mechanisch noch aus der Vorkriegszeit.

Schneider GravurDaten: 4 Linsen, Normalblende 4,5-32, Bildwinkel 10°, Filter E55, Gewicht 1188g, Naheinstellbereich ab 4 m. Preis 407,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951).

Einige der langbrennweitigen Tele-Xenare waren auf dem Fokusring mit einer kurzen Typenangabe graviert, bei diesem 4,5/240 etwa "TXR 45240"
Tele-Xenar 4,5/240

Tele Xenar 5,5/300

Tele-Xenar 1:5,5 / 300 mm

Tele-Xenar 5,5/300 teils verchromte, teils schwarz lackierte Messingfassung, fest angebrachter Stativanschluss, 1950

Tele-Xenar 4,5/240Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 8°, Filter E55, Naheinstellbereich ab 5 m. Preis 377,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951) .

Tele-Xenar 1:5,5 / 360 mm

Tele-Xenar 5,5/360 SchnittTele-Xenar 5,5/360 Messingfassung, Kameraanschluss und Einstellringe verchromt, Fassungskörper schwarz lackiert, 1950

Diese Konstruktion stammt optisch und mechanisch noch aus der Vorkriegszeit. Das Objektiv entspricht etwa dem Meyer Telemegor 5,5/400.

Daten: 4 Linsen, Normalblende 5,5-32, Bildwinkel 7°, Filter E67, Naheinstellbereich ab m. Preis 433,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1951 / Ihagee-Preisliste 1954) .

Schneider-Objektive aus den Jahren ca. 1956 bis 1960

In diesen Jahren wurden die Fassungen der "Brot- und Butter-Objektive" Xenon und Tele-Xenar gründlich überarbeitet, mit dem neuen "Berg- und Tal-Design" ausgestattet und das 135er Tele-Xenar wahlweise mit Blendenvorwahl oder automatischer Druckblende angeboten. Neu hinzu kamen erstmals "echte" Curtagon-Weitwinkelobjektive. Das erste, 4-linsige Radiogon, blieb nur kurze Zeit im Programm. Die "langen Tüten" mit 240 bis 360 mm Brennweite blieben in der vorherigen Fassung bis etwa 1958 lieferbar, danach gab es nur noch das 360er in der neuen Fassungsausführung.

Exakta mit Schneider 1956 Kameragehäuse gab es nun - wie schon in den 1920/30er Jahren - wieder auch in schwarz, Objektivfassungen mussten sich dem anpassen. Das "Berg und Tal"-Design der Griffringe ersetzte bei allen Herstellern weitgehend die bisherigen Riffelungen. Später entstand daraus schwarz mit chrom als - im Sammlerjargon - sogenanntes "Zebra-Design". Schneider entsprach diesem Trend mit neu entwickelten und zum Teil auch nur überarbeiteten Objektiven schon ab etwa 1955.

Das Material der bislang schweren Messingfassungen wechselte nur langsam zum leichteren Aluminium. Für die vergleichsweise hohen Preise der Schneider-Objektive gab es durchaus Qualität - auch beim Gewicht! Schneider war zudem der erste Objektivhersteller, der Spiegelreflexobjektive mit automatischer Blende anbot. Es handelte sich dabei zunächst um eine Springblende, mit der schon 1948 Versuche angestellt wurden. Ab etwa 1955 ging man dann zur Druckblende über, vermutlich weil M42-Kameras wie die Edixa diese erforderten.





Das Foto zeigt ein exclusives Exakta IIa-outfit aus dem Jahr 1959. Zur Ausrüstung gehören die Schneider-Optiken Curtagon 4/28 und 2,8/35, Xenon 1,9/50 und Tele-Xenar 3,5/135.



Curtagon 1:4 / 28 mm ADB

Curtagon 4/28-1958Curtagon 4/28-1958Curtagon 4/28 SchnittCurtagon 4/28, 7 Linsen, vollautomatische Druckblende, mit Auslöserbügel; Aluminium-Fassung schwarz mit blanken Griffringen (Berg-Tal-Design), 1958

1958 wurde die Automatik-Serie endlich um moderne Weitwinkelobjektive ergänzt. Zunächst wurde ein 5-linsiges Curtagon mit 35 mm Brennweite angeboten, dieses 28er Extremweitwinkel mit 7 Linsen folgte ein Jahr darauf. Als Zugabe erhielt dieses Objektiv ebenfalls die - damals gerade in Mode gekommene - automatische Schärfentiefenanzeige.

Daten: 7 Linsen, vollautomatische Blende 4-22, Bildwinkel 74°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,28 m, Preis 420,- DM (Exakta-Preisliste 1959).



Curtagon 1:2,8 / 35 mm ADB

Curtagon 2,8/35 - 1958Curtagon 2,8/35 1958Curtagon 2,8/35 SchnittCurtagon 2,8/35, 6 Linsen, vollautomatische Druckblende, mit Auslöserbügel; Aluminium-Fassung schwarz mit blanken Griffringen (Berg-Tal-Design), 1958

1958 wurde die Automatik-Serie endlich um ein modernes Weitwinkelobjektiv ergänzt. Zunächst wurde dieses 6-linsige Curtagon mit 35 mm Brennweite angeboten, ein 28er Extremweitwinkel folgte noch im gleichen Jahr. Als Zugabe erhielt dieses Objektiv eine - damals gerade in Mode gekommene - automatische Schärfentiefenanzeige.

Daten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 2,8-22, Bildwinkel 62°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,35 m, Preis 420,- DM (Exakta-Preisliste 1958).



Radiogon 1:4 / 35 mm

Radiogon 4/35Radiogon 4/35Radiogon 4/35 SchnittRadiogon 4/35, 4 Linsen, Vorwahlblende; Messingfassung im schwarz/chrom (Berg und Tal-Design), ca. 1955

Schneiders erste echte Weitwinkelkonstruktion aus dem Jahr 1955 mit der für derartige Objektive damals üblichen großen Frontlinse. Eines der am seltensten auftauchenden Schneider-Objektive aus dieser Zeit.

Noch zu Beginn der 1950er Jahre waren 40mm die kürzeste verfügbare Brennweite für Spiegelreflexkameras. Erst mit dem Angénieux Retrofocus und dem Jena Flektogon waren erstmals "echte" Weitwinkelobjektive mit 35 mm Brennweite verfügbar. Andere Objektivhersteller brauchten noch ein paar Jahre länger für eigene Entwicklungen.

Daten: 4 Linsen, Vorwahlblende 4-22, Bildwinkel 62°, Filtergewinde E49 , Naheinstellbereich ab 0,35 m, Preis 208,- DM (Ihagee-Preisliste 1957).

Xenon 1:1,9 / 50 mm ADB - feet-Version

Xenon 1,9/50 ExportXenon 1,9/50 ExportXenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Druckblende, Aluminium-Fassung schwarz mit blanken Griffringen (Berg-Tal-Design), 1955

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 45° Bildwinkel. Zunächst wurden die meisten ebenfalls noch in die USA exportiert (Entfernungsskala nur in feet). Ab 1955 wurde auch in Deutschland die Exakta mit diesem Xenon angeboten. Laut Ihagee-Preisliste vom 1.4.1955 war diese Kombination zum Preis von 775,- DM aber nur beschränkt lieferbar.

Daten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-16, Bildwinkel 45°, Filtergewinde E46, Gewicht 202 g, Naheinstellbereich ab 2.5ft, Preis $169.50 (Exakta-Camera-Co-Preisliste 1957).

Xenon 1:1,9 / 50 mm ADB - m-Version

Xenon 1,9/50 ADBXenon 1,9/50 ADBXenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Druckblende, Aluminium-Fassung schwarz mit blanken Griffringen (Berg-Tal-Design), 1957

6linsige hochwertige Gauß-Konstruktion mit 45° Bildwinkel. Das erste auch in Deutschland angebotene Auto-Xenon (Entfernungsskala nur in m). Ab 1955 wurde auch die Exakta mit diesem Xenon angeboten. Laut Ihagee-Preisliste vom 1.4.1955 war diese Kombination zum Preis von 775,- DM aber nur beschränkt lieferbar.

Daten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-16, Bildwinkel 45°, Filtergewinde E46, Gewicht 202 g, Naheinstellbereich ab 0,8 m, Preis 405,- DM (Exakta-Preisliste 1957).

Xenon 1:1,9 / 50 mm ADB - Version 1958

Xenon 1,9/50 TS-AutomatikXenon 1,9/50 TS-AutomatikXenon 1,9/50 SchnittXenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Springblende, mit Auslöserbügel, jetzt mit automatischer Tiefenschärfenanzeige; Aluminium-Fassung schwarz mit blanken Griffringen (Berg-Tal-Design), 1958

Mit der ab 1958 angebotenen neuen Objektivlinie mit automatischer Schärfentiefenanzeige wurde auch das Xenon um diesen Zusatz ergänzt. Der Filteranschluss wurde auf die mittlerweile üblichen 49mm verändert. Ansonsten änderte sich nichts, eine Nachrüstung war nicht möglich.

Daten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-16, Bildwinkel 45°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,8 m, Preis 425,- DM (Exakta-Preisliste 1958).



Tele-Xenar 1:3,5 / 90 mm

Tele-Xenar 3,5/90Tele-Xenar 3,5/90Tele-Xenar 3,5/90 SchnittTele-Xenar 3,5/90 Messingfassung im schwarz/chrom ("Berg und Tal-Design), 1957
Neu entwickelte echte Telekonstruktion mit Blendenvorwahl

Daten: 4 Linsen, Vorwahlblende 3,5-22, Bildwinkel 27°, Filter E49, Naheinstellbereich ab 1 m. Preis 210,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1957) .

Tele-Xenar 3,5/135 BV

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm BV

Tele-Xenar 3,5/135 BVTele-Xenar 3,5/135 SchnittTele-Xenar 3,5/135,Vorwahlblende. Messingfassung im schwarz/chrom ("Berg und Tal-Design), 1957

Neu entwickelte echte Telekonstruktion, wahlweise mit Blendenvorwahl oder automatischer Druckblende. Dazu Passt die Original-Sonnenblende Nr. 26/5.

Daten: 5 Linsen, Vorwahlblende 3,5-22, Bildwinkel 18,5°, Filter E49, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 326,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1957) 280,- DM (1959) .

Tele-Xenar 3,5/135 DB

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm ADB

Tele-Xenar 3,5/135 DBTele-Xenar 3,5/135 SchnittTele-Xenar 3,5/135 Messingfassung im schwarz/chrom "Berg und Tal"-Design, 1957

Neu entwickelte echte Telekonstruktion, wahlweise mit Blendenvorwahl oder automatischer Druckblende. Dazu passt die Original-Sonnenblende Nr. 27/2.

Daten: 5 Linsen, automatische Druckblende 3,5-22, Bildwinkel 18,5°, Filter E52, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 395,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1957) .

Tele-Xenar 3,5/135 - 1958

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm ADB - Version 1958

Tele-Xenar 3,5/135-1958Tele-Xenar 3,5/135 SchnittTele-Xenar 3,5/135, vollautomatische Druckblende, automatische Tiefenschärfenanzeige; Messingfassung im schwarz/chrom ("Berg und Tal"-Design), 1958

Mit der ab 1958 angebotenen neuen Objektivlinie mit automatischer Schärfentiefenanzeige wurde auch das Tele-Xenar um diesen Zusatz ergänzt. Der Filteranschluss wurde auf die bei dieser Serie üblichen 49mm angepasst und die kleinste einstellbare Blende ist jetzt 32. Optisch änderte sich nichts, ein Umbau der Vorversion war nicht möglich.

Daten: 5 Linsen, automatische Druckblende 3,5-32, Bildwinkel 18,5°, Filter E49, Naheinstellbereich ab 1,5 m. Preis 415,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1958) .

Tele-Xenar 1:5,5 / 200 mm

Tele-Xenar 5,5/200Telexenar 5,5/200 Tele-Xenar 5,5/200 Messingfassung im schwarz/chrom "Berg und Tal-Design), 1957
Neuentwicklung, ersetzte das bisherige 5,5/180.

Tele-Xenar 5,5 Schnitt
Daten: 4 Linsen, Vorwahlblende 5,5-32, Bildwinkel 12,4°, Filter E49, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 335,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1957).
Tele-Xenar 5,5/200

Tele-Xenar 5,5/360

Tele-Xenar 1:5,5 / 360 mm Version 1958

Tele-Xenar 5,5/360 Messingfassung im schwarz/chrom ("Berg und Tal")-Design, fest angebrachter Stativanschluss, 1957

Neuentwicklung, ersetzte das bisherige 5,5/360. Diese Fassungsausführung blieb sehr lange unverändert im Programm. Das Foto zeigt ein Objektiv mit der Seriennummer 11.070.116 - das ist aus dem Jahr 1970! Wie zu fast allen seiner Teleobjektive seit Ende der 1950er Jahre bot Schneider auch zu diesem Fernobjektiv eine passende Gegenlichblende an - Nr. 32/1.

Tele-Xenar 5,5/360 SchnittDaten: 4 Linsen, Vorwahlblende 5,5-32, Bildwinkel 7°, Filter E72 , Naheinstellbereich ab 4,5 m. Preis 575,- DM (lt. Ihagee-Preisliste 1957).

Tele-Xenar 5,5/360


Stopomatic

Stop-o-matic

Ende der 1950er Jahre wurden in den USA Schneider Objektive mit "Stopomatic" angeboten. Es handelte sich hierbei um die Schneider Automatic-Objektive Curtagon 4/28, Curtagon 2,8/35, Xenon 1,9/50 und Tele Xenar 3,5/135 mit dem neu eingeführten Tiefenschärfenindikator.

Außer der speziellen Bezeichnung auf dem Verkaufskarton und der feet-Entfernungsskala weisen diese Objektive aber keine technischen Besonderheiten gegenüber den in anderen Teilen der Welt angebotenen Automatikobjektiven von Schneider.

Elbaflex mit Schneider WO

Schneider-Objektive aus den späten 1960er Jahren

Mitte der 1960er Jahre wurden die Schneider-Objektive - für die Exakta-Fotografen zum letzten Mal - überarbeitet. Die Fassungen wurden kleiner und leichter, auf überflüssigen Schnickschnack wie die Tiefenschärfenautomatik der Vorserie oder Chromdesign wurde verzichtet. Auch die Auslösemechanik wurde handlicher. Bemerkenswert - das zur Edixa mit M42-Gewinde angebotene Xenar 2,8/50 war für die Exakta weiterhin nicht lieferbar.

Stattdessen fielen in diesen Zeitraum die Einführung von zwei Vario-Objektiven und einem 35er Tilt- and Shift-Objektiv - zwei wirklichen Neuheiten. Diese Objektive wurden mit einem identischen Adapteranschluss so konstruiert, dass sie an alle damals marktüblichen Spiegelreflexkameras und sogar an Filmkameras (Arriflex, Bolex, C- und D-Anschluss) angeschlossen werden konnten. Die Objektive in der Bauform 1958 wurden in den Exakta-Preislisten noch bis 1967 angeboten, das Tele-Variogon jedoch bereits im Oktober 1965.

ELBAFLEX VX1000 mit einem Satz Schneider Automatik-Wechselobjektive 4/28, 2,8/35, 1,9/50 und 3,5/135

Vario-Objektive ("Gummilinsen")

Variogon 45-100

Variogon 1:2,8 / 45-100 mm

Variogon 2,8/45-100 Aluminiumfassung im schwarz/chrom ("Zebra")-Design, 1966

Nachdem Voigtländer bereits 1959 ein "Normal"-Zoom und auch ENNA schon das erste Telezoom anbot, folgte Schneider im Jahr 1965 mit gleich zwei Zoom-Objektiven. Die beiden Schneider Vario-Objektive wurden mit einem an verschiedene Kamerasysteme adaptierbaren Anschluss geliefert. Dieser war auch für das PA-Curtagon-Shiftobjektiv verwendbar. Allerdings benötigte man für den Betrieb starke Arme, die Verwendung des als Zubehör für 100,- DM lieferbaren Handgriffs empfahl sich dringend...

Daten: 14 Linsen, Vorwahlblende mit Rastung 4-22 / Blendenautomatik bei Verwendung des Handgriffs und speziellem Drahtauslöser, Bildwinkel 48,6-25,4°, Filter M67, Gewicht 720g, Naheinstellbereich ab 1,2 m. Preis 1.023 DM (lt. Schneider-Preisliste 1968, extra-Wechselsockel 22,- DM).
Variogon 45-100

Variogon 80-240

Tele-Variogon 1:4,0 / 80-240 mm

Tele-Variogon 4/80-240 Aluminiumfassung im schwarz/chrom ("Zebr")-Design, 1966

Nachdem Voigtländer bereits 1959 ein "Normal"-Zoom und auch ENNA schon das erste Telezoom anbot, folgte Schneider im Jahr 1965 mit gleich zwei Zoom-Objektiven. Die beiden Schneider Vario-Objektive wurden mit einem an verschiedene Kamerasysteme adaptierbaren Anschluss geliefert. Allerdings benötigte man für den Betrieb, insbesondere für diese Televersion, starke Arme; die Verwendung des als Zubehör für 100,- DM lieferbaren Handgriffs empfahl sich dringend...

Daten: 14 Linsen, Vorwahlblende mit Rastung 2,8-22 / Blendenautomatik bei Verwendung des Handgriffs und speziellem Drahtauslöser, Bildwinkel 30,4-10°, Filter M82, Gewicht 1635g, Naheinstellbereich ab 1,8 m. Preis 1.330,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1968, extra-Wechselsockel 22,- DM).
Variogon 80-240

Curtagon 1:4,0 / 28 mm ADB - Vorserie 1966

Curtagon 4/28 DB 1.Curtagon 4/28 DB 1.Curtagon 4/28, 7 Linsen, vollautomatische Druckblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1966

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert.

Diese 1. Ausführung (Seriennnummern unter 10.000.000) hatte noch keinen Hebel für die Automatik/Manuell-Umschaltung der Blende (s Foto unten, linkes Objektiv). Die Blendenumschaltung auf manuell erfolgt hier in ähnlicher Weise wie bei den Objektiven aus Jena: der Auslöseknopf wird leicht eingedrückt und durch Rechtsdrehung verriegelt.

Curtagon 4/28 SchnittDaten: 7 Linsen, vollautomatische Druckblende 4-22, Bildwinkel 74°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,25 m, Preis 295,- DM (Schneider-Preisliste 1968).

Curtagon BlendenschalterAus dieser Serie sind Objektive mit einem Schieber für die Umschaltung von automatische Blende (Markierung grün) auf manuelle Blendenregelung (Markierung rot) an der Auslösermechanik (im Bild links) und ohne (im Bild rechts) zu finden.

Im Foto sehen Sie einen Vergleich der beiden Ausführungen bei einem Curtagon 4/28. Nach der Seriennummer des Curtagon handelt es sich bei der Version ohne Blendenschieber wohl um eine Vorserie vor der eigentlichen Markteinführung im Jahr 1967. Spätere Objektive kannte ich bis zur Fertigstellung dieser Beschreibung nur mit Blendenumschalter.


Mittlerweile sind auch ein Xenon 1,9/50 und ein Curtagon 2,8/35 ohne Blendenumschalter aufgetaucht. Allerdings habe ich dabei auch eine Ausführung mit einer Seriennummer um 10.049.xxx gesehen. Meine anfängliche Angabe betr. Vorserienausführung mit Seriennnummern unter 10.000.000 wäre deshalb nicht zutreffend. Nach wie vor ist mir aber nicht bekannt, ob alle vier Objektive dieser Serie mit dieser Unterscheidung produziert worden sind. Gleichfalls habe ich keine Kenntnis darüber, weshalb die abweichenden Blendenauslöser (evtl. auch preisgünstiger?) vertrieben worden sind. Wenn Jemand hierzu weitere Informationen hat, bin ich für eine Mitteilung dankbar.

Curtagon 1:4,0 / 28 mm ADB - Serie 1966

Curtagon 4/28 DBCurtagon 4/28 DBCurtagon 4/28, 7 Linsen, vollautomatische Druckblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1967

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert.

Curtagon 4/28 SchnittDaten: 7 Linsen, vollautomatische Druckblende 4-22 (mit Hebel abschaltbar), Bildwinkel 74°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,25 m, Preis 295,- DM (Schneider-Preisliste 1968).

Curtagon 1:2,8 / 35 mm ADB - Serie 1966

Curtagon 2,8/35 DBCurtagon 2,8/35 DBCurtagon 2,8/35, 5 Linsen, vollautomatische Druckblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1967

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert.

Curtagon 2,8/35 SchnittDaten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 2,8-22 (mit Hebel abschaltbar), Bildwinkel 62°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,3 m, Preis 265,- DM (Schneider-Preisliste 1968).

PA-Curtagon 1:4 / 35 mm

PA-CurtagonPA-CurtagonPA-Curtagon 4/35 (Shiftobjektiv), 7 Linsen, Rastblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil abschraubbar (Adapter), 1967

Mit der Überarbeitung der Schneider-Objektiv-Serie Mitte der 1960er Jahre wurde auch dieses Spezialobjektiv eingeführt. Die "verschiebbare" Bildebene kann u.a. zur Vermeidung der sogenannten stürzenden Linien bei Architekturfotos eingesetzt werden. Wie die beiden Schneider Vario-Objektive wurde es mit einem an verschiedene Kamerasysteme adaptierbaren Anschluss geliefert.

PA-CurtagonDaten: 7 Linsen, Rastblende 4-22, Bildwinkel 78°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab 0,3 m, Preis 649,- DM (Schneider-Preisliste 1968, extra-Wechselsockel 22,- DM).

PA-CurtagonSammlerkollege Friedhelm Fett machte mich auf zwei Fehler aufmerksam, die sich bei der Erstbeschreibung des PA-Curtagon eingeschlichen hatten (danke dafür):
das PA Curtagon ist kein "Tilt- und Shift"-Objektiv, sondern lediglich ein "Shift"-Objektiv. Das Kürzel PA steht für "Perspektivischer Ausgleich" durch Verschieben des Nutzformates innerhalb des vergrößerten Bildkreises. Ein Verschwenken (Tilting) zur Schärfendehnung nach Scheimpflug lässt die Mechanik des PA-Curtagon nicht dagegen nicht zu. Außerdem war die Angabe "mit Leder-Griffring" falsch, alle PA-Curtagon-Objektive haben gefräste Metall-Griffringe.

Xenon 1:1,9 / 50 mm ADB - Serie 1966

Xenon 1,9/50 DBXenon 1,9/50 DBXenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Druckblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1967

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert.

Xenon 1,9/50 SchnittDaten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-22 (jetzt mit Hebel abschaltbar), Bildwinkel 45°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab m, Preis 240,- DM (Schneider-Preisliste 1968).

Xenon 1:1,9 / 50 mm ADB - Serie 1966 Version 1

Xenon 1,9/50 - 1966Xenon 1,9/50 - 1966Xenon 1,9/50, 6 Linsen, vollautomatische Druckblende; schwarz lackierte Messing-Fassung, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1966

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert. Einige frühe Objektive wurden ohne den Umschalthebel "Automatik/Manuell" am Auslöserarm ausgeliefert.

Xenon 1,9/50 SchnittDaten: 6 Linsen, vollautomatische Blende 1,9-22, Bildwinkel 45°, Filtergewinde E49, Naheinstellbereich ab m, Preis 240,- DM (Schneider-Preisliste 1968).

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm ADB - Serie 1966

Tele Xenar 3,5/135 DBTele Xenar 3,5/135 DBTele-Xenar 3,5/135, vollautomatische Druckblende, schwarz lackierte Messing-Fassung mit 2 Chromringen, Kameraanschlussteil/Blendenmechanik verchromt mit Leder-Griffring, 1967

Mitte der 1960er Jahre wurde die Automatik-Serie zum letzten Mal überarbeitet. Die Objektive wurden kleiner, leichter und auch preiswerter, blieben aber weiterhin wertig verarbeitet. Die automatische Schärfentiefenanzeige der Vorgänger fiel weg. Die optische Konstruktion blieb hingegen unverändert.

Tele-Xenar 3,5/135 SchnittDaten: 4 Linsen, vollautomatische Blende 3,5-22 (mit Hebel abschaltbar), Bildwinkel 18,5°, Filter E49, Naheinstellbereich ab 2 m. Preis 265,- DM (lt. Schneider-Preisliste 1968).


Tele-Xenar 3,5/135 NfA-Umbau

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm NfA-ADB - Version 1964

Tele-Xenar 3,5/135 NfA-UmbauTele-Xenar 3,5/135 SchnittUmbau-Tele-Xenar 3,5/135, vollautomatische Druckblende, automatische Tiefenschärfenanzeige; Alu-Fassung jetzt im schwarz/chrom ("Zebra"-Design), ca. 1964

Obwohl meine Seite eigentlich den Objektiven mit Exakta-Bajonettanschluss gehört, möchte ich Ihnen diese Rarität nicht vorenthalten. Es ist ein Tele-Xenar, das in seiner Grundkonzeption dem zuvor beschriebenen entspricht. Allerdings wurde die Fassung für die NfA-Objektivserie (s. unten) konstruiert. Dann wurde es, aus welchen Gründen auch immer, in ein normal einsetzbares Teleobjektiv mit M-42-Gewindeanschluss zurückgebaut. Nach der Seriennummer 8.823.009 aus der Zeit um 1964 wäre es ein sehr spätes NfA-Objektiv, vermutlich war zum Zeitpunkt seiner Fertigung diese Objektivreihe bereits eingestellt.

Der Belichtungsmesser-Bajonettansatz wurde mit einem speziellen Ring abgedeckt und die Zeitenskala von der Kombi-Einstellung entfernt, die Blende bleibt jedoch mit dem NfA-Hebel zwischen 3,5-22 einstellbar, wie bei diesen Objektiven üblich. Die weiteren Daten entsprechen dem üblichen 135er: 5 Linsen, automatische Druckblende, automatische Schärfentiefenanzeige, Bildwinkel 18,5°, Filter E49, Naheinstellbereich jedoch ebenfalls ab 2 m.

Angulon Vario-Flex 1:6,8 / 65 mm

Angulon 6,8/65Angulon 6,8/65Angulon 6,8/65 (Tilt- and Shiftobjektiv nach Scheimpflug), Hersteller ATZMUELLER & RENDL, Linz (Austria), 1967

Eine ganz besondere Delikatesse in den 1960er Jahren war dieses Spezialobjektiv. An sich ist das Angulon ein Weitwinkelobjektiv für Mittel- und Großformatkameras, wie etwa die Linhof Technika. Die optische Konstruktion stammt bereits aus den 1930er Jahren. Um 1967 baute der kleine Hersteller aus Österreich damit das erste serienmäßig produzierte Tilt- and Shift-Objektiv für Kleinbildkameras.

Angulon Vario-Flex
Es wurde auf der Photokina 1968 vorgestellt und war mit seiner "Vario-Flex"-Fassung für verschiedene Kameraanschlüsse, hier mit Exakta-Bajonettanschluss, erhältlich. In der fotografischen Anwendung lässt sich damit die Bildebene, etwa zur Vermeidung der sogenannten stürzenden Linien, nach allen Richtungen "verbiegen". Es erweitert den schon mit dem PA-Curtagon erzielbaren Effekt beträchtlich, wurde aber bei einem hohen Verkaufspreis kein Verkaufserfolg. Der Entwickler, Josef Atzmüller aus Linz, erhielt darauf im Jahr 1970 ein österr. Patent, das er in der Folgezeit an Canon verkaufte.

Angulon Schnitt Daten: 6 Linsen in symmetrischer Anordnung, Rastblende 6,8-32. Die Fotos zeigen das Vario-Flex II an einer Exakta Varex IIa, der Verkaufskarton enthielt ein Vario-Flex I.

Objektive mit Belichtungs-Nachführautomatik (NFA)

Exakta IIb mit NfA-Xenon

Als Schneider gemeinsam mit seiner Göttinger Tochter Isco etwa Anfang 1960 eine Objektivreihe mit angebautem Belichtungsmesser und Nachführautomatik einführte, war dies eine technische Delikatesse ohnegleichen. Für damals sündhaft viel Geld konnte man eine Objektivserie vom Extrem-Weitwinkel bis zum Tele erstehen, die ihresgleichen nirgendwo fand. Die komplette Serie umfasste ein Curtagon 4/28 für 420 DM, ein Curtagon 2,8/35 für 400 DM, ein Xenon 1,9/50 für 480 DM (incl. Belichtungsmesser) und ein Tele-Xenar 3,5/135 für 420 DM. Der aufgeschobene Belichtungsmesser konnte für alle Objektive verwendet werden, einzeln nachgekauft kostete er 80 DM (alle Preise lt. Exakta-Preisliste 1962).

Zu solchen Preisen waren Objektive damals keine Verkaufsrenner, entsprechend selten sind sie heute zu finden. Hinzu kam noch, dass die Handhabung nicht Jedermanns Sache war. Die Einstellung war recht umständlich und somit verschwanden die Objektive bereits nach wenigen Jahren wieder aus den Läden. In der Ihagee-Preisliste 1965 waren sie schon nicht mehr aufgeführt.

Parallel zu der Schneider-Objektivserie legte auch dessen Göttinger Tochter ISCO zur gleichen Zeit eine technisch und optisch identische Objektivreihe auf, allerdings ohne 28er Weitwinkel, das damals nicht zum Isco-Fertigungsprogramm gehörte. Dabei fasste jeder der beiden Hersteller sein Objektivangebot entsprechend seinem Fassungsdesign. Hin und wieder findet sich aber auch ein Schneider-Nfa-Objektiv in einer Isco-Fassung... Die optische Leistung der Objektive, ihre mechanische Austattung und die Bedienung sind ebenso wie die Belichtungsmesser identisch, bei der Göttinger Version klebt lediglich ein ISCO-Schildchen obendrauf...

NfA-ObjektiveDie Belichtungseinstellung wird mit einem seitlich angebrachten blanken Schalthebel reguliert. Dieser ist in der Normalstellung verriegelt. Durch Druck darauf lässt sich die Zeit-/Blendenkombination verändern. In einem seitlich rechts angebrachten Plexiglasfenster wird von zwei weißen Reflektoren neben der eingestellten Blende die dazugehörige Belichtungszeit angezeigt. Diese sollte auf den Verschlusszeitenkopf der Kamera übertragen werden. Entsprechend der Zeigeranzeige des Aufsteckbeli's wird diese Zeit-/Blendenkombination mit dem Schalthebel verschoben. Eine recht komfortable, in der Praxis jedoch nicht unbedingt handlich zu nennende Bedienungsweise.

Neben der Belichtungsmesser-Koppelung haben die Objektive noch ein weiteres Schmankerl zu bieten, die automatische Schärfentiefenanzeige. Auf die Objektivfassung aufgedruckte Tiefenschärfentabellen gehörten seit jeher zur Standardausrüstung nahezu aller Objektive - obwohl sie nur selten jemand brauchte. Rein technisch etwas ausgesprochen Feines, ist die automatische Anzeige des blendenabhängigen Schärfentiefenbereichs eine sophistische Weiterentwicklung der alten Anzeigetabellen. Der verchromte Blendenschalthebel betätigt nämlich nicht nur die Blende im Objektivinneren und eine Nachführschnecke für den Aufsteckbelichtungsmesser. Zusätzlich wird in einem schmalen, plexiglasabgedeckten Spalt oberhalb des Blendenfensterchens ein rotes Band verschoben, das den Schärfentiefenbreich entsprechend der gewählten Blende auf der Entfernungsskala anzeigt. Für die praktische Anwendung weder damals noch heute besonders bedeutsam, aber eine Delikatesse für den technisch orientierten Sammler. Wenn Sie ein solches Objektiv heute noch finden, ist es eigentlich undenkbar dass alles noch so funktioniert wie es damals sollte. Falls doch - dann ist das wie ein Sechser im Lotto...

Im Bildbeispiel wird die Schärfentiefenanzeige bei einer Zeit-/Blendenkombination von 1/25s und Blende 16 bei einem LM 2,8/35 gezeigt.
Das rote Band ist nicht wirklich gut zu erkennen, begrenzt aber einen Entfernungsbereich von 1m bis unendlich.


Curtagon NfA 1:4 / 28 mm ADB

Curtagon 4/28Curtagon 4/28Curtagon NfA 4/28, vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige, 1961.

Optisch wie mechanisch höchst aufwendige Weitwinkelkonstruktion. Beachtenswert ist die für diese Brennweite kleine Frontlinse. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben).

Es war in ansonsten gleicher Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.

Objektivdaten: 7 Linsen, vollautomatische Druckblende 4-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 74°, Naheinstellbereich ab 0,28m, Preis 420,- DM.

Curtagon NfA 1:2,8 / 35 mm ADB

Curtagon 2,8/35Curtagon 2,8/35Curtagon NfA 2,8/35, vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige, 1961.

Optisch wie mechanisch aufwendiges Standard-Weitwinkel. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben). Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.

Objektivdaten: 5 Linsen, vollautomatische Druckblende 2,8-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 62,5°, Naheinstellbereich ab 0,35m, Preis 400,- DM.

Curtagon NfA 1:2,8 / 35 mm ADB (ISCO-Gehäuseversion, M42)

Curtagon Nfa 2,8/35Curtagon Nfa 2,8/35Curtagon NfA 2,8/35 (hier als M42-Version), vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige. Fassung entspricht der ISCO-Bauform, 1964/65.

Mit späteren Seriennummern sind einige Schneider NfA-Objektive im gleichen Gehäuse der Isco-Objektivreihe zu finden. Optisch und mechanisch gibt es keine Unterschiede. Das Aufnahmebajonett für den aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser hat jedoch die Ausparung für den Montagebolzen entgegengesetzt! Die Belichtungsaufsätze sind also nicht ohne weiteres austauschbar (s. Information weiter unten).

Objektivdaten: 6 Linsen, vollautomatische Druckblende 2,8-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 62,5°, Naheinstellbereich ab 0,35m. Preis 400,- DM.

Xenon NfA 1:1,9 / 50 mm ADB

Xenon NfA 1,9/50Xenon NfA 1,9/50Xenon NfA 1,9/50, vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige, 1961.

Optisch wie mechanisch höchst aufwendiges 6-linsiges Normalobjektiv nach Gauß. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben). Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.

Objektivdaten: 6 Linsen, vollautomatische Druckblende 1,9-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 46°, Naheinstellbereich ab 0,5m. Preis 480,- DM.

Xenon NfA 1:1,9 / 50 mm ADB (ISCO-Gehäuseversion)

Xenon NfA 1,9/50 (Isco-Form)Xenon NfA 1,9/50Xenon NfA 1,9/50, vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige. Fassung entspricht der ISCO-Bauform, 1963.

Mit späteren Seriennummern (8265774 + 777) ist auch das Schneider Xenon im gleichen Gehäuse der Isco-Objektivreihe zu finden. Optisch und mechanisch gibt es keine Unterschiede. Das Aufnahmebajonett für den aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser hat jedoch die Ausparung für den Montagebolzen entgegengesetzt! Die Belichtungsaufsätze sind also nicht ohne weiteres austauschbar (s. Information weiter unten).

Objektivdaten: 6 Linsen, vollautomatische Druckblende 1,9-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 46°, Naheinstellbereich ab 0,5m. Preis 480,- DM.

Tele-Xenar 1:3,5 / 135 mm ADB

Tele Xenar NfA 3,5/135Tele Xenar NfA 3,5/135Tele Xenar 3,5/135, vollautomatische Blende, automatische Schärfentiefenanzeige, 1961.

Optisch und mechanisch aufwendiges 5-linsiges Standard-Teleobjektiv. Zur integrierten Anschlussmöglichkeit für einen aufsteckbaren Nachführbelichtungsmesser kommt noch die automatische Schärfentiefenanzeige (s. Einführungstext oben). Es war in ansonsten gleichen Ausführung auch mit einem M42-Objektivanschluss lieferbar.





Objektivdaten: 5 Linsen, vollautomatische Druckblende 3,5-22, Filtergewinde 49mm, Zeitenbereich 1 - 1/1000s, Bildwinkel 18,5°, Naheinstellbereich ab 2m. Preis 420,- DMnicht bekannt.

Schneider NfA-Belichtungsmesser

Schneider Nachführbelichtungsmesser

Dieses Foto zeigt die Aufsteckmechanik für den Belichtungsmesser im Detail. Das Objektiv ist das oben beschriebene Xenon 1,9/50.

Die beiden Führungsstifte des Belichtungsmesseraufsatzes greifen in eine vom Blendenhebel des Objektivs betätigte Schnecke ein. Der Aufsatz wird mit dem rückseitigen blanken Rändelrad am Objektivbajonett mit dem Objektiv verriegelt. Eine etwas fummelige Angelegenheit. Für Anwender empfahl es sich damals, jedes Objektiv mit einem eigenen Belichtungsmesser zu bestücken. Ansonsten war das Aufnahmeobjekt meist weg, bevor man seine Objektivmimik in Gang gebracht hatte... Wir Sammler haben hingegen heute die Muße, das alles in Ruhe durchzuspielen - wir müssen damit ja nicht fototgrafieren.

NfA-Belichtungsmesser-VergleichZu dem Belichtungsmesseraufsatz ist noch etwas mehr anzumerken. Zwar sind die Filmempfindlichkeiten auf dem seitlichen Einstellknopf mit 12-30° DIN / 12-800 ASA bei allen mir bekannten Versionen gleich, allerdings hat fast jedes Modell seine eigene Justage. Mit diesem Knopf wird nämlich nicht nur der Nachführzeiger verdreht, sondern das Anzeigeinstrument im Gehäuse komplett verschoben. Dadurch wird die Verstellmechanik beeinflusst, die für die Koppelung von Nachführzeiger und Objektivblende zuständig ist. Hierzu musste offenbar je nach verwendeter Selenzelle eine individuelle Justierung vorgenommen werden.

Auf dem nebenstehenden Bild habe ich dies für die 5 Belichtungsaufsätze meiner Sammlung rot markiert. Bei jeder Ausführung ist die Einstellmarkierung für die Filmempfindlichkeit geringfügig anders angebracht. Allerdings - heute ist es eh müßig, über die exakte Einstellung der Nachführnadel zu spekulieren. Denn die Selenzellen sind durch die Bank nicht mehr funktionsfähig...

NfA-BelichtungsmesserNoch etwas - zwar sind die beiden Aufsätze von Isco und Schneider identisch und austauschbar. Allerdings gibt es da doch eine Kleinigkeit, die den Wechsel eventuell auf Anhieb verhindert: auf der Unterseite des Belichtungsaufsatzes ist ein kleiner Montagebolzen angebracht. Für die Objektive mit der Isco-Fassung (also auch für die entsprechenden Schneider-Versionen) sitzt dieser Bolzen auf der dem Drehknopf zugewandten Seite (im Foto links. unten) bei den Schneider-Objektiven ist er auf der anderen Seite eingeschraubt (im Foto mitte, oben). Der Bolzen lässt sich aber umschrauben - oder ganz entfernen (im Foto rechts), dann passt der Beli auf beide Ausführungen!

Schneider Nfa-Objektive
Luxus pur - Die Schneider NfA-Objektivserie mit jeweils eigenem Belichtungsmesser.




Posted 2014/11/17 update 2019/01/16; Copyright © by Horst Neuhaus