Zeiss Objektive, 1. Ausführung by Photo but More

Carl Zeiss - Objektive für die Kine Exakta 1. Ausführung / Vorkrieg

Diese Seite ist Teil meiner Vorstellung der Objektive von Carl Zeiss Jena für die Exakta. Zur Zeit ist sie noch im Aufbau und das wird noch eine Weile dauern. Schauen Sie also ruhig gelegentlich wieder vorbei. Vielen Dank!

Zur 1. Ausführung nach meinem Zuordnungssystem zähle ich hier nur die Objektive für die Kine Exakta ab 1936. Objektive für die 4x6,5 / Standard-Exakta werden gesondert behandelt. Bereits für die erste Kine Exakta aus dem Jahr 1936 lieferte Zeiss eine kleine aber feine Objektivpalette. Dazu gehörten neben den drei Standardobjektiven (Tessar 3,5 und 2,8, Biotar 2/5,8):

Die Serie wurde kurze Zeit später noch um das berühmte Olympia Sonnar 1:2,8 f=18cm (5 Linser, Filter A 80) ergänzt. Das Tele-Tessar 12cm wurde durch eine lichtstärkere Version 1:4,5 f=12cm ersetzt. Diese Objektive blieben bis zum Ende der Produktion aus den bekannten kriegsbedingten Gründen im Programm, teilweise konnten sie noch bis 1943 geliefert werden.

Biotar 8cmAlle Objektive haben Normalblende (NB) und wurden unvergütet ausgeliefert. Die Objektivfassungen sind anfangs durchweg messing-verchromt. Manche Objektive aus diesen Jahren werden mit Fassungen aus verschiedenen Materialien, Messing schwarz, Aluminium und manchmal auch Messing verchromt angeboten. Hier handelt es sich um Anwender- oder Werkstattanpassungen von Objektiven für ursprünglich andere Kameras an die Exakta.

Nicht selten sind für die Objektivköpfe der Standard Exakta, die ja über keine Einstellfassung verfügten, Schneckengangfassungen für die Kine Exakta angefertigt worden. Wenn dies - wie auf dem Foto rechts - einigermaßen fachgerecht erfolgte, konnten die Objektive mit ihrem M39,8-Gewinde weiterhin sowohl mit der Standard, wie auch mit der Kine benutzt werden. Man könnte diese Anfertigungen sogar als frühe Wechselsockel bezeichnen...

Erst ab 1940 erhalten die wenigen weiter gebauten Objektive Aluminiumgehäuse um der kriegsbedingten Materialknappheit zu begegnen. Nur kurze Zeit nach Wiederaufnahme der Produktion im Jahr 1946 lieferte Zeiss das Biotar in einer sogenannten "Bi-Metall"-Version (s. Foto ganz unten). Hier besteht der Fassungsteil mit den Linsen aus Aluminium und der Bajonett-Anschluss aus verchromtem Messing.








Biotar 1:2 f=8cm von der Standard Exakta (sog. Nachtobjektiv) mit Gewindeanschluss M39,8x0,75 in einer angefertigten Schneckengangfassung mit Bajonettanschluss für die Kine-Exakta.

Die Gravur der Entfernungsskala war fast ausschließlich in „m“. Nur wenige Exportobjektive für die USA erhielten eine feet-Skala. Das 5cm-Tessar stelle ich hier gesondert vor. Eine Auswahl der übrigen Objektive sehen Sie in den folgenden Bildern.

Tessar 4cm
Weitwinkelobjektive gab es vor 1950 noch nicht. Die kürzeste für SLR-Kameras verfügbare Brennweite war das Tessar 1:4,5 f=4cm.
Dieses Objektiv (Baujahr 1938) sehen Sie im Foto links im Größenvergleich zu einem Biotar 1:2 f=5,8cm (rechts, Bj. 1937)


Vorkriegsobjektive
Einige Objektive der
1. Ausführung im Vergleich, von links nach rechts,

untere Reihe:
Tessar 1:4,5 f=4cm
Tessar 1:3,5 f=5cm
Triotar 1:4 f=8,5cm (Alu)

obere Reihe:
Biotar 1:2 f=5,8cm
Tessar 1:4,5 f=12 cm
Triotar 1:4 f=13,5cm (Alu).


Triotar 1942Triotar 1946
2 x Triotar 1:4 f=13,5cm in Alu-Fassung. Links ein Objektiv aus dem Jahr 1942, rechts eine Fassung aus dem Jahr 1946

Biotar 1,5Biotar 1,5

Biotar 1:1,5 f=7,5cm in verchromter Messingfassung, Baujahr 1939


"Bi-Metall"-Biotar 1:2 f=5,8cm Nr. 2.825.925, bereits mit T-Vergütung (!), Baujahr um 1945/46. Bei diesem Objektiv besteht der hintere Fassungsteil (mit der Tiefenschärfenskala) aus verchromtem Messing und stammt offenbar aus Vorkriegsbestand. Der Einstellbereich der Blende wurde bei den ab etwa 1939 gebauten Biotaren bis Blende 22 erweitert.

Die übrige Fassung aus Aluminium lässt deutlich die Materialprobleme dieser Jahre erkennen. Die Form der Fassung entspricht insgesamt noch der Bauweise aus den Jahren ab 1936.





Posted 2009/05/04 last updated 2010/03/20; Copyright © by Horst Neuhaus