Diese Seite ist Teil meiner Vorstellung der Objektive von Carl Zeiss Jena für die Exakta. Zur Zeit ist sie noch im Aufbau und das wird noch eine Weile dauern. Schauen Sie also ruhig gelegentlich wieder vorbei. Vielen Dank!
Die Produktion dieser ersten Tessar-Konstruktion nach Kriegsende begann 1949 mit der Nr. 3.000.000. Die letzte mir bekannte Seriennummer dieses Typs ist 3.763.416 aus dem Jahr 1954. Alle mir bekannten Objektive dieser Ausführung sind mit der Herstellerangabe "Carl Zeiss Jena" und als Typ "Tessar" graviert. Diese Baureihe ist meines Wissens von den Rechtsstreitigkeiten mit Zeiss Stuttgart noch nicht betroffen, es gibt also wahrscheinlich keine "Jena T" - Tessare in dieser Baureihe.
Detaillierte Hinweise und Fotos zur Filterverwendung bei diesem Objektiv finden Sie hier.
Die vergüteten Exemplare ab etwa Nr. 3.045.xxx erhielten ein rotes "T". Der Fabriknummern-Gravur ist ein "Nr." vorangestellt. Für die Gravur der Objektivdaten sind mir drei Varianten bekannt: 1:3,5 f=5cm, 1:3,5 f=50mm und 3,5/50 bei den letzten Exemplaren. Die Version mit Lichtstärke 2,8 ist nur sehr selten zu finden, deshalb weiß ich nicht, ob es auch hier unterschiedliche Gravuren der Objektivdaten gibt. Im Jahr 1954 noch gebaute Tessare erhielten teilweise schon das
DDR-Gütezeichen mit dem Qualitätsprädikat "Q1". Die Gravur findet sich auf dem Frontring in Verbindung mit der verkürzten Datenangabe (3,5/50).
Bei den Gravuren der Blenden-, Entfernungs- und Tiefenschärfeskalen gibt es bei diesem Typ anfangs so gut wie keine Unterschiede. Die Gravur der Entfernungsskala war zunächst nur in „m“. Erst ab 1954 wurden Exportobjektive für die USA stattdessen mit einer feet-Skala versehen. Eine m-Skala wurde dann auf demselben Ring frontseitig in rot angebracht, außerdem findet sich auf dem Blendenring die Gravur "Germany".




Die ersten Objektive im Jahr 1949 wurden offenbar noch einzeln montiert und individuell angepasst. Dafür sprechen die die an verschiedenen Teilen der Bajonettfassung angebrachten letzten 6 Stellen der Objektivnummer, mit denen zusammengehörige Innen- und Außenfassung gekennzeichnet worden sind (Fotos). Hierzu wurden die letzten sechs Nummern in die Innenfassung eingeschlagen. Das erste Objektv (Bild oben links) hat nur diese eine Kennzeichnung, bei den anderen drei ist die Nr. noch ein weiteres Mal seitlich in die Bajonettfassung graviert oder auch nur eingekratzt (bei dem Objektiv unten rechts auf der hier nicht sichtbaren gegenüberliegenden Seite). Die veränderten Fassungen ab 1952 haben diese Gravuren nicht mehr. Bei der Anpassung wird bei den meisten Objektiven dieser ersten Fassungs-Ausführung mit den etwas vorstehenden Zylinderkopfschrauben auch der Kopf der unteren Schraube (in den Fotos ist das die Schraube auf der linken Seite) leicht abgeschrägt, um eine freie Spiegelbewegung zu gewährleisten.
Auf dem Foto oben sehen Sie folgende Tessar-Objektive der ersten Nachkriegsversion (von unten links nach oben rechts):
Version 1)
Links im Foto ein noch unvergütetes Tessar (Vers. 1a), rechts ein vergütetes Objektiv (Vers. 1b) mit dem roten T.
Alte (links) und neue (rechts) Fassung im Vergleich. Ab 1951 erhielt das Objektiv ein verändertes Außengehäuse mit einem massiven Bajonettanschluß. Damit entfiel die aufwendige Anpassung bei der Montage eines jeden einzelnen Objektivs (s. weiter oben). Die versenkten Schrauben behindern auch die Spiegelbewegung nicht mehr. Bei dem linken Objektiv ist der abgeschrägte Schraubenkopf gut zu erkennen. Dies ist keine Anwenderbastelei, die Objektive dieser Baureihe wurden bereits ab Werk so ausgeliefert!
Noch einmal alte und neue Fassung. Außerdem wurde die Fassung etwa 1 mm höher, so dass die Frontlinse etwas tiefer liegt als zuvor. Damit wird die Verwendung des Filtermaßes E 25,5 praktisch nicht mehr möglich, obwohl das Gewinde in der Innenfassung noch vorhanden ist.
Links auf dem Foto das Tessar mit Lichtstärke 3,5 in Chromfassung und der neuen Brennweiten-Schreibweise in "mm", rechts eine 2,8-Ausführung mit der vorherigen Schreibweise in "cm" (Vers. 2b). Das lichtstärkere Objektiv hat notwendigerweise eine Innenfassung mit größerem Durchmesser, ansonsten sind beide Ausführungen - bis auf das hier unterschiedliche Fassungsmaterial - baugleich.
Links auf dem Foto das Tessar mit der Brennweitenschreibweise in "mm" (Chromversion 4b), rechts die letzte Version 5c mit dem Qualitätskennzeichen "Q1" und der verkürzten Schreibweise "3,5/50".
Links im Foto eines der seltenen Tessare in der schwereren messing-verchromten Fassung (Vers. 4b) im Vergleich zu der üblichen Alu-Fassung (Vers. 2a, rechts). Die Chromversion wirkt in der Handhabung präziser als das Aluminium-Objektiv. Im übrigen sind aber keine konstruktiven Unterschiede festzustellen.

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