Belichtungstabellen, -rechner und -uhren by Photo but More
Meine Einführung in das Thema Belichtungsmesser mit vielen dazugehörigen Informationen finden Sie auf der Belichtungsmesser-Hauptseite. Dort können Sie auch die unterschiedlichen Arten von Belichtungsmessern aufrufen. Hier finden Sie ausschließlich Belichtungstabellen, Rechenuhren und deren Verwandte, die schon lange vor mechanischen oder optischen Belichtungsmessgeräten angeboten wurden und selbst heute noch erhältlich sind. Hinweis: die Tabellen auf dieser Seite habe ich - bis auf wenige Ausnahmen - nicht einzeln in meine Link-Übersicht aufgenommen, in der Sie ansonsten nach allen Belichtungsmessern meiner Seite in alphabetischer Aufstellung suchen können.
Belichtungstabellen, Belichtungsrechner - Gruppe 6
Deren Arbeitsweise ist – unabhängig von der jeweiligen Ausführung – eigentlich immer die gleiche, obwohl nicht wenige Herausgeber mit Patenten auf den Tabellen warben. Verschiedene Aufnahmeparameter, wie Jahres- und Tageszeit, Lichtstimmung, Aufnahmeumgebung, Motiv werden auf unterschiedliche Weise in Beziehung zu technischen Gegebenheiten, wie Filmmaterial, Blende oder Belichtungszeit, Filterverwendung gesetzt. Meistens werden zu den jeweiligen Parametern Zahlenwerte (oder auch Buchstaben) angegeben, die nach einer Zusammenfassung im Ergebnis zum Belichtungswert führen.
Bei den beliebten Rechenuhren sind die Werte auf Tabs gelegt, die jeweils bis zu einem Anschlag weitergedreht oder geschoben werden müssen. Diese Arbeitsweise nenne ich in den Beschreibungen "Additions- oder Schritt für Schritt-Verfahren". Viele dieser Belichtungshilfsmittel erschienen im Laufe der Jahre in immer neuen Auflagen mit mehr oder weniger bedeutsamen Veränderungen. Soweit ich in den Beschreibungen Jahresdaten angegeben habe, sind diese meist aufgrund der Ausführung und eingedruckten Angaben geschätzt.
Je komplizierter und umfangreicher die Wertvorgaben sind, desto genauer wird der ermittelte Belichtungswert. Es ist erstaunlich, wie exakt dieser selbst bei nur wenigen Daten von den meisten dieser Hilfsmittel ermittelt wird. Wenn Sie mal gar nichts anderes zu tun haben, probieren Sie solche Tabellen im Vergleich zu einem genau anzeigenden Messgerät aus. Überraschungen sind dabei programmiert ....
Das Sammeln von Belichtungstabellen kann zu einer unendlichen Geschichte werden, weil fast jedes Fotogeschäft über Jahrzehnte solche Hilfsmittel abgegeben hat. Die meisten davon sind aber Nach- oder Lizenzdrucke aus Verlagen, wie z.B. die DETTE-Belichtungstafel. Oft sind diese Papp- oder Papiertäfelchen auch nicht mehr in gutem Zustand. Man sollte sich also darüber klar sein, was man tut, wenn man solche Photographica sammeln möchte. Ich habe jedenfalls beschlossen, es beim aktuell vorhandenen Bestand zu belassen und diesen nur noch in außergewöhnlichen Fällen zu erweitern.
ADOX Belichtungstester
Belichtungsrechenuhr aus farbig bedruckter Pappe von Fotowerke Dr. C. Schleussner ADOX, Frankfurt. Nach Verkauf der Adox-Werke im Jahr 1962 an DuPont wurde die Produktion 1965 eingestellt. Diese Rechenuhr stammt demnach aus der Zeit um 1950/60.
Die Werte gelten für Adox-Filme 17° DIN, bei 14° DIN ist die innere Scheibe um ein Feld nach links, bei 21° ein Feld nach rechts zu schieben. Blendenwerte sind von 2,8 bis 22, Belichtungszeiten von 16 bis 1/1000 Sek. ablesbar. Auf der Rückseite sind verschiedene Filterfaktoren angegeben.
Wohl die bekannteste aller Belichtungs-Rechentabellen stammt von Agfa. Als runde Rechenscheibe wurde sie noch bis in die 70er Jahre produziert. Hier im Bild zeige ich eine der Urversionen aus den Jahren vor dem ersten Weltkrieg.
Auf die höchstinteressante Agfa-Firmengeschichte will ich an dieser Stelle nur insoweit eingehen, dass die abgebildete Tabelle noch den ursprünglichen Namen der 1867 gegründeten "Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation" trägt. Das Agfa-Warenzeichen entstand 30 Jahre später. Ab 1926 firmierte Agfa unter "I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft". Die dazu passenden Belichtungstabellen finden Sie anschließend.
Die hier gezeigte Tabellenversion enthält nur Daten für Platten und Films, Filter waren noch nicht bekannt. Die Plattenempfindlichkeit ist in alten deutschen Scheinergraden (C-17°) oder 9-30 WESTON enthalten, Blendenwerte 3,8-96. Belichtungszeiten sind von 216 bis 1/1000 Sek. ablesbar. Rückseitig ist die patentierte Agfa-Blitzlichttabelle mit Gramm-Angaben für Magnesium-Blitzpulver aufgedruckt.
Agfa Belichtungstabelle - I.G. Farbenindustrie AG
Die hier gezeigte Rechentabelle aus der I.G.-Farben-Zeit der Agfa stammt etwa aus dem Gründungsjahr (1926) der I.G. Farben (s. auch weiter oben).
Auch diese Tabelle enthält noch ausschließlich Daten für Platten und Films, jedoch ist in der Anleitung bereits die Farbenplatte "Chromo-Isolar" genannt. Empfindlichkeitsangaben sind nur für Agfa-Platten und nicht in Scheiner-Werten o.a. aufgedruckt. Blenden sind auf einer Skala in den deutschen und internationen Werten von 1,5 bis 48 angegeben, Belichtungszeiten von 54 bis 1/4800 (!) Sek. Auf der Rückseite ist wiederum die Agfa Blitzlicht-Tabelle zu finden.
Verkaufspreis dieser Tabelle war in der Schweiz 0,55 Fr.
Agfa Belichtungstabelle - I.G. Farbenindustrie AG (Version 2)
Die hier gezeigte Rechentabelle aus der I.G.-Farben-Zeit der Agfa (s. auch weiter oben) beinhaltet jetzt auch schon Werte für Rollfilme und stammt etwa aus der Zeit um 1930.
Neu sind in dieser Tabelle die nur für den 50. nördl. Breitengrad gültige Lichtwerte. Es liegen aber Aufklebeschilder
(gibt es hier als PDF zum herunterladen) bei, um die Tabelle für die ganze Erdkugel zu aktualisieren ( Äquatorzone, 20er, 30er, 40er, 50er, 60er und 70° nördlich und südlich).
Empfindlichkeiten sind für die Agfa-Filme und Platten mit 18°, 21° und 23° Scheiner einstellbar. Blendenwerte sind von 1,8 bis 51 angegeben, Belichtungszeiten zwischen 48 bis 1/2800 Sek. Die Rückseite enthält wieder die Blitzlicht-Tabelle, erstmals sind auch Verlängerungs-Faktoren für Gelbfilter 0, 1, 2 und 3 bei mittlerem Tageslicht berücksichtigt.
Agfa Belichtungstabelle - fremdsprachige Versionen
Die Agfa-Rechentabellen wurden auch in anderen Sprachversionen ausgegeben.
Hier die Versionen 2(rechts) und 3 (links) aus der I.G.-Farben-Zeit der Agfa in französischer und in ungarischer Sprache.
Agfa Tages- und Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - rund
Seit Mitte der 1930er Jahre wird die bekannte Agfa-Belichtungstabelle in Form einer Rechenuhr herausgegeben. Die runden Agfa-Tabellen waren die wohl bekanntesten ihrer Art und noch bis in die 1970er Jahre in erhältlich.
Ihr Aussehen veränderte sich im Laufe der Jahre, Unterschiede sind aber teilweise nur im direkten Vergleich zu erkennen. Die Belichtungswerte werden im Additionsverfahren ermittelt. Bei den Rechenuhren ab etwa 1940 sind die Tabs mit Buchstaben statt der sonst üblichen Ziffern belegt. Bemerkenswert ist noch, dass selbst die in den 1950er Jahren von Agfa München (später Leverkusen) und Agfa Wolfen (später ORWO) herausgegebenen Tabellen nur geringe Unterschiede aufweisen.
Das große Foto zeigt alle Agfa-Tabellen meiner Sammlung, sie sind nachstehend einzeln beschrieben. Ob es wirklich alle Ausführungen sind, die Agfa in diesen Jahren herausgegeben hat, möchte ich nicht garantieren...
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 1
Eine frühe Version der DIN-Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle, die ab etwa Mitte 1930 als Rechenuhr herausgegeben worden ist. Diese Scheibe aus bedrucktem Weißblech ist eine der frühesten Agfa-Rechenuhren. Kunstlichtwerte werden mit einer eigenen Entfernungsskala berücksichtigt. Die bei den Kartontabellen bisher übliche Rechenskala für Blitzaufnahmen auf der Rückseite ist nicht mehr vorhanden, hier findet man jetzt die Berechnungsparameter. Der Durchmesser ist mit 72 mm noch deutlich kleiner als die Folgeversionen dieser Rechenscheibe.
Filmempfindlichkeiten waren von 12-21 DIN einstellbar, sind jetzt aber kaum noch leserlich. Blendenwerte reichen von 1,5 bis 32 (bis auf den Startwert nur internationale Werte) und die ermittelbaren Belichtungszeiten von 16 bis 1/4000 Sek.
Offenbar gab es damals bei den Belichtungswerten unter den Fotoherstellern eine Art Wettlauf oder Konkurrenz um die kürzeste Zeit. Die auch bei anderen Tabellen oder optischen Belis zu findenden Werte von 1/2000 und kürzer waren in der Praxis jedenfalls völlig unrealistisch. Mir ist keine antike Kamera bekannt, deren Verschluss solch kurze Zeiten ermöglichte - und dann lösen Sie stattdessen mal 1/4000 sek. per Handmessung aus.....
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 2
Diese Agfa Belichtungstabelle in der Bauweise einer Rechenuhr ist die erste Ausführung mit seitlich angeordneten Tabs, wohl aus der Zeit um 1940. Die Tabs sind mit Buchstaben von A bis M gekennzeichnet und werden aus den in 3 Tabellen (Tageszeit / Aufnahmegegenstand / Wetter) abgelesenen Werten jeweils bis zum unteren Anschlag gedreht. Danach kann im Schlitzfenster der Belichtungswert abgelesen werden.
Diese Tabelle mit jetzt 87 mm Ø besteht noch, wie ihre Vorgängerin, aus bedrucktem Weißblech. Die Meisten wird der Rost mittlerweile also dahingerafft haben, noch Erhaltene werden sicher nicht mehr vollständig ablesbar sein.
Die Ringskala enthält die "klassischen" Verschlusszeiten /25, /50, /100 usw. ohne Leica-Spezialwerte. Auf der Rückseite ist die Anleitung aufgedruckt, der untere Teil gibt Hinweise für Kunstlicht und für die Verwendung von Agfa Blitzlichtpulver, Kapsel- und Beutelblitze.
Wertangaben: Empfindlichkeit 3 bis 27° DIN, Blendenwerte von 1 bis 32 und Leica-Werte 2,4-25, ermittelbare Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 3
Diese dritte Version der Agfa Belichtungstabelle jetzt aus Alublech wurde um 1950 von Agfa München und Agfa Wolfen in einer Lederhülle vertrieben, enthält aber keine Angabe zum Produktionsort.
Das Material ist jetzt Aluminiumblech mit 87 mm Ø. Bis auf den geringeren Höchstwert für die Filmempfindlichkeit entsprechen die Parameter denen der Blechausführung Version 2, ebenso die Bedienung. Auf der Rückseite ist weiterhin die Anleitung aufgedruckt, der untere Teil gibt Hinweise für Kunstlicht und für die Verwendung von Agfa Blitzlichtpulver, Kapsel- und Beutelblitze.
Wertangaben: Empfindlichkeit 3 bis 24° DIN, Blendenwerte von 1 bis 32 und Leica-Werte 2,4-25, ermittelbare Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 4
Diese vierte Version der Agfa Belichtungstabelle in der Bauweise einer Rechenuhr wurde um 1953 wohl von Agfa München vertrieben. Die auf der Bedienungsseite gleich bedruckte Version von Agfa Wolfen hat eine geringfügig andere Empfindlichkeitsskala und ist aus grauem Kunststoff und rückseitig mit "Filmfabrik Agfa Wolfen" gekennzeichnet (Version 4a).
Das Material ist Aluminiumblech mit 85 mm Ø, etwas kleiner als die anderen Agfa-Tabellen. Die Bedienung entspricht weiterhin der Version 2.
Bis auf die veränderten Werte für die Filmempfindlichkeit sind die Parameter unverändert. Auf der Rückseite ist weiterhin die Anleitung aufgedruckt, der untere Teil gibt Hinweise für Kunstlicht und für die Verwendung von Agfa Blitzlichtpulver, Kapsel- und Beutelblitze.
Wertangaben: Empfindlichkeit 6 bis 24° DIN, Blendenwerte von 1 bis 32 und Leica-Werte 2,4-25, ermittelbare Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Wolfen Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle
DIN-Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle als Rechenuhr. Diese Tabelle aus hellgrauem Kunststoff (85 mm Ø) stammt aus den 1950er Jahren und wurde von der DDR-Filmfabrik "Agfa" Wolfen (später ORWO) herausgegeben.
Die Tabelle entspricht in Funktion und Daten weitgehend der Ausführung von Agfa München (s. oben). Der frontseitige Aufdruck ist gleich den Versionen 2 + 3; es fehlt jedoch in der Kunstlichttabelle der Wert für die Halox-Pulverblitze. Die Rückseite ist anders bedruckt, entspricht inhaltlich aber der BRD-Ausführung.
Wertangaben: Filmempfindlichkeiten nach DIN sind von 3 bis 24 DIN einstellbar, Blendenwerte reichen von 1 bis 32 (auch deutsche / Leica- Werte) und die ermittelbaren Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 4a für Colorfilm
Diese Agfa Belichtungstabelle entspricht der Version 4. Jedoch wurde - wohl aufgrund der steigenden Farbfilmnachfrage Anfang der 1950er Jahre - in der Empfindlichkeitstabelle zusätzlich der Wert "Color" aufgenommen. Bislang war in der rückseitigen Anleitung als Anfangseinstellung für den Agfacolorfilm 15/10 DIN angegeben, hier entspricht "Color" dem Wert von 3 DIN für den Agfacolor Ultrafilm. Außerdem endet die DIN-Skala bereits mit 21.
Das Material ist ebenfalls Aluminiumblech mit 85 mm Ø. Die Handhabung entspricht - abgesehen von der Color-Option - weiterhin der Version 2. Die rückseitig aufgedruckte Anleitung ist bis auf den Hinweis, Agfacolor-Ultrafilm im "Anfang"-Fenster auf "Color" einzustellen ansonsten unverändert.
Wertangaben: Empfindlichkeit Color / 6 bis 21° DIN, Blendenwerte von 1 bis 32 und Leica-Werte 2,4-25, ermittelbare Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 5
Bei dieser fünften Version etwa aus der Zeit um 1956 wurde die Tabelle 2 auf der Frontseite verändert. Die beiden unteren Felder bleiben frei. Die Empfindlichkeitswerte entsprechen Version 4. Sie stammt vermutlich von Agfa München; es ist jedoch denkbar, dass auch Agfa Wolfen eine gleichartige Ausführung vertrieben hat.
Das Material ist nach wie vor Aluminiumblech mit 87 mm Ø. Die Bedienung entspricht weiterhin der Version 2, auch die rückseitig aufgedruckte Anleitung ist unverändert.
Wertangaben: Empfindlichkeit 3 bis 27/10 DIN, Blendenwerte von 1 bis 32 und Leica-Werte 2,4-25, ermittelbare Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle - Version 6
Aus der Zeit um 1960 stammt diese letzte Ausführung der Agfa Belichtungs-Rechenuhr mit den alten Verschlusszeiten (1/5, 1/10, 1/25 usw.) und doppelten Blendenwerten (international und Leica).
Die Aluminiumtabelle (87 mm Ø) entspricht frontseitig der Version 4; es entfiel lediglich in der Kunstlichttabelle der Wert für die mittlerweile ungebräuchlichen Halox-Pulverblitze. Der rückseitige Anleitungsaufdruck wurde jedoch neu gestaltet. Das Etui war erstmals nicht mehr aus Leder, sondern aus grauen Plastik; sie wird wohl noch von Agfa München vertrieben worden sein.
Filmempfindlichkeiten nach DIN sind von 6 bis 24 einstellbar, Blendenwerte reichen von 1 bis 32, bzw. 2,4 - 25 für die alte Leica und die ermittelbaren Belichtungszeiten von 16 Min. bis 1/1000 Sek.
Agfa Tages- u. Kunstlicht-Belichtungs-Tabelle / letzte Version 7
Diese letzte Ausgabe der Agfa Belichtungstabellen in der Rechenuhr-Bauform wurde Mitte der 1960er Jahre noch einmal gründlich überarbeitet. Zwar ist es weiterhin eine Aluminiumausführung (87 mm Ø), jedoch mit neuem Design und neuen Werten.
Die DIN-Empfindlichkeiten wurden aktualisiert, die Belichtungszeit ist jetzt linear (1/4, 1/8, 1/15, 1/30 usw) und es gibt nur noch die internationale Blendenreihe. Aus der Kunstlicht- wurde eine Glühlicht-Tabelle.... Zudem sind die inzwischen verbreiteten Lichtwerte enthalten.
Auf die mittlerweile überholten Leica-Blendenwerte wurde verzichtet. Auch die rückseitige Anleitung wurde neu strukturiert. In dieser Ausführung gab es die letzte Agfa-Tabelle noch in den 1970er Jahren zu kaufen.
Filmempfindlichkeiten nach DIN sind von 8 bis 32 einstellbar (zusätzlich sind dazu einige Agfa-Filmtypen angegeben), Blendenwerte reichen von 1 bis 32 und die ermittelbaren Belichtungszeiten von 30 Min. bis 1/1000 Sek / alternativ Lichtwerte 1 - 17.
Agfa Phototips für die Reise mit Belichtungs-Tabelle
Nicht selten versteckten sich Belichtungstabellen auch in Heften oder Prospekten. Als Beispiel hier die Agfa Phototips für die Reise aus den frühen 50er Jahren. Das hübsche Heftchen enthält auf 14 Seiten etliche Hinweise für den "Photoamateur". Die Belichtungsangaben der obigen Tabelle gelten für den AGFA Isopan F 17/10° DIN. Für den Isopan FF 13/10° DIN, Isopan ISS 21/10° DIN oder Isopan Ultra 23/10° DIN sind Umrechnungsdaten vorhanden.
ALPHINA Belichtungs-Anzeiger
Belichtungsrechner wurden auch von Verlagen herausgegeben. Hier eine sehr umfangreiche 8seitige Tabelle aus dem Verlag Au & Co, Hamburg. Ausgabejahr ist 1916.
Die Alphina-Tabelle wird in Katalogen als
"ausführlichste Tabelle des Handels, tatsächlich alle Belichtungsfaktoren berücksichtigend" beschrieben; Verkaufspreis war Fr. 1,25 in der Schweiz.
Mit einem Klick auf das kleine Bild sehen Sie den Tabelleninnenteil im Großformat. Aus der Tabelle sind für alle damals bekannten Blendensysteme Belichtungszeiten zwischen 128 Minuten bis 1/4500 Sek. abzulesen. Empfindlichkeiten werden nach Wynne, Warneke und Scheiner berücksichtigt.
Die Tabelle bietet insgesamt 6 Einstellparameter, u.a. Lichtwerte nach der Ortshöhe über dem Meere an. Außerdem ist eine Blitzlichttabelle für Bitzpulver von Agfa, Bayer, Geka, Helios, Fumosin mit Mengenangaben zwischen 3 bis 180g enthalten.
ANSCOCHROME EXPOSURE GUIDE
Einfache Rechenschieber-Belichtungstabelle ("easy-to-use computer") mit Belichtungswerten für den Anscochrome Umkehrfilm bei Tageslicht und für Blitz. Herausgeber ist ANSCO, Binghamton, USA, in den 1950er Jahren. Die Einstellung erfolgt für drei unterschiedliche Motive und vier Beleuchtungssituationen. Auf der Rechenscheibe können dann Belichtungswerte direkt abgelesen werden. Es lassen sich auch Cine-Werte für den Anscochrom-16 mm-Film ermitteln.
Werte: Empfindlichkeit 21/24° DIN (ANSCOCHROME-Film); Blenden 2-22; Zeiten 1/2 - 1/800 Sek. oder Lichtwerte 6,5 bis 16.
Belichtungstabelle Photo Magazin
Die bekannte Fotofachzeitschrift aus dem Heering Verlag legte den ersten Ausgaben monatlich eine Belichtungstabelle bei. Im Bild sehen Sie eine solche aus dem August-Heft 1949.
Werte: Filmempfindlichkeit 18° DIN; Blende 2,8-22, Zeiten 64 bis 1/500 Sek.
Belichtungstabelle - Do it yourself
Trotz der Vielzahl der im Fotohandel und von Herstellern erhältlichen Einstelltabellen haben manche Fotografen keine Mühe gescheut und derartige Belichtungshilfen selbst angefertigt.
Im Bild sehen Sie eine besonders aufwendig aus schwerem Karton hergestellte Tabelle mit zwei verschiebbaren Skalen. Die Skalen mit Belichtungszeiten von 20 bis 1/500 Sek. sind sogar mit handlichen Grifflöchern versehen. Entstehungszeit schätze ich auf die 50er Jahre, weil sowohl internationale und Leica-Blendenwerte eingesetzt sind.
Belichtungsscheibe russisch - AGFA Nachbau
Hier ein Belichtungsrechner aus russischer Fertigung, etwa 1960er Jahre (bereits lineare Zeiten). Das Gerät ist offensichtlich dem AGFA-Rechner nachempfunden. Abgesehen von der kyrillischen Beschriftung hat es eine Empfindlichkeitsskala nach Gost statt DIN bzw. ASA.
Blendenwerte reichen von 1 bis 32 (oder 2,4 bis 25) und die ermittelbaren Belichtungszeiten von 30 Min. bis 1/4000 Sek.
Belichtungsrechner russisch - 1929
Hier eine umfangreiche russische Belichtungstabelle in Buchform aus dem Jahr 1929.
Die Belichtungswerte werden auf einer eingebundenen Scheibe in ähnlicher Weise wie bei der späteren AGFA-Uhr durch Addition verschiedener Einstellparameter ermittelt. Das Buch enthält hierzu noch eine Reihe ergänzender Tabellen, ähnlich dem WELLCOME Photographic Exposure Calculator (s. weiter unten).
Belichtungs-Zählwerk
Bei dieser Belichtungstabelle "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" handelt es sich um ein Blankett für den Fotohandel, der es mit seinem Stempel oder Eindruck ergänzte. Es sind Varianten für Tageslicht, Kunstlicht oder für beides kombiniert zu finden. Der Herausgeber - Lindner GmbH, Berlin-Schöneberg - brachte diese Scheiben Anfang der 1930er Jahre heraus. In ähnlicher Ausführung sind sie noch bis Anfang 1950 zu finden.
Die hier gezeigte Ausführung hat eine gelochte Scheibe für die jeweils einzustellenden Werte. Überwiegend hat die Einstellscheibe jedoch ausgestanzte Tabs dafür. Diese Version vom Haus der Photofreunde Gerhard Schattke, Königsberg, ist für Tageslichtanwendung.
Werte: Empfindlichkeit 10-20° DIN / 17-30° Scheiner; Blende 1,4-32 (deutsche und internationale Werte); Zeiten 32-1/1000 Sek.
Belichtungs-Zählwerk für Tageslicht / Kunstlicht
Hier sind zwei Varianten des oben vorgestellten "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" aus etwa 1935. Beide sind ebenfalls Blankette für den Fotohandel zur Ergänzung mit Stempel oder Eindruck. Herausgeber der Tageslichtversion (links) war Lindner GmbH, Berlin-Schöneberg, der Kunstlichtversion (rechts) Erich Bergner, Frankfurt/M. Die Tageslichtausgabe stammt vom Fotohaus Brunner & Co, Braunschweig, die Kunstlichtausgabe vom Photohaus am Dom, Augsburg. Verkaufspreis war -,40 Rm.
Werte der Tageslichtversion: Empfindlichkeit 11-21° DIN; Blende 1,4-32 (deutsche und internationale Werte); Zeiten 32-1/1000 Sek.
Werte der Kunstlichtversion: Empfindlichkeit 12-23° DIN; Blenden 1,4-32 (deutsche und internationale Werte); Zeiten 16 Min.-1/500 Sek.
Belichtungs-Zählwerk für Kunstlicht
Hier Vor- und Rückseite einer anderen Version des zuvor vorgestellten "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" aus etwa 1935. Herausgeber dieser Kunstlichtversion war Lindner GmbH, Berlin-Schöneberg, ausgegeben wurde sie vom Nürnberger Fotohaus Seitz.
Werte: Empfindlichkeit 12-23° DIN; Blenden 1,4-32 (deutsche und internationale Werte); Zeiten 16 Min.-1/500 Sek.
Belichtungs-Zählwerk - Großausgabe
Bei dieser Belichtungstabelle "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" handelt es sich um eine größere Version der oben beschriebenen Tabelle. Es ist ebenfalls ein Blankett für den Fotohandel zur Ergänzung mit Stempel oder Eindruck.
Auch hier ist der Herausgeber Lindner GmbH, Berlin-Schöneberg. Diese größere Version ist auch noch zu Beginn der 1950er Jahre zu finden. Diese Tabelle von Diplom-Optiker E. Wunderlich zeigt Werte für Tages- und Kunstlicht und 3 Tiefenschärfentabellen (7,5 / 10,5 / 13,5 cm) auf der Rückseite.
Werte: Empfindlichkeit 3-23° DIN; Blende 1,4-32 (deutsche und internationale Werte); Zeiten 8 Min.-1/1000 Sek.
Belichtungs-Zählwerk - Neues kombiniertes für Tageslicht und Kunstlicht
Neues kombiniertes Belichtungs-Zählwerk, Variante des oben vorgestellten "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" aus etwa 1940; diese Version wurde noch in den 1950er Jahren vertrieben. Es ist ebenfalls ein Blankett für den Fotohandel zur Ergänzung mit Stempel oder Eindruck. Herausgeber war Erich Bergner, Frankfurt/M. Die Tabelle wurde vom Fotohaus am Dom, Augsburg ausgegeben.
Werte der Tageslichtseite: Empfindlichkeit 6-24° DIN; Blende 1,5-32 (deutsche und internationale Werte kombiniert + BOX); Zeiten 1 Min.-1/1000 Sek.
Werte der Kunstlichtseite: Empfindlichkeit 6-24° DIN (unterschiedlich für ortho- und panchromatische Filme); Blenden 1,5-11 (deutsche und internationale Werte kombiniert + BOX), Blitzlicht 1,5-32; Zeiten 30 Min.-1/1000 Sek.
Belichtungs-Zählwerk Rapid - für Tageslicht und Kunstlicht
Eine Variante oder gar die Vorläuferversion des oben vorgestellten "BELICHTUNGS-ZÄHLWERK" ist dieses Rapid Belichtungszählwerk. Es ist ebenfalls ein Blankett für den Fotohandel zur Ergänzung mit Stempel oder Eindruck. Herausgeber war Verlag Franz Lindner, Ratibor / Vertrieb Lindner, Berlin-Schöneberg.
Die Arbeitsweise ist geringfügig anders, da noch nach orthochromatischem und panchromatischem Film unterschieden wird. Dies, sowie die doppelte Herausgeberadresse (Ratibor / Berlin) lässt darauf schließen, dass es sich um eine frühe Version (ca. 1934) dieser Reihe von Belichtungsrechenuhren handelt. Da die DIN-Norm für Filmempfindlichkeiten 1934 festgelegt worden ist, wird dies der Zeitraum der Herausgabe dieser Rechenuhr sein.
Werte der Tageslichtseite: Empfindlichkeit 9-24° DIN; Blende 1,5-32 (deutsche und internationale Werte kombiniert + BOX); Zeiten 1 Min.-1/1000 Sek.
Werte der Kunstlichtseite: Empfindlichkeit 6-27° DIN für ortho- und 3-24° DIN für panchromatische Filme; Blenden 1,5-11 (deutsche und internationale Werte kombiniert + BOX), Blitzlicht 1,5-32; Zeiten 30 Min.-1/1000 Sek.; Glühbirnen 75-150 W, Nitraphot B + K
Bolex paillard Belichtungstabelle
Neben vielen Photogeschäften und Verlagen hatte auch jeder Photohersteller, der etwas auf sich hielt, eine Tabelle parat. Hier sehen Sie eine solche vom führenden Hersteller von Filmkameras Bolex paillard S.A. aus der Schweiz. Die Tabelle aus glanzkaschiertem Karton stammt aus den 60er Jahren. Im Bild rechts eine französischsprachige Version.
Zwar unterlagen die Aufnahmeverhältnisse bei Schmalfilmkameras anderen Kriterien als bei Fotokameras. Trotzdem boten auch viele Belichtungsmesser "Cine"-Werte an, die meist aber nur die Gang-Geschwindigkeit in Relation zur Blende setzte. Mehr war meist auch nicht einzustellen, später hatten die meisten Schmalfilmkameras auch automatische Belichtungsregelungen.
Dennoch galt es für unterschiedliche Filmempfindlichkeiten und Aufnahmesituationen, aber auch bei Einzelbildaufnahmen die richtigen Lichtwerte zu kennen. Dieser Bolex-Rechner zeigt hierzu für Geschwindigkeiten von 8-64 die passende Blende zwischen 1,4 bis 32.
Carl Plaul - Königlicher Hoflieferant, Dresden
Hübsche Belichtungstabelle im Taschenformat aus der Zeit um 1900. Herausgeber ist Carl Plaul, Königl. u. Prinzl. Hoflieferant, Dresden-A.
Diese Belichtungstabelle in der Größe etwa eines Taschenkalenders enthält Belichtungsangaben für verschiedene Aufnahmesituationen und Jahreszeiten. Blendenwerte zwischen 6,3 bis 36, Belichtungszeitenzwischen 20 Minuten und 1/50 Sek. Filmempfindlichkeitswerte sind nicht angegeben.
Die Rechenuhr von Contessa Nettel, Stuttgart, habe ich schon in der Einleitung größer gezeigt. Sie ist sicher das mit Abstand schönste Teil, das ein Sammler von Rechentabellen finden kann. Das wuchtige, verchromte Taschenuhrgehäuse hat einen Durchmesser von 57 mm. Man mag zunächst gar nicht glauben, dass es sich "nur" um eine Rechentabelle und keinen Belichtungsmesser handelt! Wann genau diese Uhr im Handel war, weiß ich nicht; die Jugendstilausführung spricht für die Zeit um 1900/1910.
Mit dem hinteren Rändelrad des Gehäuses ist die untere Einstellscheibe drehbar. Die versilberten Metallskalen sind von einer Glasscheibe abgedeckt. Dadurch werden die Skalen auch bei häufigem Gebrauch nicht verkratzt oder abgerieben wie bei den meisten anderen Geräten dieser Art. Das CN-Markenzeichen auf der Rückseite ist verchromt und auf den schwarz emaillierten Gehäuserücken genietet. Selbst das Etui ist eine Augenweide (Bild rechts).
Die Arbeitsweise erfolgt nach dem bei Rechenuhren üblichen Schritt für Schritt-Verfahren. Möglicherweise wurde diese Art der Belichtungsermittlung mit dieser Belichtungsuhr zu ersten Mal realisiert. Die Werte: Empfindlichkeit 8-21° Scheiner / 18-31° Warnerke; Blenden 3,2-90 (relative Werte = Dr. Stolze); Zeiten 60 Min. - 1/1000 Sek.
Dekopan Tages- und Kunstlicht-Belichtungstabelle
Siehe unter Kodak - Dekopan.
DETTE Belichtungstafel 1917
Eine der über viele Jahre am meisten verbreiteten Belichtungstafeln ist die "DETTE Belichtungstafel" aus dem Verlag des Verfassers Paul Dette, Frankfurt/M. Die erste Ausgabe stammt aus dem Jahr 1910, hier sehen Sie die bereits 4. Auflage aus dem Jahr 1917. Den Innenteil können Sie im Großformat durch einen Klick auf die kleine Abbildung rechts betrachten.
Der Verkaufspreis dieser Tafel betrug 40 Pfennig, spätere Auflagen kosteten zum Teil weniger. Viele Fotogeschäfte haben diese Tafel auch - mit einem Werbeeindruck auf der Vorderseite versehen - kostenlos abgegeben. Bei dieser Tabelle ist das ausgebende Photohaus Franz Müller & Co, Cöln. Die Arbeitsweise erfolgte nach dem Additionsverfahren, Zahlenwerte aus den einzelnen Tabellen müssen addiert oder subtrahiert werden.
Werte: Empfindlichkeit 14 / 17 / 20° Scheiner; Blenden 5,5-36 (deutsche + internationale) / 3-96 (Dr. Stolze) / No.2-64 (U.S. Kodak); Zeiten 256 Min. - 1/1800 Sek.
DETTE Belichtungstafel 1929
Hier sehen Sie eine DETTE-Belichtungstafel aus dem Jahr 1929 aus der Auflage 17-20. Auch diese Tafel ist mit dem ausgebenden Fotogeschäft Matthias & Co, Dresden am Hauptbahnhof, bedruckt. Verkaufspreis ist -,30 Rm.
Die Innenausführung und Handhabung blieben gegenüber der vorher gezeigten Ausführung unverändert. Für die Werte gilt dies so nicht: Empfindlichkeit 15-23° Scheiner; Blenden 3,9-32 (relative Werte) / No. 1-64 (U.S. Kodak)
ENSIGN POSOMETER - ERRTEE Version
Außerhalb Deutschlands war das Ensign Posometer wohl die am meisten verbreitete Rechenscheibe. Die nur 63,5 mm Ø kleine Scheibe besteht aus weißem Kunststoff. Diese Version wurde in den 1920er Jahren von Roman Talbot, Berlin, unter dessen Markenzeichen ERRTEE vertrieben. Die Handhabung erfolgt nach dem meistverbreiteten Schritt für Schritt-Verfahren.
Werte: Empfindlichkeit 13-23° Scheiner; Blenden 3,5 - 32 (deutsche Werte); Zeiten 1 Stunde bis 1/1000 Sek.
EXPO Belichtungsrechner
Belichtungstabelle in Form eines Rechenschiebers in tschechischer Sprache nach Ing. V. Kulina. Die Tabelle aus bedrucktem Karton stammt etwa aus der Zeit um 1930. Die Einstellung erfolgt mittels einer verschiebbaren Karte mit Werten.
Werte: Empfindlichkeit 14-22° Scheiner; Blenden 3,2-25 (Leica-Werte); Zeiten 960-1/1000 Sek.
EXPOSICNI TABULKA
Belichtungstabelle in Form einer sechseckigen Rechenuhr in tschechischer Sprache nach Prof. Ing. Dr. Milbauera. Die Tabelle aus schwarz bedrucktem Weißblech stammt etwa aus der Zeit um 1940. Sie arbeitet nach dem für Tabellenscheiben üblichen Schritt für Schritt-Verfahren.
Werte: Empfindlichkeit 14-32° Scheiner / 4-22° DIN / 30-2000 H.&.D. / 1,6 - 100 ASA; Blenden 1,5 - 18 (Leica-Werte); Zeiten 56 Min - 1/1500
FERRANIA Blitz-Belichtungsrechner
Der italienische Filmhersteller Ferrania bot in den 1950er Jahren zu seinem Farbumkehrfilm ferraniacolor eine hübsche Rechenscheibe aus Pappe an. Die Scheibe wurde vom britischen Fotohaus Neville Brown (NEBRO), London vertrieben und ermöglicht eine Belichtungsberechnung für Photoflood-Blitzlampen. Auf der Vor- und Rückseite sind drei Rechenuhren für blaue Blitzlampen bzw. für 2 normale Blitzlampen (auch unterschiedlich) mit einem entsprechenden NEBRO O.B.B.-Korrekturfilter zu finden.
Werte: Empfindlichkeit - der Ferraniacolor-Umkehrfilm wurde im Laufe der Jahre mit verschiedenen Empfindlichkeiten zwischen 13-18 DIN geliefert, es ist nicht bekannt, für welchen dieser Filme die Tabelle geliefert wurde. Sie zeigt die für verschiedene Blitzlampentypen erreichbare Aufnahmeentfernung bei unterschiedlichen Blendenwerten und Belichtungszeiten an.
Fotokinometer (russisch)
Eine Rechenuhr aus der früheren Sowjetunion in kyrillischer Schrift. Die Arbeitsweise der aus einfarbig bedrucktem Karton hergestellten Tabelle entspricht den weiter oben vorgestellten Belichtungszählwerken. Sie stammt vermutlich auch aus der Zeit um 1930/1940.
Einstellbare Filmempfindlichkeiten sind 9 - 250 Gost, 12-27 DIN und 250 - 5000 ASA. Die Blenden umfassen Werte von 1,5 - 32. Zu den weiteren Werten kann ich mangels hinreichender Kenntnis der kyrillischen Schrift keine Details nennen.
HAFA Syst. Samoday
Ungarische Belichtungstabelle für Tages- und Kunstlicht in Form einer Rechenuhr, HAFA Syst. Samoday. Die Rechenuhr aus beigefarbenem Kunststoff und einer grünen Kunstoff-Grundplatte stammt aus den 50er Jahren. Sie zeigt für bestimmte Aufnahmemotive direkte Belichtungswerte an.
Werte: Empfindlichkeit für Kodachrome / Agfacolor ~ 15° DIN; Blenden 1,9 - 2; Zeiten 1- 1/250 Sek. Auf der Rückseite ist eine Kunstlichtskala für 250 - 2000 Watt Nitraphotlampen.
Hamaphot Belichtungs-Tabelle
Auch bei dieser Belichtungstabelle "foto Henry berät Sie über richtiges Belichten" handelt es sich um ein Blankett für den Fotohandel, der seinen Stempel oder Eindruck ergänzt. Herausgeber war Hamaphot, Dresden in den 1930er Jahren (Hama siedelte nach dem Krieg nach Monheim/Schwaben um).
Die Tabelle ermöglicht in etwas umständlicher Form die Direktablesung von Belichtungswerten je nach Motiv, Jahres- und Uhrzeit.
Werte: Empfindlichkeit 18° DIN (26-28° Scheiner); Blende 1,5-32 (deutsche Werte); Zeiten 40-1/1000 Sek.
HARVEY Exposure Meter - G.L. Harvey, Chicago, USA
Attraktive, zweiseitig bedruckte Celluloid-Tafel mit Schiebetabelle für "Außen-, Innen- und Nachtfotografie sowie Colorplatten".
Herausgegeben in den USA im Jahr 1918, Verkaufspreis 1 $,
HATOS Messer
Belichtungstabelle in Form einer Rechenuhr mit drei (!) drehbaren Scheiben, 72 mm Ø. Hersteller ist Hans Tönnies, Hamburg, bekannt auch durch den optischen Belichtungsmesser "Practos" und die Rechenscheibe PRESTO.
Diese Hatos-Scheibe aus den 1920/30er Jahren ist aus Pappe und deshalb wohl nur noch selten in gutem Zustand zu finden. Die drei drehbaren Scheiben berücksichtigen mehr Parameter als üblich, beanspruchen jedoch die nach dem Schritt für Schritt-Verfahren zu handhabende Scheibe nicht unerheblich.
Werte: 9-23° Scheiner; Blenden 3,5-40 (deutsche Werte); Zeiten 60-1/1000 Sek. Auf der Rückseite ist noch ein Blitzlichtrechner für 0,5 bis 12 g Magnesiumpulver zu finden.
In einer ersten Nachkriegs-Verkaufspreisliste wurde die Hatos-Tabelle für 1,50 DM angeboten.
Hauff-Belichtungstabelle
Belichtungstabelle in Postkartengröße aus schwerem Karton mit zwei Schiebern für Zeit und Blenden (Deutsch / Dr. Stolze / Englisch), umfangreicher Gebrauchsanweisung auf der Tabelle und Anwendungsbeispielen auf dem Umschlag. Auf der Tabellenrückseite sind noch Korrekturwerte für Monat/Stunde und verschiedene Wettersituationen zu finden. Die Tabelle ermöglicht die Ablesung von Belichtungszeiten zwischen 1000 bis 1/1500 Sekunden. Verkaufspreis in der Schweiz war 0,70 Fr.
Herausgeber ist der Platten, Filme- und Photochemikalienhersteller Julius Hauff & Co, Feuerbach b/ Stuttgart, um 1920. Die Tabelle ist bis 1929 (Zusammenschluss mit Leonar) in mehreren geringfügig abgewandelten Versionen zu finden. Da Hauff 1925 die Filmfertigung begonnen hat, sich diese Tabellen jedoch nur auf Plattenwerte beziehen, stammen die abgebildeten Rechentabellen sicher aus der Zeit vor 1925. Eine etwas spätere Version als die oben abgebildete sehen Sie
hier im Großformat.
Hauff-Belichtungstabelle für das ganze Jahr
Als Beigabe der Hauff-Sonder-Post Serie D, Nr.4, erhielt man in den 30er Jahren von der Hauff Aktiengesellschaft, Stuttgart-Feuerbach neben einem Bildergutschein und "4 Photo-Tips" die gezeigte Belichtungstabelle.
Sie gibt für die Hauff-Filme Ultra 18/10° DIN und Pancola 17/10° DIN einige Anhaltswerte für Aufnahmen im Freien.
Ica Belichtungstabelle
Neben vielen Photogeschäften und Verlagen hatte auch jeder Photohersteller, der etwas auf sich hielt, eine Tabelle parat. Hier sehen Sie eine solche von Ica, die etwa aus der Zeit um 1920 stammt; sie wirbt zugleich für den
Diaphot-Belichtungsmesser von Ica. Dieser wird von mir ausführlich bei den optischen Belis vorgestellt. Die Tabelle wird nach dem Schritt für Schritt-Verfahren gehandhabt und bietet nicht viele Möglichkeiten (dafür sollte man ja den Diaphot kaufen!).
Werte: Plattenempfindlichkeit 25° Warnerke; Blenden 4,5-50; Zeiten 25 Min.-1/1000 Sek.
IDEAL Belichtungstafel
Einfache Belichtungstafel unbekannter Herkunft, etwa 1950/60. Solche Tabellenübersichten aus bedrucktem Papier hat es in vielfältiger Weise gegeben. Manchmal lagen sie Foto- oder Händlerzeitschriften bei, manche wurden auch für 10 Pfennig verkauft.
Werte: Empfindlichkeit 17-19° DIN; Blende 2,8-16; Zeiten 1-1/400 Sek. Auf der Rückseite werden auch kurze Angaben für Kunstlichtaufnahmen mit 125, 250 und 500 Watt-Birnen gegeben.
Ideal Rechenuhr, Minck Elektrogeräte, Freital
Diese Drehuhr aus Pappe wurde offenbar - wie die Presto-Rechenscheibe des Hamburger Hersteller Hans Tönnies - dem britischen Ensign Posometer nachempfunden. Die Rechenuhr aus der DDR mit 70 mm Ø stammt aus den 1950er Jahren. Ähnliche Drehscheiben gab es auch in anderen Ländern in verschiedenen Sprachen. Sie werden alle nach dem Schritt für Schritt-Verfahren, beginnend mit der Filmempfindlichkeit, gehandhabt.
Werte: Empfindlichkeit 10-21/10 DIN, Blenden 2,8-22; Zeiten 4 Min. - 1/1000Sek.
Ihagee Belichtungstabelle (1935)
Auch die Dresdner Ihagee veröffentlichte in den 1930er Jahren für ihre beiden Exakta-Spiegelreflexkameras - Rollfilm-Exakta, Kine Exakta - eine Belichtungstabelle. Die dreiseitige Tabelle wird nach dem Schritt für Schritt-Verfahren gehandhabt. Mit insgesamt 6 Parametern - für Aufnahmezeitpunkt, Gegenstand, Beleuchtung, Filmempfindlichkeit, Blende bzw. Belichtungsezeit - ermöglicht sie eine recht genaue Belichtungsermittlung.
Belichtungszeiten und Blenden sind auf die bei der Exakta verwendeten Werte abgestellt. Die Abbildung zeigt 2 der insgesamt 4 Seiten umfassenden Taschentabelle.
Werte: Filmempfindlichkeit 10 - 21° DIN; Blenden 1,9-22; Zeiten 130 Min.-1/1000 Sek.
Isco Belichtungskarte für Photo- und Kino-Aufnahmen
Diese Belichtungstabelle wurde um 1920/1930 von den Optischen Werken Jos. Schneider & Co, Kreuznach, herausgegeben. Sie gleicht der Belichtungskarte von Schneider und ähnelt der Nagel-Belichtungstabelle, hat aber geringfügig andere Werte. Hier sehen Sie eine Tabelle mit Umschlagwerbung für Nagel Cameras, die nur kurze Zeit um 1928/32 produziert wurden.
Dieser Belichtungsrechner mit 4 Tabellen (+1 für Blitzlicht) wird nach dem Additionsverfahren gehandhabt. Empfindlichkeiten 13-27° Scheiner / 130-3000 H.&D.; Blenden 3,2-45 (deutsche Werte); Belichtungszeiten 60 Minuten bis 1/3000 Sek.
Offenbar gab es damals bei den Belichtungswerten unter den Fotoherstellern eine Art Wettlauf oder Konkurrenz um die kürzeste Zeit. Die auch bei anderen Tabellen oder optischen Belis zu findenden Werte von 1/2000 und kürzer waren in der Praxis jedenfalls völlig unrealistisch. Mir ist keine antike Kamera bekannt, deren Verschluss solch kurze Zeiten ermöglichte - und dann lösen Sie mal 1/3000 sek. per Handmessung aus.....
Johnson "Standard Exposure" Calculator
Eine weitere Kunststoff-Rechenscheibe (Rotationsbelichtungsrechner), ähnlich dem Ensign Posometer wurde von Johnson in Großbritannien als "STANDARD EXPOSURE Calculator" herausgegeben. Sie stammt aus den 1940er Jahren und hat 6,5 cm Durchmesser. Die Handhabung erfolgt nach dem meistverbreiteten Schritt für Schritt-Verfahren und ermöglicht auch die Berücksichtung von Verlängerungsfaktoren für Filter 2x und 4x.
Von dieser Rechnertabelle hat es zwei leicht unterschiedliche Ausgaben gegeben: LATITUDE N. für die nördliche Hemisphäre und LATITUDE S. für die südliche Hemisphäre, außerdem eine Kunstlicht-Rechenscheibe in ähnlicher Ausführung. Mir sind diese Rechenuhren sowohl in einer Ausführung aus Celluloid (s. Fotos) als auch aus fester Pappe bekannt. Zur etwa gleichen Zeit bot das Unternehmen auch einen dem Addiphot vergleichbaren optischen Belichtungsmesser als
"PERFECTUS EXPOSURE METER" an. Johnson hat noch bis Anfang der 1960er Jahre Belichtungsrechner angeboten.
Werte: Empfindlichkeit 23-35° Scheiner bzw. 22-34 BSI; Blenden 1,5 - 22 (internationale Werte). Die Fotos erhielt ich freundlicherweise von Sammlerkollege Friedhelm Saffé. Sie zeigen die Ausgabe für die "nördliche Hemisphäre". Rückseitig steht ein kurzer Hinweis, dass die Tageszeiten der Tabelle ggf. umgerechnet werden müssen - etwa in England 15 Uhr Greenwich Mean Time (GMT) = 16 Uhr British Summer Time (BST) bzw. = 5pm Double Summer Time (DST).
Johnson "CALCULATEUR DE POSE"
Französische Version (nördliche Ausgabe) der Johnson Kunststoff-Rechenscheibe (Rotationsbelichtungsrechner). Sie stammt aus den 1940er Jahren und hat 6,5 cm Durchmesser. Die Handhabung erfolgt nach dem verbreiteten Schritt für Schritt-Verfahren.
Werte: Empfindlichkeit 24-36° Scheiner bzw. 14-26 DIN/BSI; Blenden 1,4 - 22 (internationale Werte).
Kodak EXPOSURE CALCULATOR
Belichtungstabelle in Form einer Rechenuhr (76 mm Ø) von Kodak, London, um 1940. Die Handhabung erfolgt hier in einem etwas ungewöhnlichen Zahlen-Additionsverfahren.
Werte: Empfindlichkeit 16-36 B.S. log. (ähnlich europ. Scheiner); Blenden 1,5 - 32 (international); Zeiten 8 Min. - 1/1000 Sek.
KODACHROME OUTDOOR GUIDE
Als Filmhersteller hat Kodak im Laufe der Jahre eine ganze Reihe unterschiedlicher Belichtungstabellen herausgegeben. Hier eine handliche Drehscheibentabelle auf Glanzpapier gedruckt aus den 1940er Jahren von Eastman Kodak Co, Rochester N.Y. Die Wertangaben gelten für Kleinbild- und Bantam-Filme.
Werte: Empfindlichkeit für Kodachrome-Film (10-16 ASA); Blenden 2-16; Zeiten 1-1/200 Sek.
KODAK OUTDOOR Exposure Guide
Als Filmhersteller hat Kodak im Laufe der Jahre eine ganze Reihe unterschiedlicher Belichtungstabellen herausgegeben. Hier eine handliche Drehscheibentabelle auf Glanzpapier gedruckt aus dem Jahr 1938 von Eastman Kodak Co, Rochester N.Y. Die Wertangaben gelten für Kodak Verichrome und Panatomic SW-Filme.
Werte: Empfindlichkeit für Kodak SW-Filme (40-64 ASA); Blenden 2-22; Zeiten 1/2-1/500 Sek.
KODAK INDOOR Exposure Guide
Als Filmhersteller hat Kodak im Laufe der Jahre eine ganze Reihe unterschiedlicher Belichtungstabellen herausgegeben. Hier eine handliche Drehscheibentabelle auf Glanzpapier gedruckt aus dem Jahr 1939 von Eastman Kodak Co, Rochester N.Y. Die Wertangaben gelten für verschiedene Kodak SW-Filme und Blitzlampen (Mazda Photoflood Lamps).
Werte: Empfindlichkeit für Kodak SW-Filme (40-160 ASA); Blenden 2-32; Zeiten 2-1/500 Sek. Anzeigeergebnis sind Entfernungen in feet.
Kodak / Dekopan Tages- und Kunstlicht-Belichtungstabelle
Belichtungstabelle in Form einer Rechenuhr (90 mm Ø) von Kodak, Berlin-Köpenick, um 1950, für Dekopan-Filme. Auf der Drehscheibe werden verschiedene Aufnahmemotive und Lichtsituationen eingestellt. Dann können jeweils für die Dekopan-Filme F 17° oder S 21° Belichtungswerte abgelesen werden.
Werte: Empfindlichkeit 17 / 21° DIN; Blenden 2-16 (deutsch+international kombiniert); Zeiten 2 Min. - 1/1000 Sek. Es werden auch Gangzahlen für einen 21° Kinofilm angezeigt. Weiter ist eine Skala für Kunstlicht (60 bis 2x500 Watt) vorhanden.
KOLUMBUS
Belichtungstabelle in Form einer Rechenuhr aus dem für Fotoliteratur bekannten Heering Verlag, Seebruck am Chiemsee, 1950er Jahre. Die Scheibe aus eloxiertem Aluminium mit 85 mm Ø entspricht in Größe und Ausführung der letzten Agfa-Rechenscheibe. Auch das Schritt für Schritt-Vorgehen entspricht der üblichen Arbeitsweise mit derartigen Rechenscheiben. Verkaufspreis 1,50 DM.
Werte: Empfindlichkeiten 6- 24° DIN; Blenden 1,4 - 44 (international); Zeiten 16 Min. - 1/1000 Sek. Auf der Rückseite ist eine Tiefenschärfen-Rechenuhr für 2,5 / 3,5 / 5 / 7,5 / 10,5 / 15 cm Objektiv-Brennweiten.
Sammlerkollege Wolfgang Scheib schickte mir die Fotos mit der englischsprachigen Version der Kolumbus-Rechenscheibe. Sie ist ein wenig anders aufgebaut, aber ihre Werte und der Einstellvorgang entsprechen der vom Heering Verlag vertriebenen deutschen Version.
KOSMOLUX
Rechenuhr aus grau bedrucktem Weißblech (72 mm Ø) in tschechischer Sprache, um 1940.
Werte: Empfindlichkeit 22-29° Scheiner / 13-18° DIN; Blenden 3,5-9; Zeiten 1-1/1000 Sek.
KOSMOS Belichtungs-Schlüssel
Rechenuhr aus chamoisfarbenem Celluloid (69 mm Ø) im Leinenetui, 1930er Jahre. Herausgeber war die Franck'hsche Verlagshandlung in Stuttgart, Verkaufspreis RM 1,60.
Die übersichtliche Tabelle für Photo und Kine-Kameras wird nach dem Schritt für Schritt-Verfahren mit Vorgabewerten der rückseitigen Tabellen bedient.
Werte: Empfindlichkeit keine Angabe; Blenden 3,2-22 (deutsche Werte); Zeiten 6-1/300 Sek.
Leica Belichtungstabelle
Leitz Belichtungstabelle für die Bereitschaftstasche, 1934.
Luxator Belichtungstabelle
Eine klassische Rechenschiebertabelle aus stabilem Karton. Hersteller ist WABOSIN, Ballenstedt/Harz, 1952. Aufgebaut wie die historischen Agfa-Tabellen lassen sich die Belichtungswerte im Additionsverfahren ermitteln und die Belichtungszeiten auf dem Kartonschiebestreifen ablesen.
Werte: Empfindlichkeit 15-24° DIN; Blende 1,5-22 (Leica-Werte); Zeiten 2 Min. bis 1/1000 Sek. Die Rückseite ermöglicht die Berechnung bei Kunstlicht.
Zwei unterschiedliche Belichtungstabellen von Minox Latvia zur Ur-Minox aus Riga. Die Handhabung ist mir nicht bekannt, offenbar handelt es sich bei Beiden um eine Art optischer Belichtungsmesser zum Gebrauch mit der Minox, um 1940.
Müller - Photohaus Franz Müller & Co, Köln a. Rh.
Hier sehen Sie beispielhaft eine Belichtungstafel, wie sie von etlichen Photohäusern in Privatregie herausgegeben wurden. Vom "Spezialgeschäft für photographische Bedarfsartikel Franz Müller, Köln" ist oben auch eine DETTE-Tabelle zu sehen. Diese Klapptabelle aus stabilem Karton im Postkartenformat ermöglich die Direktablesung von Belichtungszeiten unter verschiedenen normalüblichen Aufnahmebedingungen. Die Tabelle stammt aus der Zeit um 1920.
Eine Plattenempfindlichkeit ist nicht angegeben, die Werte gelten wohl für ca. 16° Scheiner. Die Belichtungszeiten zwischen 1 - 1/100 Sek. können in 3 Tabellen für relative Blendenwerte 8-24, nach Goerz 4,6 - 48 und U.S./Kodak 4-32 entnommen werden.
Nagel Belichtungstabelle
Belichtungstabelle für "Nagel Cameras" der Fabrik für Feinmechanik, Dr. August Nagel, Stuttgart-Wangen (die späteren Kodak-Werke) aus der Zeit um 1928. Nagel war um 1920 zunächst Direktor der Contessa AG, die sich 1926 mit anderen zur Zeiss Ikon AG zusammenschloss. Dort war er kurze Zeit im Vorstand tätig, gründete aber wieder ein eigenes Unternehmen, das er 1931 an Kodak verkaufte.
Diesen Belichtungsrechner mit 4 Tabellen (+2 für Kunstlicht) hat es demnach nur kurze Zeit gegeben. Empfindlichkeiten 11-22° Scheiner / 24-32° Warnerke, Blenden 3,5-50, Belichtungszeiten 120 Minuten bis 1/1400 Sek.
NEBRO EXPOSURE CALCULATOR
Belichtungstabelle mit 2teiliger Rechenuhr von Neville Brown, London. Die Kunststoffausführung aus den 1950er Jahren ermöglicht mit den beiden Drehscheiben die Direktablesung der Belichtungswerte. Es sind mehrere Einstell- und Korrekturparameter auf der Scheibe vorhanden, die eine recht umständliche Handhabung erfordern aber zu genauen Ergebnissen führen. Auf der Rückseite sind noch Hinweise für die Verwendung verschiedener Entwicklerfabrikate vorhanden.
Werte: Empfindlichkeit 165-3000 H.&D. / 3-100° Weston / 19-34° europ. Scheiner; dazu noch Filme von Ilford und Kodak; Blende 1,5-32 (international); Zeiten 64-1/1000 Sek.
OSRAM Nitraphot-Lampen Belichtungstabelle
Kunstlichtaufnahmen mit Nitraphotlampen - einer Osram-Marke - waren seinerzeit ein spezieller fotografischer Komplex. Dazu gibt es etliche Literatur, aber auch diese Belichtungstabellen in Rechenschieberbauart von Osram aus massiver Pappe. Die erste (Bild links) stammt etwa aus der Zeit um 1930. Sie lieferte auf 6 Skalen mit zwei verschiebbaren Pappstreifen Belichtungswerte in erster Linie noch für damaliges Plattenmaterial. Später waren auch noch andere Tabellen mit DIN-Werten und für unterschiedliche Lampentypen erhältlich.
Werte der ersten Tabelle: Empfindlichkeit 16-20° Scheiner, Agfa- und Lumiere Farbenplatten; Blenden 1,8-32; Zeiten 30 Min. - 1/100 Sek.
Eine Belichtungstabelle für Osram-Nitraphot-Lampen aus den späten 30er Jahren (rechts), bereits für Filme mit DIN-Werten (15-20° DIN). Rückseitig ist noch ein Nomogramm aufgedruckt, ansonsten entspricht die Ausführung weitestgehend der zuvor Beschriebenen.
Eine Gebrauchsanleitung können Sie durch Klick auf das kleine Bild unten rechts als PDF-Datei lesen und auch herunterladen.
PERUTZ Belichtungstabelle
Einfache Belichtungstabelle mit einigen Normalwerten für die Perutz-Filme 17, 21, 27 und C18 Color. Sie stammt aus dem Jahr 1962, wie aus dem rückseitig aufgedruckten Kalender entnommen werden kann. Tabellen solcher Art wurden von allen Filmherstellern herausgegeben und lagen oft auch den Filmpackungen bei.
Werte: Empfindlichkeit 17-27° DIN; Blenden 2,8-11; Zeiten 1/100, 1/250, 1/1000 Sek.
POSAS Appareil Breveté S.G.D.G, Belichtungstabelle aus Frankreich
Aufwendig gearbeiteter Belichtungs-Rechenschieber aus Messing-/Alublech im Leinenschuber. Die Tabelle funktioniert nach dem Additionsprinzip, d.h. man muss Zahlen aus verschiedenen Parametern (Datum, Uhrzeit, Beleuchtung usw.) addieren. Mit dem Ergebnis lässt sich dann ein zuverlässiger Belichtungswert ermitteln.
Eine (französischsprachige) Anleitung im passenden Format steckt in einem Falz des Rechenschiebers. Ein Hersteller ist nicht zu ermitteln, das Markenzeichen ist lt. Aufdruck eingetragen. Der Ausführung und den Daten nach nach stammt sie aus den 1920er Jahren.
Werte: Empfindlichkeit A - RAPIDE, B - ULTRA RAPIDE, C - SUPER SENSIBLE; Blenden 2-28; Zeiten 1/2 - 1/1000 Sek.
Die wohl schönste (und komfortabelste) aller Belichtungstabellen stammt aus Frankreich, Hersteller KAUFMANN, Puteaux, France 1922.
In einem Messingrahmen ist zwischen zwei Celluloidtafeln ein Hebelsystem untergebracht. Sie war in mehreren Sprachausführungen erhältlich, neben französisch auch in deutsch, englisch und italienisch. Auf etwa Postkartengröße waren zahlreiche Parameter - auf je einer Seite für Innen-(Foto rechts) und Aussenaufnahmen (Foto links) - über 6 Schieber im Zugriff.
Mit den Schiebern wurde über das im Foto links gezeigte interne Hebelsystem aus Messingtafeln ein Rechenwerk betätigt und im Ergebnis der passende Belichtungswert an der beweglichen Metallmarke (außen=linke Seite, innen=rechte Seite) angezeigt. Werte (unterschiedlich für außen/innen: Blenden 1-128; Zeiten 8h - 1/400s.; Empfindlichkeit für Autochrom-Platten.
PRESTO Rechenuhr
In Deutschland war diese Rechenscheibe des Hamburger Hersteller Hans Tönnies (auch Practos optischer Belichtungsmesser und HATOS-Scheibe) in den 20er Jahren am meisten verbreitet. Auch in anderen Ländern wurden Versionen in verschiedenen Sprachen und Lizenzprodukte (Zenith) vertrieben. Im Foto sehen Sie die deutsche Ausgabe (links) und eine Version in tschechisch (rechts). Die Rechenscheibe ist wohl der schon etwas früheren britischen Ensign Posometer nachempfunden und wird nach dem Schritt für Schritt-Verfahren gehandhabt. Die Kunststoffscheibe hat 73 mm Ø.
Werte: Empfindlichkeit 9-27° Scheiner, Blenden 2,5-36 (deutsche Werte); Zeiten 16 Min. - 1/500Sek.
PRESTO Rechenuhr - DIN Version
Spätere Version der PRESTO Rechenuhr von Hans Tönnies mit DIN-Werten, neuer Blendenskala und 1/1000s, etwa 1935. Durch Klick auf das Foto können Sie eine PDF-Datei der Anleitung lesen und herunterladen. Kunststoff-Ausführung und Größe (73 mm Ø) entsprechen der vorherigen Version.
Werte: Empfindlichkeit 9-24° DIN / 19-34° Scheiner; blenden 2-32 (internationale Werte); Zeiten 16 in. - 1/1000 Sek.
Dr. Rheden's Belichtungstabelle
Mit Abstand das Umfassendste zum Thema "Belichtung" ist das jährlich herausgegebene Taschenhandbuch von Dr. Rheden. Das hier gezeigte Heft aus dem Jahr 1935 ist die 36. Auflage, lt. Miha Podlogar erschien 1903 die erste. Meines Wissens gab es das Büchlein auch noch in den 50er Jahren, erschienen im Carl Ueberreuter's Verlag, Wien..
Unzählige Tabellen in dem fast 100 Seiten umfassenden Büchlein ermöglichen die perfekte Belichtungsermittlung auch ohne Messgerät. Monats-Lichttabellen für jeden Kalendertag und Uhrzeit von 1/2 5 Uhr morgens bis 1/2 8 Uhr abends, L-Werte für verschiedene geographische Breiten, Motiv-, Objektiv- und Filmwerte, Filter, Blenden, Mondlicht und vieles mehr sind vorhanden und werden detailliert beschrieben. Der Anfänger findet gut erklärte Bildbeispiele. Allerdings - bis man hiermit die richtige Belichtung ermittelt hat, ist das Motiv längst über alle Berge oder es ist Nacht ....
Rodenstock Belichtungs-Tabelle nach Dr. Staeble
Neben vielen Photogeschäften und Verlagen hatte auch jeder Photohersteller, der etwas auf sich hielt, eine Tabelle parat. Hier sehen Sie eine solche von G. Rodenstock, München, etwa aus der Zeit um 1930/40. Sie wurde von Dr. Staeble entwickelt, der bis 1908 Leiter der Photoabteilung bei Rodenstock war und in den 30er Jahren zeitweise dort wieder tätig war. Die Tabelle wird nach dem Additionsverfahren gehandhabt und bietet immerhin maximal 6 Aufnahmeparameter!
Werte: Plattenempfindlichkeit 1-19° DIN; Blenden 1,6-50 (relative); Zeiten 180 Min.-1/1000 Sek.
Schneider Isco Belichtungskarte
Diese Belichtungstabelle wurde um 1920/1930 von den Optischen Werken Jos. Schneider & Co, Kreuznach, herausgegeben. Sie gleicht der Isco-Belichtungskarte für Nagel-Kameras und ähnelt der Nagel-Belichtungstabelle. Hier sehen Sie eine Tabelle mit Umschlagwerbung für den Kodak Verichrome-Film.
Dieser Belichtungsrechner mit 4 Tabellen (+1 für Blitzlicht) wird nach dem Additionsverfahren gehandhabt. Empfindlichkeiten 16-30° Scheiner / 250-6000 H.&D.; Blenden 2-32 (deutsche Werte); Belichtungszeiten 60 Minuten bis 1/5000 Sek.
Bei dieser Tabelle wird der von mir auch schon bei anderen Ausführungen vermutete Wettlauf um die kürzeste Zeit besonders augenfällig. Oder ist Ihnen eine Kamera aus der Zeit um 1930 mit 1/5000s Verschlusszeit bekannt?
TELLS Spektral-Belichtungstafel
Von Fotofreund Ralph Poellath erhielt ich Fotos dieser attraktiven Belichtungstabelle (Leporello mit 6 Seiten). Sie wurde um 1920/1930 von Ad. Tetteles herausgegeben und lt. Stempel von Carl Schneidt, Kulmbach, vertrieben.
Für die Ermittlung der Belichtungswerte bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen enthält die Tabelle fünf farbige Wolkenbilder. Farbige Druckinhalte waren ansonsten bei Tabellen dieser Jahre selten.
Im Gegensatz zu anderen Belichtungstabellen aus dieser Zeit bewegen sich hier die Belichtungsangaben in einem praxisgerechten Rahmen mit direkt ablesbaren Belichtungswerten. Für andere Aufnahmeverhältnisse sind bedarfsgerechte Korrekturwerte beschrieben - nicht unbedingt übersichtlich, aber sehr präzise.
Ralph Poellath lieferte praktischerweise auch gleich eine Beschreibung mit:
Seite 1 bis 2:
A "Belichtungs-Grund-Verhältnis-Zahlen" für Scheiner Grad 15-16 bei F 6,8 Himmelsfärbung (Farbdruck auf Spezialpapier, ausgestanzt und aufgeklebt) in 5 Kategorien in Spalten mit Angaben für je drei Monate in Unterspalten.
In Zeilen für Jahreszeiten und in Unterzeilen für drei Tageszeiten randlich Korrekturangaben für Schatten bzw. grelle Sonne
B Korrekturen für andere Plattenempfindlichkeiten nach Scheiner und Warnerke "Belichtungsanweisungen" mit Hinweisen für günstige Schärfenebenen, Blenden und Verwendung der Tafel
Seite 3:
Belichtungs-Stellen-Skala für die Umsetzung der jeweiligen Korrekturen (Hinweis auf "Moment-, Schlitz-, und andere Verschlüsse", Zeiten bis zu 1/2000 sek)
C Umrechnung für Blenden: Goerz-Stolze / Kodak Suter / Ica Rodenstock Zeiß alt / Ica Rodenstock Zeiß neu, Hinweis auf Korrekturen für Anastigmate / Aplanate / Periskope
D "Mit "Lifa" Freih. v. Hübl oder ähnlichen Gelbfiltern"
E Aufnahmen am Tage im Freien (weitere Korrekturangaben, motivabhängig)
Seite 4: Fortsetzung von E, auch mit Angaben zu Innenaufnahmen
Seite 5: Tabelle für Belichtungszeiten bei Gasflammen je nach Anzahl der Flammen im Raum - Einzelne Berechnungsbeispiele
Seite 6: Aufnahmen mit Blitzlichtpulver, Blendentabelle mit Entfernung zum Objekt
Angabe zum Patentinhaber: Ad. Tetteles, Berlin-Steglitz. Vertrieb offensichtlich durch Händler (hier Schneidt, Kulmbach) Es könnte sich um jenen Adolf Tetteles handeln, der laut dem Projekt
Stolpersteine 1877 in Polen geboren ist und 1941 aus Berlin Steglitz, Schönhauser Str. 24 deportiert wurde.
Univerzális Megvilágitási Táblázat - ungarische Universaltabelle
Ungarische Universal-Belichtungstabelle von Vörösváry Zoltán János, etwa 1935/1940. Die umfangreichste Belichtungstabelle, die ich kenne mit 11 Werte-Tabellen. Dazu gibt es noch ein Beiblatt mit zwei weiteren Wertetabellen!
Die Handhabung erfolgt nach dem Additionsverfahren, d.h. aus jeder Tabelle muss die entsprechende Zahl addiert bzw. subtrahiert werden. Wenn Sie auf das kleine Bild rechts klicken, können Sie eine Gesamtansicht betrachten oder als PDF-Datei herunterladen.
Werte: Empfindlichkeit 20-34° Scheiner / 500-15000 H.&D. / 10-23° DIN; Blenden 1-50 (relativ) und deutsche Werte); Zeiten 8 Std. - 1/3000 Sek.
VERAX - Uhr, Belichtungsmesser für alle Plattensorten
Vom Dresdner Fotozubehör-Hersteller Verax stammt dieser scheibenförmige Belichtungsrechner nach Dr. Max LEO, etwa aus dem Jahr 1918.
Plattenempfindlichkeiten lassen sich von 1 bis 20° Scheiner einstellen. Die Blendenwerte umfassen deutsche und internationale Werte in einer Reihe von 4,5 bis 64. Die Belichtungszeiten reichen von 14 Std. bis 1/3000 Sek.
Voigtländer BELICHTUNGSSCHIEBER
Auch Voigtländer hat etliche Jahre eine Belichtungstabelle herausgegeben. Den Voigtländer BELICHTUNGSSSCHIEBER gibt es in mehreren Versionen. Hier zunächst eine frühe Ausgabe, wohl aus der Zeit vor 1920.
Plattenempfindlichkeiten lassen sich von 10 bis 22° Scheiner einstellen. Die Blendenwerte umfassen deutsche und internationale Werte in einer Reihe von 2 bis 72. Die Belichtungszeiten reichen von 12 Min bis 1/3000 Sek. Mit dem Schieber gelangt man in 4 Schritten zur Ablesung von Blende und den dazugehörigen Belichtungszeiten.
Voigtländer Lichtrechner
Diese Voigtländer Belichtungstabelle ist etwas "jünger" als die vorherige. Die Arbeitsweise ist gleich, allerdings wurden einige Daten geringfügig geändert.
Plattenempfindlichkeiten lassen sich von 10 bis 28° Scheiner einstellen, parallel sind auch die Werte nach H.&D. mit 50 bis 4000 vorhanden. Die Blendenwerte umfassen weiterhin deutsche und internationale Werte in einer Reihe von 2 bis 72. Die Belichtungszeiten reichen jetzt von 12 Min bis 1/4000 Sek.
Offenbar gab es damals bei den Belichtungswerten unter den Fotoherstellern eine Art Wettlauf oder Konkurrenz um die kürzeste Zeit. Die auch bei anderen Tabellen oder optischen Belis zu findenden Werte von 1/2000 und kürzer waren in der Praxis jedenfalls völlig unrealistisch. Mir ist keine antike Kamera bekannt, deren Verschluss solch kurze Zeiten ermöglichte - und dann lösen Sie mal 1/4000 sek. per Handmessung aus.....
Voigtländer - Der neue Lichtrechner für die ganze Welt
Auch diese Voigtländer Belichtungstabelle etwa aus der Mitte der 20er Jahre entspricht in der Arbeitsweise ihren Vorgängern. Auch jetzt sind wieder einige Daten geringfügig geändert. Von der Agfa-Belichtungstabelle aus der gleichen Zeit wurden wohl die verschiedenen Wertangaben für verschiedene Breitenangaben "für die ganze Welt" übernommen.
Plattenempfindlichkeiten lassen sich jetzt ab 4 bis 28° Scheiner bzw. 10 bis 4000 H.&D. einstellen. Die Blenden mit deutschen und internationalen Werte in einer Reihe von 2 bis 72 blieben unverändert. Auch die Belichtungszeiten von 12 Min bis 1/4000 Sek. sind gleich.
Die schon in meiner vorherigen Anmerkung vermutete Konkurrenzsituation setzt sich hier mit den Tabellen für verschiedene Breitengrade auf der Tabellenrückseite fort. Diese sind auch in den Agfa-Tabellen aus dem gleichen Zeitraum zu finden.
WELLCOME Photographic Exposure Calculator
Erheblich mehr als nur eine Belichtungstabelle bot der 'Wellcome' Photographic Exposure Calculator von Burroughs Wellcome & Co, London. Das komplette fotografische Handbuch im Taschenformat erschien jährlich mit einem Kalender, Aufnahme-Notizbuch und zahllosen Tabellen. Der Umfang dieser Ausgabe 1930 beträgt 236 Seiten.
Der im Foto gezeigte Calculator auf der 3. Umschlag-Innenseite ist nur eine Kurzfassung für den Handgebrauch. Zuvor werden monatliche Lichtwerte für vier nördliche Breitengrade gegeben; weitere Tabellen um Aufnahmetechnik und vieles Andere komplettieren dieses Jahrbuch des Pharma- und Warenhauskonzerns.
Die Herausgabe dieses Photojahrbuches übernahm in den frühen 1950er Jahren der Londoner Vertrieb für Belichtungstabellen Johnson & Sons, Manufacturing Chemists Ltd. (s. Johnson Standard-Exposure Calculator)
Zeiss Ikon Belichtungstafel von Dr. Max Leo
Neben vielen Photogeschäften und Verlagen hatte auch jeder Photohersteller, der etwas auf sich hielt, eine Tabelle parat. Hier sehen Sie eine solche von Zeiss Ikon aus dem Jahr 1927; sie wirbt zugleich für den aus der Ica-Fertigung übernommenen
Diaphot-Belichtungsmesser.Dieser wird von mir ausführlich bei den optischen Belis vorgestellt.
Die Tabelle wird nach dem Additionsverfahren aus 5 Einzeltabellen gehandhabt. Aus der Tabelle Nr. VI können nach der Additionssumme die Belichtungswerte abgelesen werden.
Werte: Plattenempfindlichkeit 8-21° Scheiner / 40-930 H.&D.; Blenden 1,6-32 (deutsche + internationale Werte) / 1-64 (englische Werte); Zeiten 360 Min.-1/1500 Sek. Auch eine Blitzlichttafel für 17° Scheiner und 0,12 bis 80 g Magnesiumpulver bei Blenden zwischen 4 bis 25 ist enthalten.
Inhaltlich und weitgehend auch in den Werten identische Belichtungstabelle von Zeiss Ikon aus dem Jahr 1931. Geändert wurde die Blendentabelle. Sie enthält jetzt neben der Deutschen Skala von 1,6-32 die internationale (Normal-) Skala von 1,4-32.
Als Neuerung sind in diese Tabelle noch einige Korrekturdaten für andere Breitengrade aufgenommen worden (Rückseite). Deshalb wohl ist die Tabelle nicht mehr wie die vorherige "von", sondern "nach" Dr. Max Leo....
ZENITH Rechenuhr - Ungarische PRESTO-Version
Ungarische Lizenzausgabe der PRESTO-Rechenscheibe des Hamburger Herstellers Hans Tönnies (auch Practos optischer Belichtungsmesser und HATOS-Scheibe), frühe 30er Jahre. Als Hersteller ist auf der Scheibe "TILLY-ZENITH" angegeben. Handhabung und Größe (73 mm Ø) entsprechen der PRESTO.
Werte: Empfindlichkeit 9-27° Scheiner; Blenden 2,5-36 (deutsche Werte); Zeiten 16 Min. - 1/500 Sek.
Posted 2010/08/25; last updated 2024/11/15 Copyright © by Horst Neuhaus