Foto-Blitzgeräte und Blitztechnik by Photo but More
Was denn, Blitzgeräte auf ’ner Sammlerseite? Aber klar doch, das fotografische Erfassen finsterer Motive ist keine Erfindung unserer Zeit. Schon vor der Jahrhundertwende 1900 brannte man Magnesiumfeuer ab, bevor der Verschluss der Atelier- oder Detektivkamera geöffnet wurde. Kein ganz ungefährliches Unterfangen, denn gelegentlich sorgten brennende Dekorationen für ungewollte Überbelichtungen.
Das linke Foto zeigt die typische "Blitzgesellschaft", das Bild unten die für eine solche Aufnahme benutzte Photogeräte-Konfiguration (beide aus einer alten Agfa-Broschüre).
Das Foto aus einer alten Leonar-Broschüre (rechts) demonstriert eindrucksvoll die erzielbare Blitzwirkung mit Magnesiumpulver....
Am Anfang war das Magnesium
In den ersten Jahren nach der Erfindung der Fotografie war ohne Licht kein Foto möglich. Belichtungszeiten von mehreren Stunden waren nicht unüblich, wurde es dunkel, war es mit Photo vorbei. 1861 benutzte dann Eduard Liesegang erstmals Magnesium beim Fotografieren als Lichtquelle. Das bei dessen Zünden entstehende grelle Licht war jedoch schwer zu kontrollieren.
Magnesium wurde 1755 von dem britischen Chemiker Joseph Black als chemisches Element erkannt. Robert Bunsen und Sir Henry Enfield Roscoe hatten die Eigenschaften des Magnesiums untersucht, und brachten Liesegang auf die Idee, dessen Licht für die Fotografie zu nutzen. Da reines Magnesium erst bei hohen Temperaturen zündet, wurde Magnesiumpulver - meist mit einem Gummiblasebalg - in eine heiße Flamme geblasen so dass grelles Licht entstand. Die Dauer des Blasens regulierte die Lichtmenge, doch ein "Lichtblitz" entstand dabei nicht. Vielmehr brannte das Pulver mehr oder weniger unkontrolliert. Blitzgeräte hießen damals "Pustlampe" oder "Pustlichtlampe"...
Links: Photographieranordnung um 1890 mit "Pustlicht" bei der das Magnesiumpulver in eine brennende Kerze geblasen wurde.
Rechts: In diesem Katalog aus dem Jahr 1865 bot Ed. Liesegang erstmals Magnesium für photographische Verwendung an.
Durch Beimischen anderer chemischer Substanzen wurde das Blitzlichtpulver in den Folgejahren verbessert. Es leuchtete heller, brannte mit weniger Rauch ab wurde elektrisch zündfähig. Eine auf solche Weise zum Patent angemeldete Blitzpulvermischung kam bald in den Handel. Jedoch war die Mischung hochexplosiv. Es wird von Unfällen mit Toten und Verletzten bei der Explosion von Blitzlichtpulverfabriken berichtet.
1903 patentierte die "Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation in Berlin" (spätere Agfa) neu zusammengesetzte Blitzlichtpulver. Neben gesteigerter Lichtintensität wurden die Explosionsgefahr geringer und die Rauchentwicklung reduziert. Allerdings blieben offenes Feuer, Rauch und die Verbrennungsreste des Pulvers ein Problem bei der Blitzlichtpulverfotografie. In Deutschland unterliegt die Herstellung von Blitzlichtpulver dem Sprengstoffrecht und ist somit ohne Prüfungsnachweis verboten.
Abgesehen von den nachfolgend beschriebenen "Komfortlösungen" war das übliche Blitzfotoszenario dieser Zeit wie folgt - der Fotograf bewaffnete sich mit Drahtauslöser in der einen und Gaszünder o.dgl. in der anderen Hand und öffnete den Verschluss oder nahm den Objektivdeckel ab. Die (meistens) das Motiv stellende erwartungsfrohe Verwandtschaft verfolgte das Geschehen mit offenen Augen, Oma fühlte ihr letztes Stündlein nahen. Den Abschluss bildete dann gemeinschaftliches Staubwischen...
Bis zur Erfindung der ersten Magnesium-Blitzlampen erfolgte die Zündung in der Weise, dass das Magnesiumpulver in eine brennende Flamme geblasen wurde (s. Bild oben links). Dadurch bestand natürlich hohe Unfallgefahr, es gab Verletzte und sogar Tote beim Blitzfotografieren.
Bild rechts: Frühes Pulverblitzgerät von Voltz, Weiss & Co aus dem Jahr 1899 in Form eines Zigarrenetuis. Der Deckel des Etuis diente als Reflektor. Für die Zündung ließ man sich etwas Neues einfallen: ein Zündholz wurde in eine Feder neben der Pulverschale geklemmt und etwas Pulver auf den Rand gestreut. Beim Ziehen an der Schnur schnellte das Zündholz an einer Reibfläche vorbei und entzündete das Magnesiumpulver.
Die Blitzpulvermischungen waren sorgsam gehütete Geheimnisse und wurden oft erst kurz vor der Aufnahme angerührt. Als "Blitzgerät" dienten Töpfe oder Teller, auch leere Konservendosen oder wie im Bild links ein Steinguttopf der köstlichen Tangermünder Orangenmarmelade waren beliebte Feuerstätten. Neben einem deutlichen Knallen oder Zischen begleiteten Nebel, Rauch und Russ solche Blitzsitzungen und auf manchen alten Photos finden sich gelegentlich blitzverursachte schwarze Gesichter....
Das Magnesium-"Blitzgerät" im 20er Jahre-Stil (im Foto links) habe ich aus meinem Sammlungsbestand zusammengestellt. Der Pulverlöffel wird mit 1-3 g Magnesiumpulver gefüllt, eine passende Zündschnur eingelegt und los geht's....
Nebenbei: nur Blitzpulver zum Selbstmischen durften mit der Post verschickt werden. Für fertig gemischte Blitzpulver, etwa "Fumosin"-Kugelblitze von Geka war bis 5g noch Bahnversand erlaubt; darüberhinaus nur in speziellen "Feuerzug"-Wagen.
Erst in den 1920er Jahren gab es gefahrlosere Pulvermischungen für die dann auch verfügbaren "Blitzlampen". Diese, wie z.B. Blitzlichtpulver von Agfa, Hauff oder Tetenal (FANAL), waren im geschlossenen Behälter recht lange haltbar und auch weitgehend rauchfrei und geräuscharm.
So wurde etwa das "Afumin", ein rauchloses Sicherheits-Blitzpulver von Hauff, in einer Zweikammer-Packung verkauft (Bild rechts). In der noch ungeöffneten Dose wird das Pulver durch Hochziehen eines mittig angeordneten Trennrohres gemischt und dann die erforderliche Menge zur Zündung in ein Pfännchen gegeben.
Links: LEONAR-Werbeanzeige für Rapid-Blitzpulver aus dem Jahr 1920. Rechts: Hauff Afumin-Blitzpulver in Dosen á 10, 25, 50 oder 100g
Auch elektrische Blitzzündungen mittels eines Lichtbogens wurden angeboten. Studios verfügten oft schon über transformatorgesteuerte Blitzanlagen mit mehreren Lichtquellen.
Die bekannten Agfa-Blitzlampen (Bilder oben: Modell I offen und geschlossen) und die große Agfa-Blitzlampe ermöglichten die Zündung sogar per Schnurauslöser und Fußbetätigung.
Das Reibrad zur Betätigung des Feuersteins (funktioniert wie im Benzinfeuerzeug) wird durch einen kurzen Dreh mit dem rückseitig angebrachten Schlüssel aufgezogen. Durch ziehen des Auslöserhebels, direkt oder über eine Verlängerungsschnur, wird das Reibrad ausgelöst und produziert in Verbindung mit dem Feuerstein einen Funken der das Blitzpulver entzündet und die Erleuchtung bringt.
Rechts: LEONAR-Werbung für neu entwickeltes Blitzpulver (1920)
Eine kleine Kuriosität und einen Vorgriff auf die Jahre später angebotenen Elektronenblitzgeräte mit großem Blitzvorrat war die "Sonne in der Westentasche" von Wilhelm Böhm.
Dieser, mehr einem Zigarettenetui denn einem Blitzgerät ähnliche, Blitzapparat aus den 1930er Jahren ermöglichte mittels eines darin enthaltenen Magnesiumbandes bis zu 100 Blitzaufnahmen ohne Nachladen.
Böhms "Sonne in der Westentasche"
Auch fertig konfektionierte Magnesiumpulverblitze gab es zu kaufen. Diese waren mehr oder weniger kleine Bomben, vergleichbar den gefürchteten China-Krachern beim Silvesterfeuerwerk...
Zwei Beispiele zeigt das Foto links.
In der Foto-Praxis waren für Blitzaufnahmen Filter wichtig. Bei Schwarzweiß-Filmen sorgte ein leichtes Blaugrün-Filter (z.B. ein LIFA-Blitzlichtfilter) für ausgeglichene Grautöne. Für Farbaufnahmen empfahl Agfa ein leichtes Gelbfilter, z.B. das Agfa-Farbenplattenfilter Nr. 29.
Auch Kodak hatte ein Magnesiumbandgerät (vergleichbar der Böhm-Sonne) im Programm
Empfehlung der Agfa für den Gebrauch von Kapselblitzen (Bild ganz links); Bild mitte: aus einem Agfa-Fotolehrbuch 1920
Wenn Sie auf das Bildchen rechts klicken, sehen Sie den Katalogauszug eines Photohauses aus dem Jahr 1938 (OPTIK u. PHOTO B. FOKUHL, Leer i. Ostfr.) mit Blitzlichtangeboten in voller Größe.
Wer dort Blitzpulver bestellte, musste dafür oft mit besonderen Frachtkosten rechnen - der Versand größerer Mengen war nur per Bahn im "Feuerzug" zulässig (Bild links: Feuerzug-Wagenzettel der Deutschen Reichsbahn).
Die beiden Seuthelin-Blitzlampen gab es noch in den frühen 50er Jahren zu kaufen - für je 5 DM. Im Foto links eine Seuthe-Blitzlampe für aufrechten Betrieb, ganz links eine Seuthe Blitzpistole. Beide können mit bis zu 15 g Blitzpulver geladen werden, genug Feuer für einen kleinen Saal...
Auch HAMA war mit dem "ULTRALUM" im Blitzpulvergeschäft vertreten. Die Fotos zeigen die weiter unten noch beschriebene Pistolenausführung und einen Halter mit Handgriff, beide zum Einfüllen von Blitzpulver.
Die Zündung erfolgte - wie auch bei der Seuthelin-Blitzlampe - mit einem Feuerstein, wie sie auch in Feuerzeugen oder Gasanzündern Verwendung fanden.
Pulvergefüllte Papierbeutel (leicht mit heutigen Teebeuteln verwechselbar) oder fertig konfektionierte Kapselblitze waren der nächste Schritt in Richtung Blitzkomfort und noch in den 1950er Jahren in Gebrauch.
Einer der bekanntesten Hersteller war Seuthelin (Hugo Seuthe, Richrath b. Düsseldorf). Kapselblitze konnten sogar über den X-Synchronkontakt mit Kondensatorblitzgeräten gezündet werden. Dazu waren entsprechende Einsätze oder Adapter verfügbar (Vorstellung weiter unter).
Sortiment Beutelblitze
Neben Seuthelin waren weitere bekannte Hersteller und Marken: Agfa, FANAL/TETENAL (Grabig Hamburg), FUMOSIN (GEKA Offenbach), Halox (VEB Pyrotechnik Berlin), HELLAN (Faber Neu-Isenburg),
Der Vacublitz - Blitzkolben / Blitzbirnen / Blitzlampen
Ein ganz wichtiger Schritt zur Alltagstauglichkeit von Blitzfotografie waren die Vakublitzlampen. 1925 vom Osram-Mitarbeiter Dr. Vierkötter erfunden, begann Osram aber erst 1932 mit der Serienfertigung; zudem basierte die Osram-Produktion nicht unmittelbar auf Dr. Vierkötters Erfindung, sondern auf einer Lizenzfertigung der süddeutschen Lampenfabrik Hauser.
Das linke Foto zeigt die beiden ersten Osram-Blitzlampen (Gr. I im Karton) und eine drahtgefüllte blaue Photoflux-Blitzbirne.
Rechts Osram XO und Philips PF Blitzlampen mit dem später üblichen Bajonettsockel.
Die Patentrechte an diesem neuen Blitzkolben und dessen Herstellung gingen zunächst etwas eigenartige Wege. Dessen Erfindung von Dr. Vierkötter wurde von Osram nicht weiter verfolgt. Vielmehr entwickelte ein Angestellter der Lampenfabrik Hauser in Augsburg, der Physiker Johannes Ostermeier, auf der Patentgrundlage eine modifizierte Blitzlampe und meldete diese unter dem Namen VACU-BLITZ zum Patent an. Das ihm 1930 in den USA erteilte Patent für eine "FLASH LAMP" wurde dann von General Electric erworben.
Den bereits vor der Patenterteilung in den USA ab 1929 von Hauser produzierten Blitzkolben vertrieb die Hauff/LEONAR AG, Wandsbek. GE baute mit dem USA-Patent 1930 erste eigene Blitzkolben und für Osram blieb nur noch eine Lizenzfertigung...
Die Bilder zeigen links ein Foto der ersten VACUBLITZ-Lampe aus dem Jahr 1929 (vielen Dank dafür an Sammlerkollege Matthias Sommer) und rechts das Werbefaltblatt dazu von Hauff/Leonar. Der Verkaufspreis betrug 1,25 RM.
Bei einem Klick auf den Prospekt-Titel öffnet sich dessen Innenseite im Großformat.
Die in Deutschland und den USA - nach dem Hauff/Leonar-"Ur-VACU-BLITZ" mit E10-Taschenlampengewinde - produzierten Blitzkolben hatten anfangs die Form üblicher Glühbirnen und sogar deren E27-Gewinde. In den Glaskolben wurden Aluminiumschnipsel eingeschmolzen. Eine andere Bauweise entwickelte Philips, bei der die Aluminiumschnipsel durch Drahtgeflechte aus Aluminium-/Magnesiumdraht ersetzt wurden (z.B. Philips Photoflux). Diese großvolumigen Blitzlampen setzten bei der elektrischen Zündung schlagartig eine hohe Lichtenergie frei, ohne offenes Feuer und Brandgeruch...
In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde das Angebot an Vacublitzlampen immer reichhaltiger. In Europa bestimmten Osram und Philips den Markt. Beide boten leistungsmäßig vergleichbare Lampentypen an. Die kleinsten, XP (Osram) und PF3N (Philips) für SW-Film und Zentralverschluss, leisteten 5.500 Lumensekunden für 0,48 DM. Die leistungsstärksten, S2 (Osram) oder PF110E (Philips) leisteten fast 70.000 Lumensekunden (lms) und wechselten für je 2 DM über die Ladentheke des Photohändlers. Während kleinere Lampen mittlerweile den Metallsockel BA 15s (Swan-Sockel) verwendeten, benutzten die größeren noch das Edison-Gewinde E27 aber auch E14 und E10. Die Zündspannung war 3 Volt minimal, die Hochleistungslampen F1/F2 oder PF110 konnten sogar mit 220V Netzspannung gezündet werden.
Weitere Unterschiede in den Lampenangeboten waren die Zündzeit (X oder M), Verwendbarkeit für Schwarz-Weiß (klarer Kolben), Color- (blauer Kolben) oder Kunstlichtfilm (gelber Kolben). Auch waren nicht alle Lampen in gleicher Weise für Zentral- oder Schlitzverschluss verwendbar.
Erst mit der Einführung der neuen Glassockellampen wurde das Angebot ab 1952 auch übersichtlicher, Unterschiede bei der Leistung und für SW- oder Farbfilm gab es jedoch weiter. Ein kleiner blauer Punkt auf dem Lampenkolben signalisierte die noch volle Betriebsfähigkeit; ist dieser rosa verfärbt oder gar unsichtbar ist die Lampe unbrauchbar.
Der blaue Punkt auf dem Lampenkolben signalisiert, dass die Blitzbirne noch funktionsfähig ist
In der fotopraktischen Anwendung waren Vacublitzlampen Luxusgüter, die sich nur Betuchte oder Profis leisteten. Eine Osram FO, SO oder Philips PF25 mit Metallsockel rissen noch in den 1950er Jahren mit Preisen um 1 DM pro Foto und mehr ein schönes Loch in die Fotografenkasse. Auch andere Hersteller boten Blitzlampen an. Von Hauff/Leonar wurde diese Lampe, lange vor der Markteinführung bei Osram, im Jahr 1928 als "VACU-BLITZ" entwickelt (Patent Hauser) und schon 1929 für 1,25 RM angeboten. Erst nach Markteinführung der Osram Vacublitzlampen sanken die Preise. Photo-Porst bot im Katalog 1938 eine Osram-Blitzbirne der Gr. I für -,57 RM und Gr. II für -,65 RM an.
Parallel mit der Entwicklung der Vacublitze und Blitzgeräte verlief die kameraseitige Synchronisation. Für die Fotografen waren es völlig neue Abläufe. War man vom Magnesium gewohnt, erst den Verschluss zu öffnen und danach die Lunte zu zünden, ging das mit der elektrischen Blitzlampenzündung so nicht mehr. Anfangs erfolgte diese noch über mechanische Konstruktionen am Auslöser (s. Vacublitzgeräte weiter unten).
Der Marburger Heinrich Bonn erfand 1933 den synchronisierten Blitz und verkaufte seine Erfindung im Jahr darauf für 250 Reichsmark an Leitz. Doch als erste Kamera überhaupt erhielt 1935 die Exakta B eine eingebaute Blitzsynchronisation, die den Blitz so rechtzeitig zündete, dass seine größte Lichtabgabe mit der vollen Verschlussöffnung zusammenfiel. Dafür die richtige Methode zu finden, gelang nicht überall auf Anhieb. Leica-Fotografen etwa brauchten Geduld und einiges Zubehör; noch 1950 mussten sie mit komplizierten Kontaktzahlen hantieren damit der Zündzeitpunkt zur jeweiligen Blitzlampe passte.
Jeder Fotosammler kennt die beiden Blitzanschlussbuchsen der frühen Exaktas. In den 1950er Jahren wurden daraus gar vier, bevor diese 1955 beim 3. Modell der Exakta Varex VX vom genormten PC-Anschluss abgelöst wurden.
Im linken Foto sehen Sie Blitzanschlusskabel für die Exakta - oben für den Ihagee-Blitz der frühen 1950er Jahre, darunter ein RFT/Elgawa-Anschlusskabel.
Die Exakta B war 1935 die erste Kamera mit kamerainterner Blitzsynchronisation. Ihagee-Exakta-Blitzgeräte finden Sie in der Exakta-Abteilung meiner Seite: Ihagee Blitzgeräte.
Als Photokina-Sensation galten 1952 die neuen Glassockelblitze von Osram und Philips mit Verkaufspreisen ab 48 Pfennig für die kleinste Größe (XM1 / PF1). In der DDR gab es von RFT ab 1953 Vakublitze, dort als Folienblitze (F20), Draht-(D20) oder Drahtfolienblitze (DF20) bezeichnet. In den Folgejahren wurden die Glassockelblitze bei gleicher Blitzleistung immer kleiner. Die letzte Blitzlampe bei Osram wurde im Jahr 1978 produziert, Würfelblitze und Lampenleisten (Flip Flash) konnte man noch ein paar Jahre länger kaufen.
Problematisch war anfangs noch die Zündung mit der geringen Batteriespannung von 3 - 4,5 Volt. Die für höhere Spannungen erforderlichen größeren Batterien hätten unhandliche Blitzgeräte bedingt und untragbare Blitzkosten verursacht. Zudem wurden die damals noch nicht so leistungsfähigen Batterien im Augenblick der Zündung stark belastet. Oft hielten sie nur wenige Auslösungen durch und mussten danach erneuert werden. Ein elektronisches Bauelement, ein Elektrolytkondensator (meist 100 Mikrofarad /μF), war schon kurz darauf die Lösung des Problems. Dieses Bauteil gab den damit ausgerüsteten Blitzgeräten auch ihren Namen: Kondensatorblitze.
Im Foto rechts der Kondensatoreinsatz des Agfa Synchronblitzers K;
links eine Pertrix-Anodenbatterie Typ 72 (oben) und eine Pertrix-Fotobatterie Typ 74 (unten)
Das Prinzip war in der Rundfunktechnik lange bekannt, Blitzebauer mussten erst drauf kommen: eine kleine Anodenbatterie mit 22,5V (später auch 15V /Typ 74) lud über einen Widerstand den Elektrolytkondensator auf. Die Batterie stammte zunächst von VARTA und wurde unter ihrer Handelsbezeichung "Typ Pertrix No.72" zum Synonym dieses 22,5V-Typs. Ihr Preis betrug seinerzeit 3,75 DM; bei normalem Gebrauch hielt sie 2 Jahre und länger.
Mit dem Blitzkontakt der Kamera ausgelöst, entlädt sich der Kondensator schlagartig in einem starken Stromstoß. Dabei fließen Ströme mit bis zu 100A ohne dabei die kleine Batterie zu belasten. Die hohe Energieausbeute ermöglichte auch die Entwicklung einer neuen Generation von leistungsfähigen, kleineren und preiswerten Blitzlampen. Einige Hersteller boten für ihre mit Monozellen betriebenen Blitzgeräte Nachrüstsätze mit Kondensatorschaltung an.
Allerdings kenne ich kein anderes Fotozubehörteil, das durch die technische Entwicklung so vollständig überflüssig geworden ist wie das Lampen-Blitzgerät. Abgesehen vielleicht vom fotografischen Film, den die Digitaltechnik erledigt hat. Doch zunächst hatte der Fotograf in den sogenannten "Blütejahren der Photographie", den 1950ern, die grösste Qual der Wahl beim Blitzen. Neben den "klassischen" Magnesiumpulver-Variationen gab es unterschiedliche Blitzlampen (Vacublitze) und auch bereits die ersten Elektronenblitzgeräte. Hinzu kam, dass es noch keine genormten Blitzanschlüsse gab. Beim Kabelkauf war zu beachten, dass die Verschlusshersteller Prontor und Compur zunächst verschieden große Buchsendurchmesser kreierten. Das Angebot an Blitzkrams war zu dieser Zeit fast unübersichtlich groß!
In den 1960er Jahren begann dann die Verbreitung der Elektronenblitzgeräte. Nicht nur wurden diese Geräte kleiner, auch die Preise sanken auf ein auch für engagierte Fotoamateure verträgliches Maß. Schon im Katalog 1958 bot Photo Porst seinen Hapotron für 148 DM an. Das war im Vergleich mit 69,50 DM für die preiswerteste Silette oder 119 DM für eine Vito B immer noch viel Geld. Doch für den Vielblitzer machte sich solch ein E-Blitz rasch bezahlt. Für den Fotoamateur boten viele Photohäuser einen Verleihservice an - für 5 Mark pro Tag konnte man sich einen Braun Hobby oder Mecablitz ausleihen. Damit waren die Blitzfotos von der Familienfeier preiswert möglich...
Der Röhrenblitz / Elektronenblitz
Die letzte Komfortstufe wurde mit dem noch heute aktuellen Lichtersatzspender, dem Röhren- oder auch Elektronenblitz erreicht. Obwohl Elektronenblitzgeräte dem Fotoamateur erst seit 1949 zur Verfügung stehen, sind sie fast so alt, wie die Fotografie selbst. Schon 1851 meldete Henry Fox Talbot ein Patent für eine Reihe Leydener Flaschen (= Kondensator) als Elektronenblitzgerät an und 1881 hielt der Prager Professor Ernst Mach (Namensgeber der Mach-Zahl im Verhältnis zur Schallgeschwindigkeit) Fotos von Gewehrkugeln mit Hilfe eines Blitzgerätes fest.
Das erste Industriegerät mit gasgefüllter Röhre der Brüder Auguste und Laurent Seguin entstand 1925 (Stroborama). Die Belichtungszeit war eine millionstel Sekunde! Als Pionier des modernen Elektronenblitzes gilt aber Prof. Dr. Harald E. Edgerton, der 1930 erste Versuche mit Funkenstrecken und einer Quecksilberdampfröhre machte. 1936 benutzte Edgerton die später übliche Xenon-Blitzröhre und baute 1939 erstmals ein Elektronenblitzgerät für niedrige Betriebsspannungen mit Kondensatoren. Kodak stellte 1939 das Studio-Blitzgerät "Kodatron" (Lizenz Edgerton) auf der Weltausstellung in New York vor.
1947 entwickelte der Schweizer Dimitri Rebikoff in Europa das erste Elektronenblitzgerät mit einer Hochspannungs-Trockenbatterie von 1800 Volt (!). Die Eclatron S.a.r.l. in Frankreich baute es - das zweiteilige Eclatron Reporter
(Prospektbild rechts). Das Gerät leistete mit einer Batterieladung 2500 bis 5000 Blitze und wog 5kg, allerdings entlud sich die Batterie binnen eines Jahres. Die Blitzdauer betrug 1/30000 sec. mit 20 Millionen Lumen Lichtleistung bei einer Wiederholungsfrequenz von 8 Sekunden. Auf dieser Konstruktionsgrundlage entstanden auch die ersten E-Blitzgeräte von Zeiss Ikon nach Rebikoff. (Quelle: D. Rebikoff, Der Elektronenblitz, Heering-Verlag 1952).
Das wichtigste Bauelement im Elektronenblitzgerät ist die Blitzröhre, eine mit einem Edelgas (meist Xenon) gefüllte Gasentladungsröhre. Die anfangs am meisten verbreiteten "Hochdruck-Röhren" - man erkennt sie am Wendel innerhalb der Glasröhre - erforderten eine Zündspannung von 10000 Volt die von einem kleinen Zündtransformator aus der zuvor auf 1000-3500 Volt herauftransformierten Kondensatorspannung erzeugt wurde.
Alternativ gab es auch Konstruktionen mit Niederdruckröhren und geringeren Spannungen, die mit ähnlichen Synchronzeiten arbeiteten wie die bereits eingeführten Vaku-Blitze. Anfangs wurden meist Röhren mit einem Stecksockel, ähnlich den Radioröhren, verwendet. Hergestellt wurden sie von Osram und Philips oder auch von der Deutsche Glimmlampengesellschaft Pressler in Leipzig (Anzeige rechts).
Im Foto ganz links eine Hochvolt-, daneben eine Niedervolt-Blitzröhre. Rechts Werbeanzeige der Lampenfabrik Pressler, Leipzig aus dem Jahr 1953.
In Anbetracht der beschriebenen hohen Spannungen ist es unerlässlich, auf die Gefährlichkeit alter Röhrenblitzgeräte hinzuweisen. Selbst nach längerer Standzeit kann am Kondensator noch eine lebensgefährliche Spannung anliegen. Deshalb Vorsicht beim Hantieren mit oder Reparaturversuchen an Röhrenblitzgeräten!
Im Jahr 1948 stellte die Mannesmann GmbH, Köln, ihr erstes Elektronenblitzgerät in Deutschland vor, die Serienproduktion begann 1949 (zeitgleich auch bei Blaupunkt und Elmed). Hatten diese Geräte anfangs Kofferformat - wie der Ultrablitz in der Blaupunkt-Werbeanzeige, rechts - passen ihre Nachfahren heute in jede Digitalmini. Die Vielfalt der vor allem seit den 1970er Jahren angebotenen E-Blitzgeräte überfordert jeden Sammler. Doch wird sich auch der eine oder andere Meilenstein, etwa ein Braun hobby, durchaus auch in einer Photographica-Sammlung wohlfühlen.
Werbeanzeige aus dem Jahr 1950 für den Blaupunkt-Ultrablitz, Kaufpreis 480 DM.
Der Braun hobby, 1952 vorgestellt, mauserte sich innerhalb von nur 2 Jahren zum meistverkauften Elektronenblitzgerät der Welt! Stromquelle früher Geräte war der bekannte "Sonnenschein Akku" (Foto unten rechts). Er bedurfte regelmäßiger Wartung, wie bei einer Autobatterie musste gelegentlich destilliertes Wasser nachgefüllt werden. Auf der Rückseite des hobby konnte man in einem Schaufenster den Säurestand kontrollieren - sank die letzte Kugel nach unten, war Aufladen dringend angesagt.
In den 50er Jahren war der Braun hobby (Foto oben links mit einer Leica M3) Traum eines jeden Fotoamateurs. Sein Verkaufspreis 198 DM - ein Schnäppchen gegenüber 480 DM für den Ultrablitz.
Stromlieferant war ein Sonnenschein-Bleiakku; später in gleicher Größe auch als wiederaufladbare Barix-Batterie (4 V / 3,5 Ah) erhältlich. In den Fotos die erste, noch recht große und schwere Ausführung mit dem Akku-Kontrollfenster auf der Rückseite - ganz links ein verbrauchter Akku mit sulfatierten Zellen, daneben ein Braun-Prospektbild; rechts ein Prospektbild vom späteren Sonnenschein-Barix-Akku aus dem Jahr 1961.
Mit der Verbreitung der Elektronenblitze ab etwa 1965 verkauften sich herkömmliche Lampenblitze eigentlich nur noch über ihren niedrigen Preis. Auch wurden sie - ebenso wie die Blitzlampen - immer kleiner, für den Gelegenheitsblitzer ein wichtiges Argument. Die Blitzbirnenhersteller versuchten mit handlicheren Blitzbirnen noch einige Jahre mitzuhalten. So war für einige der zuletzt angebotenen Würfelblitze kein Blitzgerät mit Batterie mehr nötig. In die unter dem Namen "Magicube" angebotenen X-Würfelblitze war eine Zündvorrichtung integriert. Man konnte sie mit einem zwischen 2 Pole gehaltenen Schraubendreher auslösen...
Doch als Ende der 1980er Jahre auch die E-Blitze kleiner und immer billiger wurden, schlug das letzte Stündlein der klassischen Lampenblitze. Mit meiner Aufstellung will ich hauptsächlich einen Querschnitt der Angebote der 1950-1980er Jahre geben, der Glanzzeit der Photoblitzer....
Fischer-Tausendblitz
Dieser Blitz aus dem Jahr 1954 war quasi ein Mischling aus Blitzlampe und Röhrenblitz. Obwohl einfach in der Handhabung und vergleichsweise billig im Gebrauch, fand er nicht allzuviele Liebhaber und verschwand nach wenigen Jahren wieder vom Markt.
Das Prinzip war auch von anderen Beleuchtungsszenarien, etwa in der Endoskopie, bekannt: eine spezielle Glühlampe erhält kurzzeitig eine Überspannung und leuchtet strahlend hell auf. Der Tausendblitz wird über ein Vorschaltgerät mit dem Stromnetz verbunden und synchron zum Verschluss geschaltet. Bei der Auslösung bewirkt die Überspannung eine etwa 1/25 sec lange Leuchtzeit, den "Blitz". Da die Überspannung nur kurzzeitig anliegt, hat die Lampe eine Lebensdauer von etwa 1000 "Blitzen". Weiterer Vorteil - die Lampe brennt mit geringer Leuchtkraft weiter solange sie mit dem Stromnetz verbunden ist und erleichtert damit das Einstellen. Hersteller war die - noch heute bestehende - Lampenfabrik Dr. Günther Fischer, Limburg.
In einer früheren Fassung hatte ich als Hersteller des "Tausendblitz" irrtümlich den "Dübelkönig" Artur Fischer genannt. Sammlerkollege Klaus Schröder machte mich auf diesen Fehler aufmerksam, vielen Dank dafür!
Anschluss der Blitzgeräte - Lampensockel, Stecker, Kabel, Adapter, Batterie
Bevor ich mit der Vorstellung von Blitzgeräten im einzelnen beginne, möchte ich noch ein Kapitel zu der Verbindung mit der Kamera einfügen. Seit der Markteinführung der - hier mit dem Sammelbegriff "Blitzgeräte" bezeichneten - Zubehörteile für Fotokameras im Jahr 1935 hat sich Manches verändert. Anfangs wurden noch Fassungen, Buchsen, Kabel oder auch Batterien von den Herstellern nach jeweiliger Verfügbarkeit verwendet. Die ersten Vacublitzlampen wurden in die von der Edison-Glühbirne her bekannte E27-Fassung (E=Edison-Gewinde) gesteckt. Ein Eldorado auch für Adapterhersteller...
Als 1935 mit der Exakta die erste Kamera mit Blitzsynchronisation erschien, verband man sie mit dem "Vacublitzgerät" über zwei Steckerbuchsen 2mm Ø. Dieses Maß wurde wohl gewählt, um eine Verwechslung mit den aus der Rundfunktechnik bekannten Bananensteckern zu vermeiden.
Steckerkontakte fanden in den ersten Jahren einige Verbreitung; Leitz etwa bestückte damit seine Blitzgeräte. Auch für die Praktica wurden sie noch übernommen, allerdings mit unterschiedlichem Buchsenabstand.
Der Verschlusshersteller Gauthier führte 1938 seinen Prontor-SV-Verschluss mit einer Koaxbuchse 3,8mm Ø für den Blitzkontakt ein. Sein Konkurrent Deckel tat Ähnliches, in den USA wurde von Kodak eine kleine Bajonettverbindung (ASA-Nippel) eingeführt; Kamerahersteller fanden noch eigene, teils andere Wege.
Foto oben, rechts: Die Blitzadapter für frühe Exakta und Praktica FX waren bis auf den Steckerabstand identisch.
Rechts: das wohl erste Komplettangebot einer Synchro-Vacublitz-Ausrüstung gab es 1936 für die Kine Exakta.
Doch waren all diese Verbindungen nur selten kompatibel. Als 1950 bzw. 1951 mit dem Prontor SVS und dem Synchro Compur die ersten vollsynchronisierten Zentralverschlüsse verfügbar waren, wurde eine Vereinheitlichung - vor allem für die Hersteller von Blitzgeräten - immer wichtiger. Schließlich mussten sie bislang ihre Geräte mit mehreren Anschlussvarianten anbieten. Nachdem sich die beiden Verschlusskonkurrenten auf den PC-Blitzsynchronanschluss (
Prontor-
Compur-Synchronanschluss) mit 3 mm Ø geeinigt hatten, war das Kabel- und Stecker-Verbindungsthema fürs Erste erledigt. Für eine Übergangszeit wurden noch Adapter angeboten.
Leica-Fotografen brauchten bis zum Erscheinen der "f"-Modelle zwar keinen Adapter (die Leica hatte bis dahin gar keine Synchronbuchse) doch wer blitzen wollte, war auf entsprechendes Zubehör, etwa von Geiss (Foto links) angewiesen.
Mit der PC-Anschlussbuchse war dann fast 2 Jahrzehnte Ruhe an der Verbindungsfront. Erst als sich in den 1960er Jahren erste Blitzgeräte über einen Mittenkontakt mit Kameras verbinden wollten, kam wieder Bewegung in das Miteinander von Blitzgerät und Fotoapparat. Abgesehen davon, dass sich dabei auch ein neues Feld für Adapter eröffnete, bildete der Mittenkontakt auch den Startschuss für immer weiter reichende Funktionsübertragungen zwischen Kamera und Blitzgerät. Mit der Olympus OM2 wurde in der Analogtechnik dann der Höhepunkt erreicht, die Kamera übertrug praktisch alle wichtigen Einstellfunktionen über elektrische Kontakte an das Blitzgerät. Der parallel dazu von Blitzgeräteherstellern entwickelte SCA-Blitzadapter stellte das Konzept auch für andere Kamerasysteme mit TTL-Blitzsteuerung bereit.
Die Collage rechts zeigt eine Auswahl der wichtigsten Blitzanschlüsse, doch beileibe nicht alle...
Bei den Blitzlampen erwies sich die anfängliche E27-Fassung als wenig gebrauchstauglich, vor allem als leistungsfähigere Vacublitze in kleineren Glaskolben entwickelt wurden. Erneut wurde zunächst auf die Elektrotechnik zurückgegriffen und Blitzlampen mit E14-Fassung und dem von der Taschenlampe her bekannten E10-Gewinde angeboten. Doch diese Gewindeanschlüsse waren für den praktischen Gebrauch problematisch. Die Verwechslung mit elektrischen Fassungen führte auch zu Unfällen.
In den 1940er Jahren kamen dann erste Blitzlampen mit dem aus der Fahrzeugtechnik bekannten Bajonettsockel BA15s in den Handel. Dieser Sockel hielt sich einige Jahre bis auf der Photokina 1952 von Osram und Philips die ersten sockellosen Blitzlampen vorgestellt wurden. In den USA verwendete man auch Sockel M2 / M3 mit kleineren Durchmessern.
Die Fassungen der Ihagee-Blitzleuchten (Bild rechts) für die Exakta konnten alle Metallsockel aufnehmen (Bilder ganz links)
Bilder links: Bajonettfassungen BA15a wurden schon für die frühen Batteriegeräte angeboten, dabei erfolgte der elektrische Kontakt direkt am Batterie-Pluspol (oberes Bild). Bei den späteren Kondensatorgeräten gab es spezielle Kontakte.
Dieser "Glassockel" XM (Osram) bzw. PF (Philips Photoflux) blieb über ein Jahrzehnt Standard bei den Lampenblitzgeräten.
Für die Sockel der Glassockel-Blitzlampen fanden die Blitzleuchten-Hersteller unterschiedliche Lösungen. Meist ist die im oberen Bild (links) gezeigte Ausführung zu finden. Im Foto darunter eine Kombifassung für Glassockel und AG1/AG3-Lämpchen.
Die neu entwickelten Blitzlampen benötigten bei gleicher Leistung einen niedrigeren Zündstrom. Damit waren auch Batterien mit geringeren Spannungen (15 V, 6 V) möglich. Die Miniaturisierung der Blitzgeräte ging dann einher mit einem noch kleineren Sockel, ab 1958 gab es "All Glass" Lämpchen mit AG1 / AG 3-Sockel.
Rechts: AG-1 Lampensockel
Links: ein Sortiment Sockeladapter für Vacublitzlampen in verschiedenen Ausführungen. Rechts: Adapter mit Metallsockel BA15s für Glassockellampen
Diese technischen Veränderungen eröffneten ein weites Feld für Adaptionen, die es sowohl für die Lampenfassungen als auch für Stecker und Batterien gegeben hat. Am bekanntesten dürfte wohl der Lampenadapter mit dem Auswurfhebel sein, der die Verwendung von Glassockel-Blitzlampen in älteren Geräten mit Bajonettfassung BA15s ermöglicht. Später wurde er abgelöst bzw. ergänzt vom AG-1 Adapter, mit dem die All Glass-Lämpchen in Blitzgeräten für Glassockelfassungen verwendet werden können. Beide Adapter lassen sich auch kombinieren wenn AG-1/3 Lampen in BA15s-Fassungen passen sollen.
Das rechte Foto zeigt einen Kondensatoradapter, wie er für die frühen Batterieblitzgeräte mit Monozellen entwickelt wurde. Das im Foto gezeigte Modell K-R-2 ist die allererste Version für 2 Monozellen der zum DDR-Herstellerkombinat "RFT" gehörenden Elektrotechnik Eisenach, noch aus Holz gefertigt. Verkaufspreis war 7,45 DM/DDR. Die Ausführung wurde kurz darauf (1952) von einer Kunststoffversion mit gleicher Form und Funktion abgelöst. Für Blitzleuchten mit 3 Monozellen war auch ein größeres Gehäuse (K-R-3) lieferbar.
Links: auch für Würfelblitze waren Adapter erhältlich, wie etwa die Fassung für 4 AG-1 Blitzlämpchen in einem Behälter mit X-Anschluss
Mit einem letzten Aufbäumen führte die Blitzlampenindustrie Mitte der 1960er Jahre noch Mehrfachblitze (Würfelblitze) ein, bevor sie in den 1970er Jahren vor dem Elektronenblitz kapitulierte.
Für die unterschiedlichen Anschlussstecker hatten vor allem die Zubehörhersteller Kaiser und ROWI ein besonders breites Adapter-Angebot. Da gab es Stecker und Kupplungen zur Selbstmontage, Nippel für die verschiedenen Sychronanschlüsse (Prontor 3,8mm, Synchro Compur 3mm, PC 3mm, ASA, Leica- und Exakta-Doppelstecker).
Links: kleine Adaptersammlung, auch für den Zubehörschuh mit und ohne Mittenkontakt
Rechts: Leica-Anschluss und Adapter für den Doppelanschluss der Exakta
Links: Anschlusskabel des Braun hobby für die frühen Exakta und Exa-SLR; rechts Steckschuh mit Mittenkontakt für die Exakta RTL1000
Ab hier finden Sie jetzt fünf Sorten Blitzgeräte:
1. die "Frühen" (Magnesiumblitze und Vacublitz ca. 1900 bis 1940er Jahre)
2. Batterieblitzgeräte ab etwa 1936 bis Mitte der 1950er Jahre (für Vacu-Blitzlampen aber auch Kapselblitze)
3. Kondensatorblitzgeräte ab etwa 1951 für Blitzlampen
4. Halter und Fassungen für Blitzwürfel u. dgl. (mit oder ohne Kondensator) ab etwa 1965
5. (nur wenige) Elektronenblitzgeräte ab 1948
Nach der allgemeinen zeitgeschichtlichen Einführung in die Technik des Blitzens will ich nun die passenden Gerätschaften vorstellen mit denen der fotografische Blitz auch für den Fotoamateur verwendbar wurde. Dafür habe ich eine Einteilung gewählt, die eine zeitliche Folge beinhaltet und damit auch die Entwicklung der Blitzgeräte aufzeigt. Die genannten Jahreszahlen geben die ungefähre Vertriebszeit wider, unabhängig von den Gebrauchsmöglichkeiten der jeweiligen Techniken. Dies soll heißen, dass man sogar noch heute mit Magnesium fotografische Blitzergebnisse erzielen kann, wenn man die entsprechende Geduld, das Material und ausreichenden Versicherungsschutz dafür hat...
Wie fast überall auf meinen Seiten hat auch hierbei die Gerätetechnik Vorrang. Zur Blitzfotografie gibt es umfangreiche Literatur, jedes Fach- oder Kamerahandbuch enthält Hinweise dazu. Auch der Umgang mit den Blitzgeräten, Blitzlampen und Kameraanschlüssen ist dort beschrieben. Besonderheiten für einzelne Blitzgeräte vermerke ich von Fall zu Fall.
Den Schwerpunkt der Vorstellung bilden die Kondensatorblitzgeräte aus den 1950/60er Jahren. Sie werden über deren Vielfalt verwundert sein. Auf meiner Exakta Seite beschreibe ich die Blitzgeräte der Dresdener Ihagee im Detail, entsprechend sind diese in den folgenden Aufstellung nicht zu finden.
1. Frühe Blitzgeräte
Das Blitzen mit Magnesiumpulver war weit über ein halbes Jahrhundert lang Stand der Dinge. Noch in den 50er Jahren, als es bereits ein breites Angebot an Vacublitzen gab, benutzten es nicht wenige Fotoamateure. Magnesiumpulver, zumal wenn man es "offen" kaufte, war konkurrenzlos billig: 10g gab es für 90 Pfennig und 100g kosteten 6,50 DM. Auch mit Kapselblitzen (fertig konfektioniertes Blitzpulver) kostete ein Foto mit etwa 25 bis 50 Pfennig maximal die Hälfte als mit handelsüblichen Glaskolbenblitzen.
Auch die zeitweilig sehr beliebten Beutelblitze verschiedener Anbieter waren noch einige Jahre - die Agfa-Beutel in der DDR sogar bis um 1960 - im Fotohandel zu kaufen. Der Foto-Versandhandel musste hingegen aus postalisch-sicherheitstechnischen Gründen passen nachdem es zu einigen Unfällen beim Versand von Magnesium-Blitzmaterial gekommen war.
Blitzgeräte für Magnesiumpulver und Kapselblitze
Kapseln mit Blitzpulver gefüllt waren noch lange im Handel zu finden (bekannte Marken: Agfa, Kissling, Seuthelin, Tetenal). Moderne Ausführungen konnten über Adapter in normalen Lampenblitzgeräten über den Kamerakontakt gezündet werden. Kapselblitze benötigten dabei keinen Reflektor.
Solche Kapselblitze zündeten mit den anfangs üblichen Batterieblitzgeräten problemlos schon bei 3 Volt. Gegenüber offenem Magnesiumpulver waren sie leise und gaben ein weiches Licht ohne Schlagschatten. Es gab drei verschiedene Leistungsgrößen, von Seuthelin in Packungen zu 5 Stück (Foto). Ihr Preis war mit 0,30 DM (Gr. I), 0,40 DM (Gr. II) bzw. 0,45 DM (Gr. III) erheblich niedriger als vergleichbare Blitzlampen.
Bild links: Seuthelin Blitzkapsel-Fassung FS zum indirekten Blitzen mit Blitzkapsel No. 2 und Verkaufspackung (5 Stck.)
Bild rechts: Seuthelin Blitzkapsel-Winkelfassung FW zum direkten Blitzen.
Beide Blitzkapsel-Fassungen haben einen Steck-Bajonettsockel für die meisten handelsüblichen Blitzgeräte. Seitlich ist eine E10-Fassung für eine Prüflampe vorhanden. Die Sockel kosteten 4,50 DM (ohne Prüflampe).
Außerdem war ein Kombiblitz für gleichzeitig direktes und indirektes Licht mit zwei Kapselfassungen (danke an Holger Schult für das Foto rechts) lieferbar.
Für das Offenblitzen ohne Blitzgerät gab es noch die Blitzkapsel-Fassung FZ mit E10-Gewindesockel. Die FZ-Fassung (Bild links) wird dazu anstelle der Glühbirne in eine Taschenlampenfassung geschraubt.
Die Seuthelin-Blitzkapselfassungen ließen sich mit den damaligen Blitzgeräten / Lampenhaltern anstelle von Vacublitzbirnen universell verwenden. Je nach Blitzgerät bzw. Fassungstyp war damit direktes oder indirektes Blitzen möglich.
Mit einer passenden Gerätekonfiguration konnte sogar mit der damals hochmodernen Exakta Varex VX und Blitzkapseln blitzfotografiert werden.
Mit dem Kapselblitz lebte das gute alte Blitzlichtpulver sogar noch lange Jahre weiter, als mit den Vacu- oder Röhrenblitze schon modernere Leuchtquellen verfügbar waren. Erst in den 1960ern verschwanden Blitzkapseln und -beutel aus den Geschäften. Anfangs, also in den frühen 1950er Jahren waren die Kapselblitze gegenüber den Vacublitzlampen deutlich billiger. Der Preisvorteil wurde erst durch den Glassockel verringert. Zuletzt gab es sogar Kapselblitze zu kaufen, die mit den neueren Glassockel-Blitzgeräten verwendbar waren.
Kapselblitze, glassockelkompatibel, in drei Größen (Prospektbild)
Neben den günstigeren Blitzkosten - die Blitzkapseln waren zudem mit den meisten Blitzleuchten wahlweise verwendbar - haben sie noch einen deutlichen Praxisvorteil: Kapselblitze benötigen keinen Reflektor! Dadurch ist das offen abbrennende Blitzlicht den im Reflektor aufleuchtenden kleinflächigen Röhren- oder Lampenblitzen weit überlegen. Während der Reflektor alles Licht gebündelt nach vorn abstrahlt, verbreitet die Blitzkapsel ihr Licht nach allen Seiten. Innenräume werden dabei so gut ausgeleuchtet, wie es erst weit später aufwendige und teure Studioblitzanlagen schafften.
Hingegen sinkt die Leitzahl der Kapselblitze im Freien deutlich, weil dort keine reflektierenden Flächen vorhanden sind. Manche Blitzgeräteanbieter bewarben gar ihre Blitzgeräte ausdrücklich mit der wahlweisen Verwendungsmöglichkeit für Kapselblitze. Die Firma Kissling lieferte mit ihrem Uni-Blitz (Prospektbild rechts) sogar einen speziellen Kapselblitzreflektor, der hier nur die Funktion eines rückwärtigen Flammenschutzes hatte.
Profis erhöhten zudem die Lichtleistung der Kapselblitze durch Aufschütten von losem Blitzpulver, was allerdings wegen der Brandgefahr nicht ungefährlich war. Solch vielfältige Einsatzmöglichkeiten in Verbindung mit ihrem niedrigen Preis bescherten den Kapselblitzen noch ein langes Leben. Wenn also noch in den 1970er Jahren manche Fotoprofis im Studio mit Kapselblitzen hantierten, war dies weniger nostalgische Anhänglichkeit an das alte Blitzpulver sondern praxisorientiert. Erst die sich seit Mitte der 1960er verbreitenden Profiblitzlanlagen wie Mannesmann oder Elinchrom bescherten solchem Blitzgebaren das Ende....
HAMA ULTRALUM Blitzstrahler
Recht beliebt war um 1950 der "Ultralum Blitzstrahler" von Hama für offenes Blitzpulver. Er wurde in zwei unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Damit war das Magnesiumpulverblitzen vergleichsweise komfortabel und aufgrund der günstigen Pulverpreise (10 g Ultralum-Blitzpulver gab es für 90 Pfennig) kostete ein Blitzfoto damit nur rund 10 Pfennig. Photo Porst verkaufte den abgebildeten Ultralum-Blitzstrahler (Modell II mit Fingerauslösung) im Jahr 1950 für DM 8,40.
Ultralum-Blitzstrahler Modell II (oben links), die einfachere Ausführung mit "modernem" Handgriff (unten links) und eine Werbeanzeige (rechts) für den Ultralum-Magnesiumpulver-Blitz von Hama aus dem Jahr 1949
Magnesium-Blitzgerät für Blitzlampen
Auch nach der Markteinführung der Vakublitze gaben die "Feuerwerker" das gute alte Magnesium zunächst noch nicht verloren. Neben den oben beschriebenen Kapsel- und Beutelblitzen waren auch Vorrichtungen zu finden, wie diese Magnesiumlampe, mit denen sich sogar loses Magnesiumpulver mit einem Lampenblitzgerät zünden ließ.
Ein bereits in der Einleitung erwähntes Pulverblitzgerät mit Elektrozündung. Der Halter wird mit seinem E27-Gewinde in eine Lampenfassung oder ein frühes Blitzgerät geschraubt. Aber Achtung, das Gerät bzw. die Fassung sollte dabei ausgeschaltet sein! Ansonsten empfiehlt sich vorher eine Telefonverbindung mit Feuerwehr und Bestatter herzustellen...
Hilfsmittel und Lampenhalter für Vacublitze
OSRAM brachte seine ersten Vacublitze in zwei Größen in den Handel. Größe I war mit 55 mm Ø die kleinere und Größe II mit 70 mm Ø die größere Blitzlampe und lieferte die doppelte Lichtmenge. Beide hatten den E27-Schraubsockel (Edison). Zum praktischen Gebrauch lieferte Osram einen zusammenfaltbaren Vacublitz-Reflektor aus alu-beschichteter Pappe und einen Halter. Beides konnte auch für Nitraphot-Lampen verwendet werden. Deshalb konnte die Vacublitzbirne mit dem Osram-Halter auch mit Netzspannung gezündet werden. Ein Adapter mit E10-Übergangsgewinde (Zwergfassung) machte die Verbindung mit den nur wenigen damals im Handel verfügbaren Blitzgeräten möglich.
Das linke Foto zeigt eine Osram-Blitzlampe (Gr. I) im Reflektor. Im Foto rechts sehen Sie einen der unten beschriebenen Blitzlampenhalter.
Eine Auslösesynchronisation in Form der späteren PC-Kontakte (X, M, FP) gab es damals noch nicht. Für die klassischen Contax, Leica u.a. waren Spezialauslöser verfügbar, die meist über den Drahtauslöseranschluss betätigt wurden. Die erste Kamera mit eingebauter Blitzsynchronisation war 1935 die Exakta; die Ihagee lieferte dazu auch ein eigenes Blitzgerät.
Vacublitz-Lampenhalter
Unmittelbar nach Markteinführung der Vacublitzlampen waren dafür auch erste Blitzgeräte, damals Lampenhalter genannt, erhältlich. Bekanntester Hersteller war Dr. Weber, Kiel, (bekannt auch für den Leica-Selbstauslöser "Direkt") mit bereits synchronisierfähigen Lampenhaltern für Contax oder Leica.
Ein Universalmodell I wurde mit einem Gewindestück geliefert, das in den Stativanschluss der Kamera geschraubt werden konnte (Foto links, mit Contax). Der Batteriehalter, eine vernickelte und verchromte Röhre nahm eine Stabbatterie von 4 Volt (oder auch 3x 1,5 V Perplexzelle) auf. Die Blitzsynchronisation erfolgte über ein Kabel mittels eines Kontaktgebers. Dieser wurde - wie bei der Contax gezeigt - in das Selbstauslösergewinde des Auslöseknopfes geschraubt.
Rechts: Lampenhalter mit Schirm und Contaflex (Katalogbild 1938)
Links: Contax I mit Lampenhalter. Das Synchronisierstück mit der roten Kappe wird in das Selbstauslösergewinde des Auslöserknopfes geschraubt.
Für die Leica gab es auch eine Variante in Form der "Leica-Glocke" beim Drahtauslöseranschluss (Modell II). Zur Rolleiflex war das Modell IV verfügbar. Für andere Kameras sind auch mechanische Übertragungen zu finden (s. Contax-Foto weiter unten). Vor Gebrauch musste das Synchronisierstück mit einer Prüflampe zunächst so einreguliert werden, dass sich erst der Verschluss öffnet bevor die Prüflampe leuchtet. Ein solcher Lampenhalter kostete je nach Ausführung 6,50 bis 7,50 RM + Batterie und Prüflampe.
Natürlich konnten es weder Leitz noch Zeiss dabei belassen, dass als einzige zu ihren Kleinbildkameras verfügbare Blitzgeräte die Vacublitzhalter von Dr. Weber existierten...
Leica-Blitzansatz BTLOO für die Leica II, III und IIIa aus dem Jahr 1935
Während es sich bei Leitz mit dem VACUB aus dem Jahr 1934 wohl noch um eine von Dr. Weber gebaute Version des "Modell II" (s. oben) gehandelt hat, gab es 1935 mit dem Leica Blitzansatz BTLOO (Fotos) nun auch eine eigene Konstruktion. Mit seinem Batteriegehäuse wurde es seitlich rechts an die Kamera gesteckt und per Handschraube im Stativgewinde befestigt.
Es ist mit 2 Lampenfassungen ausgestattet, in der Standardversion hatten beide E10-Gewinde. Bei der im Bild gezeigten Version von Leitz New York ist in die obere Fassung ein Adapter für große Vacublitzlampen mit E27-Gewinde eingesetzt. Die Synchronisation erfolgt hier nicht mehr über den Auslöseknopf, sondern über das sich beim Auslösen drehende Verschlussrad (ähnlich wie beim Geiss-Kontakt). Dieses bewirkt die Blitzauslösung über einen in den Zubehörschuh eingesteckten Gehäuseschalter.
Auch Zeiss wird bei seinem ersten Blitzgerät zunächst auf die Konstruktion von Dr. Weber aus Kiel zurückgegriffen haben. Während das Batteriegehäuse mit dem Kieler Blitzhalter identisch ist, wird die Auslöser-/Synchronisationsmechanik wohl selbst entwickelt worden sein.
Zeiss Ikon bot auch eine eigene Version des Lampenhalters (3613/15) an, der - in der Contax-Version - in den Zubehörschuh der Kamera geschoben eine Direktverbindung mit dem Auslöser ermöglicht (Verkaufspreis je nach Ausführung 8,- bis 11,50 RM).
Die Einzelteile des im Foto links gezeigten Zeiss Ikon Vacublitz-Lampenhalters.
MEI-Vacublitzauslöser, Ising Bergneustadt
Eine fast schon synchrone Blitzauslösung war auch mit dem MEI-Halter möglich, der für alle Kameras mit Compur, Ibsor, Prontor und Vario Verschluss, für alle Leica und die TLR-Kameras, wie Rolleiflex, Ikoflex, Superb zu Preisen zwischen 8 bis ca. 12 RM lieferbar war. Das Gerät bestand aus dem Batteriegehäuse für drei 1,5 V-Perplex-Zellen, einem Aluminium-Reflektor dem Kontaktstück mit Kabel zum Kameraauslöser und einer Prüflampe zum Einstellen des Zündkontaktes.
Das Katalogbild zeigt die Funktionsweise - die Auslösung von Kamera und Blitz erfolgt durch Druck auf den Hebel des Kontaktstücks. Mit der Rändelschraube muss zuvor der Kontakt in der Weise eingestellt werden, dass unmittelbar nach Aufleuchten der Prüflampe der Kameraverschluss auslöst. Für die Leica und Spiegelreflexkameras enthält die Gebrauchsanweisung noch einige Besonderheiten.
MEI Vacublitz-Lampenhalter, bei dem der Blitz mit einem Hebel am Blitzgerät ausgelöst wird. Die Bauform des Batteriegehäuses ähnelt recht deutlich der des Leitz'schen BTLOO....
In der Standardausführung war das Batteriegehäuse blank vernickelt; gegen 1,20 RM Aufpreis gab es einen "gerieften Dauerbezug" (Foto rechts).
Damalige Lampenhalter hatten bei Auslieferung häufig ein E10-Gewinde, der üblichen Größe für Niederspannungsbirnen. Für die großen Vacublitzlampen mit E27-Gewinde war deshalb bei den meisten Geräten ein Adapter im Lieferumfang. Die Ausführung der Batteriegehäuse mir bekannter Lampenhalter aus den späten 1930er Jahren ist nahezu identisch. Es ist anzunehmen, dass sie aus der Fertigung von Dr. Weber, Kiel, stammen.
Später gab es auch Adapter zu kaufen, um Blitzlampen mit dem Bajonettsockel BA15s mit einem Blitzgerät mit Edisonfassung (E27) zu verwenden - Foto links
Eine andere Möglichkeit der Lampenauslösung bot noch der "Blitz Fix" mit einem taschenlampenähnlichen Gehäuse (rechts). Die Auslösemimik kostete 4 RM, für die Leica RM 4,60. Wer keine passende Taschenlampe sein eigen nannte - das Gehäuse gab's für RM 1,50 incl. passender Batterie.
Die Lampenfassungen aus Metall gab es mit E27/14/10 Schraub-(E=Edison) oder Bajonett-Sockel BA 15s (S=Swan-Sockel/Steckfassung). Prüfeinrichtungen wurden sowohl für die Geräte, insbesondere die darin befindliche Batterie, als auch für die Blitzlampen angeboten.
Von Philips waren noch in den späten 1950er Jahren Blitzlampen mit dem von der normalen Glühlampe her bekannten E27-Sockel erhältlich. Es gab sie in zwei Stärken als PF60E und PF100E, mit klarem Glas für Schwarzweiß- und in blau für Farbfilme. Sie brachten die höchste Lichtmenge, die man damals beim Blitzen erreichen konnte. Die PF100E brachte 95.000 lumen/sec bei einer Leuchtdauer von 22 msec; im Vergleich dazu die später meistgebräuchliche XM1-Glassockellampe 6.500 lumen/sec bei nur 10 msec Leuchtzeit! Erst als die Glassockelblitze die Bajonettfassung BA15s verdrängten, wurden auch die großen Blitzlampen eingestellt.
Sortiment Vakublitzbirnen / Blitzlampen von 1935 bis 1970. Bei den beiden großen Blitzlampen ganz links im Bild erkennt man ziemlich deutlich das unterschiedliche Fertigungskonzept von Osram (Aluminiumschnipsel, ganz links) und Philips (Magnesiumdraht).
Ein weiteres Sortimentsfoto mit Vakublitzbirnen schickte mir Holger Schult aus Australien. Auch bei diesen Blitzlampen erkennt man die Produktionsunterschiede; während die US-Hersteller Magnesiumdraht zur Erzeugung des zündfähigen Blitzlichtes verwenden, besteht dies bei der RFT-Lampe aus dem Röhrenwerk Mühlhausen in der DDR aus den auch von Osram verwendeten Aluminiumstreifen.
Zur Prüfung, ob eine Blitzlampe noch in Ordnung ist, verbindet man sie über Taschenlampenbirne 3,8V/0,07A mit einer 4,5 V-Flachbatterie. Wenn der Zünddraht innerhalb der Blitzbirne in Ordnung ist, leuchtet die Taschenlampenbirne auf; keinesfalls darf aber eine stärkere Prüflampe verwendet werden, weil die Blitzlampe dann bereits zündet! Ein blauer Punkt in vielen Blitzlampen - Ende der 1930er Jahre in den USA erfunden - zeigt an, ob die zur einwandfreien Zündung in der Blitzlampe vorhandene Sauerstoffkonzentration einwandfrei ist. Verblasst dieser Punkt oder verfärbt sich gegen rosa, ist die Blitzlampe defekt.
Manche Blitzgeräte wurden mit eingebauter Prüflampe angeboten. Bei anderen hängt die Stärke der Prüflampe von der Bauart (Batterie- oder Kondensatorzündung) bzw. der Batterie ab. Übliche Prüflampen für Kondensatorblitzgeräte mit Bajonett- oder dem späteren Glassockel haben 2,5V/0,15A, andere auch 6V/0,05A oder entsprechend.
Der Zubehörsteller Edmund Wateler, Braunschweig (WATA) hatte ein Prüfpult mit Bakelitgehäuse im Angebot (Bild rechts, WATA Testomat), mit dem alle Funktionen damaliger Kondensatorblitzgeräte geprüft werden konnten. Billiger ging es mit diversen Prüfbirnchen für Batterie-/Kondensator-Blitzgeräte (links) in verschiedenen Ausführungen
2. Batterieblitzgeräte
Zu Beginn der Blitzlampenära waren Batterieblitzgeräte verbreitet, die in der Regel nur aus Batteriegehäuse, Reflektor und Lampenfassung bestanden (s. Foto rechts). Anfangs hießen sie gar "Lampenhalter".
Ein typischer und früher Vertreter dieser Art Blitzgeräte war der Kobold. Auch die erste Version des Agfa Synchronblitzer K oder das große Ihagee-Blitzgerät zündeten die Blitzlampe nur per Batterie. Oft genügte schon eine 3Volt-Duplex-Batterie (Nr. 259), größere Geräte forderten auch zwei oder drei Monozellen á 1,5V. Bei den Blitzbirnen für diese Geräte war beim Kauf darauf zu achten, ob sie schon bei niedriger Spannung zündeten, das war nicht bei jeder der Fall!
Ihagee-Exakta-Blitzgeräte finden Sie in der Exakta-Abteilung meiner Seite: Ihagee Blitzgeräte.
ACCURA Penflash, Made in Japan
Eines der wenigen Lampenblitzgeräte aus japanischer Fertigung in meiner Sammlung. Schweres Batterieblitzgerät im schwarzen Bakelitgehäuse mit großem faltbaren Fächerreflektor. Der Reflektor ist im Gegensatz zum Synchronkabel nicht abnehmbar.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 14cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2 x 1,5V PENLITE (Mignon-Zelle)
Baujahr: um 1952/1954, Verkaufspreis nicht bekannt
ADOX - Batterieblitz für die Blitzbox
Die von Dr. Schleussner ADOX Anfang der 1950er Jahre angebotene Bakelitbox wurde auch als "ADOX Blitzbox" angeboten. Sie hat auf der Unterseite zwei Metallbuchsen für einen ansteckbaren Blitz. Beides wurde von der Fa. Hermann Wolf, Wuppertal für ADOX gebaut.
Das einfache Gerät hat in dieser Bauform zwei Stecker seitlich am Batteriegehäuse mit denen es mit der Boxkamera verbunden wird. Der Blitz war in leicht veränderter Bauform auch für andere Boxkameras (z.B. Imperial) oder auch mit Kabelanschluss lieferbar.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 11 cm Ø
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2 x 1,5V-Pertrix Mignon-Zelle 251 (etwa heutige Mignon-Größe); für das Gerät mit Adox-Anschluss lieferte Adox auch Spezialbatterien 3V (0,60 DM)
Baujahr: etwa 1950 - 1953, Verkaufspreise 7,20 DM für die Adox Blitz Box (16,50 DM incl. Adox Blitz-Box)
AGFA Synchro-Blitzer - Typ 6823
Das erste Agfa-Nachkriegsblitzgerät mit Prüfeinrichtung zur Batterie- oder Verschlusskontrolle war noch für Batteriezündung vorgesehen. Nach kurzer Bauzeit erhielt es eine Kondensatorzündung mit der dafür üblichen 22,5V-Anodenbatterie und die Typenbezeichnung änderte sich in "Synchro-Blitzer K". Hier im Foto mit einer Kine-Exakta; für die Exakta - zu dieser Zeit noch mit vier eigenständigen Blitzanschlussbuchsen - war der Blitz mit einem speziellen Blitzkabel mit zweipoligem Anschlussstecker lieferbar. Serienmäßig lag ein Anschlusskabel mit 3mm Ø Stecker bei, ein Adapter für 3,8 mm Ø war ebenso lieferbar wie Kabel für Exakta oder Leica. Befestigungsbügel gab es in drei Größen
Der Synchro-Blitzer war sehr solide gebaut, außer dem Batteriegehäuse aus schwarzem Bakelit waren alle Gehäuseteile aus verchromtem Messing. Der Rundreflektor ist per Bajonett mit dem Lampenhalter verbunden und seitlich schwenkbar.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 12,5cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s; über mitgelieferten Adapter auch für Lampen mit Schraubsockel E10 oder E27
Stromversorgung: zwei 3V-Duplex-Stabbatterien Pertrix Nr. 259
Baujahr: 1950, Verkaufspreis 23,- DM incl. Tasche, Haltebügel je 2,50 DM
ARGUS C3 Flash Gun, Stabblitzgerät, Argus Camera Co. Ann Arbor, Michigan, USA -
Die "Harry Potter-Kamera"
Die Argus C3 (wurde lange nach ihrer Produktionseinstellung bekannt als "Harry Potter-Kamera") hat einen seitlichen Blitzsteckanschluss für den dieser spezielle Stabblitz angeboten wurde. Eine imposante Kamera-/Blitzkombination, die in den 1950er Jahren gern auch von Fotoreportern in den USA benutzt wurde. Der Blitz passt auch an einige andere Argus-Kameras mit dem seitlichen Steckanschluss.
Bauweise: Stabblitzgerät mit abnehmbarem 150 mm-Reflektor.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett
Stromversorgung: 2x1,5V Rundbatterie (heute Baby-Zelle)
Baujahr: ca. 1952
Batterieblitz um 1950 - wohl Hermann Wolf, Wuppertal
Dieses simple Blitzgerät für zwei 1,5 V-Batterien war um 1950 für verschiedene Kameras, z.B. die Adox-Blitzbox oder Imperial-Boxkameras lieferbar. Dafür war es mit jeweils unterschiedlichen Kamera-Steckverbindungen ausgestattet.
Diese Version ist für einen Winkelsteckschuh mit Kabelanschluss vorgesehen oder wurde entsprechend umgebaut.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 11 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2 x 1,5V-Pertrix Mignon-Zelle 251 (etwa heutige Mignon-Größe); für das Gerät mit Adox-Anschluss lieferte Adox auch Spezialbatterien 3V.
Baujahr: etwa 1950 - 1953, Verkaufspreise 7,20 DM für Adox, 6,90 DM für Imperial-Box
Batterieblitz um 1950 - Hersteller unbekannt
Vollmetall-Blitzgerät für Batteriebetrieb ohne Herstellerkennzeichnung; im Fuss markiert "Made in Germany". Batteriegehäuse blank, verschiebbarer Reflektor rückseitig mit schwarzem Kräusellack. Runder Steckfuss für horizontale Ausrichtung.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem polierten Metall-Rundreflektor 11 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 3V-Duplex-Stabbatterie 2R10 (original: Pertrix Duplex Stabbatterie Nr.259).
Baujahr: etwa 1950 - 1953, Verkaufspreis nicht bekannt
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - LUXA
Die Luxa-Leuchte mit Bakelitgehäuse und großem Sechskant-Reflektor hat eine drehbar gelagerte Halterung. Dadurch ist der Blitzreflektor vertikal für indirektes Blitzen schwenkbar. Das Blitzkabel ist abnehmbar.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit Messing verchromtem Sechseck-Reflektor
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 3 Volt-Stabbatterie, Typ Pertrix No.259
Baujahr: ca. 1949 - 1952, Verkaufspreis 15,- DM; Ersatzkabel 2,40 DM
DUO-LUX Mod. 50 M. Batterieblitz, Albert Hiller jr., Dornstetten/Württ.
Hiller gehörte zu den Blitzpionieren der frühen 1950er Jahre. Für Vacublitze besitzt dieses Blitzgerät eine Universalfassung für die unterschiedlichen damals gebräuchlichen Sockel. Das Gerät ist sehr wertig gearbeitet, die Blankteile sind verchromt. Der Rundreflektor ist per Stecklasche mit dem Gehäuse verbunden und gegen eine Pfanne mit Flammschutz für Blitzpulverkapseln auswechselbar (s. nächstes Foto).
Bauweise: kondensatorloses Blitzgerät mit abnehmbarem Rundreflektor (RI) und Pulverpfanne/Flachreflektor RII (Flammschutz) für Blitzkapseln
Blitzlampen: Metallsockel mit Schraubanschluss E27 oder E10 bzw. Bajonett BA15s über Adapter
Stromversorgung: Anodenbatterie, Typ Pertrix Mikrotrix Nr. 24
Baujahr: 1949 - 1950, Verkaufspreis nicht bekannt
Der DUO LUX 50M hier mit der Pulverpfanne und dem als Reflektor ausgebildeten rückwärtigen Flammschutz - rechts noch im Detail gezeigt.
Dieses frühe Blitzgerät war noch für die Aufnahme einer Anodenbatterie vom Typ Nr. 24 vorgesehen. Die Zündung funktionierte ohne Kondensator, für die dafür vorgesehenen Blitzlampen bzw. Kapselblitze.
Das abnehmbare Anschlusskabel passt zu den soeben eingeführten PC-Blitzbuchsen, ein Adapter für den älteren 3,8mm Steckkontakt war lieferbar. Eine (ausschaltbare) Kontrolllampe für die Synchronkontakt-Prüfung ist eingebaut.
Alle Fotos dieser Beschreibung stellte mir freundlicherweise Sammlerkollege Matthias Sommer zur Verfügung, vielen Dank dafür!
errtee Batterieblitz - Hermann Wolf, Wuppertal (Vertrieb Romain Talbot / ERRTEE)
Batterieblitzgerät ohne Herstellerkennzeichnung (nur Made in Germany) mit Batteriegehäuse aus schwarzem Bakelit. Der Rundreflektor wird per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden. Das Batteriefach wird durch verschieben des Haltewinkels geöffnet
(letztes Bild)
Bauweise: Frühes Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 10 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2 1,5V Perplexbatterien, Typ Pertrix No.251
Baujahr: um 1952 - 1954, Verkaufspreis 9,- DM + Etui 3,- DM
FANAL-Klein Blitzer Typ 1 / FANAL-Normalblitzer Typ II, Vertrieb Adolf Topf, Eschwege
FANAL ist eine klassische Markenbezeichnung für Magnesiumblitze des Fotochemikalien-Herstellers TETENAL in Norderstedt bei Hamburg. Blitzgeräte wurden dort allerdings nicht produziert; mir ist nicht bekannt wo die unter diesen Namen angebotenen Lampenblitzgeräte hergestellt worden sind.
Dieses Vollmetall-Blitzgerät für Batteriebetrieb trägt keine Herstellerkennzeichnung. Es wurde in den frühen 1950er Jahren von der Fotogroßhandlung Adolf Topf, Eschwege/Werra (ATO) vertrieben. Batteriegehäuse mit Kunststoff belegt, verschiebbarer Reflektor Alu blank. Runder Steckfuss für horizontale Ausrichtung, ansteckbares Synchronkabel.
Als FANAL-Normalblitzer Typ II wurde ein Gerät mit einem größeren Rundreflektor von 13,5 cm Durchmesser vertrieben (siehe auch
ATO Blitz.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 10 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 3V-Duplex-Stabbatterie 2R10 (original: Pertrix Duplex Stabbatterie Nr.259).
Baujahr: um 1952, Verkaufspreis 6,90 DM (Typ II 8,85 DM) + Kabel 1,50 DM
Finelux + Ficolux - Finetta-Werke Peter Saraber, Goslar
Zwei ungewöhnliche baugleiche Vollmetall-Blitzgeräte kamen 1951 aus Goslar. Finelux (Bild links mit Finetta 88) und der seltenere Ficolux (Bild ganz links mit Finetta 99) haben einen faltbaren Stabreflektor, der bei Nichtgebrauch in das Batteriegehäuse eingeschoben wird. Die Blitzgeräte bestehen vollständig aus verchromten Messingblech.
Bauweise: Batterie-/Kondensator-Blitzgerät mit einschiebbarem, faltbaren Stabreflektor.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: Modell N + S: 3V Stabbatterie oder zwei 1,5V-Rundbatterien (Babyzellen-Format)
Modell C + CS: mit Kondensatoreinsatz und 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1950 - 1953, Verkaufspreis 14,50 bis 19,90 DM, je nach Ausführung
Hier noch ein Foto eines Finelux mit eingesetzter Prüflampe rechts).
Die Blitzleuchte war in verschiedenen Ausführungen lieferbar: mit Kabelanschluss (Modell N + C) oder Mittenkontakt für Finetta 99 und Super (Modell S + CS), jeweils als Batteriegerät oder für den Kondensatoreinsatz.
GRAFLEX - Folmer Graflex Co. Rochester, NY USA
Die wohl berühmteste Kamera-/Blitz-Kombination überhaupt ist die Pressekamera Graflex. Kaum ein US-Pressefoto aus den 1940/50er Jahren ohne Graflex. Die Kamera wurde bereits kurz nach der Jahrhundertwende 1900 erstmals gebaut, das Werk wechselte in den Jahren danach mehrfach den Besitzer. Auch Kodak gehörte zeitweise zu den Eigentümern.
Seit den 1930ern war die Großformatkamera, die aber auch andere Filmformate verarbeiten konnte, die Pressekamera schlechthin. Mit dem zugehörigen Blitz, dessen Ausführung sich mit den Jahren natürlich auch veränderte - zuletzt war es ein E-Blitz - war diese Fotoausrüstung unverwechselbar. Das Foto zeigt das Modell Crown GRAPHIC 4x5 der Graflex aus den späten 1940er Jahren, das Blitzgerät ist noch einige Jahre älter und wurde von 3 Monozellen im Stab angetrieben.
Doch weder möchte ich hier die Kamera beschreiben noch kann ich Detailangaben zum Blitzgerät machen. Ich denke aber, dass eine Graflex-Blitzkombination in dieser Seite nicht fehlen darf....
Hüfner F 53 Universal-Blitzeinrichtung mit Auswerfer, Mechanische Werkstätte Martin Hüfner, Meuselwitz
Die Universal-Blitzeinrichtung F 53, wurde bei der Leipziger Messe 1953 von der DHZ (Deutsche Handelszentrale) Feinmechanik-Optik der DDR vorgestellt.
Das Gehäuse ist aus Bakelit, der Reflektor aus Metall. Mit einem speziellen Kondensator-Einsatz K-FL-1 von RFT war auch ein Umbau für die 22,5V-Anodenbatterie möglich.
Danke an Sammlerkollege Matthias Sommer für die Fotos von Blitz und Kamera.
Die Lampenfassung ist der des Ihagee-Blitz vergleichbar, die Klemmfassung (auf den roten Knopf drücken) nimmt verschiedene Metallsockel-Lämpchen auf. Mit dem Gerät wurde ein E10-Lämpchen zur Batteriekontrolle geliefert.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit großem Rundreflektor 155 mm Ø.
Blitzlampen: Universal-Klemmfassung für alle Metallsockel-Blitzlampen
Stromversorgung: 4,5V Flachbatterie
Bauzeit: um 1953, Verkaufspreis nicht bekannt
KODAK Flasholder - EASTMAN KODAK Co, Rochester NY, USA
Die "Normalversion" des Kodak-Blitzgerätes für die USA mit Prüfeinrichtung. Lieferung mit Schutzhaube für den Reflektor, Blitzschiene und Anschlusskabel mit Kodak/ASA-Bajonett-Synchronstecker Typ J. Das spätere Model 2 hatte eine feste Plexiglasscheibe vor dem Reflektor.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät aus schwarzem Bakelit mit fest montiertem Rundreflektor
Blitzlampen: Vacublitzlampen mit M2-Bajonett
Stromversorgung: 2 x 1,5V Batterie Typ "C" / Eveready No. 935 (Baby-Zelle)
Baujahr: etwa 1950 - 1954, Verkaufspreis nicht bekannt
KODAK Standard Flasholder 92F- EASTMAN KODAK Co, Rochester NY, USA
Der in den USA in den frühen 1950er Jahren meistverwendete Blitz für Vacublitzlampen mit M2-Metallsockel. Anschlusskabel mit Kodak/ASA-Bajonett-Synchronstecker.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät aus schwarzem Bakelit mit fest montiertem Rundreflektor 5" (12,7 cm) Ø
Blitzlampen: Vacublitzlampen mit M2-Bajonett
Stromversorgung: 2 x 1,5V Batterie Typ "C" (Baby-Zelle)
Baujahr: etwa 1950 - 1954, Verkaufspreis nicht bekannt
KODAK Flasholder für BROWNIE Six-20 - EASTMAN KODAK Co, Rochester NY, USA
Aufsteckblitz zur Six-20 Flash Brownie für Vacublitzlampen mit E27-Gewindeanschluss. Die Synchronisation erfolgt über die beiden Schraubverbindungen.
Im rechten Bild Funktionsprüfung mit Prüflampe.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät aus schwarzem Bakelit mit steckbarem Rundreflektor
Blitzlampen: No 11 Vacublitzlampen mit Edison E27-Sockel
Stromversorgung: 2 x 1,5V PENLITE (Mignon-Zelle)
Baujahr: etwa 1940 - 1954, Verkaufspreis 2,92 US$
Kodak KODALITE IV Flasholder mit Kodak-Schraub-/Stecksockel
Ansteckbares Lampenblitzgerät aus braunem Bakelit (Rückwand Alu) mit verspiegeltem Rundreflektor (10,5 cm Ø) aus Plexi. Synchronanschluss durch integrierten Gerätestecker für z.B. Brownie Hawkeye u.a..
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit verspiegeltem Rundreflektor (per Bajonett abnehmbar).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2 x 1,5 V Penlite AA-Batterien (entspricht Mignon)
Baujahr: um 1957, Verkaufspreis unbekannt
MERCURY Flash Unit, Batterieblitz um 1950
Universal Camera Co, USA
Uriger Blitzlampenhalter für 2 Penlite (heute Mignon) Batterien für die Mercury II. Das unsynchronisierte Blitzgerät (ON/OFF-Schieber eingebaut) zündet Vacublitzlampen mit E27-Gewindeanschluss. Es wurde bereits mit Zubehörschuhkontakt "Hot Shoe" geliefert.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät aus schwarzem Bakelit, Reflektor kann angesteckt werden
Blitzlampen: Vacublitzlampen mit Edison E27-Sockel
Stromversorgung: 2 x 1,5V PENLITE (Mignon-Zelle)
Baujahr: um 1950, Verkaufspreis unbekannt
Minute 16 Flash Unit - Universal Camera Co. USA
Hochwertiges Lampenblitzgerät aus Metall für die 16 mm-Miniaturkamera aus den frühen 1950er Jahren. Massives, verchromtes Batteriegehäuse, hochglanzverspiegelter Rundreflektor (Ø 10 cm).
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit höhenverschiebbarem Hochglanz-Metallreflektor.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 2x 1,5 V Fotoflash-Batterie AA (entspricht Mignon).
Baujahr: 1949 - 1952, Verkaufspreis nicht bekannt
Pentacon / Zeiss Ikon Lampenblitz - Pentacon bzw. Zeiss Ikon Dresden
Ein Mordstrumm von Blitzgerät wurde in den 1950er Jahren von Zeiss Ikon bzw. Pentacon angeboten. Viele Abnehmer fand es damals trotz langer Bauzeit wohl nicht, zu umständlich war seine Handhabung. Allein der Zusammenbau der Einzelteile braucht schon seine Zeit. Trotzdem hat es im Lauf der Zeit Varianten gegeben.
Der Lampenstab wird entweder auf ein Stativ montiert oder über ein massives Verbindungs-Winkelstück an das Kamera-Stativgewinde geschraubt. Dann ist er gleichzeitig als Kameragriff zu gebrauchen, jedenfalls ist die Kamera-/Blitz-Kombination sehr stabil.
Sammelnswert macht ihn hingegen auf jeden Fall seine Bauart. Der Klemmmechanismus fasst alle Arten von Blitzlampen von der E27-Großfassung bis zum kleinen amerikanischen M3.
Der Mechanismus ist ähnlich wie beim großen Ihagee-Blitz, die Klemmfassung wird hier von einem Druckknopf auf der Lampenhalter-Rückseite ausgelöst. Das Gehäuse und der Reflektor sind komplett aus Metall. Der Lampenstab fasst zwei 1,5 V Rundzellen, ein Kondensator ist in meiner Version nicht vorhanden. Es dürfte jedoch der von RFT für den Ihagee-Blitz angebotene
Kondensator-Nachrüstsatz passen.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit großem Rundreflektor 160 mm Ø.
Blitzlampen: alle Metallsockel, Glassockel mit Adapter
Stromversorgung: 2 x 1,5V Monozelle (R 20), frühe Ausführung 2xR14
Bauzeit: 1950/59, Verkaufspreis 67,60 DM-Ost (1955)
RFT-Batterieblitz R-2 / R-3, VEB Elektrotechnik Eisenach / Rundfunk- und Fernmelde-Technik (Herstellerverbund in der DDR)
Blitzleuchte mit Reflektor zum Aufstecken auf ein Taschenlampengehäuse vom RFT-Herstellerverbund der DDR. Der Lieferumfang bestand aus dem taschenlampenähnlichen Batteriegehäuse für 2 resp. 3 Monozellen, einer Blitzschiene, 2 Lampenadaptern und dem Reflektor.
Die Fotos schickte mir Holger Schult aus Australien, der dort das größte private Fotomuseum betreibt:
camerasdownunder
Bauweise: Batterie-Gehäuse für 2 (R-2) bzw 3 (R-3) Monozellen mit großem Rundreflektor (aufsteckbar).
Blitzlampen: Metallsockel E10 bzw. E27 oder BA15s über mitgelieferte Adapter
Stromversorgung: 2x / 3x 1,5V Monozelle (R20)
Bauzeit: 1950-1955, Verkaufspreis 23,- DM/DDR (R-2) bzw. 23,65 DM/DDR (R-3)
Sonnyboy Standard - Eugen Gruber, Erstes österr. Spezialunternehmen für Blitzlichttechnik, Wien
Vollmetall-Blitzgerät für Batteriebetrieb. Batteriegehäuse verchromt, verschiebbarer Reflektor (rückseitig mit geprägtem Firmensymbol) aus Aluminium.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 11,5 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 3V-Duplex-Stabbatterie 2R10 (original: Pertrix Duplex Stabbatterie Nr.259).
Baujahr: um 1950 - 1955, Verkaufspreis 79,- ÖS
3. Kondensatorblitzgeräte von A wie Agfa bis Z wie Zeiss
Es stellte sich heraus, dass viele Blitzlampen im praktischen Gebrauch mit einer Batteriespannung von 3 Volt nicht sicher zündeten. Zudem benötigten die Lampen zum Zündzeitpunkt einen hohen Strom, so dass sich die Batterien schnell verbrauchten. Eine Anleihe an die Rundfunktechnik, bei der zur Spannungsstabilisierung schon lange Kondensatoren eingesetzt wurden, brachte Abhilfe. Ein Elektrolytkondensator mit einer Kapazität von ca. 100 bis 500 uF wurde von einer Batterie mit höherer Spannung aufgeladen und lieferte zum Zündzeitpunkt einen hohen Strom. Praktischer Nebenaspekt - die Batterie hielt deutlich länger. Als Batterie wählte man anfangs die bereits bekannte Anodenbatterie 22,5V, Typ Pertrix 72. Spätere Geräte verwendeten die 15 V-Fotobatterie Typ V74PX.
Solche Batterien (22,5 V - Anodenbatterie für Hörgeräte und Fotoblitz) sind heute nur noch bei Spezialanbietern erhältlich und teuer. Bei dem erwähnten LED-Umbau können die handelsüblichen 9V-Blockbatterien eingesetzt werden.
In den noch elektronenblitzarmen 1950er Jahren gehörten Kondensatorblitzgeräte zu jeder Ausrüstung. Heute sind sie mangels erhältlicher Blitzbirnen und Batterien zumeist „nur“ noch Dekoration für historische Kameras. Mit ein wenig Geschick und 3 Elektronikbauteilen (LED, Diode, Widerstand) können alte Blitzgeräte umgerüstet werden, so dass anstelle der Blitzbirne eine LED beim Auslösen aufleuchtet! Wer mag, kann als Dekoration sogar eine Dauerbeleuchtung damit einrichten.
Jeder Kamerahersteller, der etwas auf sich hielt, hatte damals mindestens ein solches Blitzgerät im Programm. Meist stellte er es nicht selbst her, sondern bezog es von Firmen, die sich auf sowas spezialisiert hatten. Im Übrigen waren diese eine Domäne der Zubehörhersteller. Wer mag, kann sich - wie ich auch - für geringen Aufwand eine hübsche Sammlung davon aufbauen und wird über die Vielfalt der Ausführungen überrascht sein.
Bild oben links: Osram-Vakublitzbirnen FO für Batteriezündung; Bild rechts: Anodenbatterien Typ 72
ADOX Electra 1 - Dr. Schleussner, Frankfurt
Einfaches Lampenblitzgerät für Kabelanschluss mit kleinem Rundreflektor (Ø 7 cm) in grau/elfenbeinfarbenem Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Waben-Rundreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956 - 1963, Verkaufspreis 9,90 DM + Etui 2,40 DM
ADOX Electra 15 K / M - Dr. Schleussner, Frankfurt
Einfaches Miniatur-Lampenblitzgerät mit kleinem Rechteckreflektor (ca. 4 x 3,5 cm). Graues Kunststoffgehäuse in zwei Versionen für für Kabelanschluss (K) oder Mittenkontakt (M) .
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Rechteckreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: ca. 1963 - 1966, Verkaufspreis 9,90 DM + Etui
AGFA Birnen-Blitzgeräte
Die Lampenblitzgeräte von Agfa gehörten in den 50er/60er Jahren zu den wohl beliebtesten, zumindest zu den am meisten verbreiteten Taschenblitzern. Von etwa 1950 bis weit in die 70er Jahre haben fleißige Konstrukteure eine ganze Reihe von Blitzern konstruiert, von denen aber die meisten bei Artur Fischer in Tumlingen im Waldachtal entstanden sind (herzlichen Dank an Christoph Jehle für diesen Korrekturhinweis - ich hatte ursprünglich "Tuttlingen" geschrieben). Ja, Sie haben richtig gelesen - fast alle Agfa-Blitze wurden beim späteren Erfinder der "Fischer Dübel" gebaut!
Die Agfa-Blitzgeräte hatten neben ihren jeweiligen Bezeichnungen eine Typennummer. Diese fand sich nur selten in Prospekten oder auf den Geräten. Nur wer Verkaufspackung oder Anleitung sein eigen nennt, kann die Typennummer finden. Die zusätzlichen Kennzeichnungen der Geräte erhielten mit den Jahren andere Bedeutungen. "K" stand anfangs für "Kondensator", später für Kabelversion. "M" benannte anfangs die Eignung für den "M"-Blitzanschluss und entsprechende langleuchtende Blitzbirnen, später für Mittenkontakt.
AGFA Synchro-Blitzer K - Typ 6823
Das erste Agfa-Nachkriegsblitzgerät hatte noch eine Batteriezündung mit zwei 3V-Duplex-Stabbatterien ohne Kondensator. Bereits nach kurzer Bauzeit wurde die Stromversorgung auf Kondensatorzündung umgestellt. Weiterhin verfügte das Gerät über eine eingebaute Prüfeinrichtung zur Batterie- oder Verschlusskontrolle. Hier im Foto mit einer Kine-Exakta; für die Exakta - zu dieser Zeit noch mit vier eigenständigen Blitzanschlussbuchsen - war der Blitz auch mit einem speziellen Blitzkabel lieferbar.
Der Synchro-Blitzer K war sehr solide gebaut, außer dem Batteriegehäuse aus schwarzem Bakelit waren alle Gehäuseteile aus verchromtem Messing. Der Rundreflektor ist per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden und seitlich schwenkbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 12,5cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s; über mitgelieferten Adapter auch für Lampen mit Schraubsockel E10 oder E27
Stromversorgung: ; mit Kondensator und 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1951 - 1953, Verkaufspreis 26 DM
AGFA Synchro-Blitzer KK Vers. 1 - Typ 6824
Der Nachfolger des Synchroblitzer K hatte keinen drehbaren Reflektor mehr und wurde ohne Prüfeinrichtung angeboten, dafür war er mit 18 DM billiger. Der Reflektor erhielt eine andere Form und wird direkt auf das Batteriegehäuse montiert. Verzichtet wurde auch auf die Bajonettverbindung des Reflektors, das Batteriegehäuse entspricht dem Modell K. Die Metallteile dieser Ausführung sind anders als beim Vorgänger nicht mehr hochglanzverchromt, sondern aus glanzeloxiertem Aluminium. Die Lampenfassung dieser Ausführung ist bereits aus Kunststoff.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit aufsteckbarem Rundreflektor (Ø 12,5cm)
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1952 - 1956, Verkaufspreis 18 DM + Etui 3,75 DM
AGFA Synchro-Blitzer KL - Typ 6825
Praktisch zeitgleich mit dem Synchroblitzer KK wurde diese geringfügig anders ausgestattete Ausführung angeboten. Im Unterschied zum Modell KK ist hier die Lampenfassung noch aus Metall. Wie beim Modell K sind die Metallteile dieser Ausführung verchromt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit aufsteckbarem Rundreflektor (Ø 12,5cm)
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1952 - 1956, Verkaufspreis 18 DM + Etui 3,75 DM
AGFA Synchro-Blitzer KK Vers. 2 - Typ 6826
Etwas später, aber noch in gleicher Bauform und Größe, wurde diese zweite Version des Synchro-Blitzers KK angeboten. Im Gegensatz zu den bisherigen Ausführungen besteht das Batteriegehäuse jetzt vollständig aus Kunststoff, ebenso die Lampenfassung. Dafür mit 12 DM deutlich billiger gab es diese Version ab etwa 1954. Es war die letzte Ausführung in dieser großen Bauform des Synchro Blitzers K.
Technische Daten wie KL.
AGFA Synchro-Blitzer KM - Typ 6827
Der erste Agfa Lampenblitz für Glassockel-Blitzlampen. Gehäuse und Reflektor sind vollständig aus Kunststoff.
Bauweise: Zerlegbarer Kondensator-Taschenblitz mit zweiteiligem versilberten Parabolreflektor (Ø 8,5 cm).
Blitzlampen: Glassockelblitze (OSRAM XM / PHILIPS PF).
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956 - 1960, Verkaufspreis 12,50 DM + Etui 2,30 DM
AGFA Clibo-Blitzer Typ 6865
Auch die Aufsteiger-Boxen AGFA Click + Clack mussten ihr Dasein nicht ohne Blitzgerät fristen. Es gab dafür sogar ein spezielles 2-Knopf-Bajonett zum Aufstecken.
Weil die beiden Boxen eine unterschiedliche Stiftanordnung haben, hat der Clibo 4 Steckanschlüsse (Bild rechts). Man kann ihn also auch so aufstecken, dass er zur Seite leuchtet; ob dies als "indirektes Blitzen"-Option gedacht war, ist nicht überliefert... Gehäuse und Reflektor sind vollständig aus Kunststoff.
Bauweise:Kondensator-Taschenblitz mit versilberten Parabolreflektor, einteilig.
Blitzlampen: Glassockelblitze AG1 / AG3.
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1957 - 1965, Verkaufspreis 9,50 DM + Etui 3,50 DM
AGFA Agfalux Taschenblitzer - Typ 6871
Mit dem Agfalux 6871 stellte die Agfa 1955 den ersten einer ganzen Reihe zwar gleichnamiger, jedoch unterschiedlich ausgestatteter Taschenblitzgeräte vor. Diese erste Ausführung war noch für Metallsockel-Blitzlampen vorgesehen.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem Fächerreflektor (Ø 12,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1955 - 1957, Verkaufspreis 24 DM + Etui 3,90 DM
AGFA Agfalux Taschenblitzer - Typ 6872 und 6872/20
Agfalux-Taschenblitzer jetzt für Glassockel-Blitzlampen. Der bis auf die Lampenfassung mit dem Agfalux 6871 baugleiche Typ 6872 wurde in zwei Versionen angeboten. Diese unterschieden sich lediglich durch eine Blendenskala auf der Rückseite beim Typ /20.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem Fächerreflektor (Ø 12,5cm).
Typ 6872 mit normaler Rückwand (links im rechten Foto)
Typ 6872/20 mit Rechentabelle auf der Rückseite für Aufnahmeabstand / Blende (rechts im Foto rechts)
Blitzlampen: Glassockel (OSRAM XM / PHILIPS PF)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956 - 1960, Verkaufspreis 24 DM + Etui
Gehäuse und Handhabung der Agfalux-Blitzer blieben über einige Jahre unverändert
AGFA Agfalux Taschenblitzer - Typ 6874
Agfalux-Taschenblitzer für Glassockel-Blitzlampen jetzt in kleinerem Gehäuse.
Der faltbare Fächerreflektor ist für indirektes Blitzen jetzt schwenkbar.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem und schwenkbarem Fächerreflektor (Ø 9 cm).
Blitzlampen: Glassockel (OSRAM XM / PHILIPS PF)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1961 - 1963, Verkaufspreis 24 DM
AGFA Agfalux Taschenblitzer - Typ 6874
in weißem / elfenbeinfarbenem Gehäuse
Agfalux-Taschenblitzer für Glassockel-Blitzlampen in kleinerem Gehäuse. Der faltbare Fächerreflektor ist für indirektes Blitzen schwenkbar. Gleiche Ausführung und Daten wie vor, jedoch in weißem Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem und schwenkbarem Fächerreflektor (Ø 9 cm).
Blitzlampen: Glassockel (OSRAM XM / PHILIPS PF)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1961 - 1963, Verkaufspreis 24 DM
Drei Agfalux-Blitzergenerationen im Vergleich. Links der "modernste" 6877M, rechts 6874 und 6872
AGFA GEVAERT Isi-Blitz K - Typ 6830 + M Typ 6831
Mit diesem Blitzgerät begann auch bei Agfa die Zeit der auf Mini-Bauweise ausgerichteten Lampenblitzgeräte. Dieser Isi-Blitz (später gab es noch kleinere Versionen) konnte noch mit den Glassockel-Blitzbirnen alten Typs (großer Kolben) als auch mit den neuen kleineren zusammenarbeiten. Er wurde sowohl für Kameras mit PC-Kontakt mit Kabelanschluss (Typ K, Fotos links) als auch für Mittenkontakt im Zubehörschuh (Typ M, Fotos rechts) angeboten.
Bauweise: Taschenblitz mit integriertem trapezförmigen Reflektor (ca. 6,5 x 6 cm) für Glassockelblitzlampen.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (z.B. Pertrix Nr. 74)
Baujahr: ca. 1960 / 1964, Verkaufspreis 9,90 DM + Plasticetui 3,60 DMnicht bekannt
AGFA GEVAERT Agfalux Taschenblitzer - Typ 6876K
Agfalux-Taschenblitzer in erneut verkleinertem Gehäuse. Der falt- und schwenkbare Fächerreflektor ist jetzt für die Glassockelblitzbirnen im Mini-Glaskolben konstruiert. Diese Blitzbirnen erfordern die Synchronisationseinstellung "M" (also nicht mit "X"-Kontakt verbinden!). Das Kennzeichen "K" hinter dem Typ steht jetzt für "Kabelanschluss". Das Schwestermodell 6877M ist für Kameras mit Mittenkontakt vorgesehen.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem und schwenkbarem Fächerreflektor (Ø 9 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Baujahr: ca. 1962 - 1966, Verkaufspreis 24 DM
AGFA Agfalux Taschenblitzer - Typ 6877M
Der Agfalux-Taschenblitzer in erneut verkleinertem Gehäuse. Der falt- und schwenkbare Fächerreflektor ist nun für die Glassockelblitzbirnen im Mini-Glaskolben konstruiert. Diese Blitzbirnen erfordern die Synchronisationseinstellung "M" (also nicht mit "X"-Kontakt verbinden!). Das Kennzeichen "M" hinter dem Typ steht jetzt für "Kameras mit Mittenkontakt im Zubehörschuh. Das Schwestermodell 6876K ist für Kabelverbindung vorgesehen.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem und schwenkbarem Fächerreflektor.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Baujahr: ca. 1962 - 1967, Verkaufspreis
AGFA GEVAERT Agfalux Taschenblitzer - Typ 6880 K M
Baugleich mit den Agfalux-Taschenblitzern 6876/6877, jedoch mit rückseitigem Umschaltschieber für Kabelanschluss oder Kameras mit Mittenkontakt im Zubehörschuh.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem und schwenkbarem Fächerreflektor.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Pertrix Nr. 74)
Baujahr: ca. 1966 - 1968, Verkaufspreis 24 DM + Etui 3,90 DM
AGFA GEVAERT Tully-Blitz K - Typ 6834 + M Typ 6835
Wohl eines der letzten klassischen Blitzgeräte mit Fächerreflektor, nun in Mini-Bauweise. Auch der Tully-Blitz konnte noch mit den Glassockel-Blitzbirnen alten Typs (großer Kolben) als auch mit den neuen kleineren zusammenarbeiten. Er wurde sowohl für Kameras mit PC-Kontakt mit Kabelanschluss (Typ K) als auch für Mittenkontakt im Zubehörschuh (Typ M, Foto rechts unten)) angeboten. Für diesen Blitz besaß Artur Fischer ein US-Patent aus dem Jahr 1965.
Bauweise: Miniatur-Taschenblitz mit einschiebbarem Fächerreflektor für Glassockelblitzlampen.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (z.B. Pertrix Nr. 74)
Baujahr: ca. 1963 / 1972, Verkaufspreis 16,80 DM (1967)
AGFA GEVAERT ISI - K Typ 6838 + M Typ 6839
Neue Version des ISI-Blitzers, jetzt mit Kombifassung für Glassockel und AG-Blitzlampen. Simple Miniatur-Blitzleuchte mit integriertem quadrat. Reflektor (ca. 3,5 x 3,5 cm)und . Dunkelgraues Kunststoffgehäuse in zwei Versionen für Kabelanschluss (K) oder Mittenkontakt (M) .
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Rechteckreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.), AG-1/3
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: ca. 1966 - 1969, Verkaufspreis 9,90 DM + Etui
AGFA GEVAERT ISO-Blitz - Typ 6840
Eine völlig neue und weiter miniaturisierte Blitzgerätekonstruktion vollständig aus schwarzem Kunststoff. Das Gerätchen - jetzt nur noch mit Mittenkontakt - wurde speziell für die Agfa Rapid-Kameras konstruiert, konnte aber auch in anderen Mittenkontakt-Blitzschuhen verwendet werden. Die transparente Abdeckung ist zugleich Splitterschutz für die AG-Lampen und Streuscheibe für "weiches" Blitzlicht.
Bauweise: Miniatur-Taschenblitz mit versilbertem Festreflektor für AG-1-Blitzlampen.
Blitzlampen: Glassockel AG1/3
Stromversorgung: 6V Rundbatterie (Daimon 327, Pertrix Nr. 434, PX23 o.ä).
Baujahr: ca. 1965 / 1966, Verkaufspreis 9,90 DM + Etui 2,10 DM
AGFA GEVAERT ISO-Rapid I Blitz - Typ 6840
Neu gestaltete "seitenverkehrte" Ausführung des ISO-Blitzers. Speziell für die Agfa Rapid I konstruiert, konnte aber auch in anderen Mittenkontakt-Blitzschuhen verwendet werden. Beide Versionen des ISO Rapid Blitzers sehen Sie im Vergleichsfoto unten.
Bauweise: Miniatur-Taschenblitz mit Festreflektor für neue AG1-Glassockelblitzlampen.
Blitzlampen: Glassockel AG1/3
Stromversorgung: 6V Rundbatterie (Daimon 327, Pertrix Nr. 434, PX23 o.ä).
Baujahr: ca. 1966 / 1970, Verkaufspreis 9,90 DM + Etui 2,10 DM
Agfa Würfelblitzgeräte finden Sie nach den Zeiss-Blitzgeräten in der Rubrik 4
ariosa B55 - Armin Sauer, Reutlingen
Einfaches Taschenblitzgerät für Kabelanschluss mit Metall-Rundreflektor (Ø 9 cm) in elfenbeinfarbenem Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metallreflektor (zum Batteriewechsel per Bajonett abnehmbar).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1958 - 1960, Verkaufspreis 13,50 DM incl. Etui
ariosa B99F Netzkondensatorblitz - Armin Sauer, Reutlingen
Seltene Lampenblitzausführung mit Stromversorgung per Netzaufladung (Dauerblitzleuchte lt. Werbung). Gleiches elfenbeinfarbenes Kunststoffgehäuse wie ariosa b55 mit Kabelanschluss und Metall-Rundreflektor (Ø 9 cm). Wird der Kamerasteckfuss abgezogen, kommt ein Netzstecker zum Vorschein mit einem Warnzettel "Ladung nur in trockenen Wohnungen". Der Blitzer hat seitlich eine Auslöse-/Prüftaste.
Bauweise: Netz-/Kondensator-Blitzgerät mit Metallreflektor (per Bajonett abnehmbar).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 220 V Netzanschluss zur Kondensatoraufladung
Baujahr: um 1958 - 1960, Verkaufspreis 24 DM + Etui
ATO Kondensatorblitz - Adolf Topf, Eschwege/Werra
Sammlerkollege Sandro Schmalfuß schickte mir diese Fotos eines seltenen Stabblitzes. Der ATO Kondensatorblitz wurde in den frühen 1950er Jahren von der Fotogroßhandlung Adolf Topf, Eschwege, vertrieben. Topf hatte ähnliche Blitzgeräte auch unter der Marke "FANAL" im Programm. Wer diese Geräte produziert hatte, ist mir nicht bekannt, möglicherweise stammen sie vom seinerzeit größten Blitzgerätehersteller in Europa, der Fa.Kurt Bertrams in Hilden.
Bauweise:Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem und auf dem Batteriegehäuse verschiebbaren Rundreflektor aus Metall
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA 15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1952, Verkaufspreis nicht bekannt
ATO quick - Adolf Topf, Eschwege/Werra
Sammlerkollege Ernst Witibschlager schickte mir aus Österreich Fotos einiger seltener Blitzgeräte. Beim Ato Quick handelt es sich gleichfalls um einen von der Fotogroßhandlung Adolf Topf, Eschwege in den 1950er Jahren vertriebenen Kondensatorblitz.
Bauweise:Kondensator-Blitzgerät mit Metallreflektor.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1954, Verkaufspreis nicht bekannt
axi Miniblitz - Hersteller K. Bertrams, Hilden (Vertrieb EKA)
Einfaches Lampenblitzgerät für Kabelanschluss mit kleinem Kastenreflektor (c.a 4,5 x 5,5 cm) in grauem Kunststoffgehäuse mit Einschubetui.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Kastenreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Baujahr: ca. 1965/1970, Verkaufspreis unbekannt
Das Foto mit den verschiedenen Axi/Maxi-Versionen schickte mir Sammlerkollege Matthias Sommer, vielen Dank.
BACOLET BC Kleinstblitzleuchte - Made in Germany
Wertig gearbeitetes Taschenblitzgerät für Kabelanschluss mit Metall-Rundreflektor in elfenbeinfarbenem Bakelitgehäuse. Rückseitig Blitztabelle für Philips Photoflux PF3 und PF14.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit per Bajonett abnehmbarem Stufenreflektor aus Metall (Ø 9 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1952/1954, Verkaufspreis 16 DM
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - LUXA-K
Die Luxa-Leuchte mit Bakelitgehäuse und großem Sechskant-Reflektor hat eine drehbar gelagerte Halterung. Dadurch ist der Blitzreflektor vertikal für indirektes Blitzen schwenkbar. Gegenüber der baugleichen Luxa-Leuchte für Batteriebetrieb ist dieses Modell K mit einem Kondensator bestückt. Das Blitzkabel ist abnehmbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Messing verchromtem Sechseck-Reflektor
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1951 - 1952, Verkaufspreis 24,- DM; Ersatzkabel 2,40 DM
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - LUXA Nr. 7023
Aufwendig gebautes Lampenblitzgerät in schwarzem Kunststoffgehäuse, ca. 10 x 10 cm großer, mit Plexikappe abgedeckter Reflektor. Abnehmbares Synchronkabel. Besonderheit: es werden zwei Farbfolien mitgeliefert mit denen auch bei Verwendung weißer Blitzbirnen Farbfotos möglich sind. Eine blaue Folie ist für Tageslicht- und eine gelbe Folie für Kunstlichtfilm. Die Folien werden einfach hinter die Reflektor-Abdeckkappe gelegt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Reflektor und je 1 blauen und gelben Farbfoto-Folie.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1952 - 1956, Verkaufspreis 16,50 DM + Etui 3,75 DM
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - Luxa pan
Einfaches Lampenblitzgerät mit kleinem Rundreflektor (Ø 8,4 cm) in elfenbeinfarbenem Kunststoffgehäuse. Kann sowohl mit Mittenkontakt, als auch über steckbares Spezial-Synchronkabel mit der Kamera verbunden werden. Kleine Besonderheit: der Steckschuh kann über einen Excenterhebel gespreizt und das Blitzgerät damit fest mit der Kamera verbunden werden. Der Metallreflektor ist zugleich Abdeckung für das Batteriefach.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Rundreflektor.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1952 - 1960, Verkaufspreis 9,80 DM
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - Luxa 7027
Kondensator-Blitzleuchte im grauen Kunststoffgehäuse mit beschichtetem Reflektor, Kabelanschluss, Front-Lampenauswerfer in Schieberform, Belichtungstabelle auf der Rückseite.
Bauweise: Taschenblitz mit verspiegeltem Festreflektor.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Fotobatterie (Pertrix Nr. 72 o.ä).
Baujahr: ca. 1960 / 1962, Verkaufspreis 9,75 DM, Platiketui 2,25 DM
BILORA Kürbi & Niggeloh, Radevormwald - Luxi 7028
Taschenblitzgerät mit Rechteckreflektor und Kombisockel. Graues Kunststoffgehäuse im hellgrauen Einschubetui, mit Kabelanschluss.
Bauweise: Miniatur-Taschenblitz mit verspiegeltem Festreflektor ca. 5 x 4 cm, zum Batteriewechsel abnehmbar.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.) und AG1/3
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Pertrix Nr. 74 o.ä).
Baujahr: ca. 1965 / 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
BOLSEY C flash unit - Bolsey, Rochester NY, USA
Ansteckbares Lampenblitzgerät für die Bolsey 35 mm-Miniaturkameras. Großer Rundreflektor in schwarzem Metallgehäuse. Die Synchronverbindung mit der Kamera erfolgt über die Steckkontakte (wie bei den Kodak-Boxen).
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor aus Metall
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1950 - 1955, Verkaufspreis unbekannt
CITUS blitzer Citus-Vertrieb Reutlingen (Dacora)
Kleines-Blitzgerät mit ungewöhnlicher Kombination von Fest- und faltbarem Fächerreflektor (Iris-Reflektor) für Glassockellampen. Der Reflektor ist nicht abnehmbar, lässt sich jedoch im Durchmesser verstellen. Das Blitzgerät ist in gleicher Ausführung auch mit Prägung
Ilford Ilford, Kindermann oder Dacora zu finden. Hersteller war vermutlich Kindermann.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verstellbarem Fächerreflektor (Ø 6,5-9,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1959/1960
CLAVIS Kurt Bertrams, Hilden
Dieser vom Namen her eher unbekannte Blitz wurde produziert von - nach einem niederländischen Fotokatalog - Europas größtem Blitzlichtgerätehersteller. Wer dies nicht glauben mag - folgende Geräte in meiner webseite stammen aus der Fertigung von Bertrams: COSY-Blitz, Hapo Flash, Kodak Starlite, Micron, Philips Würfelblitzadapter, Porst AG-1, VB-Blitze, Zeiss Ikoblitz 0, Zeiss Ikoblitz 4 u.a. Kurt Bertrams produzierte nach eigener Angabe für Karig, Kodak, Porst, Philips und Zeiss Ikon.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Faltreflektor
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: 1960er Jahre, Verkaufspreis nicht bekannt
Co-Sy Kondensatorblitz - K. Bertrams, Hilden (Vertrieb Romain Talbot, Stuttgart)
Kondensatorblitzgerät produziert von Kurt Bertrams für Romain Talbot mit Batteriegehäuse aus schwarzem Bakelit. Der Rundreflektor wird per Bajonett frontseitig mit dem Gehäuse verbunden (CoSy =
Condensator
Synchro). Ein vom Gehäuse her fast baugleicher Batterieblitz wurde von Talbot unter dessen Markennamen "Errtee" vertrieben.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 10 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1954 - 1957, Verkaufspreis nicht bekannt
ERRTEE CoSy II Kurt Bertrams, Hilden (Vertrieb Romain Talbot, Stuttgart)
Auch dieser vom Namen her wenig bekannte Blitz wurde produziert von - nach einem niederländischen Fotokatalog - Europas größtem Blitzlichtgerätehersteller. Wer dies nicht glauben mag - folgende Geräte in meiner webseite stammen aus der Fertigung von Bertrams: COSY-Blitz, Hapo Flash, Kodak Starlite, Micron, Philips Würfelblitzadapter, Porst AG-1, VB-Blitze, Zeiss Ikoblitz 0, Zeiss Ikoblitz 4 u.a. Kurt Bertrams produzierte nach eigener Angabe für Karig, Kodak, Porst, Philips und Zeiss Ikon.
Das kompakte Kunststoffgehäuse hat auswechselbare Fassungen für verschiedene sockellose Blitzlampen und eine Blendentabelle auf der Geräterückseite.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Hochglanz-Parabolreflektor
Blitzlampen: Glassockel, AG-1 oder M2 auswechselbar
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Bauzeit: 1960er Jahre, Verkaufspreis 12,60 DM incl. Tasche und einer Fassung
SYCO Kurt Bertrams, Hilden
Auch dieser vom Namen her wenig bekannte Blitz wurde produziert von - nach einem niederländischen Fotokatalog - Europas größtem Blitzlichtgerätehersteller. Wer dies nicht glauben mag - folgende Geräte in meiner webseite stammen aus der Fertigung von Bertrams: COSY-Blitz, Hapo Flash, Kodak Starlite, Micron, Philips Würfelblitzadapter, Porst AG-1, VB-Blitze, Zeiss Ikoblitz 0, Zeiss Ikoblitz 4 u.a. Kurt Bertrams produzierte nach eigener Angabe für Karig, Kodak, Porst, Philips und Zeiss Ikon.
Das kompakte Kunststoffgehäuse hat auswechselbare Fassungen für verschiedene sockellose Blitzlampen und eine Blendentabelle auf der Geräterückseite.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Hochglanz-Parabolreflektor
Blitzlampen: Glassockel, AG-1 oder M2 auswechselbar
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Bauzeit: 1960er Jahre, Verkaufspreis 12,60 DM incl. Tasche und einer Fassung
DELMOLUX - MONTANUS, Potthoff & Co Solingen
Solide gebautes Blitzgerät aus elfenbeinfarbenem Kunststoff mit eingebauter Prüfeinrichtung. Der Rundreflektor wird auf das Gehäuse aufgeschoben, beim Transport wird das Gehäuse umgekehrt in den Reflektor eingesetzt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 12 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s;
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1953, Verkaufspreis unbekannt
DELMOLUX petit - MONTANUS, Potthoff & Co Solingen
Einfaches Lampenblitzgerät für Kabelanschluss mit kleinem Rundreflektor (Ø 8 cm) in elfenbeinfarbenem (Version 1) oder grauen (Version 2) Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Rundreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956 - 1960, Verkaufspreis unbekannt
Das "neue" Typenschild des Delmolux.
Delmolux 3X - MONTANUS, Potthoff & Co Solingen
Das Delmolux 3X aus dem Montanus-Kamerawerk ist eines der wenigen "Revolverblitzgeräte", hier für 3 Blitzlampen mit Glassockel. Vor dem speziell geformten Reflektor ist ein verschiebbarer 3fach-Sockel angebracht, der nach dem Abblitzen einer Lampe zur nächsten geschoben wird.
Vielen Dank an Sammlerkollege Matthias Sommer für diese Fotos.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Metallreflektor
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Bauzeit: um 1960, Verkaufspreis 24,50 DM incl. Etui
REPORTER - MONTANUS, Potthoff & Co Solingen
Mit dem Delmolux petit baugleiches Blitzgerät der Handelsmarke "REPORTER" (u.a. Kaufhof); wurde in gleicher Ausführung auch als "Revue" von Foto-Quelle angeboten.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Rundreflektor aus Kunststoff (Ø 8 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956 - 1960, Verkaufspreis unbekannt
DUO-LUX ROYAL-LUX BC-Flash Unit, Albert Hiller Dornstetten
Hiller gehörte zu den Blitzpionieren der frühen 1950er Jahre. Hier seine wohl erste Schöpfung, ein DUO LUX sowohl für Vacublitzlampen als auch für Blitzpulver. Der Royal-Lux BC (=Batterie-Condensator) hat ein elfenbeinfarbenes Kunststoff-Batteriegehäuse; das Synchronkabel wird seitlich eingeschraubt. Der Rundreflektor ist per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden. Das Gerät hat eine Prüftaste, jedoch keine eingebaute Prüflampe.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 13,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1950 - 1953, Verkaufspreis 16 DM + Tasche 7,50 DM
DUO-LUX, Albert Hiller Dornstetten
Der Duo-Lux hat das gleiche elfenbeinfarbene Kunststoff-Batteriegehäuse wie der Royal. Er ist jedoch einfacher ausgestattet, ohne Prüftaste und das Synchronkabel ist fest montiert. Der Rundreflektor ist per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden.
Auch der Steckfuß lässt bei diesem Blitzgerät weder Schwenkmöglichkeit zu, noch ist er - wie beim Royal - feststellbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 13,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1950 - 1953, Verkaufspreis 12 DM + Tasche 7,50 DM
DUO-LUX Primus mit Rundreflektor, Albert Hiller Dornstetten
Duo-Lux-Blitzgerät mit eingebauter Prüflampe im elfenbeinfarbenen Kunststoffgehäuse, jetzt für Glassockellampen. Der etwas kleinere Rundreflektor ist wie bei den Vormodellen per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 12 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1957, Verkaufspreis nicht bekannt
DUO-LUX Popular, Albert Hiller Dornstetten
Hiller bot seine Duo-Lux-Blitzgeräte in geringfügig unterschiedlich ausgestatteten Varianten an. Dieser Blitz entspricht dem zuvor beschriebenen Primus, hat jedoch keine Prüflampe.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, stufigen Rundreflektor (Ø 12 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958-1963, Verkaufspreis 13,80 DM + Druckknopfetui 1,95 DM
DUO-LUX Primus (22,5) mit Fächerreflektor, Albert Hiller Dornstetten
Duo-Lux-Blitzgerät mit eingebauter Prüflampe im elfenbeinfarbenen Kunststoffgehäuse, jetzt mit faltbarem Fächerreflektor und für Glassockellampen. Der Fächerreflektor ist wie bei den Vormodellen per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Fächerreflektor (Ø 12 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958-1963, Verkaufspreis 18,- DM incl. Etui
Duo-Lux PRIMUS AG, gleiche Bauform wie Primus 22,5
Blitzgerät mit Kombisockel für Glassockel oder AG-1 Blitzlämpchen, alternativ auch nur für Glassockel-Lämpchen. Stromversorgung jetzt mit 15V-Fotobatterie.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Fächerreflektor
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1/XM5 / Philips PF1/PF5 o.ä.) oder AG-1
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Pertrix Nr. 74 o.ä)
Baujahr: ca. 1960-1965, Verkaufspreis 17,40 DM (14,70 DM nur für Glassockel) incl. Etui
DUO-LUX Dual "Little Empress", Albert Hiller Dornstetten
Dieser Duo-Lux ist eine eigenwillige Konstruktion. Er ist mit zwei Stecksockeln für Metallsockel-Blitzbirnen auf der einen und für Glassockel-Blitzbirnen auf der anderen Seite bestückt. Der neuartige Faltreflektor mit ungewöhnlicher Stäbchenmechanik ist per Bajonett umsteckbar. Der nicht benutzte Sockel wird mit einer roten Schraubkappe abgedeckt.
Außerdem hat er zwei Blendentabellen für XO/SO bzw. PF14/PF25 Metallsockellampen und XM1/PF1 Glassockellampen jeweils rückseitig zum jeweiligen Stecksockel.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit umsteckbarem Fächerreflektor mit Stäbchenmechanik (Ø 13,5 cm).
Blitzlampen: wahlweise Metallsockel mit Bajonett BA15s oder Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1955, Verkaufspreis nicht bekannt
Die drei Fotos unten demonstrieren die Wahlmöglichkeit zwischen Metall- und Glassockelblitzlampen bei diesem Duo Lux.
Hinter der roten Abdeckkappe verbirgt sich hier der Glassockelanschluss (Bild links). Im mittleren Foto ist nach Abschrauben der Abdeckkappe eine Glassockelbirne und im rechten Foto auf der anderen Seite zusätzlich noch eine Metallsockelbirne eingesetzt. Natürlich lässt sich das Gerät in der Praxis nur mit jeweils einer Blitzbirne betreiben...
DUO-LUX LUXOMAT mit Fächerrreflektor, Albert Hiller Dornstetten
Duo-Lux-Blitzgerät mit eingebauter Prüflampe im modernisierten elfenbein/braunen Kunststoffgehäuse, für Glassockellampen. Die rechteckige Bauform soll das Gerät "taschengerecht" machen..
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 12 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958, Verkaufspreis 19,80 DM, Reißverschluss-Etui 3,75 DM
DUO LUX Quick-Fire mit Lampenmagazin, Albert Hiller Dornstetten
Halbautomatischer Magazinblitz für 6 AG-1 Blitzlämpchen im grauen Kunststoffgehäuse. Nachdem die 6 Blitzlampen in das Plexiglasmagazin eingelegt wurden, wird der Blitz jeweils durch eine Vierteldrehung des rückseitigen Drehschalters geladen. Das abgebrannte Lämpchen fällt dabei durch einen Schacht aus dem Reflektor. Mit einem geladenen Reservemagazin ging der Wechsel für noch mehr Blitzaufnahmen sehr schnell. Eines von nur wenigen "Revolverblitzgeräten" war aber nur kurzzeitig erhältlich.
Bauweise: Magazin-Blitzleuchte mit integriertem Rundreflektor
Blitzlampen: AG 1
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Pertrix Nr. 74 o.ä).
Bauzeit: um 1960, Verkaufspreis 24,- DM mit Etui und 1 Magazin; Reservemagazin -,75 DM
DUO LUX Miniblitz PRIMUS KM mit Kombisockel, Albert Hiller Dornstetten
Taschenblitzgerät mit Fächerreflektor und eingebauter Prüflampe. Hellgrau/weißes Kunststoffgehäuse, mit Kabelanschluss + Mittenkontakt.
Bauweise: Miniatur-Kondensator-Taschenblitz mit Fächerreflektor (8,3 cm Ø). Frontplatte mit Reflektor zum Batteriewechsel abnehmbar.
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.), AG 1/3
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Pertrix Nr. 74 o.ä).
Baujahr: ca. 1965 / 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
DUO LUX PRIMUS KM, Quelle-REVUE-Version, Albert Hiller Dornstetten
Gleiches Taschenblitzgerät mit Fächerreflektor und eingebauter Prüflampe wie vor, jedoch Kunststoffgehäuse hellgrau/schwarz mit Kabelanschluss + Mittenkontakt.
Bauweise: Miniatur-Kondensator-Taschenblitz mit Fächerreflektor (8,3 cm Ø). Frontplatte mit Reflektor zum Batteriewechsel abnehmbar.
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.), AG 1/3
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Pertrix Nr. 74 o.ä).
Baujahr: ca. 1965 / 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
DUO LUX PERFECTUS - AG1-Miniblitz, Albert Hiller Dornstetten
Einfaches Miniatur-Blitzgerät mit ausschwenkbarem Stabreflektor. Graues Kunststoffgehäuse für Kabelanschluss.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät aus Kunststoff mit Stabreflektor.
Blitzlampen: Kombisockel für Glassockel und AG-1
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Varta Pertrix Nr. 74
Baujahr: ca. um 1962/1968, Verkaufspreis 11,70 DM einschl. Etuit
DYNALUX dynablitz - DYNAMO-Blitzgerät (Made in Germany, Hersteller nicht bekannt)
Blitzgerät für Vacublitze, ohne externe Stromversorgung mit eingebautem Dynamo. Der eingebaute Kondensator wird durch Betätigung eines Dynamos aufgeladen, ähnlich dem Blitzgerät von PHOTAVIT. Die vorhandene Bedienungsanleitung enthält leider keinen Hinweis auf den Hersteller. Das Foto schickte mir Sammlerkollege Matthias Sommer, vielen Dank dafür.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Rundreflektor ca. 12 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: eingebauter Dynamo Generator
Bauzeit: 1950er Jahre, Verkaufspreis unbekannt
edixa AG-1 Blitz, Kamerawerk Gebr. Wirgin, Wiesbaden
Einfaches kleines Lampenblitzgerät mit Rechteckreflektor (ca. 4,5 x 3,8cm). Hellgraues Kunststoffgehäuse mit Kabelanschluss und Blendentabelle für AG-1 Lampen. Der Reflektor ist zum Batteriewechsel abnehmbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Hammerschlag-Reflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel AG-1/3
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: um 1965/1970, Verkaufspreis nicht bekannt
ELFI BAH - EE VEB Elektrotechnik Eisenach (VEB ELGAWA, Plauen)
Das erste ELGAWA Lampenblitzgerät aus dem zuvor enteigneten Werk von Ing. Heinz Blohm. Mit eingebauter Prüfeinrichtung zur Batterie- oder Verschlusskontrolle.
Das Elfi ist mir mit elfenbein- oder türkisfarbenem Kunstoffgehäuse bekannt; möglicherweise gab es auch noch andere Farbvarianten. Der strukturierte Metall-Rundreflektor ist per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, strukturiertem Rundreflektor ca. 11,5 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1954 - 1961, Verkaufspreis nicht bekannt
ELGAWA Luxi
Das Luxi ist ein ausgesprochen handliches und wohl eines der kleinsten Lampenblitzgeräte für Metallsockel-Blitzlampen. Es war zudem in verschiedenen Gehäusefarben lieferbar.
In den Bildern sehen Sie ein Luxi im elfenbeinfarbenen Kunstoffgehäuse mit grünem Namensschriftzug, eine Variante im roten und eine Version im marmorierten Polystyrolgehäuse. Selbst die Plasteetuis gab es in unterschiedlichen Farbvariationen. Technisch waren aber alle Luxi's gleich.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit einschiebbarem Rechteckreflektor ca. 6,5 x 5 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958 - 1963, Verkaufspreis nicht bekannt
ELGAWA SL2 / L2 - transistorgesteuertes Lampenblitzgerät
Kleines Lampenblitzgerät im schwarzen Kunststoffgehäuse mit transistorgesteuerter Ladevorrichtung für den Blitzkondensator. Die Tranistorsteuerung erfordert eine bei Lampenblitzgeräten ungewöhnlich geringe Batteriespannung von nur 1,5 V.
Laut Bedienungsanleitung für Kabelanschluss oder Mittenkontakt (bei eingeschobenem Fuß). Die hier mit der Penti gezeigte Version hat jedoch keinen Mittenkontakt und einen festen Steckschuh. Die Fotoblitzleuchte wird auf dem Gehäuse mit "L2", auf dem Verkaufskarton jedoch mit "SL2" bezeichnet. Unterhalb dieser Beschreibung zeige ich eine normale Ausführung mit Mittenkontakt auf dem einschiebbaren Steckschuh.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rechteckreflektor 5 x 3,5 cm. Ungewöhnlich sind sowohl die Konstruktion des in die Rückwand integrierten Reflektors als auch das Öffnen des Batteriedeckels (durch Verdrehen der Blitzlampe). Der Reflektor wird leicht vom Gehäuse abgezogen und durch axiales Drehen aufgestellt; bei falscher Betätigung durch Unkenntnis wird das Gerät leicht beschädigt.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 1,5V Mignonbatterie (R6)
Baujahr: ca. 1970/1980, Verkaufspreis (EVP) 16,50 DDR-Mark
Bilder unten: Version mit einschiebbarem Steckschuh und Mittenkontakt; zusätzlich Anschlussmöglichkeit für Kabel
EMOLUX - AG1-Miniblitz, EMO Wetzlar
Einfaches Miniatur-Lampenblitzgerät mit ausschiebbarem Stabreflektor (wie beim Saraber-Finelux). Hell-/Dunkelgraues Kunststoffgehäuse für Kabelanschluss.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät aus Kunststoff mit Stabreflektor.
Blitzlampen: Glassockel AG-1
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: ca. um 1962/1965, Verkaufspreis 15 DM + Etui (1,50 Plastik, 3,90 Leder, 5,40 Kombi f. 6xAG-1)
EUMIG Synchronblitz, Eumig Wien
Eumig-Sammler Ernst Witibschlager schickte mir aus Österreich Fotos vom ungewöhnlichen Eumig Synchronblitz. Eumig bot diesen komplett weißen, nachttopfförmigen Lampenblitz zur Eumigetta 1 und 2 an.
Selbst die Stromversorgung dieses Lampenblitzes fiel aus der Reihe: zwar wurden 2 normale Stabbatterien á 3 V benötigt, diese mussten jedoch aufgebrochen und die dann 4 Teile in das Gehäuse eingesetzt werden. Der Blitz wurde mit Halteschiene und Griff geliefert.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät aus weißem Kunststoff.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 4x1,5V aus zwei 3 V Stabbatterien
Baujahr: um 1953, Verkaufspreis 97,50 öS
FLASH GUN for Exakta, ECC Exakta Camera Co. Bronxville / New York
Zwar hatte die Dresdner IHAGEEE eigene Blitzgeräte in ihrem Fertigungs- und Lieferprogramm. Doch diese reichten ihrer US-Vertriebstochter ECC offenbar nicht. Mit diesem Lampenblitzgerät bot sie eine eigene Konstruktion an, vermutlich aus dem Heiland-Fertigungsprogramm. Anstelle des damals üblichen Exakta-Doppelstecker hatte das abnehmbare Blitzkabel beidseitig je zwei Einzelstecker. An einer "EXT"-Buchse konnte ein Kabel für einen zweiten Blitz angeschlossen werden. Eine Prüflampe war eingebaut. Zum Lieferumfang gehörte auch eine einfache Blitzschiene.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät aus Metall mit 4 13/16"/122mm Rundreflektor.
Blitzlampen: Metallsockel M3-Bajonett
Stromversorgung: 22,5 V Anodenbatterie
Baujahr: um 1950, Verkaufspreis 15,50 US$
Ferrania microlampo B-C; Ferrania, Mailand (Vertrieb TETENAL)
Taschenblitzgerät mit Fächerreflektor und eingebauter Prüflampe, Kunststoffgehäuse mit Kabelanschluss.
Bauweise: Miniatur-Kondensator-Taschenblitz mit Fächerreflektor (8,3 cm Ø)
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.), AG 1/3
Stromversorgung: 22,5V Fotobatterie (Pertrix Nr. 79 o.ä).
Baujahr: 1956-59, Verkaufspreis 19,50 DM
Fischer-Tausendblitz, Artur Fischer, Tumlingen
Der bereits in der Einführung vorgestellte "Tausendblitz" von Artur Fischer ist kein "richtiges" Lampenblitzgerät, aber auch noch kein Elektronenblitz. Dieser Blitz war quasi ein Mischling aus Blitzlampe und Röhrenblitz. Obwohl einfach in der Handhabung und vergleichsweise billig im Gebrauch, fand er nicht allzuviele Liebhaber und verschwand nach wenigen Jahren wieder vom Markt.
Der Tausendblitz wird über ein Vorschaltgerät mit dem Stromnetz verbunden. Bei der Auslösung bewirkt die Überspannung eine etwa 1/25 sec lange Leuchtzeit, den "Blitz". Da diese nur kurzzeitig anliegt, hat die Lampe eine Lebensdauer von etwa 1000 "Blitzen". Weiterer Vorteil - die Lampe brennt mit geringer Leuchtkraft weiter solange sie mit dem Stromnetz verbunden ist und erleichtert damit das Einstellen. Die Auslösung kann bei Kameras ohne Synchronkontakt auch mit einem Drahtauslöser-Schalter (Bild rechts) erfolgen.
Bauweise: Blitzgerät für Wechsel- oder Allstrom mit Rundreflektor.
Blitzlampen: Speziallampe mit Gewinde E27
Stromversorgung: 220V-Wechselstrom, Modell 101F mit Drahtauslöser; Modell 111F mit Synchro-Stecker
Allstrom, Modell 201F mit Drahtauslöser; Modell 211F mit Synchro-Stecker
Baujahr: um 1952, Verkaufspreis 65,- DM (101/111 Wechselstrom); 80,- DM (201/211 Allstrom; Ersatzlampe 25,- DM
FM FOLDING-MITE, Japan
Seltener Kondensatorblitz ohne Herstellerangabe, Made in Japan. Das Folding-Mite hat eine eingebaute Prüfeinrichtung für Batterie und Blitzbirne. Auf der Rückseite ist ein übersichtlicher Blenden-/Enfernungsrechner für Filmempfindlichkeiten von 25 bis 400 ASA (Blenden 1,4-22) vorhanden. Kabel und Reflektor sind nicht abnehmbar. Das Kabel ist mit einem 2fach-Steckanschluss bestückt, neben dem üblichen PC-Stecker findet man noch einen Bajonettstecker nach ASA-Norm.
Selten und das eigentlich Bemerkenswerte an diesem Blitzgerät mit Faltreflektor ist jedoch sein Innenleben: neben der 22,5 V-Rundbatterie (auch nicht häufig zu finden) sitzt ein herausnehmbarer Kondensator (Capacitor for B.C. Flash, Peak Volt 30V, Work Volt 22,5V) in gleicher Größe wie die Batterie.
Wertig gebautes Kondensatorblitzgerät für den US-Markt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Faltreflektor ca. 13 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s, einrastend und mit grünem Knopf lösbar
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Eveready HB55, No. 505, Pertrix Nr. 75 (andere Maße als die übliche Pertrix 72!)
Baujahr: um 1955, Verkaufspreis nicht bekannt
FOTO-MITE UNIVERSAL - Heiland / Minneapolis-Honeywell, Denver USA
Aufwendig gebautes Blitzgerät aus grauem Kunststoff mit umfangreichem Zubehör. Wurde in den USA für Systemkameras, speziell zur Exakta angeboten. Zum Lieferumfang gehörten eine Kamera-Verbindungsschiene, ein steckbarer Handgriff und ein M-2/3-Lampenadapter.
Das Foto-Mite verfügt über eine eingebaute Prüfeinrichtung für Batterie, Blitzbirne und Synchronisation und hat eine übersichtliche Blendenrechenuhr auf der Reflektorrückseite. Das Kabel ist steckbar, der Reflektor kann zum Batteriewechsel abgenommen werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Rundreflektor ca. 11 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s; M2/3-Sockel über mitgelieferten Adapter
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Eveready No. 505, Pertrix Nr. 75 (andere Maße als die übliche Pertrix 72! - s. Vergleichsfoto)
Baujahr: um 1955, Verkaufspreis nicht bekannt
HONEYWELL TILT-A-MITE, USA
Sammlerkollege Holger Schult schickte mir aus Australien Bilder dieses ungewöhnlichen Blitzgerätes. In seiner Funktionalität entspricht er dem
Ikoblitz 5 von Zeiss Ikon. Der vielfach verstellbare Blitz ermöglicht indirektes Blitzen und ist mit einer Prüflampe und Rechenscheibe bestückt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit neigbarem Fächerreflektor
Blitzlampen: Für Glassockel-Blitzlampen
Stromversorgung: 2 x 15V Fotobatterie
Bauzeit: um 1965, Verkaufspreis nicht bekannt
NB. Holger Schult betreibt das größte private Fotomuseum in Australien
camerasdownunder
Hapo flash - Karig, Köln für Photo Porst
Formschönes und handliches ("eigroß" schreibt Photo Porst im Katalog) Lampenblitzgerät für Kabelanschluss mit kleinem Rundreflektor (Ø 8,5 cm).
Gut ausgestattet mit Prüfeinrichtung für Batterie und Verschluss sowie Blendenrechner. Elfenbeinfarbenes Kunststoffgehäuse mit braunem Kunststoffreflektor. Das Gerät ist baugleich mit dem V.B. Lux.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Parabolreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958 - 1962, Verkaufspreis 19,50 DM im Porst-Katalog
Hoptix Akku-Blitzaufsatz
Blitzaufsatz für die "Hoptix-Dauertaschenlampe". Ende der 1950er Jahre begann die Zeit der kleinen Akkus. Einige Hersteller boten Akku-Taschengeräte an, meist als Taschenlampe, einige durch steckbare Aufsätze verwandelbar.
Die als Stromversorgung für dieses Blitzgerät erforderliche Akku-Taschenlampe gab es in der Grundausstattung incl. Ledertasche und orangerotem Pannen-Blinkkopf sowie aufschraubbarem Fuß mit Saugnapf. Der Akku wurde in einer normalen Steckdose mit 110 oder 220 Volt geladen. Das Gerätchen war in unterschiedlicher Basis-Zusammenstellung und verschiedenen Farben (weiß, beige, braun, rot) erhältlich.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Rundreflektor ca. 8 cm Ø (per Bajonett abnehmbar).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: Akku der Hoptix-Taschenlampe
Baujahr: ca. 1958 - 1965, Verkaufspreis nicht bekannt
ILFORD Sportslite - Ilford Ltd. Essex, Made in Western Germany (Kindermann?)
Kleines-Blitzgerät mit ungewöhnlicher Kombination von Fest- und faltbarem Fächerreflektor (Iris-Reflektor) für Glassockellampen. Der Reflektor ist nicht abnehmbar, lässt sich jedoch im Durchmesser verstellen. Das Blitzgerät ist in gleicher Ausführung auch mit Prägung Citus, Kindermann und Dacora zu finden. Hersteller war vermutlich Kindermann.
Im Foto ist die Kombination mit einer (nicht synchronisierten) Ilford Advocate gezeigt. Die Blitzsynchronisation wird hier über einen speziellen Auslöser hergestellt, der mit dem Drahtauslöseranschluss verbunden ist.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verstellbarem Fächerreflektor (Ø 6,5-9,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1959/1960, Verkaufspreis in GB 1.18.10 £ (Ilford Werbeanzeige)
ISING Trabant 1 - Eugen Ising, Bergneustadt
Blitzgeräte des eher für seine Stative bekannten Herstellers sind nicht häufig zu finden. Dieser einfache Blitz im hell-/mittelgrauen Kunststoffgehäuse konnte sowohl mit den Glassockel-Blitzbirnen alten Typs (großer Kolben) als auch mit den neuen kleineren zusammenarbeiten. Zwei Versionen unterscheiden sich aber nur durch das blaue Firmenschild der späteren Version auf der Frontseite.
Bauweise: Taschenblitz mit metallisiertem Rundreflektor (Ø 5,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (z.B. Pertrix Nr. 74)
Baujahr: ca. 1954, Verkaufspreis 8,50 DM
Kindermann AMATO-Blitzer, Kindermann & Co. Berlin
Blitzgeräte dieses Herstellers von Projektionsgeräten sind eher selten finden. Der Kombi-Reflektor besteht aus einem festen Mittelteil und einem äußeren Faltreflektor. Das Kunststoffgehäuse hat eine Blendentabelle auf der Rückseite. Die Fotos schickte mir Sammlerkollege Matthias Sommer, vielen Dank!
Bauweise: Aufsteckblitz mit Kombi-Reflektor in Hammerschlagausführung
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Fotobatterie (z.B. Pertrix Nr. 72)
Bauzeit: um 1960, Verkaufspreis nicht bekannt
Kindermann Reflex-Blitzer, Kindermann & Co. Berlin
Blitzgeräte dieses Herstellers von Projektionsgeräten wurden auch unter der Marke "AMATO" angeboten und sind eher selten finden. Der neigbare Reflektor kann das Licht direkt nach vorn abstrahlen, aber auch nach oben gekippt werden. Damit erhält man eine weichere, indirekte Beleuchtung. Das Kunststoffgehäuse hat eine Blendentabelle auf der Rückseite.
Das Foto dieses selten zu findenden Blitzgerätes schickte mir ebenfalls Sammlerkollege Matthias Sommer, vielen Dank!
Bauweise: Aufsteckblitz mit neigbarem Reflektor in Hammerschlagausführung
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (z.B. Pertrix Nr. 74)
Bauzeit: um 1962, Verkaufspreis 12,- DM, Kunststoffetui 2,40 DM
KOBOLD Kondensatorblitz (F. Consten, München)
Kondensatorblitzgerät des Blitzgerätepioniers in Ultraleicht-Bauweise. Das kleine und leichte Blitzgerät hat einen besonders hochwertigen Reflektor. Zum Gerät gehört eine aufschraubbare Adapterplatte zur Verwendung von Glassockelblitzlampen.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit klappbarem Metall-Rundreflektor 12 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s / Glassockel über mitgelieferten Adapter
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: etwa 1952 - 1955, Verkaufspreis unbekannt
KOBOLD B-C - F. Consten, München
Kondensatorblitzgerät des Blitzgerätepioniers für alle Sockelarten, auch E27. Ganzmetallgehäuse mit tiefem, strukturierten Stufenreflektor. Handkontakt für Offenblitz-Methode und Prüfeinrichtung für Blitzlampen vor dem Abbrennen. Bis zu 5 Kobold B-C können zusammengeschaltet und synchron gezündet werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit gekörntem Metall-Rundreflektor 12 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel E 27; Bajonett BA15s und Glassockel über mitgelieferte Adapter
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: etwa 1957 - 1965, Verkaufspreis 48,- DM incl. Kameraschiene
KOBOLD Taschenblitz Z 3 - F. Consten, München
Taschenblitzgerät für Kabelanschluss mit Fächerreflektor (Ø 11 cm). Gut verarbeitet, mit eingebauter Prüflampe für Batterie und Verschluss. 1. Version mit elfenbeinfarbenem, 2. Version mit hellgrauem Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor aus Metall.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1962/1969, Verkaufspreis 13,80 DM mit Tasche
FLASHOLDER Model B - Eastman Kodak Co, Rochester USA
Das "Standard-Blitzgerät" von Kodak für die USA mit Rundreflektor.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Rundreflektor
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett SM, SF, No. 5, No. 25
Stromversorgung: 2 Photoflash-Batterien, Typ "C"
Baujahr: um 1955
KODABLITZ - Kodak AG Stuttgart
"Die Kondensator-Blitzleuchte mit dem Weichlicht-Reflektor" (Kodak-Werbeanzeige 1953)
Dieser Blitz ist praktisch baugleich mit dem
Agfa Synchroblitzer KK, wahrscheinlich stammt er auch aus der Fertigung von Fischer in Tumlingen. Wie beim Agfa KK ist das Batteriegehäuse aus Kunststoff und der steckbare Rundreflektor aus Metall.
Für den Betrieb einer leistungsfähigen Blitzanlage waren Zusatzblitzgeräte ohne Batteriegehäuse lieferbar. Über entsprechende Kabelverteiler konnten maximal 3 Zusatzgeräte angeschlossen werden. Als "Befestigungsbügel" wurde eine Blitzschiene als Zubehör angeboten.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit steckbarem Metall-Rundreflektor 13,5 cm (Bildwinkel auf Normalobjektiv abgestimmt) Ø
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1950 - 1954, Verkaufspreis 19,50 DM; Befestigungsschiene 3,50 DM
Kodak hatte für seine Retina-Kameras ein kleines Programm an Blitz-Zusatzgeräten. Neben der schon gezeigten Blitz-Winkelschiene gab es Zusatzblitzleuchten, von denen insgesamt 5 über einen Verteiler angeschlossen werden konnten. Außerdem war ein electronischer Auslöser "electric eye" lieferbar, mit dem beliebige andere Blitzgeräte gezündet werden können.
KODAK ROTARY Flasholder Type 2 - EASTMAN KODAK Co, Rochester NY, USA
Ungewöhnlicher Revolverblitz mit schwarzem Bakelitgehäuse für 6 Blitzlampen. Dieser Typ 2 hat einen Steckschuh zum Anschluss an viele Kameras; ein auch lieferbarer Typ 1 ist mit Steckern für Kodak-Kameras ausgestattet.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Kunststoff-Rundreflektor 9,5 cm Ø
Blitzlampen: Für 6 Metallsockel-Blitzlampen mit M2/M3-Sockel
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, wie Pertrix No.72
Baujahr: um 1957 - 1960, Verkaufspreis 9,95 - 11,95 US$
Kodak Starlite Blitzhalter Mod. V mit Kodak-Schraub-/Stecksockel, made in Germany for Kodak
Einfaches kleines Lampenblitzgerät mit integriertem Parabolreflektor (4,4 cm Ø). Hell-/mittelgraues Kunststoffgehäuse mit Synchronanschluss durch integrierten Gerätestecker für z.B. Brownie Flash IV, Cresta usw. Der Blitz ist als Mod. VI auch mit normalem Steckschuh und Kabelanschluss zu finden (in dieser Ausführung baugleich mit dem
PORST Blitz). In einer späteren Ausführung auch für AG-1-Blitzbirnen zu finden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Rundreflektor aus Kunststoff; dieser Blitz hat rückseitig eine schwedische Blendentabelle.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: um 1958/1961, Verkaufspreis unbekannt
KODABLITZ / KODALITE Blitzleuchte für AG-1 Blitzlampen
Kleiner Immerdabei-Blitzlampenhalter für die Tasche aus den späten 1960er Jahren, hier mit einer Retina Ia.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie (z.B. DURACELL MN 154
Baujahr: um 1965, Verkaufspreis unbekannt
Kodak INSTAMATIC FLASHOLDER No. C110F - Kodak, Stuttgart
Miniblitz für die ersten Instamatic-Cameras von Kodak mit Schiebesteckschuh. Integrierter Rechteck-Hohlreflektor (ca. 3,5 x 2,8 cm) im grauen Kunststoffgehäuse. Mitgeliefert wurde eine aufschiebbare Streuscheibe aus klarem Kunststoff, zugleich Splitterschutz für AG-Blitzlampen.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit integriertem Metallreflektor.
Blitzlampen: Glassockel AG-1
Stromversorgung: 2 x AAA Micro-Batterie 1,5V (LR03 o.ä.)
Baujahr: 1963 - 1966, Verkaufspreis unbekannt
Kondensatorblitz um 1950 - unbekannter Hersteller
Kondensatorblitzgerät ohne Herstellerkennzeichnung in Vollmetallbauweise. Das wertig gebaute Gerät hat eine eingebaute Prüflampe und lässt sich zum Transport umgekehrt platzsparend zusammenstecken.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Metall-Rundreflektor 14 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: etwa 1950 - 1955, Verkaufspreis unbekannt
Kondensatorblitz um 1955 - unbekannter Hersteller (USA?)
Kondensatorblitzgerät ohne Herstellerkennzeichnung. Das Gerät hat eine einfache Lösung für Farbaufnahmen auch mit klaren Blitzbirnen. Es wurde mit einer über den Reflektor stülpbaren Kunststoffhülle geliefert, die auf der einen Seite einen klaren Einsatz (für Kunstlichtfilme) und auf der anderen Seite einen blau gefärbten Einsatz (für Tageslichtfilme) hat. Der nicht abnehmbare Parabolreflektor ist aus Metall, das Batteriegehäuse (mit Steckbuchse für Kabel) aus Kunststoff. Die Bauform des Batteriegehäuses entspricht dem weiter vorn gezeigten Flash Gun für die Exakta.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Metall-Rundreflektor 12,5 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1953/1955, Verkaufspreis unbekannt
Leitz Leica-CEYOO-Blitzer
Zweifellos ist das CEYOO-Blitzgerät von Leitz der Mercedes unter den Lampenblitzgeräten. Dies nicht nur wegen seiner Größes, seines Gewichtes und Preises - auch die Lichtleistung war aufgrund des riesigen 16cm-Reflektors hoch. Zum Lieferumfang gehörte eine Prüfbirne. In der Normalversion war er für die Leica-F-Synchronisation ausgerichtet.
Eine Vielfalt ansteckbarer Synchronkabel ermöglichte auch die Verwendung mit anderen Kameras. Die Idealkombination mit der Leica erfolgt über die (im Foto gezeigte) Blitzschiene CTOOM. Besonderheit: die Aufladung des Kondensators startete mit dem Einsetzen der Blitzbirne, so wurde ein versehentliches vorzeitiges Zünden verhindert.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit ansteckbarem Fächerreflektor 16 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1950 - 1959, Verkaufspreis 61 DM (variierte im Laufe der Produktionszeit)
Leitz Leica-CHICO-Blitzer
Mit dem CHICO-Blitzgerät (Codename DEOOC) bot Leitz parallel zum CEYOO auch einen leistungsfähigen Taschenblitz in elfenbeinfarbenem Kunststoffgehäuse mit einem etwas kleinerem Faltreflektor an.
Verschiedene Zubehörteile (Fotos rechts und unten) ermöglichten ein Schwenken und sogar direkte kabellose Steckverbindungen (DFHOO) mit der Leica IIf oder IIIf.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit ansteckbarem Fächerreflektor 13 cm Ø.
Blitzlampen: anfangs Metallsockel mit Bajonett BA15s, spätere Ausführungen für Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1954 - 1959, Verkaufspreis 39,- DM (1957)
MARUWA mit Fächerreflektor, Made in Japan
Schweres Blitzgerät im grauen Kunststoffgehäuse mit faltbarem Fächerreflektor. Der Fächerreflektor ist fest mit dem Gehäuse verbunden. Rückseitig Prüftaste (ohne Prüflampe) und Blendenrechenuhr.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit stabilem Fächerreflektor (Ø 13 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1956-1960, Verkaufspreis nicht bekannt
Mercury Photoflash - Universal Camera Co, New York, Chicago, Hollywood
Das Original-Bltzgerät zur urigen Mercury-Kleinbildkamera aus den USA für Metallsockellampen.
Blitzlampen: Metallsockel M3
Stromversorgung: 2 x Photoflash Typ "C"
Baujahr: 1940er Jahre
Micron Miniblitz - Willi M. Karig, Köln, Made in Germany (Vertrieb Seuthe)
Kleinstblitzleuchte für Glassockellampen. Das Gehäuse und der aufschiebbare Wabenreflektor sind aus mittel-/dunkelgrauem Kunststoff.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Wabenreflektor (4,5 x 4,8 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie
Baujahr: 1960-1963, Verkaufspreis 14 DM + Etui 2,50 DM;
OMEGA 120 Flasholder - Simmon Broth. Long Island, USA, NY, USA
Sammlerkollege Holger Schult schickte mir aus Australien Bilder dieses Revolverblitz-Monsters. Das Blitzgerät wurde zur Verbindung mit der 6x7cm (2 1/4x2 3/4) Profikamera OMEGA 120 entwickelt.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor
Blitzlampen: Für 6 Metallsockel-Blitzlampen mit M3-Sockel
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, wie Pertrix No.72
Baujahr: um 1954, Verkaufspreis nicht bekannt
NB. Holger Schult betreibt das größte private Fotomuseum in Australien
camerasdownunder
PHOTAVIT Nürnberg - DYNAMO-Blitzgerät
Blitzgerät für Vacu- und Kapselblitze ohne externe Stromversorgung. Das vergleichsweise schwere Gerät hat einen eingebauten Dynamo. Mit einer Hebelbewegung wird ein Kondensator aufgeladen, der die Spannung bis zu 1/2 Stunde hält. Der Vorgang muss vor jedem Blitz wiederholt werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem stufigen Metallreflektor ca. 14 cm Ø.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: eingebauter Dynamo Generator
Baujahr: etwa 1954 - 1956, Verkaufspreis 28,80 DM, Etui 4,50 DM
Polaroid 268 - Polaroid Land, Concord USA
Polaroid hatte für seine Sofortbildkameras auch eigene Blitzgeräte im Angebot. Das vielleicht bekannteste seiner Art ist der Blitz 268, der zu einer ganzen Reihe von Polaroid Modellen, z.B. den Color Pack models 101 - 104, 125, 210, 315 / 335, 400er Reihe, M60 u.a. passte.
Die blau gefärbte Abdeckklappe ermöglichte die Verwendung klarer Blitzlampen mit dem US-Sockel M3 auch für Farbaufnahmen. Der Synchronstecker des 268 passt aber nur zu Polaroid-Kameras, an die Kameras können auch andere Blitzgeräte mit Normstecker angeschlossen werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor
Blitzlampen: Metallsockel M3
Stromversorgung: Mignonzelle 1,5 V (AA, Eveready E91)
Baujahr: um 1968
PORST Blitz 70
Einfache Miniatur-Blitzleuchte für AG-Blitzlampen mit integriertem quadrat. Reflektor (ca. 3,5 x 3,5 cm).
Die Bauform des schwarzen Kunststoffgehäuses entspricht dem
Agfa ISI-Blitzer 6838/39. Der Porst 70 hat jedoch sowohl Mittenkontakt als auch eine Anschlussmöglichkeit für Kabel (Kabel wird nach Abnehmen des Reflektors per Stecker angeschlossen).
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Rechteckreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel AG-1/3
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: um 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
PORST AG-1 Blitz, Made in Germany für Photo Porst
Einfaches kleines Lampenblitzgerät mit integriertem Parabolreflektor (4,4 cm Ø). Hell-/dunkelgraues Kunststoffgehäuse mit Kabelanschluss. Das Gehäuse ist baugleich mit dem
Kodak Steck-Blitz.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit verspiegeltem Rundreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel AG-1/3
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: um 1965/1970, Verkaufspreis 10 DM (Blitz 7,50 DM, Etui 1,25 DM, Batterie 2,40 DM)
PORST KX50 Blitz - für Yashica Atoron / Revue mini-star / Porst KX50 + EX55
Kleines Lampenblitzgerät aus Metall zum Anschrauben an die Yashica Atoron Spy-Kamera und deren Verwandte. Aufklappbarer Rechteckreflektor (3,4 x 2,4 cm).
Bauweise: Batterie-Blitzgerät mit Hochglanz-Metallreflektor.
Blitzlampen: Glassockel AG-3
Stromversorgung: 2x 1,5 V Microbatterie AAA/LR03 usw.
Baujahr: um 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
Revue Kombi Blitz - für AG-1 und Flashcube-Würfelblitze
Miniatur-Blitzleuchte mit zwei Sockeln für AG-Blitzlampen mit integriertem quadrat. Reflektor sowie N-Blitzwürfel (Flashcube).
Auf das schwarze (oder hellgraue) Kunststoffgehäuse ist ein N-Blitzwürfelsockel montiert. Das Gerät hat sowohl Mittenkontakt als auch ein Synchronkabel. Zum Gebrauch des Mittenkontaktes muss das Kabel nach Abnehmen des Reflektor-Vorderteils in eine interne Buchse gesteckt werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Reflektor aus Kunststoff (ca. 3,8 x 3,8 cm).
Blitzlampen: Glassockel AG-1/3 oder Würfelblitze (N/Flashcube)
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie
Baujahr: um 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
ROBOT Blitzer, ROBOT 3fach-Serienblitzer - Berning, Düsseldorf
Auch Berning hatte in den frühen 1950er Jahren für seine ROBOT-Kameras zwei Blitzgeräte im Programm. Besonderheit des Lampenblitzgerätes - ist das 2fach ausziehbare Teleskoprohr, das zwischen dem Rundreflektor und dem Batteriegehäuse eingesetzt werden konnte. Das Batteriegehäuse selbst wurde unter der Kamera angebracht, die Verbindung zum Synchronanschluss erfolgte entweder, wie im Prospektbild links zu sehen, per Kabel oder später auch mit einer schwenkbaren Steckverbindung.
Der 3fach-Serienblitzer harmonierte mit dem Motorantrieb der ROBOT. Die Blitzumschaltung nach einer Auslösung auf den zweiten oder dritten Lampenblitz erfolgte automatisch im Gerät.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor aus Metall
Dreifachblitzer: 3 Metall-Faltreflektoren
Blitzlampen: Schraubfassung für Blitzlampen mit E27 Gewinde
Stromversorgung:Trockenbatterien
Baujahr: ca. 1952
ROLLEIFLASH - Franke & Heidecke, Braunschweig
Um auch seinen Weltmarktführer bei den zweiäugigen Spiegelreflexkameras, die Rolleiflex, in den Stand einer Systemkamera zu erheben, kreierten die Braunschweiger zu Beginn der 1950er etliches Zubehör.
Auch ein Lampenblitzgerät in verschiedenen Ausführungen für die unterschiedlichen Rollei-Bajonette gehörte dazu. Der Rolleiflash, ein Kondensatorblitzgerät, war über ein maximal 10 m langes Verbindungskabel auf bis zu 3 Blitzlampen "Rolleiflash-Comb." zur Blitzanlage erweiterbar. Der Rundreflektor aus Metall ist per Bajonett abnehmbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor aus Metall
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1954 - 1956, Verkaufspreise 55 DM (Rollei 3,5), 58 DM (Rolleiflex 2,8C), Zusatzleuchte Rolleiflash-Comb. 32 DM
ROWI LUX - Robert Widmer, Neuburg/Donau
Einfaches Lampenblitzgerät im elfenbeinfarbenen Kunststoffgehäuse mit Kabelanschluss. Der Rundreflektor aus Metall ist per Bajonett abnehmbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Rundreflektor aus Metall (Ø 10,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1954 - 1956, Verkaufspreis 7,50 DM
ROWI Miniblitz Nr. 1138 - Robert Widmer, Neuburg/Donau
Ungewöhnlicher Miniblitz für Kabelanschluss mit integriertem Rechteck-Hohlreflektor (ca. 2,8 x 3,2 cm) im grauen Kunststoffgehäuse. Das Gerätchen hat umsteckbare Streuscheiben (Reflektorabdeckung) in klar oder blau; damit sind blaue Blitzbirnen überflüssig. Zum Einsetzen der Blitzbirnen braucht man allerdings Spinnenfinger....
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit integriertem Metallreflektor.
Blitzlampen: Kombi-Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä. und AG-1)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Pertrix Nr. 74)
Baujahr: 1965 - 1966, Verkaufspreis unbekannt
SYNCROCLAP - Hermann Wolf GmbH, Wuppertal
Wertig und massiv gebautes Blitzgerät aus schwarzem Bakelit. Eine eigenwillige Konstruktion ist der 9teilige Faltreflektor aus hochglänzendem Blech mit Hammerschlageffekt. Er springt mit Federkraft selbsttätig in die Arbeitsstellung.
Zum Batteriewechsel ist das Mittelteil nach Lösen einer Rändelschraube abnehmbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit faltbarem Reflektor aus verspiegeltem Metall (aufgeklappt ca. 13 x 13 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: frühe 1950er Jahre, Verkaufspreis 19,70 DM (danke an Matthias Sommer für die Info)
ticky - MADE IN GERMANY BY SUBITO
Sammlerkollege Ernst Witibschlager schickte mir aus Österreich Fotos einiger seltener Blitzgeräte. Bei diesem Blitzgerät für Glassockellampen handelt es sich um eine wohl frühere Variante des unten beschriebenen tickytest. Das elfenbeinfarbene Kunststoffgehäuse hat rückseitig eine Blendentabelle, nicht jedoch die Prüfeinrichtungen des tickytest. Der Fächerreflektor ist ebenfalls per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden. Über den Hersteller oder Vertrieb Subito konnte ich nichts in Erfahrung bringen.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1955, Verkaufspreis nicht bekannt
ticky - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Blitzgerät für Glassockellampen mit eingebauter Prüflampe und faltbarem Fächerreflektor im grauen Kunststoffgehäuse. Erste Version mit rückseitiger Blendentabelle einer Reihe ähnlicher Blitzgeräte. Der Fächerreflektor ist per Bajonett (weißer Kunststoff) mit dem Gehäuse verbunden und wird nur bei Batteriewechsel abgenommen.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1958, Verkaufspreis 18 DM
ticky min - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Einfaches Miniatur-Blitzgerät für Kabelanschluss mit integriertem leicht trapezförmigen Reflektor (ca. 5,5 x 5,5 cm) im dunkelgrauen Kunststoffgehäuse. Zum Batteriewechsel kann die Frontabdeckung incl. Reflektor nach Lösen einer Verriegelung am Stecksockel abgenommen werden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Hammerschlag-Reflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: um 1960-1965, Verkaufspreis 12,60 DM incl. Etui
tickytest - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Blitzgerät für Glassockellampen mit eingebauter Prüflampe und faltbarem Fächerreflektor im grauen Kunststoffgehäuse. Zweite Version des "ticky" mit rückseitiger Leitzahl-/Blendenrechenscheibe. Der Fächerreflektor ist per Bajonett (jetzt klarer Kunststoff) mit dem Gehäuse verbunden und wird nur bei Batteriewechsel abgenommen. Dieses tickytest ist intern zwar für Mittenkontakt vorbereitet, hat jedoch Kabelanschluss und keinen Kontakt im Sockel.
Besonderheit: dieses Blitzgerät ermöglicht Offenblitztechnik; dazu wird der Synchronstecker nicht mit der Kamera verbunden, sondern in die rückseitige Buchse unterhalb der Prüflampe gesteckt (Kameraverschluss auf "B" oder > 1s.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1959/1960, Verkaufspreis 18 DM
ticky / tickytest - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Blitzgerät mit eingebauter Prüflampe im grauen Kunststoffgehäuse und faltbarem Fächerreflektor. Ausführung mit Kombisockel für Glassockellampen XM/PF und AG-1 und rückseitiger Blendenrechenscheibe. Der Fächerreflektor ist per Bajonett (klarer Kunststoff) mit dem Gehäuse verbunden und wird nur bei Batteriewechsel abgenommen.
Besonderheit: dieses Blitzgerät ermöglicht Offenblitztechnik; dazu wird der Synchronstecker nicht mit der Kamera verbunden, sondern in die rückseitige Buchse unterhalb der Prüflampe gesteckt (Kameraverschluss auf "B" oder > 1s.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä., AG1/3)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um. 1963, Verkaufspreis 16,50 DM einschl. Etui
tickystar-mk mit Kombifassung - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Kleine Blitzleuchte mit Fächerreflektor und eingebauter Prüftaste für Kabel- und Verschlussprüfung. Graues oder schwarzes Kunststoffgehäuse, drehbarer Blendenrechner; für Mittenkontakt oder Kabelanschluss (Kabel wird bei Nichtgebrauch im Batteriegehäuse eingerollt).
Besonderheit: dieses Blitzgerät ermöglicht Offenblitztechnik; dazu wird der Synchronstecker nicht mit der Kamera verbunden, sondern in die rückseitige Buchse unterhalb der Prüflampe gesteckt (Kameraverschluss auf "B" oder > 1s.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät aus Kunststoff mit Fächerreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Kombisockel für XM1/PF1-Glassockel und AG-1/3
Stromversorgung: 15 V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Varta Pertrix Nr. 74
Baujahr: ca. um 1965/1969, Verkaufspreis 19,50 DM einschl. Etui
UNAL Überall-Blitzer - UNAL, Österreich
Sammlerkollege Ernst Witibschlager schickte mir aus Österreich Fotos einiger seltener Blitzgeräte. Beim "Flash UNAL Überall-Blitzer" handelt es sich um eine Kombination von Netz- und Kolbenblitzgerät. Eine sehr ungewöhnliche Konstruktion aus Österreich, vielleicht vergleichbar mit dem weiter oben beschriebenen
FISCHER Tausendblitz.
Das Blitzgerät erfordert bei 220V-Netzanschluss eine Speziallampe. Mit einer 22,5V-Anodenbatterie zündet es auch übliche Kolbenblitzlampen, die allerdings mit einem E27-Adapter eingesetzt werden müssen. Bei dieser Betriebsart wird der Netzstecker einfach in die Gerätebuchsen gesteckt.
Bauweise: Blitzgerät für 220V Wechselstrom oder Kondensatorbetrieb mit Rundreflektor.
Blitzlampen: Speziallampe mit Gewinde E27 oder Glassockelblitzlampen mit Adapter
Stromversorgung: 220 V Wechselstrom oder 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1952, Verkaufspreis 298 öS (Gerät) + 42 öS (Reflektor), 8,40 öS (Adapter)
V.B. Volksblitz Standard - Willi M. Karig, Köln (Vertrieb Seuthe)
Taschenblitzgerät aus den 1950er Jahren. Das elfenbeinfarbene Kunststoffgehäuse (in der Normalversion mit grünem V.B.-Schild) hat einen silbern eloxierten, aufschiebbaren Rundreflektor. Rückseitige Tabelle für Blitzbirnen PF1/XM1. Halterung wahlweise mit Aufsteckfuß, Stativgewinde oder Schiene.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem verschiebbarem Rundreflektor (Ø 7,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: 1958 - 1963, Verkaufspreis 12,- DM + Velouretui 3,30 DM
V.B. Taschenblitz - Willi M. Karig, Köln (Vertrieb Seuthe)
Viel verkauftes Taschenblitzgerät aus den späten 1950er Jahren. Das elfenbeinfarbene Kunststoffgehäuse (in der späteren Version mit schwarzem V.B.-Schild) hat einen goldfarben eloxierten, aufschiebbaren Rundreflektor. Rückseitig Tabellen für PF1/XM1 und PF5/XM5.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem verschiebbarem Rundreflektor (Ø 7,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1XM5 / Philips PF1/PF5 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: 1958 - 1960, Verkaufspreis 12,- DM + Etui 2,50 DM
V.B. LUX - Willi M. Karig, Köln, Vertrieb Seuthe
Formschönes und handliches ("eigroß" schreibt Photo Porst im Katalog) Lampenblitzgerät für Kabelanschluss mit kleinem Rundreflektor (Ø 8,5 cm).
Gut ausgestattet mit Prüfeinrichtung für Batterie und Verschluss sowie Blendenrechner. Elfenbeinfarbenes Kunststoffgehäuse mit braunem Kunststoffreflektor. Das Gerät ist baugleich mit dem
Porst HAPO FLASH.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit versilbertem Parabolreflektor aus Kunststoff.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1958 - 1962
Voigtländer Blitzbereitschaftstasche
Für seine Spitzenkameras Prominent und Vitessa hatte Voigtländer 1954 ein besonderes Schmankerl im Angebot: die Blitztasche. Mit der Bestellnr. 125/19 gab es für 68 DM eine Lederbereitschaftstasche mit eingebautem Kondensatorblitz zu kaufen. Die patentierte Bereitschaftstasche passte sowohl für die Prominent als auch für die Vitessa.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit geprägten Rundreflektor, integriert in eine Lederbereitschaftstasche.
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1954 - 1956, Verkaufspreis 68 DM
Voigländer Blitzleuchte M-X (für Metallsockel-Blitzlampen) - Edmund Wateler für Voigtländer, Braunschweig
Wertig gebautes Blitzgerät aus grau hammerschlaglackiertem Metall aus der Fertigung des Braunschweiger Zubehörherstellers Edmund Wateler. Das silberfarbene Batteriegehäuse ist per Bajonett mit dem aufwändig geprägten Rundreflektor verbunden (Katal.-Nr. 90/010. Weitestgehend baugleich mit dem WATA-Blitz.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, geprägten Rundreflektor (Ø 12,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: um 1954 - 1956, Verkaufspreis 22 DM, zzgl. Montagschiene (90/011) 2,40 DM
Voigtländer Blitzer 200
Handliches Taschenblitzgerät in eigenwillig eiförmiger Bauform. Unter dem blauen Deckel liegt der Fächerreflektor, dessen 9 Lamellen mit einer Drehung aufgefächert werden. Der Blitz war in zwei Varianten erhältlich, für Lampen mit Bajonettsockel BA15s oder für Glassockel-Blitzlampen. Seitlich ist eine Belichtungsrechenscheibe angebracht. Zur Kontrolle der Betriebsbereitschaft war eine Prüflampe mit Metallsockel BA15s im Lieferumfang, die anstelle der Blitzlampe eingesetzt wird. Bei der Glassockelversion gehörte ein passender Adapter für die Prüflampe dazu.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit geriffeltem Fächerreflektor.
Blitzlampen: alternativ Metallsockel BA15s oder Glassockel (Osram XM1XM5 / Philips PF1/PF5 o.ä.)
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72 o.ä.
Baujahr: ab 1956, Verkaufspreis nicht bekannt
Voigtländer Blitzer neu (Miniatur-Blitzgerät)
Kleines einfaches Blitzgerät mit integriertem Rundreflektor im hellgrauen Kunststoffgehäuse. Rückseitig ist eine recht komfortable Blendenrechenuhr eingebaut.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit metallisiertem Rundreflektor aus Kunststoff (Ø 3,6 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1XM5 / Philips PF1/PF5 o.ä.)
Stromversorgung: 15V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: um 1960, Verkaufspreis nicht bekannt
WALZ Flash MASTER - Walz Co. Ltd, Tokyo Japan
Nachbau des (
Agfalux 6871) mit identischen Funktionen im schwarzen Bakelitgehäuse.
Bauweise: Taschenblitz mit aufklappbarem Fächerreflektor (Ø 14,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1956/1957, Verkaufspreis unbekannt
WATA Flash 54 - Edmund Wateler, Braunschweig
Wertig gebautes Blitzgerät aus grau hammerschlaglackiertem Metall des Braunschweiger Herstellers von Qualitäts-Fotozubehör. Das silberfarbene Batteriegehäuse ist per Bajonett mit dem aufwändig geprägten Rundreflektor verbunden.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem, gerillten Rundreflektor (Ø 12,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: 1954 - 1956, Verkaufspreis 15,- DM
ZEISS IKON Birnen-Blitzgeräte aus Stuttgart
Im Vergleich zur Agfa waren die Zeiss'schen Lampenblitzgeräte aus Stuttgart fast Exoten. Zwar war die Zahl der im Laufe der Jahre angebotenen Typen nicht mit Agfa vergleichbar. Eine gewisse Ähnlichkeit in Ausführung und Ausstattung bei den jeweils zeitgleich angebotenen Blitzgeräten lässt sich dennoch feststellen.
Zeiss Ikoblitz 0 (Typ 1316)
Das elegante Kunststoffgehäuse des Ikoblitz 1316 im 50er Jahre-Design entsprach dem Geschmack der Zeit. Der runde, rückseitig goldfarbene Metallreflektor ist per Bajonett mit dem Gehäuse verbunden und kann beim Transport und zum Batteriewechsel abgenommen werden. Der Blitz hat eine Fassung für Metallsockel-Blitzlampen und benötigte eine Anodenbatterie 22,5V.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit abnehmbarem Rundreflektor (Ø 13 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Baujahr: ca. 1952 - 1957, Verkaufspreis 21,75 DM mit Batterie, incl. Etui, ohne Prüflampe
Zeiss Folding Ikoblitz 1
Gehäuseform wie Ikoblitz 1316, jedoch mit Fächerreflektor. Der Blitz hat eine Fassung für Metallsockel-Blitzlampen und benötigte eine Anodenbatterie 22,5V.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Faltreflektor (Ø 10 cm).
Blitzlampen: Metallsockel mit Bajonett BA15s
Stromversorgung: 22,5V Anodenbatterie, Typ Pertrix No.72
Bauzeit: 1955-1957, Verkaufspreis 28,50 DM mit Prüflampe, incl. Etui
Zeiss Ikoblitz 4
Handliches Taschenblitzgerät im grauen Kunststoffgehäuse mit Fächerreflektor. Ausführung wahlweise für Metallsockel-(20.2214) oder Glassockellampen (20.2202) mit Kabelanschluss und rückseitiger Leitzahl-/Blenden-Rechenscheibe. Der Fächerreflektor ist fest mit dem Gehäuse verbunden. Das Gerät war in einer kabellosen Version (20.2217 Metallsockel / 20.2216 Glassockel) auch mit Steckkontakten (Foto rechts unten) für die Zeiss Kameras dieser Jahre (z.B. Contessa LK, SLK, Contaflex super B, Symbolica) lieferbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit Fächerreflektor (Ø 9,5 cm).
Blitzlampen: Metallsockel Ba15s bzw. Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: 1958 - 1963, Verkaufspreis 24 DM
Zeiss Ikoblitz 5 Echoblitz
Taschenblitzgerät in gleicher Gehäuseausführung wie der Ikoblitz 4, jetzt mit neigungsverstellbarem Fächerreflektor für indirektes Blitzen. Auch der Ikoblitz 5 war in einer kabellosen Version mit Steckkontakten (Foto unten) für die Zeiss Kameras dieser Jahre lieferbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit in der Neigung verstellbarem Fächerreflektor (Ø 9,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: 1963 - 1965, Verkaufspreis 28,50 DM
Zeiss Ikoblitz 6 Echoblitz mit Kombisockel
Taschenblitzgerät in gleicher Gehäuseausführung wie Ikoblitze 4/5 mit neigungsverstellbarem Fächerreflektor, jetzt mit Kombisockel für Glassockelblitze und AG-1-Lampen. Bei AG-1 Blitzlampen muss die beiliegende Splitterschutzkappe aufgesetzt werden (s. Foto unten). Der Ikoblitz 6 war ebenfalls mit Standard-Steckfuss (22.0004), in einer kabellosen Version mit Zeiss-Steckkontakten (22.0008) und jetzt auch mit Mittenkontakt (22.0009) lieferbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit in der Neigung (bis 90°) verstellbarem Fächerreflektor (Ø 9,5 cm).
Blitzlampen: Glassockel (Osram XM1 / Philips PF1 o.ä.) und AG-1/3 (mit Splitterschutz)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: 1964 - 1967, Verkaufspreis 28,- DM
Zeiss Ikon Ikoblitz L - Zeiss Ikon / Voigtländer
Einfaches Taschenblitzgerät für Kabelanschluss mit starrem leicht trapezförmigen Reflektor (ca. 6 x 5,5 cm) im grauen Kunststoffgehäuse. Lederfarbenes Hartschalenetui.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit ( für Batteriewechsel) abnehmbarem Metallreflektor.
Blitzlampen: Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä.)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Pertrix Nr. 74)
Baujahr: 1962 - 1966, Verkaufspreis 14,50 DM
Zeiss Ikon Ikoblitz LD - Zeiss Ikon / Voigtländer
Einfaches Taschenblitzgerät für Kabelanschluss mit starrem leicht trapezförmigen Reflektor (ca. 6 x 5,5 cm) im grauen Kunststoffgehäuse. Lederfarbenes Hartschalenetui. Das gleiche Gerät war auch für Mittenkontakt lieferbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit ( für Batteriewechsel) abnehmbarem Metallreflektor.
Blitzlampen: Kombi-Glassockel (Osram Vacublitz XM1/XM1B, Philips Photoflux PF1/PF1B o.ä. und AG-1)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie (Daimon Nr. 324 oder Pertrix Nr. 74)
Baujahr: 1963 - 1968, Verkaufspreis 14,50 DM (Kabelanschluss oder Mittenkontakt)
Zeiss Ikoblitz M
Mit dem Ikoblitz M bot Zeiss ein Taschenblitzgerät an, für das es in Deutschland wenig Vergleichbares gab. Im (fast) gleichen Gehäuse wie die Ikoblitze 4-6 - es ist etwas kantiger - versteckt sich ein Revolverblitz für 4 AG-Blitzlampen. Die für diese Blitzlampen wichtige Splitterschutzkappe ist jetzt in das Gehäuse integriert und dient zugleich als Behälter für die Blitzlampen bei Nichtgebrauch. Der Ikoblitz M war mit Standard-Steckfuss (22.0014) und in einer kabellosen Version mit Mittenkontakt (22.0013) aber nicht mehr mit Zeiss-Steckkontakten lieferbar.
Bauweise: Kondensator-Blitzgerät mit integriertem Mini-Reflektor (ca. 3 x 2,5 cm).
Blitzlampen: 4x Glassockel AG-1/3 (mit Splitterschutz)
Stromversorgung: 15V Fotobatterie, Typ Pertrix No.74 o.ä.
Baujahr: 1966-1969, Verkaufspreis nicht bekannt
4. Würfelblitzhalter
Würfelblitze waren das letzte Aufgebot der Blitzlampenhersteller bevor die Kompaktkameras mit integrierten Elektronenblitzen das Feld bei den preiswerten Aufnahmegeräten übernahmen. Für den Gelegenheitsblitzer mit einer Kompaktkamera eine feine Sache, vor allem wenn in die Kamera bereits ein Blitzhalter eingebaut war.
Ansonsten erledigten eine Vielzahl von Würfelblitzgeräten neben der Stromversorgung die Aufgabe, den Synchronkontakt mit der Kamera per Kabel oder Steckschuh herzustellen und den Blitz auszulösen. Danach transportierte das Blitzgerät den Würfel um jeweils 1/4 Umdrehung bis zum nächsten noch verfügbaren Blitz von insgesamt vier weiter.
Nicht selten passierte es aber dem Benutzer, dass er einen Würfel mit der bereits verbrauchten Blitzseite nach vorn einsteckte. Das geschah gern in der Dämmerung, gerade wenn man den Blitz brauchte - dann war's nix mit dem Foto. Besonders dumm, wenn bereits alle vier Würfelseiten verblitzt waren....
Das Foto zeigt im Vergleich eine neue (links) und eine verbrauchte Blitzlampe im Blitzwürfel.
Als letzte Entwicklungsstufe der Lampenblitze packte man ab 1965 mehrere Blitzlämpchen in ein gemeinsames Gehäuse - den Blitzwürfel.
Zunächst war der vom US-Lampenhersteller Sylvania entwickelte "Flashcube" (N-Blitzwürfel, in den Fotos links) erhältlich. Vier AG-1-Blitzlämpchen sind hier hinter eine Plexiabdeckung auf einen drehbaren Sockel montiert.
In den Fotos die beiden Blitzwürfeltypen - N-Flashcube (jeweils links) und X-Magicube (jeweils rechts).
Der Flashcube benötigt jedoch noch eine Zündspannung wie die einzelnen AG-Blitzbirnchen zuvor. Es waren also nach wie vor Blitzgeräte mit Batterien (meist 6 Volt) notwendig; manche Kamerahersteller bauten Sockel und Stromversorgung bereits in die Kameragehäuse ein.
Die Batterie schuf in den für die Würfelblitze infrage kommenden meist anspruchslosen Kompaktkameras jedoch mehr Probleme (Gewicht, Wartung, Korrosion) als Vereinfachung. Erst die Vorstellung der zweiten Blitzwürfelgeneration "Magicube" (X-Blitzwürfel in den oberen Foto jeweils rechts) ebenfalls durch Sylvania im Jahr 1970 ermöglichte den Verzicht auf Batterien.
Eine mit dem Kameraauslöser verbundene Mechanik löste im Blitzwürfel über einen gespannten Draht die Zündung im Glaskolben der jeweiligen Blitzlampe aus. Soweit die Kameras mit einem derartigen Auslöse- und Übertragungsmechanismus ausgerüstet warten, hatten sie als Kennzeichnung meist ein "X" in der Typenbezeichnung.
Flashcube-N-Würfel von Philips (links) und Magicube-X-Würfel von Sylvania (rechts).
Zwei Kamerabeispiele mit Magicube-X-Würfeln.
Dieser Blitzlampentyp erforderte weder externe Blitzgeräte, Halter oder ähnliche Vorrichtungen, weil die Zündung ohne Batterien erfolgte. Die für diesen Würfeltyp mit einem entsprechenden Sockel ausgerüsteten Kameras mussten also auch keine Batterie mehr enthalten, soweit diese nicht für die Kameraelektronik gebraucht wurde.
Stattdessen ist für die Zündmechanik der X-Blitzwürfel ein mit dem Auslöseknopf gekuppelter Stift zuständig. Außerdem haben die Blitzwürfelsockel einen Drehmechanismus, der den Blitzwürfel nach dem Auslösen jeweils um ein Lämpchen weiter dreht. Manche Geräte enthalten zudem eine Sperre nach viermaliger Drehung....
Den Magicube gab es einige Zeit später mit dem gleichen Sockel noch in einer kleineren-Version - im Foto eine von Porst vertriebene Mini-Ausführung.
Den Abschluss der Lampenblitzentwicklung bildeten um 1975 Flashbar, Flip Flash oder Topflash für Pocket- und Polaroid-Kameras mit bis zu 10 über- oder nebeneinander angeordneten Blitzbirnen in einer Kassette. Die Lämpchen wurden teils über die kamerainterne Batteriespannung oder über ein Piezoelement gezündet.
Nachfolgend stelle ich aus dem damals großen Angebot eine Auswahl dieser Gerätchen vor:
Agfa ISI-Blitz C K-Typ 6804 für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Kabelanschluss (Typ K); manueller Blitzwürfeltransport durch Drehen.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Kabelanschluss
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 10,50 DM + Etui
Agfa ISI-Blitz C M-Typ 6805 für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Mittenkontakt-Steckfuss (Typ M); manueller Blitzwürfeltransport durch Drehen.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Mittenkontakt
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 10,50 DM + Etui
Das Batteriefach des ISI-C ist gut versteckt und nach fummeligem Abheben einer seitlichen Abdeckung zugänglich.
AGFALUX C K-Typ 6800 oder M-Typ 6801 für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Kabelanschluss (Typ K) oder Mittenkontakt (Typ M); 4-fach Blitzwürfeltransport per Knopfdruck mit Federwerk. Blitzbereitschaft nur im Steckschuh der Kamera.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Stromkreisabschaltung
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 14,80 DM + Etui
AGFALUX CI Typ 6843 für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Mittenkontakt + ansteckbarem Synchronkabel; 4fach Blitzwürfeltransport per Knopfdruck mit Federwerk und eingebaute Prüflampe. Blitzbereitschaft nur Steckschuh der Kamera.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Mittenkontakt, Kabelanschluss, Prüflampe und Stromkreisabschaltung
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 5,6 V Batterie (IEC 4MR42, Mallory PX23, VARTA V23PX o.ä.)
Baujahr: um 1970/1975, Verkaufspreis nicht bekannt
AGFALUX C mit Kine Exakta-Anschluss
Auch für Exakta-Fotografen mit klassischer Ausrüstung hatte Agfa ein Herz... Man mag es nicht glauben wenn man es nicht gesehen hat: Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Doppelstecker-Anschlusskabel für Kine Exakta und Exakta Varex.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Exakta-Kabelanschl
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 5,6 V Batterie (IEC 4MR42, Mallory PX23, VARTA V23PX o.ä.)
Baujahr: um 1970, Verkaufspreis nicht bekannt
PORST Blitzhalter für Flashcube (N-Type-Wüfelblitze)
Würfelblitzhalter mit Kabel- und Mittenkontaktanschluss. Orange/braunes Kunststoffgehäuse.
Bauweise: Batterie-Blitzgerät ohne Kondensator
Blitzlampen: N-Würfelblitze (Flashcube)
Stromversorgung: 2 x 1,5 V Knopfzellen (EPX825/LR53 o.ä.)
Baujahr: um 1970/1975, Verkaufspreis 17,95 (Porst Katalog 1973)
OSRAM BLIZZY - N-Type-Wüfelblitzadapter
Halter mit Flashcube-Anschluss für vier AG3B-Blitzlampen. Mit diesem Halter konnte man selbst einen Blitzwürfel bauen; er wird mit 4 AG-Blitzlampen bestückt, die nach Gebrauch wieder entfernt werden. Zur Zündung benötigt er - wie die AG-Blitzlampen auch - Strom aus einem N-Blitzwürfelhalter oder einer Kamera mit Flashcube-Sockel und eingebauter Batterie.
Mit diesem Adapter erzielte man eine Kostenersparnis gegenüber handelsüblichen Würfelblitzen, die damals 1,90 DM kosteten. Eine AG3B-Blitzlampe gab es dagegen schon für 0,40 DM.
Bauweise: Blitzbirnenhalter mit Flashcube-Sockel
Blitzlampen: 4 AG-Blitzlampen
Stromversorgung: ohne
Baujahr: um 1970/1975, Verkaufspreis nicht bekannt
Philips - N-Type-Wüfelblitzadapter (Made in Germany)
Halter mit Flashcube-Anschluss (wie Osram Blizzy) als Würfelblitzersatz. Er wird mit 4 AG-Blitzlampen bestückt, die nach Gebrauch wieder entfernt werden. Zum Gebrauch wird ein N-Blitzwürfelhalter oder eine Kamera mit Flashcube-Sockel und eingebauter Batterie benötigt.
Mit diesem Adapter erzielte man eine Kostenersparnis gegenüber handelsüblichen Würfelblitzen, die damals 1,90 DM kosteten. Eine AG3B-Blitzlampe gab es dagegen schon für 0,40 DM.
Bauweise: Blitzbirnenhalter mit Flashcube-Sockel
Blitzlampen: 4 AG-Blitzlampen
Stromversorgung: ohne
Baujahr: um 1970/1975, Verkaufspreis nicht bekannt
POLAROID Focused Flash Model 490 - Blitzsockel für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Spezial-Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Kabelanschluss für Polaroid-Kameras (400er Serie). Der aufwendig gebaute Würfelblitzhalter hat frontseitig ein Art Jalousie, mit der sich die Blitzintensität beeinflussen lässt. Auf der Rückseite ist dazu ein Schieber (darken / lighten) angebracht. Seitlich ist ein Hebel für die Blitzweiterschaltung.
Bauweise: Würfelblitzhalter mit Spezialschuh und Kabelanschluss für Polaroid
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: ohne (Stromversorgung durch Kamera)
Baujahr: 1974, Verkaufspreis nicht bekannt
ROWI Blitzsockel für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät (Typ 309) für N-Blitzwürfel mit Kabelanschluss.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Kabelanschluss
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 12,60 DM
SYLVANIA Blitzsockel für Flashcube (N-Blitzwürfel)
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Mittenkontakt-Steckfuss und Kabelanschluss.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Kabelanschluss + Mittenkontakt
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 12,60 DM
ticky sol Flashcube-Blitzhalter - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Kabelanschluss + Mittenkontakt. Schwarzes Kunststoffgehäuse mit Blendentabelle.
Bauweise: Kondensator-Würfelblitzgerät mit Mittenkontakt-Steckfuss und Kabelanschluss.
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 6 V Fotoflash-Batterie (IEC 4F16, Hellesens 403, Pertrix Nr. 434 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 13,80 DM incl. Etui
ticky matic Flashcube-Blitzhalter - Wilhelm Schmidt KG, Calw
Blitzgerät für N-Blitzwürfel mit Spezial-Steck-/Synchronkontakt für Instamatic 50 und 25.
Bauweise: Würfel-Blitzgerät für Instamatic-Steckkontakt
Blitzlampen: N-Blitzwürfel (Flashcube)
Stromversorgung: 2 x 1,5 V Knopfzellen (Mallory PX825/LR53 o.ä.)
Baujahr: um 1967/1970, Verkaufspreis 12,- DM
REVUE (Foto Quelle) Adapter 110
Adapter mit Magicube-Anschluss für Lampenblitzgeräte mit Mittenkontakt.
Mit diesem Adapter können Kompaktkameras mit eingebautem X-Sockel mit Lampenblitzgeräten mit Mittenkontakt verbunden werden.
Bauweise: Adapter mit X-Magicube-Sockel auf Steckschuh mit Mittenkontakt
Blitzlampen: entsprechend dem verwendeten Blitzgerät
Stromversorgung: ohne
Baujahr: um 1970/1980, Verkaufspreis nicht bekannt
Zubehör für Blitzwürfel - Verlängerung für Magicube
Die direkt auf die Kameradeckplatte montierten Magicube-X Blitzwüfel erzeugen bei Personenaufnahmen den bekannten "Rote-Augen-Effekt" vor allem mit Pocketkameras. Zu dessen Vermeidung gab es Zubehörteile um den Blitzwürfel höher anzuordnen.
Weil die Blitzauslösung hier bekanntlich mechanisch erfolgt, enthalten die Verlängerer ebenfalls ein Auslösegestänge zum Übertragen von der Kamera zum Blitzwüfel.
In den Fotos sehen Sie solche Ergänzungsteile von Kodak (links) und Agfa, die nach der Markteinführung von Pocketkameras mit dem 110er Kassettenfilm ab etwa 1974 angeboten wurden. Die Agfa-Verlängerung passt mechanisch jedoch nicht zu der im Foto gezeigten Agfamatic-Kamera sondern nur zu den Pocketkameras. Sie wurde hier lediglich mangels gerade verfügbarer Pocket-Agfamatic aufgesetzt (ich werde das Foto gelegentlich austauschen).
5. Röhrenblitzgeräte oder Elektronenblitzgeräte
Elektronenblitzgeräte sammeln ist so eine Sache…. Als Sammler möchte man bei fotografischem Handwerkszeug normalerweise hin und wieder den Verwendungszweck und / oder die Funktion dokumentieren. Das heisst, auch alte fotografische Geräte sollten prinzipiell noch ihrem ursprünglichen Zweck gemäss verwendbar sein, selbst wenn der eine oder andere Funktionsablauf dem Alter hat Tribut leisten müssen.
Bei den mechanischen oder optischen Elementen von Photographica ist dies im Regelfall eine Frage von sachgerechter Aufbewahrung, Pflege und ggf. Instandsetzungsaufwand. Für elektrische oder gar elektronische Geräte gelten noch andere Regeln. Selbst wenn die elektrischen Anschlusswerte (z.B. 220/230/240 V) noch reproduzierbar sind, ist ein Hantieren mit solchen Spannungen aus dem Stromnetz höchst gefährlich. Wer bei einem alten E-Blitz aus den 50er Jahren einfach den Stecker in die Steckdose steckt (wenn er denn überhaupt passt) handelt zumindest grob fahrlässig und sich im Ernstfall Ärger mit seiner Hausratversicherung ein.
Braun hobby Automatik (1954, DM 212,50)
Zwar ist auch bei elektrischen Geräten nach 50 oder mehr Jahren eine Funktion nicht auszuschließen, doch muss bei der Inbetriebnahme mit größter Sorgfalt vorgegangen werden. Als erstes sind die Anschlussleitungen zu prüfen. Dabei wird sehr oft schon festgestellt, dass das alte Gummi spröde geworden und gebrochen ist und die blanken Drähte freiliegen. Das kann man zwar reparieren, doch gehört dazu neben Begeisterung auch Sachverstand. Hinzu kommt, dass das Geräteinnere von E-Blitzen mit einer gewissen Zurückhaltung betrachtet werden muss. Da sind zum Einen die voluminösen Ladekondensatoren, an denen im Betrieb sehr hohe Spannungen anliegen (350 V und mehr). Falls diese nicht ohnehin vom Alter hinweggerafft worden sind (ausgetrocknet oder geplatzt) müssen sie mit Bedacht und ansteigenden Spannungen erst wieder neu formiert werden. Erst wenn dies ohne Probleme erledigt werden konnte, darf der Netzstecker seiner Aufgabe nachkommen.
Zum Anderen muss die Zündspannung für die Blitzröhre erzeugt werden können. Bei frühen E-Blitzen ist diese getrennt vom eigentlichen Netzgerät in einem meist stabförmigen Handgerät untergebracht. Auch hier muss die Verbindungsleitung Top sein - das ist wegen der Hochspannung (10.000 Volt!!) noch wichtiger als beim Netzkabel!! Steckverbindungen und Schalter sind weitere Schwachstellen. Wenn man dann nach Anlegen der Spannung ein leises Pfeifen hören kann, ist oft alles in Ordnung und man darf den Auslöseknopf drücken. Gibt’s dann den erhofften Blitz, freut sich des Sammlers und Bastlers Herz. Doch Achtung – nach einer Vitrinenstandzeit von einem halben Jahr oder mehr kann Alles schon wieder ganz anders sein.
Zerhacker
Auch wenn der historische Röhrenblitz batteriebestückt sein sollte, wird er sich meistens nicht mehr zum Blitzen überreden lassen. Das liegt in aller Regel daran, dass der für die Umwandlung der niedrigen Gleichspannung erforderliche Zerhacker seinen Dienst quittiert hat (klassische Akkugeräte benötigen ebenfalls diesen Zerhacker). Funktionsfähiger Ersatz dafür ist in der Regel nicht mehr zu finden; für Extrembastler gibt es jedoch elektronische Alternativmöglichkeiten, eine Transistorschaltung dafür finden Sie nach dieser Beschreibung. Ob sowas bei den derzeit geringen Sammlerpreisen für alte Röhrenblitze allerdings lohnt, muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Der Zerhacker ist ein mechanisches Bauteil - eine Art Relais - das durch schnelle Schwingungen (ca. 100 Hz) den Akku- oder Batteriegleichstrom in Rechteckimpulse "zerhackt". Ein nachgeschalteter Trafo erzeugt daraus die erforderliche Hochvolt-Wechselspannung. Heute macht man sowas mit einem Multivibrator aus Transistoren oder IC's, damals ging es nur mechanisch. Auch in alten röhrenbetriebenen Autoradios finden sich übrigens solche Bausteine! Bei einem eventuell doch noch erhältlichen Ersatzteil (Funktion vor Kauf immer prüfen) muss neben den passenden Steckerstiften die Betriebsspannung beachtet werden. Diese ist oft Bestandteil der auf der Patrone aufgedruckten Typennummer; in diesem Fall "BH 41-267" (4V=).
Im Foto rechts zeige ich einen Zerhacker des seinerzeitigen Marktführers KACO aus dem BH Standard, links im Bild die geschlossene Patrone, rechts eine geöffnete (nach provisorischer Instandsetzung vorübergehend wieder funktionsfähige) Zerhackerpatrone im Blitzgerät. Die Zeichnung links zeigt die Relaisschaltung im inneren eines Kaco-Zerhackers.
Und hier nun ein Vorschlag von einem Sammlerkollegen für Extrembastler, wie sich ein altes akku- oder batteriebetriebenes Röhrenblitzgerät mit Zerhackerschaltung wieder zum Leben erwecken lässt. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Stromversorgung bedarfsgerecht wiederhergestellt worden ist! Die Schaltbilder beziehen sich auf einen Braun hobby Röhrenblitz, passen aber mit entsprechender Berücksichtigung der Anschlüsse auch für andere Fabrikate. Um die Schaltung auf einer selbstgefertigten Platine oder Lochrasterplatte in die Original-Zerhackerpatrone zu fummeln, braucht es natürlich einiges Geschick.
Wichtiger Hinweis! Falls Sie mit alten Röhrenblitzgeräten experimentieren möchten, verwenden Sie dabei auf keinen Fall eine moderne Digitalkamera oder eine analoge Kamera mit automatischer oder TTL-Belichtungsregelung. Die hohe Zündspannung dieser Geräte zerstört die empfindliche Kameraelektronik! Wenn Sie den Blitz über einen Optokoppler, z.B. einen Tochterblitzauslöser zünden, besteht natürlich keine Gefahr für die Kamera.
Bild rechts: Wenn das E-Blitz-Anschlusskabel so aussieht - Finger weg!!
Ein letztes, vielleicht aber auch unwichtigstes, Hindernis sind die alten Akkus. Meist haben diese bei den Urgeräten in Form von Bleiakkus schon durch Auslaufen der Schwefelsäure ihr eigenes Zeitliche – und das des Blitzgerätes gleich mit – gesegnet. Im günstigeren Fall hat sie ein kluger Vorbesitzer ausgebaut. Zwar lassen sie sich durch moderne Akkus (meist 4-6 V) ersetzen, doch ob die Ladeelektrik (Zerhacker) noch funktioniert und ob das Alles überhaupt für zwei oder drei Probeblitze sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Auch spätere E-Blitze mit den „modernen“ NC-Akkus bleiben beim Versuch einer Inbetriebnahme bestenfalls unbeeindruckt. Im schlechteren Fall gibt’s einen Knall und im ungünstigsten gar Feuer…. Also auch hier – raus mit den Dingern und in den Sondermüll! Gleiches gilt natürlich für alte Batterien.
Foto links: Früher Agfatronic-Netzblitzer im 60er Jahre-Design
Ein wenig einfacher ist es manchmal bei den E-Blitzgeräten, die für reinen Netzbetrieb ausgelegt sind. Wenn die Netzanschlussschnur in Ordnung ist (sehr genau prüfen!), kann man vorsichtig einen Test wagen. Das sollte vorzugsweise in nicht brennbarer Umgebung (Fliesenboden) erfolgen. Falls es nicht knallt - dann ist der Elko hin - geht irgendwann das Glühlämpchen an. Dann den (meist vorhandenen) Prüfknopf drücken. Viel Glück und Erfolg dabei!
Aus zuvor beschriebenen Gründen habe ich mich in meiner Sammlung auf wenige E-Blitze beschränkt, die in irgendeiner Weise "epochale" Bedeutung hatten bzw. sich mit ihrer formalen Gestaltung oder auch besonderer Konstruktion vom Angebotseinerlei unterscheiden. Ganz abgesehen davon halte ich es ohnehin weder für sinnvoll noch erfolgversprechend, sich sammlerisch an der Unzahl von Blitzgeräten zu versuchen die ab Mitte der 1960er Jahre den Markt überschwemmten.
Bekanntere Elektronenblitzgeräte waren Multiblitz (Dr. Ing. Mannesmann), Ultrablitz, Cornet (Blaupunkt / Deutsche Elektronik), natürlich Braun hobby (Max Braun, Frankfurt), CeBe, Paxitron (Carl Braun Nürnberg), PK (Paffrath & Kemper), Synectron, Agfatronic (Agfa), Hapotron (Porst), Mecablitz (Metz), ELMED, Essen, Elfo (Lorent & Lauten, Wasserburg/Inn), VK Knirps (Kirmeyer & Söhne, Erding/Obb), Zeiss Ikon Dresden / Stutgart und Elgawa, Plauen (DDR). Nachfolgend eine kleine Übersicht aus über 60 Jahren Elektronenblitzgeschichte. Fast alle in Fotos gezeigten E-Blitzgeräte stammen aus meiner Sammlung, einige Bilder von "Exoten" habe ich aus Literatur oder Prospekten übernommen. Diese absolut subjektive Zusammenstellung lässt dennoch erkennen, wie sich dieses bedeutende Fotozubehörteil mit den Jahren entwickelt hat.
Agfa Synectron - Agfa, München
Weniger als Profigerät gedacht, war auch die Agfa bereits in den frühen 1950er Jahren mit einem eher ungewöhnlichen E-Blitzgerät vertreten. Das eigenwillig konstruierte Synectron verwendete keine Xenon-Blitzröhre sondern einen Lichtspender, der dem des Braun CeBe 1 vergleichbar war. Auch die Bauweise des Versorgungsteils einschl. der zugehörigen Ledertasche glichen sich wie Zwillinge. Lediglich der Blitzstab hat eine andere Form. Sehr wahrscheinlich stammten beide aus der gleichen Produktionsstätte (Metz?); Agfa baute damals die wenigsten Zubehörteile für seine Fotopalette selbst.
Der Niederspannungs-Leuchtstab im Rundreflektor wird - wie beim CeBe 1 - von einer Plexischeibe abgedeckt. Die Leitzahl 24 bei 21 DIN reichte für Amateurzwecke durchaus. Nicht praxisgerecht allerdings die Stromversorgung - sechs 30 V-Anodenbatterien Typ 73 für die erforderlichen 180 V Betriebsspannung fanden sich nicht an jeder Ecke...
Das Gerät wurde um 1952/53 angeboten und fand keine große Verbreitung.
BRAUN hobby 100 - Max Braun, Frankfurt
Der Braun hobby war - zumindest bei den Fotoamateuren - in den 1950er Jahren der beliebteste Elektronenblitz (obwohl er in Photo Porst-Katalogen jahrelang ignoriert wurde). In einem Werbeprospekt von 1954 schrieb der Hersteller gar vom weltweit meistverkauften E-Blitz. Das leistungsfähige und formschöne Röhrenblitzgerät (s. auch hobby F65) bot zum Verkaufspreis von 198 DM eine Menge im Vergleich zur etablierteren Konkurrenz wie Mannesmann oder Blaupunkt.
Hier im Foto (mit einer Leica M3) sehen Sie den BRAUN HOBBY 100 aus dem Jahr 1954. Damit war wahlweise der Betrieb am Netz, mit dem eingebauten Sonnenschein-Akku oder mit einer externen Anodenbatterie möglich. Der kurze Reflektorstab ermöglichte durch 180°-Drehung des Unterteils erstmals eine Leuchtwinkelumstellung von 45/50° auf 70° für Weitwinkelausleuchtung.
Die Blitzwinkelumstellung des hobby 100 wird durch eine asymmetrische Anordnung der Xenon-Blitzlampe auf dem Sockel möglich ( Foto rechts).
Das Bild oben - beim Einleitungstext - zeigt eine hobby-Version aus dem Jahr 1955 mit 3 Drucktasten für die Betriebsartumschaltung (Akku, Netz, Laden, Teilenergie), den Hobby Automatic. In dieser Gehäuseform - die auch bei den Folgemodellen nur geringfügig variierte - wird der Braun Hobby bis etwa 1960 gebaut.
Braun Hobby Standard - Max Braun, Frankfurt
Die Röhrenblitzgeräte entwickelten sich rasant, die Bleiakku-Zeit neigte sich Mitte der 50er Jahre mit dem Aufkommen der NC-Akkus ihrem Ende zu. Dadurch wurden die Geräte nicht nur pflegeleichter und kleiner, sondern verloren auch an Gewicht. Steigende Umsatzzahlen ermöglichten zugleich niedrigere Preise. Mit zwei neuen Geräten, dem Hobby Standard und Hobby Special, sorgte Braun Ende 1956 für kräftigen Wind auf dem Elektronenblitzgeräte-Markt.
Im Foto links der Braun Hobby Standard aus dem Jahr 1957; rechts das geöffnete Gerät mit einem Satz Monozellen. Rechts neben den Batterien die Zerhackerpatrone, damals noch unverzichtbarer Bestandteile von akku- oder batteriebetriebenen Geräten. Zum Zerhacker lesen Sie weiter oben mehr.
Der Hobby Standard (Foto) ließ sich erstmals auch mit Batterien betreiben und war konkurrenzlos billig. Das Grundgerät für Netzbetrieb (98,- DM) konnte mit dem Aufbausatz I für 21,- DM für den Betrieb mit 3 Monozellen in der noch heute erhältlichen Größe aufgerüstet werden. Der Reflektor ist jetzt über ein fest angeschlossenes Kabel mit dem Netzteilgehäuse verbunden; frühere Geräte hatten hierzu Steckverbinder. Nach Prospektangaben von Braun sollte ein Satz Batterien für rund 50 Blitze reichen. Damit wurden Röhrenblitzgeräte auch amateurtauglich. Der Aufbausatz II für (Blei-)Akkubetrieb kostete 42,- DM. Der Hobby Spezial NC hatte für 278,- DM erstmals einen Nickel-Cadmium-Akku an Bord. Beide Geräte sind mit dem von 50°-Normal- auf 70°-Weitwinkelausleuchtung umdrehbaren Reflektor bestückt. Dazu kann der Reflektor von dem (jetzt längeren als beim hobby 100) Haltestab abgegommen und um 180° verdreht wieder aufgesetzt werden. Das Spitzengerät mit den drei Drucktasten, der Braun Hobby Automatic (s. Foto oben) war zum Preis von 218,- DM mit herkömmlichem Bleiakku weiterhin lieferbar.
Nicht selten sind die BH's dieser Jahre sogar noch funktionsfähig. Zumindest im Netzbetrieb (Hinweise weiter oben bitte beachten) sorgen die Reflektoren nach einiger Ladezeit für die eine oder andere Erleuchtung. Vor dem ersten Auslöseversuch (mit dem roten Knopf am Leuchtstab) sollte das Netzkabel zuvor etwa 30 Minuten angeschlossen sein um den Kondensator zu regenerieren. Die Kontrolleuchte wird meist nicht mehr anzeigen, weil die Spannung am Elektrolytkondensator nicht mehr hoch genug ansteigt, zum Blitzen reicht's aber in der Regel noch. Akkubetrieb hingegen scheitert in aller Regel bereits daran, dass der Originalakku zerstört oder nicht mehr vorhanden ist. Fest eingebaute Zellen lassen sich meistens nicht mehr aufladen. Zwar wären Alternativen durchaus verfügbar, doch ist der praktische Nutzen einer Instandsetzung, für einige Monate einen funktionsfähigen historischen Röhrenblitz in der Sammlervitrine zu haben, zumindest fragwürdig. Ob das Verhältnis zwischen dem Reparaturaufwand und dem erzielbaren Ergebnis ausreicht, muss ein Jeder selbst entscheiden. Für engagierte Sammler mit Elektronikkenntnissen ist die Wiederinbetriebnahme eines klassischen Röhrenblitzes in jedem Fall eine durchaus attraktive Herausforderung. Wer mit einem funktionsfähigen klassischen Braun Hobby oder dergleichen auf Fotojagd unterwegs ist, braucht sich jedenfalls über Mangel an Aufsehen nicht zu beklagen....
BRAUN hobby F65 - Max Braun, Frankfurt
Fast zwei Jahrzehnte wurde das Konzept des Braun hobby beibehalten - die Trennung von Stromversorgung und Blitzeinheit. Zwar änderte sich die Gehäusebauform gründlich doch war Braun mit jedem hobby Design-trendsetter. Legende sind die von Dieter Rams designten Braun-HiFi-Geräte und Elektrorasierer der 1960er Jahre. Auch die Braun-Blitzgeräte durften ab 1958 daran Anteil nehmen.
Nun mag man über Geschmack und Form trefflich streiten, aber stets waren die "hobby's" eine gelungene Symbiose zwischen technischer Leistung und elegantem Äußeren.
Dieses hobby F65 aus den 1960er Jahren gab es sowohl im abgebildeten Dunkelgrau, als auch mit schwarzem oder weißen Gehäuse zu kaufen. Darin steckten noch ein Akku mit Netzladeeinrichtung. Die Kamera musste per Kabel angeschlossen werden, Mittenkontakt hatte der F65 noch nicht. Der Verkaufspreis im Jahr 1965 betrug 219,- DM.
CeBe 1 - Carl Braun Kamerawerk Nürnberg
Dieses Blitzgerät stammt trotz Namensgleichheit nicht vom Hersteller des Braun hobby sondern aus dem Paxette-Werk in Nürnberg. Verkaufspreis 138 DM, jedoch ohne Akku (26,40 DM Permacell-Batterie) und Netzgerät (25 DM).
Der Stromversorgungsteil war für damalige Verhältnisse recht klein und konnte in der Ledertasche umgehängt oder auch in einer Jackentasche verstaut werden. In den frühen 1950er Jahren einer der kleinsten und preiswertesten E-Blitze.
Wenn man heute eines dieser seltenen Geräte findet, ist es schon wegen gebrochener Kabel unbrauchbar. Eine Reparatur ist möglich, erfordert aber eine gehörige Portion Enthusiasmus. Zudem ist es problematisch, eine funktionierende Stromversorgung zu finden. Also - ein historisch interessantes Teil, aber nur was für Sammler!
CeBe II - Carl Braun Kamerawerk Nürnberg
Auch diese Nachfolgeversion des CeBe 1 stammt aus dem Paxette-Werk in Nürnberg. Zum Betrieb waren 2 Permacell-Batterien erforderlich, mit denen bei voller Aufladung rund 1000 Blitze möglich waren. Wurden die Batterien stets aufgefrischt, waren nach Herstellerangabe bis 3000 Blitze möglich. Das Ladegerät für Netzspannung 220V ist jetzt eingebaut.
Der CeBe II bestach mit hoher Leistung - Leitzahl 36 bei 17 DIN bzw. 52 bei 21 DIN; Lichtleistung: 70 Ws, Blitzdauer 1/500 Sekunde, Blitzfolge 5-8s. Die Farbtempertur war für Colorfilme ausgelegt (Leitzahl 12-15). Der Verkaufspreis im Jahr 1955 betrug 159,- DM, 1 Satz Permacell-Trockenelemente kosteten 27,- DM.
Hinsichtlich der Stromversorgung für heute noch vorhandene Geräte gilt das zuvor zum CeBe 1 beschriebene. Dennoch ein historisch interessantes Teil für Sammler!
ERNO Electronic Micro-Flash
PK - Paffrath & Kemper, Köln-Sülz
für X-Würfelanschluss
Sowas gab's auch, Elektronenblitzgeräte für Pocketkameras mit X-Würfelanschluss. Hier zwei Modelle vom E-Blitz-Pionier PK (links) und ERNO Electronic (rechts).
ERRTEE FIPS - Romain Talbot, Stuttgart
Talbot war ein schon kurz nach Einführung der Photographie Mitte des 19. Jh. in Paris gegründetes Handelsunternehmen für Photoerzeugnisse. Im deutsch-französischen Krieg um 1870 verlegte Romain Talbot seinen Firmensitz nach Berlin und bot dort als Großhändler bis zum 2. Weltkrieg Fotoprodukte an.
Handelsname der von Talbot vertriebenen Fotoerzeugnisse war "errtee"; einige Kameras und Objektive fertigte er auch selbst. Nach Kriegsende zog das Unternehmen nach Stuttgart um und vertrieb dort als Großhändler bis gegen Ende der 1960er Jahre fotografische und fotochemische Produkte.
Dieser netzbetriebene Elektronenblitz "Fips" stammt aus den frühen 1950er Jahren. Das große einteilige Blitzgerät war für professionelle Verwendung vorgesehen. Der Stab wird auf ein Stativ geschraubt. In Fotostudios dieser Jahre wurden oft mehrere solcher Blitze gleichzeitig über einen Synchronverteiler betrieben. Die Xenon-Blitzröhre stammt aus der Produktion von Osram. Welcher Hersteller den Blitz gebaut hat, ist mir nicht bekannt.
hapotron II + III / Cornet L - Photo Porst, Nürnberg / Deutsche Elektronik, Berlin
Porst stellte zwar selbst keine Fotoartikel her, hatte aber schon seit den 1930er Jahren stets einige "Eigenmarken" in seinem Angebot. Im Katalog 1956 gab es dann auch den ersten Porst-eigenen Elektronenblitz, gebaut von der Deutsche Elektronik (Blaupunkt / Cornet Ultrablitz).
Bereits ein gutes Jahr später wurde dieser vom Hapotron II abgelöst, den Porst als "das einzige und kleinste E-Blitzgerät der Welt mit Vorblitz" bewarb. Der "Vorblitz" sollte der von der Aufnahmeprozedur genervten Fotogesellschaft den angespannten Gesichtsausdruck nehmen, indem er bereits den Fotoakt vortäuschte. Wenn dann der eigentliche Klick folgte, lächelten alle entspannt...
So zumindest die werbliche Theorie, doch auch mit seinen technischen Fähigkeiten und ansprechender Form konnte das für 148 DM angebotene Blitzgerät durchaus überzeugen. Leider sind die Spiralkabel, mit denen Porst-Blitzgeräte dieser Jahre ausgestattet waren heute brüchig und porös (s. Foto oben). Hapotrone taugen deshalb nur noch für die Sammlung - es sei denn man erneuert Kabel und Akkus.
Links der Hapotron-Blitz II aus dem Jahr 1957. Die beiden Fotos darunter zeigen den Hapotron 3 (ebenfalls noch mit Vorblitz) und sein Vorbild, den Cornet L. Im Vergleich lässt sich gut erkennen, dass die Porst-E-Blitze von der Deutschen Elektronik (ehemals Blaupunkt) gebaut wurden.
Mecablitz - Metz Apparatefabrik, Fürth/Bay.
Im gleichen Jahr wie der hobby von Max Braun kam der Mecablitz vom traditionsreichen Elektro- und Rundfunkgerätehersteller Metz 1952 in den Handel. Diese beiden Hersteller sollten mit ihren Röhrenblitzgeräten fortan vor allem den Amateurbedarf dominieren. Gegenüber schon am Markt etablierten Herstellern, wie Blaupunkt oder Mannesmann waren die Geräte von Braun und Metz vor allem preislich im Vorteil. Beide kosteten um 200 DM, die Konkurrenzerzeugnisse waren deutlich teurer.
Anders als Braun bot Metz schon rasch eine breitere Gerätepalette an. Im Laufe der Zeit entstanden bei Metz zahlreiche Elektronenblitzgeräte unterschiedlicher Leistung und Größe für fast jeden Geldbeutel. Ab etwa 1970 übernahm Metz mehr und mehr die Marktführerrolle, vor allem im semiprofessionellen Bereich. Neben Multiblitz ist Metz der einzige in Deutschland verbliebene Hersteller von Elektronenblitzgeräten.
Neben einem Prospektbild des ersten Mecablitz 50 nebst Leica zeigen die Bilder rechts dessen Nachfolger Mecablitz 500 und sein Innenleben. Im rechten Teil des unteren Bildes ist der voluminöse Sonnenschein-Akku zu sehen, den damals die meisten Röhrenblitzgeräte als Spannungsquelle für mobilen Betrieb benutzten.
Hier noch einige Daten zu den ersten Mecablitzen 50/500/50S und 500S:
Elektrische Energie: 120 Wattsekunden; Akku 4 V/3 Ah
Blitzfolge: 9 bzw. 5 Sekungen (bei verringerter Lichtleistung)
Blitz pro Ladung: 75 bzw 150 (bei verringerter Lichtleistung)
Blitzdauer: 1/800 Sekunde
Leitzahl: 25 bzw. 50 bei 17 DIN
Preis: 210,- DM (Mecablitz 50/500); 228,- DM (Mecablitz 50 S / 500 S mit eingebautem Blendenmesser)
Korrespondierend zum preiswerteren Braun hobby Standard bot auch Metz ein kleineres Gerät an, den Mecablitz 32 /300 für wahlweise Batteriebetrieb mit 4 Monozellen oder Akku-Netzbetrieb; Preis 129,- DM (ohne Akku 20,50 DM).
Links eine kleine Metz E-Blitzgeräte-Palette im Allerwelts-Design der 1970/80er Jahre.
Mecablitz 112
Auch Metz spielte zeitweilig im Konzert der Fotogeräte-Modeanbieter mit und baute seine mittlerweile erheblich handlicher gewordenen Elektronenblitzer auch in weiße Gehäuse ein. Diese Gehäusefarbe war zu Beginn der 1960er Jahre en vogue, musste aber nach rund 10 Jahren wieder tristen schwarzen Kohlekästen weichen.
Der hübsche Mecablitz 112 ist ein Beispiel für die Angebote dieser Zeit. Er hat übrigens schon einen Mittenkontakt für kabelloses Blitzen mit entsprechend ausgerüsteten Kameras. Ein Anschlusskabel ist natürlich auch vorhanden. Das Blitzgerät hat fest eingebaute NC-Akkus, die - wie mittlerweile bei fast allen Herstellern von Kompaktblitzern üblich - über ein externes Steckerladegerät aufgeladen werden. Bei leeren Akkus ist auch Netzbetrieb möglich.
Mecablitz Stabblitz 60 CT 4 - Metz Apparatefabrik, Fürth/Bay.
Die Mutter aller Stabblitze stammt wohl aus dem Hause Metz. Stellvertretend für die Vielzahl ähnlich aussehender Geräte mit unterschiedlichem Leistungsvermögen hier das METZ-Spitzenmodell aus dem Jahr 1992, der 60 CT 4. Trotz der mittlerweile fortgeschrittenen und miniaturisierten Technik kommt dieses Profigerät noch mit einem separaten Generatorteil.
Eine Beschreibung des umfangreichen Leistungskataloges dieses Extremblitzer kann ich mir wohl ersparen. Wer Detaildaten erfahren möchte findet diese vielfach im Internet. Der nur geringfügig "lichtschwächere" nächstkleinere Bruder 45 CL / CT war in diesen Jahren das wohl meistverbreitete Stabblitzgerät. Metz bot zu dieser Zeit das kompletteste Blitzgeräte- und -zubehörprogramm für nahezu jeden Bedarf an.
Das SCA Adaptersystem
Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch das universelle Adaptersystem SCA (Special Camera Adaption), mit dem die dafür ausgerüsteten Blitzgeräte an nahezu allen Systemkameras betrieben werden konnten. Da fast jeder Kamerahersteller in Sachen TTL-Blitzsteuerung sein eigenes Süppchen kochte, war diese Adapterlösung eine praktische Angelegenheit. Für 100erte Kameras war ein auf die jeweiligen Blitzschuhkontakte und kamerainterne Steuerelektronik abgestimmter Adapter verfügbar. Damit konnten die inzwischen immer ausgefeilteren Blitzsteuerungen zwischen Kamera und Blitzgerät systemgerecht übertragen werden. Es würde den Rahmen dieser Seite bei weitem sprengen, auf das SCA-System im Einzelnen einzugehen.
Auch einige andere Blitzgerätehersteller, wie Agfa, Braun, Philips und andere übernahmen diese ursprünglich von Bosch-Bauer stammende Idee, die Metz in der Folge weiterentwickelte. Das SCA 300-System ergänzte das ursprüngliche einfachere SCA 100 um einige Leistungsmerkmale, der Nachfolger SCA 3000 enthielt dann noch mehr Elektronik und kostete auch entsprechend...
B 100 / N 100- Ing. Heinz Blohm; Plauen/Vogtl. (ELGAWA-Vorläufer)
Bei der Vorstellung einiger Blitzgeräte des DDR-Blitzspezialisten ELGAWA Plauen darf dessen Vorgängerbetrieb "Ing. Heinz Blohm, Plauen (Vogtl.)" nicht vergessen werden.
Heinz Blohm beginnt 1946 mit der Herstellung elektrischer Kochplatten und Bügeleisen, 1947 entstanden erste Radios, 1948 auch Universal-Prüfgeräte (unter dem Namen ERWA) sowie Röhrenprüfgeräte. Ende 1950 war der kleine Betrieb auf 80 Mitarbeiter angewachsen. Weit bekannt waren auch die dort entwickelten Elektronenorgeln.
Blohm's Firma wurde 1954 nach dessen "Republikflucht" im September 1953 enteignet und als "Blohm in Verwaltung" an den in Plauen bereits existierenden Kleinbetrieb "VEB ELGAWA Plauen " angegliedert. Dieser wurde 1955 in "VEB(K) Elektronik Plauen" umbenannt. Ende der 1950er Jahre wurde die Rundfunkgeräte-Produktion aber ausgelagert. Letzte Radios entstanden in der Saison 1955/56. Danach produzierte ELGAWA bis 1991 nur noch Fotoblitzgeräte.
Die beiden Fotos zeigen links einen Blohm-Netzblitz N-100 und rechts einen B-100 im Akku-Koffer.
Quasi als Nebenprodukt der Rundfunkgeräteproduktion entstanden bei Blohm auch die ersten Röhrenblitzgeräte. Der B-100 mit seinem Akkukoffer etwa (Foto oben rechts), wurde von ELGAWA zum weitbekannten Micky-Blitz (unten) weiterentwickelt.
Die Blitzröhre (Bild rechts) verwendet den auch für Rundfunkgeräte gebräuchlichen 4poligen Europa-Sockel Eu. Somit konnte der B-100/N-100 auch als Stromversorgung für den Ihagee ZB3-Ringblitz am
Kolpofot verwendet werden. Hierzu braucht nur die in den Hochspannungsstab eingesteckte Blitzröhre entfernt und durch ein entsprechendes Verbindungskabel ersetzt zu werden.
Sammlerfreund Carsten Bobsin, der sich intensiv mit ELGAWA-Blitzerzeugnissen beschäftigt hat, schrieb mir hierzu: "schöne Ausführung zu den Blohm/Elgawa Ringblitzen! Hier noch ein paar Ergänzungen. Das ZB3 wurde ursprünglich mit dem SB250A, später SB250B und auch ZG250B betrieben. Dies waren die stationären Generatoren von Blohm/Elgawa. Sie hatten jeweils auch einen 6V-Ausgang für ein Pilotlicht. Später wurden sie durch das SBN64 ersetzt. Ebenfalls kann man die Blitzgeräte auch an dem B140 Reporterblitz betreiben. Das bietet 140Ws Energie, ist ebenfalls mit einem 6V Pilotlicht ausgestattet und in einem handlichen Köfferchen untergebracht. Mit Bleiakku wiegt es etwa 6kg und ist damit mobil. Lässt man den Akku weg, kann man es auch mit Netzkabel betreiben (wiegt dann nur noch die Hälfte).
Die Betriebsspannung des N100 ist zu niedrig - der ZB3 kann damit nicht zünden. Auch das B100 ist für den Betrieb des ZB3 ungeeignet. Die Betriebsspannung ist viel zu hoch und es kommt zu Fehlzündungen. Blohm selbst hat auch nur das N150 und SB250 für den Betrieb des ZB3 vorgesehen. Später kam noch das B140 dazu, theoretisch geht auch das B70".
Vielen Dank Carsten für diese ergänzende Information, wer also auch das Kolpofot in der von mir beschriebenen Weise mit einem B-100 oder N-100 Blitzstab bestücken will, kann dies zwar zu Dekorationszwecken tun. Einen praxistauglichen Ihagee-Ringlitz erhält er damit aber wohl nicht. Ich selbst habe es aber nie in der Praxis ausprobiert. Weitergehende Informationen zu den Ringblitzen von Blohm/ELGAWA in Verbindung mit der Ihagee finden Sie in meiner Ihagee Blitzgeräteseite
Micky Blitz - ELGAWA, Plauen
1946 gründete Dipl.Ing. Heinz Blohm ein Unternehmen zum Bau von Kochplatten, Bügeleisen, Radios, Prüfgeräten (ERWA), Elektronenorgeln u.a. Auch Elektronenblitzgeräte gehörten zum Fertigungsprogramm des Unternehmens, das 1954 enteignet und dem VEB Elektronik, Plauen/Voigtl. angegliedert wurde.
Daraus entstand unter Einbeziehung der Eisenacher RFT später ELGAWA in Plauen. Dort wurden bis 1991 eine ganze Reihe innovativer Blitzgeräte produziert.
Schon Mitte der 1950er Jahre bot ELGAWA diesen "Micky Blitz" an. Kennzeichen des handlichen Gerätes waren die unterschiedlichen farbigen Ausführungen, in denen der Micky lieferbar war.
Als Spannungsversorgung konnte gewählt werden: 4xEJT-Stabelemente (1,5 V Monozellen), NC-Spezialbatterie, Netzteil mit eingebauter Ladeeinrichtung. Preis: 190,- DM/DDR.
Auch als reines Netzblitzgerät war der Micky ohne den Akkukoffer lieferbar (Foto rechts).
ELGALUX Netzblitz - ELGAWA, Plauen
Der Micky-Netzblitzer wurde gegen Ende der 1950er Jahre vom Elgalux abgelöst, der in dieser Bauform als reines Netzblitzgerät angeboten wurde. Der Elgalux ist - wie der Micky - in verschiedenen Gehäuseausführungen zu finden, im Foto ein marmoriertes Kunststoffgehäuse.
Für die Stromversorgung seiner Netzblitzgeräte bot Elgawa ein leistungsfähiges Steuergerät SBN 64 an. Dieses konnte auch für den Betrieb der an die Ihagee gelieferten Ringblitzgeräte ZB und RB benutzt werden.
Im Inneren befindet sich ein Trafo, der eine Hochspannungs-Kondensatorbank auf 480V lädt. Diese stehen an zwei Anschlussbuchsen zur Verfügung. Der Anschluss der Blitzgeräte erfolgte über spezielle Starkstrom-Steckverbindungen nach DDR-Norm. Mit einem 4stufigen Drehschalter kann die benötigte Energie von 65-400 Ws (Joule) eingestellt werden. Zusätzlich liefert das SBN 64 noch 6 V-Spannung für das Pilotlicht der Ringblitzgeräte.
ELGABLITZ Studio-Netzblitz - ELGAWA, Plauen
Der sozusagen "professionelle" Nachfolger des Micky wurde 1963 der Elgablitz, ein Netzblitzgerät, das jedoch zur Studioanlage ausbaubar war. In den Fotos hierzu sehen Sie links das Grundgerät und rechts einen Zusatzreflektor (Duolampe).
Mit Generator (für 4 Stabbatterien EJT oder NK-Akkus) war dieses Gerät als "ELGATRON" erhältlich. Auch hierzu gab es einen zusätzlichen Stabreflektor und die Duolampe.
Ein besonderes Schmankerl ist noch die Zündzelle für die kabellose Blitzauslösung - auch mehrerer Blitzstäbe (Prospektbild links). Ein Foto-Glimmrelais der Deutsche Glimmlampen GmbH Otto Pressler, Leipzig diente hier als Zündzelle (Foto rechts).
elgapress - ELGAWA, Plauen
Das Gegenstück zu Blaupunkt Ultrablitz, Mannesmann Multiblitz oder Meca-Stabblitz in Westdeutschland war der Elgapress in der DDR als Nachfolgegerät des ELGABLITZ. Das Gerät war so ausbaufähig konzipiert, dass vom "einfachen" Reporter-Stabblitz bis zur kompletten Studio-Blitzanlage alles möglich war. Das Foto rechts zeigt eine mobile 3fach-Blitzanlage mit Duo-Leuchte, Netzgerät und Akkugehäuse im Koffer.
Es hat im Laufe der Jahre verschiedene Ausführungen gegeben, die Abbildung zeigt die Version aus den 1970er Jahren. Neben den Stab- und Zusatzleuchten waren auch das Generatorteil mit ansteckbarem Netzgerät oder Akku getrennt erhältlich. Allerdings gab es Einiges an Gewicht zu transportieren - Blitzstab 300g, Generatorteil 1,4 kg, Netzteil und Akkupack (mit 6 Akkus á 1,2V/3A) je 1 kg. Betrieb man eine umfangreiche Blitzanlage im Studio konnte für die Stromversorgung auch das leistungsstarke Steuergerät SBN 64 verwendet werden; die Steckverbindungen waren kompatibel.
Die Leistungsdaten waren beeindruckend (Angaben in Klammern für die schwächere Stufe II):
Leitzahl bei 18 DIN: 45 (25)
Blitzenergie: 165 Ws (65 Ws)
Blitzfolge: 9-15 Sekunden (4-6) bei eine Blitzdauer von 1/600s
SL3 / N 128 VEB ELGAWA Plauen
Das SL3 war in der DDR das "Brot- und Butter-Elektronenblitzgerät", ein kleines Netzblitzgerät, nicht sonderlich leistungsstark, aber zuverlässig. Für den Hausgebrauch war seine Leitzahl 20 durchaus ausreichend. Es wurde ab etwa 1970 in großen Stückzahlen produziert und erst Mitte der achtziger Jahre vom leistungsstärkeren N 128 (Foto unten) abgelöst. Auch heute sind noch haufenweise SL 3 oder N 128 zu finden. Wer quasi zum Nulltarif eine Studioblitzanlage bauen will, kauft für'n Appel und Ei ein halbes Dutzend davon und verbindet diese per Kabelverteiler. Das SL 3 geht zudem höchst selten kaputt...
Eine kleine Besonderheit war der zum SL 3 lieferbare Transverter BZG1. Damit - und mit 4 Monozellen 1,5 V - war auch netzunabhängiger Blitzbetrieb des SL3 möglich. Dieses BZG1 ist ein simpler Spannungswandler von 6V-Batterie- auf Netzspannung 220V~.
Nach der Anleitung ist die erzeugte Netzspannung infolge geringer Leistung zwar ungefährlich, erzeugt jedoch "bei zweckentfremdeter oder fahrlässiger Anwendung Stromschläge mit Schreckreaktionen". Ein ergänzendes Beiblatt zur Bedienungsanleitung untersagt zudem eine Verwendung des BZG 1 mit anderen Geräten als dem SL 3!
Offenbar ist dem einen oder anderen Besitzer wohl die praktische Idee gekommen, das BZG 1 für seinen Rasierapparat oder dergleichen beim Camping zu verwenden. Hersteller war übrigens nicht ELGAWA, sondern der VEB Werk für Fernsehelektronik (WF) in Berlin-Weißensee. Das alte Fernsehbildröhrenwerk in der DDR wurde 1995 von Samsung für 1 DM gekauft und 2005 geschlossen.
Multiblitz Reporter Ur-Multiblitz - Dr. Ing. Mannesmann, Westhoven / Köln
Im Jahr 1948 entwickelte Dieter Mannesmann in Deutschland das erste Röhrenblitzgerät, wie der Elektronenblitz in den Anfangsjahren hieß. Im Jahr 1949 waren die ersten Multiblitz-Geräte marktfähig. Das Foto - aus "die multiblitz-photographie von Dr. Ulrich Mohr - zeigt das Ur-Modell. Ein Nachfolger - zur PHOKINA 1950 vorgestellt - hatte ein Gewicht von 5kg, ohne Akku!
Neben Metz ist Mannesmann der letzte überlebende Blitzgerätehersteller in Deutschland. Die Multiblitz-Anlagen decken heute vor allem den professionellen Bedarf ab.
Bild links - Der Mannesmann Multiblitz war 1948 das erste deutsche Elektronenblitzgerät überhaupt - das Monster wog ohne Akku mehr als 8kg!
Bis in die heutige Zeit blieben die Kölner Mannesmann Multiblitze dem Fotomarkt erhalten. Mit Profi-Geräten wie Rekord oder Sirius, aber auch im semiprofesionellen und Amateurbereich wie Junior, Filius oder später dem Multiblitz Color war Mannesmann stets im anspruchsvolleren Fotobereich vertreten. Der Multiblitz IIIa etwa war in den späten 1950er Jahren das stärkste noch tragbare Reportergerät.
optatron SUPER NC38 - Loewe Opta, Kronach
Auch die noch heute bestehende Loewe AG, Kronach - wie Metz ein Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik - gehörte zeitweise zu den Anbietern von Röhrenblitzgeräten. Weiß und kantig, im Stil dieser Zeit, wurde in den 1960er Jahren unter dem Namen "optatron" eine Serie von Blitzgeräten mit unterschiedlichen Leistungen angeboten. Später wechselte die Gehäusefarbe wie bei fast allen anderen Anbietern modegerecht nach schwarz.
Im Foto ein optatron SUPER NC 38
OSRAM GmbH, München
Erst sehr spät bot der Blitzpionier Osram - einer der Erfinder der Blitzbirne (s. oben) - Elektronenblitzgeräte an. Zwar fertigte Osram in den frühen 50er Jahren auch Xenon-Blitzröhren für andere Gerätehersteller, zu einem eigenen E-Blitzerangebot reichte es aber erst ab etwa 1980. Zudem wurden die Blitzgeräte nicht mehr selbst gebaut sondern aus fernöstlicher Fertigung übernommen. Die Osram-Blitzgeräte boten dann jedoch immer die eine oder andere Besonderheit.
1978 war der "Vario-Reflektor" das erste Elektronenblitzgerät mit horizontal verschiebbarer Blitzröhre. Der damit ausgestattete VS 280 Studio (Foto links) ist zudem ein universeller Computerblitz; sein Vario-Reflektor ist für Brennweiten 28, 40 und 85 mm einstellbar. Außerdem ist er um 90° schwenkbar und kann somit für direktes und indirektes Licht eingestellt werden. Durch das von Metz entwickelte SCA 300-Adaptersystem kann er mit allen bekannten Systemkameras und TTL-Blitzsteuerung zusammenarbeiten.
Ebenfalls 1978 war der im Bild rechts gezeigte B 220 weltweit das erste Elektronenblitzgerät mit teilbarem Schwenkreflektor. Mit dem B 220 kann man also direkt, indirekt oder in beiden Modi gleichzeitig blitzen (Knick-Blitz). Das wird in der Anleitung als besonderer Vorteil für Nahaufnahmen dargestellt.
Der Sunnyboy (Spitzname "Osram Soap") hingegen war im Jahr 1980 eines der ersten "immer dabei" Mini-Blitzgeräte und passt in jede Hosentasche. Klein, leicht (mit Batterie nur 50 g!) und ausreichend lichtstark benötigt dieses Gerätchen ohne jeden Schnickschnack nur eine einzige AAA-Minibatterie. Und weil es auf die Kamera aufgesteckt ziemlich weit vom Objektiv weg ist, gibt es auch keine roten Blitzaugen. Durch Mittenkontakt braucht man für die meisten Kameras kein Verbindungskabel.
PK - Paffrath & Kemper, Köln-Sülz
Auch der Kölner Hersteller Paffrath & Kemper gehörte zu den Röhrenblitzpionieren. Schon 1950 wurden mit Metron und Witron die ersten Elektronenblitzgeräte hergestellt.
Die Fotos zeigen das zweite PK Röhrenblitzgerät Witron, das um 1952 angeboten wurde. Daten sind mir nicht bekannt.
Einige Elektronenblitzgeräte des Kölner Herstellers aus "jüngeren" Jahren. Die zuverlässigen PK-Blitzgeräte hatten einen guten Ruf. Das mittlerweile nach Köln-Lindental umgezogene Unternehmen wurde anfang der 80er Jahre von Kindermann übernommen.
Das rechte Foto zeigt 3 PK-Blitzgeräte aus den späten 1960er Jahren: links der royal 24 und daneben der wohl am meisten verbreitete PK 44 aus zwei verschiedenen Produktionszeiträumen. Der euroblitz im Foto links ist eines der letzten PK-Geräte, schon aus japanischer Fertigung.
ROLLEI - Franke & Heidecke, Braunschweig
Franke & Heidecke, das Elternhaus der klassischen Rolleiflex bot schon in den 1950ern auch Kondensatorblitzgeräte mit Blitzlampen für seine weltweit bekannte zweiäugige Spiegelreflexkamera an. Die Rolleiflash waren gehörige Wuchtbrummen zur Stativmontage oder Befestigung am Rollei-Sucherobjektiv und ließen sich sogar zur Mehrfach-/Studioblitzanlage erweitern.
Ab etwa Mitte der 1960er Jahre gab es auch einige Elektronenblitzgeräte mit dem Rollei Label zu kaufen. Diese waren aber nicht mehr kameraspezifisch und wohl kaum eines davon stammte noch aus Braunschweig. Mit den E15 und E20 waren für die Mutter aller Kompaktkameras, die Rollei 35, gut harmonierende Kompaktblitzgeräte erhältlich, die aber auch mit anderen Kameras verwendbar waren. Daneben gab es diverse Stabblitzer und die üblichen quaderförmigen Aufsteckblitze.
Eines der universellsten kompakten E-Blitzgeräte das ich kenne, ist das ROLLEI Beta 4. Wegen seiner Universalität findet es hier seinen Platz in meiner kleinen Gerätegalerie. Ob und inwieweit diese ganze Mimik bedeutsam für die praktische Fotografie war oder ist, lasse ich dabei mal offen...
Der Blitz mit LZ 24 ist horizontal (axial) und vertikal in Rastern weit verstellbar und ermöglicht somit das Blitzen aus und in allen Lagen. Zudem gehört noch ein Köfferchen mit Tele-, Weitwinkel- und Farbvorsätzen dazu. Für all dies braucht der beta 4 nur 2 Mignonbatterien! Eine übersichtliche Skala auf der Rückseite ermöglicht manuelle Einstellung, es ist aber auch auf Automatic mit einer Messzelle an der Front umstellbar.
Weshalb es trotz dieser Vielfalt heute nur selten zu finden ist, weiß ich nicht. Ich mag auch nicht glauben, dass es noch zahlreiche Anwender gibt, die sich von ihrem Beta Blitz nicht trennen können. Offenbar fand soviel Variabilität eher nicht ausreichend Gegenliebe bei der fotografischen Zielgruppe. Möglicherweise lag es aber auch am damaligen Verkaufspreis. Obwohl Rollei selbst ein Zweigwerk in Singapur hatte, wurde das Beta 4 von Sankyo aus Japan bezogen.
Die Fotos zeigen das ROLLEI Elektronenblitzgerät Beta 4 mit der Rollei SLR für Instamatic-Kassettenfilme, SL26.
Ultrablitz-Reporter - Blaupunkt-Werke, Hildesheim
Neben Mannesmann - die 1948 mit dem Multiblitz Reporter in Deutschland den ersten marktfähigen Elektronenblitz entwickelten - war Blaupunkt mit dem Ultrablitz einer der Elektronenblitz-Pioniere. Solche Geräte, die für die Stromversorgung und Steuerelektrik einen Handkoffer benötigten, waren natürlich nur für professionelle Anwendungen zu gebrauchen. Obwohl dieser Ultrablitz Reporter (Bild rechts), der 1950 ein Jahr nach dem ersten Ultrablitz auf den Markt kam, "nur noch" 6,3 kg wog, war er sicher kein Amateurgerät.
Zwar war der Koffer nur noch halb so groß wie beim Vorgänger, doch auch sein Preis von 490 DM (zzgl. Netzteil für alt. Netzbetrieb 25 DM) passte in aller Regel nicht zum Geldbeutel eines Akarette- oder Paxette-Eigners. Die Leitzahl als Leistungsgröße gab es damals noch nicht, doch die Lichtleistung von 12 Mio Lumen in 1/5000 Sekunde lässt erahnen, dass sich mit diesem Gerät durchaus eine kleine Kirche aufhellen ließ. Zentralverschluss-Kameras konnten bis zur damals kürzesten Verschlusszeit 1/500 s. synchronisiert werden.
Hier noch ein Prospektbild des ersten Ultrablitz Reporter mit einer Ur-Exa (richtig - die mit 1/250s! Der Blitz kostete damals das dreifache des Kaufpreises der Kamera...
Ultrablitz-Reporter II L - Deutsche Elektronik
Nachdem die Deutsche Elektronik GmbH die Ultrablitz-Geräte übernommen hatte, war dieses Gerät Mitte der 1950er Jahre der leistungsstärkste Elektronenblitz für industrielle und professionelle Anwendungen. Mit 225 Wattsekungen wurde er der "König des Blitzlichts" für Berufsfotografen mit universeller Ausbaufähigkeit.
Bei Farbumkehrfilm 18/10 DIN (!) betrug die Leitzahl 34; sie konnte durch ein Zusatzgerät auf 48 noch erhöht werden. Für S/W-Film 17/10 DIN und 20% längerer Entwicklungszeit stand gar eine Leitzahl 80 bereit.
In der Grundausstattung für Netz- und Akkubetrieb, mit Vario-Reflektor, Duplex-Blitzröhre kostete das Gerät incl. Ladegerät 464,- DM. Mit Zusatzteilen, wie dem beschriebenen Zusatzgerät zur Verdoppelung der Lichtleistung, Zweitlampenstab, Photozelle (für Servoblitz) oder Pilotlicht konnte dieser Betrag leicht verdoppelt werden.
Ultrablitz-EXPERT / MATADOR
Auch in der Klasse der Blitzgeräte für Pressefotografen und engagierte Amateure spielte die Deutsche Elektronik noch einige Jahre mit. Für die Blitzgeräte EXPERT IV (174 DM/1957) und MATADOR II/IIL mit "Luxuslampenstab" (275 DM/1957) waren Zusatzlampenstäbe und einiges Zubehör für professionelle Anwendung erhältlich.
Zeiss Ikon Ikotron (System Rebikoff)
In den frühen 1950er Jahren übernahm Zeiss Ikon den Vertrieb des von Dimitri Rebikoff entwickelten und im Einleitungstext gezeigten Eclatron. Mitte der 1950er Jahre gehörte der "Ikotron" zu den besten Profi-Elektronenblitzgeräten in Deutschland. Zwar war das knapp 5 kg schwere Gerät nix für den Amateur, doch mit 2000 Blitzen von einer Batterieladung gab es dem Professional so viel Dauerlicht, wie kein anderes Gerät. Danach war allerdings eine neue Hochspannungs-Trockenbatterie mit 1200 Volt fällig...
Mit 75 Wattsekungen war der Ikotron nicht unbedingt ein Lichtriese, doch betrug die Aufladezeit zwischen zwei Blitzen nur 1 Sekunde. Bei 21/10 DIN und Schwarzweißfilm war die Leitzahl mit 44 absolut ausreichend; mit dem Versorgungsgerät können zwei Blitzlampen betrieben werden.
Posted 2013/03/31; last updated 2024/11/19 Copyright © by Horst Neuhaus