Edixa - Objektive und was sonst noch dazugehört

Komet mit Westanar

Eine Tabelle der "Edixa-Objektive" zu erstellen, ist noch weniger möglich, als für deren Dresdner Schwesterkamera mit Exakta-Bajonett. Die Edixa Konstrukteure entschieden sich dafür, die Kamera mit dem schon eingeführten Objektivanschluss M42x1 auszurüsten, anstatt ihr ein eigenes Wechselbajonett zu gönnen. Diese Entscheidung ist wohl auf den damaligen Leiter der Wirgin-Konstruktionsabteilung, Heinz Waaske, zurückzuführen.

Die Komet, im Jahr 1953 die erste Edixa. Gegen deren Namensgebung erhob der Getriebehersteller Fichtel & Sachs Einspruch und Wirgin griff auf den gerade schon bei Sucherkameras eingeführten Namen EDIXA zurück.

Hier eine Komet mit einem ISCO Westanar 2,8/50, dem ersten Objektiv mit Automatikblende für die Edixa. Damit die Blendenübertragung funktionierte, musste die Abdruckknopf-Verlängerung (Drahtauslöseradapter) montiert sein.
Auch muss der Auslöserarm jeweils auf den Knopf ausgerichtet sein - bei M42-Gewinden gibt es ja keinen klar definierten Anschlag wie bei Bajonettanschlüssen. Dazu musste das Objektivgewinde evtl. mittels einiger Madenschrauben entsprechend genau justiert werden. Eine recht fummelige Aktion, die zudem nicht dauerhaft war, wenn die Madenschrauben nicht stramm genug wieder angezogen wurden...


Edixa-Xenar-Anzeige



Es ist sicher müßig, im Nachhinein darüber zu spekulieren, ob die Kamera mit einem eigenständigen Objektivanschluß dauerhaft erfolgreicher hätte sein können. Spätere Versuche, den Anschluss noch zu ändern (Edixa rex, Edixa electronica) scheiterten jedenfalls kläglich. So sind also nahezu alle Objektive an der Edixa verwendbar, die über den sogenannten "Pentax/Praktica"-Anschluss verfügen.

Anfangs war Wirgin noch bemüht, mit den Objektivherstellern gewisse "Alleinstellungsmerkmale" zu vereinbaren. Dies war bei dem quasi genormten M42-Anschluss technisch kaum möglich.

Dennoch finden sich schon in den ersten Jahren einige Objektive mit dem Namenzusatz "Edixa-" oder "Edixa-Reflex". Vor allem Schneider Kreuznach lieferte die Xenare für die Erstbestückung mit einer entsprechenden Fassungsgravur.

Links eine Schneider-Werbeanzeige in der Edixa-Post 1955.


Gewisse Einschränkungen bestehen bei den späteren Objektiven mit der Kamera-Innenauslösung für die Objektivblende. Da der Übertragungsmechanismus nicht genormt war, konnte und kann es bei Objektiven mit Druckblende (das waren die Meisten) zu einem verzögerten oder nicht vollständigen Schließen der Blende kommen. Lediglich die speziell zur Edixa konstruierten Wechselobjektive, die meist mit "Edixa - xxxxx" gekennzeichnet waren, gewährleisteten eine sichere Übertragung. Bei anderen musste die korrekte Blendenschließung geprüft und ggf. korrigiert werden.

"Richtige" Edixa-Sammler werden also für die Objektivausstattung ihrer Kameras nach Objektiven Ausschau halten, die mit dem "Edixa"-Zusatz im Bezeichnungsring gekennzeichnet sind. Auch das sind nicht gerade Wenige ....

Hier finden Sie nun einige Objektive, die speziell für die Edixa geschaffen worden sind. Es mögen noch etliche mehr gewesen sein, doch die hier Gezeigten sind nach subjektivem Empfinden kleine Spezialitäten.



Edixa XenarEdixa Laudar Links ein Edixa Xenar 1:2,8/50 mit Blendenvorwahl aus dem Jahr 1958.
Rechts ein Schneider "Spezial-Xenar" für die Edixa; das Laudar wurde um 1956 nur kurzzeitig als Originalobjektiv mit der Edixa angeboten.


Edixa mit Quinon




Im Jahr 1955 war diese Edixa mit einem Steinheil Quinon mit Auslösearm das NonPlusUltra für einen Spiegelreflex-Amateur.

Allerdings war der Preis für Edixa-Maßstäbe saftig. In der späteren Ausführung mit kameraseitiger Innenauslösung kostete eine Edixa Reflex IIB 1957 mit dem Quinon 1,9/55 satte 698 DM....


Nach und nach will ich hier auch einige Objektive zur Edixa vorstellen. Den Anfang macht die Wechselsockel-Serie von ENNA, die ich bei den Exakta-Objektiven ausführlich beschreibe, die jedoch mit dem M42-Anschluss-Sockel auch gut zur Edixa passen.

Ennagon mit Edixa Eine detaillierte Beschreibung der beiden Versionen des ENNA-Wechselsockels, der auch mit M42-Kameraanschluss lieferbar war, finden Sie auf meiner Exakta-Seite.



Edixa mat Reflex Modell D mit einem ENNAGON 2,8/50 im Springblenden-Sockel

Edixa mit Auto-SockelAuto Sockel
Die beiden Automatiksockel mit M42-Gewindeanschluss, links die Version für Kameras ohne kameraseitige Innenauslösung (Edixa Modell A); rechts die Version mit kameraseitiger Innenauslösung (Edixa ab Modell B).

Im Jahr 1956 bot Rodenstock, München, eine Wechselobjektivserie mit Exakta-Bajonett und baugleich mit M42-Gewinde für die Edixa an. Zur Photokina im Herbst 1956 erschienen vier Brennweiten zwischen 30 bis 135 mm. Die Objektive stelle ich im Detail auf meiner Exakta-Objektivseite vor. Zwei Jahre darauf folgte mit dem Rotelar 4,5/180 noch Extrem-Tele.
Edixa D mit Heligon
Die Edixa Modell D mit einem Heligon 1,9/50 war damals eine Traumkombination für den Fotoamateur und ist es heute für uns Sammler. Dieses Heligon (Nr. 3.857.238) hat eine Springblende mit Innenauslösung.
Die Springblende dieses Objektivs muss - im Gegensatz zur Exakta-Ausführung - durch Drehen des Blendenstellknopfes gespannt werden.







Posted 2009/06/10; last updated 2021/01/17 Copyright © by Horst Neuhaus