Diese Seite ist eine Ergänzung meiner Vorstellung der ENNA-Objektive von Dr. Appelt, München für die Exakta. Die Beschreibungen treffen aber auch für die Edixa und andere SLR mit M42-Objektiv-Wechselgewinde zu. Enna-Sockel wurden sowohl mit Exakta-Bajonett als auch mit M42-Gewinde angeboten. Zwischen diesen beiden Sockeln sind die Objektiveinsätze - aber nur jeweils innerhalb der beiden Serien - wechselweise verwendbar.
Mit ihrem Wechselbajonett bot die Exakta Varex eine Auswahlmöglichkeit unter Tausenden von Objektiven aus aller Welt. Allerdings waren Weitwinkel- und Teleobjektive seinerzeit keine Anschaffung zum Taschengeldpreis. Erst recht nicht, als Ende der 1950er Jahre die Springblendenmechanik zwar mehr Komfort versprach, aber auch zusätzliche Kosten verursachte. Der Gedanke, diese aufwändige Mechanik für mehr als nur ein einzelnes Objektiv zu nutzen, war also gar nicht so abwegig.
Als erster Hersteller griffen die ENNA Werke, Dr. Appelt KG diesen Gedanken auf. Der ENNA-Wechselsockel verbindet – ähnlich einem Adapter - verschiedene Objektiveinsätze über ein spezielles Bajonett mit einem nur einmal zu beschaffenden Kameraanschluss. Im Gegensatz zu späteren Konstruktionen mit dem gleichen Ziel (z.B. Tamron adaptall oder T-2) wurde in diesen Sockel neben der Springblendenmechanik auch die Entfernungseinstellung integriert. Die Blendenlamellen mussten jedoch im Objektiv verbleiben. Schon wegen der unterschiedlichen Entfernungsskalen war dies technisch nicht ganz einfach zu lösen und für den Fotografen eine etwas umständliche Prozedur. Dafür waren die Objektive kleiner, leichter als Normalausführungen und vergleichsweise preiswert.
Es sind zwei technisch unterschiedliche Sockelkonstruktionen zu finden, deren jeweilige Objektiveinsätze jedoch nicht mit dem anderen Sockel verwendet werden können:
Den Sockel gibt es neben dem Exakta Bajonett mit der üblichen Außenauslösung auch als M42 Schraubanschluss mit Innenauslösung. Die Objektiveinsätze passen aber in beide Sockel – wer mehrere Kamerasysteme besitzt, braucht also nur einen Satz Wechselobjektive!
Die Sockel (nur SB-Ausführung!) tragen meist 4-stellige Seriennummern. Zusammenhängende Nummernbereiche der Sockel für die Exakta und M42 sind nicht erkennbar. Niedrigste mir bekannte Sockel-Nr. ist 1.576, bunt gemischt zwischen Exakta und M42 geht es bis 8.798. Sockel in der US-Exportversion mit feet-Gravur sind mit 5stelligen Nummern um 51.xxx / 52.xxx graviert.
Abgesehen von den unterschiedlichen Anschlüssen Exakta/M42 bzw. mtr./feet – gibt es zwei Sockel-Varianten mit geringfügig unterschiedlichen Skalen im Nahbereich. Die erste Version fand ich bei Fabriknummern unter 5.000; die zweite Version darüber (s. Fotos und Tabelle weiter unten).
ENNA-Springblendensockel für die Exakta / EXA, links 1. Version (Nr. 1576), rechts 2. Version (Nr. 5929)
links Exakta-Sockel mit feet-Skala (Nr. 51041), rechts M42-Sockel 1. Version (Nr. 2853)
Den gebräuchlichsten Objektivbrennweiten (28,35,50,135) ist am Sockel eine farbige Meterskala zugeordnet und nur diese ist im Skalenausschnitt des Objektiveinsatzes sichtbar. Für den Nahbereich gibt es eine zweite Skala auf dem Fokusring des Sockels in den jeweiligen Farben. Der Einstellbereich ist - bedingt durch den für die Telebrennweiten ohnehin längeren Einstelltrieb - vergleichsweise groß; beim 50 mm Normalobjektiv (Ennalyt und Ennagon) beginnt dieser auf der roten Skala bereits bei 0,36 m bzw. 0,38 m (zweite Version). Die Weitwinkeleinsätze werden dadurch fast zu Makroobjektiven. Hierzu folgende Tabelle mit der jeweils niedrigsten Einstellentfernung:
Farbskala auf dem Sockel | 1. Version | 2. Version | feet-Sockel |
rote Skala = Normalbrennweite 50 mm | 0,36 m | 0,38 m | 1,2 ft |
gelbe Skala = Weitwinkel 35 mm | 0,2 m | 0,22 m | 0,7 ft |
grüne Skala = Weitwinkel 28 mm | 0,135 m | 0,19 m | 0,45 ft |
weiße Skala = Tele 135 mm | 2 m | 2,1 m | 7 ft |
Lithagon 1:4/24 mm | 1:3,5/28 mm, hier nur als "Lithagon" bezeichnet | Lithagon 1:2,8/35 mm |
Super-Lithagon 1:1,9/35 mm | Ennalyt 1:2,8/95 mm | Tele-Ennalyt 1:3,5/135 mm |
Tele-Ennalyt 1:2,8/135 mm | Tele-Ennalyt 1:4,5/240 mm | Ennagon 1:2,8/50 mm |
Für den US-Markt vorgesehene Fotogeräte mussten sich in aller Regel einige Veränderungen gefallen lassen. Üblicherweise betraf dies das Stativgewinde von ¼ Zoll – in Deutschland waren 3/8 Zoll üblich – Belichtungswerte in ASA oder Weston statt DIN und Entfernungsangaben in US-inch statt Meter. Der US-Zoll forderte zum Teil zusätzliche Hersteller- oder Herkunftsbezeichnungen (auf meiner Exakta-Exportseite finden Sie hierzu mehr). Auch die ENNA-Sockelobjektive wurden zu einem beträchtlichen Teil exportiert, so dass der Sammler einen reich gedeckten Gabentisch vorfindet.
ENNA-Objektivsatz mit Exportversionen von 9 Objektiven in 6 verschiedenen Brennweiten 28 bis 240 mm, von links nach rechts: unten Exakta-Sockel mit feet-Gravur, Ennagon 2,8/50, Tele-Ennalyt 2,8/135, mitte Ultra-Lithagon 1:3,5/28 (2. Version), Lithagon 1:2,8/35, Lithagon 1:2,8/35 (späte Version), Ennalyt 1:1,9/50; oben Tele-Ennalyt 1:3,5/135, Tele-Ennalyt 1:4,5/240, Ennalyt 1:2,8/95 mm.
Auf den Fassungen der verschiedenen Objektiveinsätze finden sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Herkunftsangaben (Bilder), während mir auf den Sockeln nur die Gravur „Made in W.Germany“ begegnete. Objektiveinsätze ohne Herkunftsbezeichnung sind vergleichsweise häufig, Sockel ohne diese Angabe habe ich jedoch noch nicht gesehen. Die unterschiedlichen Herkunftsgravuren auf den Objektivfassungen finden sich quer Beet, also nicht auf einzelne Objektivtypen beschränkt. Allerdings dürfte nicht jedes Objektiv mit einer Herkunftsgravur ein exportiertes Erzeugnis sein. Umgekehrt hat aber auch nicht jedes ausgeführte Objektiv eine Herkunftsgravur. Jedenfalls ist eine solche bei den beiden oben im Foto gezeigten Einsätzen 2,8/95 und 4,5/240 mit blauer "feet"-Gravur nicht vorhanden!
Da die Einsätze – Ausnahmen 24, 95 und 240 mm Brennweite – keine Entfernungsangabe tragen, ist eine Unterscheidung nach Meter oder Feet hier nicht möglich. Bei den erwähnten Ausnahmen, für die es keine Fokusgravur im Sockel gibt, sind jedoch unterschiedliche Ausführungen mit mtr. oder feet-Gravur zu finden (Fotos weiter oben). Das gilt auch für den Sockel; weil auf der kleinen verfügbaren Fläche schon vier verschiedene Entfernungsgravuren für die Brennweiten 28, 35, 50 und 135 untergebracht sind, fehlte der Platz für eine Alternativangabe von Meter und Feet. So sind also die Sockel entweder nur mit Meter- oder Feet-Angaben versehen.
Um das Ganze noch ein wenig mehr zu komplizieren, sind einige Objektiveinsätze in den USA auch unter den Namen der für Argus produzierten Objektivlinie „Sandmar“ vertrieben worden. Die Objektive sind baugleich mit den ENNA-Versionen, haben jedoch andere Bezeichnungsringe.
Bedienung und Aufbewahrung
Das Springblendensystem (s. hierzu auch meine Objektivseite) erfordert vor jedem Auslösen ein manuelles Spannen der Blende. Dazu wird der Blendenwahlknopf mit leichtem Druck zunächst ganz nach rechts bis zum Anschlag geschoben, dabei stellt sich – unabhängig von der Lichtstärke des jeweiligen Objektiveinsatzes - immer die Blendenzahl 1,9 ein. Anschließend wird die benötigte Blende durch Zurückschieben des Hebels bis zum Einrasten eingestellt. Die kleinste Blende ist 22 für alle Objektive.
Wer mit diesem System hantiert, wird es schnell bemerken – es strotzt nicht gerade vor Übersichtlichkeit! Als problematisch empfinde ich auch die Aufbewahrung. Zwar sind die Einsätze klein und relativ leicht, jedoch ist die Hinterlinse weitgehend ungeschützt.
Zur Aufbewahrung wurden Plexidosen mitgeliefert, deren Deckel mit dem Objektiv-Filtergewinde verschraubt wird. Diese Dosen sind aber so voluminös, dass der Größenvorteil gegenüber üblichen Wechselobjektiven wieder dahin ist. Außerdem sind sie nicht sonderlich haltbar und auch nicht unbedingt handlich im praktischen Gebrauch.
Ob man sich in der fotografischen Anwendung und bei längerem Gebrauch gut daran gewöhnt weiß ich nicht, ich habe selbst nie praktisch mit diesen Objektivsätzen gearbeitet. Für uns Sammler ist das System jedoch eine besondere feinmechanische Spezialität und eine Fundgrube zugleich – es gibt immer noch was Neues zu finden!
Edixa mat Reflex Modell D mit einem ENNAGON 2,8/50 im Sockel | Exakta Varex IIa mit ENNALYT 1,9/50 im Sockel |
Im Jahr 1964 wurde diese Objektivreihe komplett überarbeitet und mit einem Druckblenden-Automatic-Sockel ausgestattet, bei dem ein manueller Aufzug der Blendenauslösung nicht mehr notwendig ist. Die Objektiveinsätze erhielten dabei eine magnetisch-mechanisch gesteuerte Blendenauslösung und waren zum alten Sockel nicht kompatibel.
Die Automatik ist mittels eines Schiebers am Sockel auf Arbeitsblende umschaltbar. Der Automatic-Sockel war für das Exakta-Bajonett und M42-Gewindeanschluss sowie (lt. Preisliste 1965) für Alpa, Miranda und Yashica 35 lieferbar.
Der M42-Sockel ist sowohl mit Innenauslösung als auch mit einem der Exakta-Version vergleichbaren, aber auf der rechten Seite angebrachten Auslöserarm für das Edixa Modell A zu finden! Objektiveinsätze gab es mit sieben verschiedenen Brennweiten als 4/24, 3,5/28, 2,8/35, 1,9/50, 2,8/90, 2,8/135 und 4,5/240.
Exakta Varex IIb mit Autosockel und Ennalyt 1,9/50 mm (Bild rechts)
Neben der erweiterten Technik wurde auch das Design verändert. Die Griffringe von Sockel und Einsätzen entsprechen jetzt dem aktuellen sogenannten „Zebra-Design“ mit etwas schmalerer Riffelung als bei der Sockel-1-Serie. Einige Objektiveinsätze der Springblenden-Ausführung konnten noch eine Zeitlang nachgekauft werden. Zum Teil wurden diese dann auch schon mit dem neuen Design ausgeliefert, waren technisch aber nicht kompatibel zur neuen Automatik-Serie! Die Automatik-Sockel-Serie entspricht übrigens sowohl im Design als auch technisch den zeitgleich angebotenen ENNA-Objektiven mit Automatik-Festanschluss. Allerdings waren diese nur mit 24, 28, 135 und 240 mm Brennweite lieferbar. Nebenbei - mit dieser Sockelversion bot Enna das weltweit erste Teleobjektiv mit automatischer Blende bei einer Brennweite über 200 mm an!
Habe ich die SB-Sockel-Serie bereits als feinmechanische Spezialität eingestuft, gilt dies für die Automatik-Sockel-Serie umso mehr. Zudem sind diese Objektive eine Augenweide, selbst wenn man sich mit dem Zebra-/Riffel-Design nicht so recht anfreunden mag. Wer das Ennalyt 1,9/50 im Sockel nur in die Hand nimmt ist beeindruckt. Die Qualität wird schon allein am Gewicht spürbar - gegenüber dem gleichen Objektiv der SB Serie hat diese Kombination um rd. 60 Gramm zugelegt. Auch wenn dies für ein fotografisches Handwerkszeug kein unmittelbares Kriterium ist - diese Objektivreihe gehört sicher mit zu den schönsten je für die Exakta gebauten Objektiven! Auf jeden Fall ist diese Serie - neben der Ang´´enieux-Automatik-Reihe, den Schneider/ISCO-Objektiven mit Nachführbelichtungsmesser und der Steinheil-Macro-Serie - technisch die attraktivste Objektivbaureihe für klassische Spiegelreflexkameras.
Hinsichtlich der Bedienungsfreundlichkeit hat sich - schon zur SB-Serie äußerte ich mich skeptisch - nicht viel verändert. Im Gegenteil, die Ablesbarkeit der Fokus-Skalen in dem kleinen Sehschlitz ist nicht besonders beeindruckend. Doch will ich hier keine Testbewertung abgeben, das haben solch alte Gerätschaften auch gar nicht verdient. Denn für eine Exakta- (oder auch Edixa-) Sammlung sind diese Objektive einfach Pflichtbesitz! Gegenüber meiner umfangreichen Vorstellung der SB-Serie muss ich hier ein wenig Zurückhaltung üben. Zwar besitze ich diese Serie schon längere Zeit komplett, um jedoch Vergleiche über Ausführungsunterschiede anstellen zu können, fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten. Außerdem ist mir im das 28er abhanden gekommen. Davon abgesehen glaube ich auch nicht, dass es in gleichem Maße Unterschiede wie bei der Sockelserie gibt, weil die Objektive nicht allzu lange Zeit produziert worden sind.
Die Objektiv-Sockel der Automatiksockel-Serie
Wie schon bei der Sockelserie 1 wirkt sich der für die längeren Brennweiten ohnehin erforderliche längere Auszug durch einen erweiterten Nahbereich für die Weitwinkelobjektive aus. So kann das 4/24 bis 17 cm (Maßstab 1:2,5) ohne Zwischenringe eingestellt werden.
Die Sockel sind mir bisher nur mit Entfernungsskalen in "mtr." begegnet, so dass ich keine Angabe dazu machen kann, ob es auch vergleichbare Ausführungen mit US-"feet"-Skala gibt. Seriennummern habe ich nicht feststellen können, dafür jedoch eine weitere Sockelausführung mit M42-Anschlussgewinde und Außenauslösung für die Edixa A.
Das ist recht eigenartig, weil diese Edixa-Version schon lange nicht mehr ausgeliefert wurde, als der Automatiksockel vorgestellt worden ist. Vielmehr würde es zeitlich besser passen, wenn der SB-Sockel auch mit Außenauslösung verfügbar gewesen wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall. Ob es den Sockel - wie in einer alten Preisliste (und im ENNA-Handbuch) angegeben - auch mit anderen Kameraanschlüssen gegeben hat, weiß ich ebenfalls nicht. Mir sind solche jedenfalls bisher nicht begegnet - allerdings habe ich auch nicht danach gesucht ...
Deshalb will ich es hier dabei bewenden lassen, den Automatiksockel in den drei mir bekannten unterschiedlichen Ausführungen vorzustellen. Als Unterschied bemerkte ich dabei lediglich einen bei der Exakta-Version und der M42 mit Außenauslösung aufgesetzten Schiebeknopf für die Blendenwahl. Die M42-Version für Innenauslösung hat dafür nur Griff-Riffelungen.
Der M42-Sockel mit Innenauslösung besitzt noch einen Drahtauslöseranschluss (für Nahaufnahmen am Balgen). Bei den Auslöserarmausführungen ist dieser - wie allgemein üblich - in den Auslöseknopf integriert.
Einige Sockel haben einen matten Auslöserknopf, bei anderen ist dieser glänzend verchromt. Auch beim inneren Bajonettring haben sich im Laufe der Produktionszeit Material und Ausführung geringfügig verändert (Bilder links). Doch sind das wohl eher materialbedingte Fertigungsstreuungen als konstruktive Unterschiede.
Wie schon sein Vorgänger hat der Automatiksockel vier Entfernungsskalen-Reihen. Zusatzskalen für den Nahbereich sind nicht mehr vorhanden. Allerdings sind die drei oberen Skalenreihen zweifarbig (weiß und gelb) mit unterschiedlichen Entfernungswerten für jeweils zwei verschiedene Brennweiten.
Je nachdem welche Brennweite eingesetzt ist, gelten dann die weißen oder gelben Zahlenwerte der angezeigten Skala (24, 28 und 35 mm gelb / 90, 135 und 240 mm weiß). Lediglich die Normalbrennweite 1,9/50 hat die untere Skala für sich allein. Die Blenden-Einstellreihe endet jetzt bei 16 (22 beim SB-Sockel) für alle Objektiveinsätze. Vor dem Einsetzen eines Objektivs muss dessen größte Blende am Sockel eingestellt werden, damit die höheren Blendenwerte während der Benutzung gesperrt werden.
Die Objektiveinsätze zum Automatiksockel
In der optischen Konstruktion gab es gegenüber der Springblendenausführung nur wenige Veränderungen. Die bisherigen Einsätze 1,9/35, 2,8/50 und 3,5/135 wurden nicht mehr angeboten, die alte 95er Normalversion durch ein 90er in echter Telebauweise ersetzt. Zum konstruktiven Unterschied zwischen Tele- und Normalbauweise bei langbrennweitigen Objektiven finden Sie mehr auf meiner Objektivseite. In die Bauzeit dieser Serie fiel auch die Aufgabe des bisherigen Namens "Lithagon" für Weitwinkelobjektive. Deshalb sind die Weitwinkeleinsätze sowohl als "Lithagon" als auch als "Ennalyt" zu finden. Technisch sind sie gleich. Die meisten Einsätze fand ich mit der Gravur "lens made in W.Germany". Varianten wie bei den Sockel 1-Objektiven sind mir nicht aufgefallen. Wie die Sockelversion 1 haben alle Objektive das Filtergewinde E52.
Ennalyt 1,9/50 mm zum Automatik-Sockel
Automatik-Sockel-Objektive von links: Ennalyt 4/24 mm, Lithagon 3,5/28, Lithagon 2,8/35 mm
Automatik-Sockel-Teleobjektive von links Tele-Ennalyt 2,8/90 mm, Tele-Ennalyt 2,8/135 mm, Tele-Ennalyt 4,5/240 mm
Bezüglich der Seriennummern der Objektive gilt vergleichbar das schon zur Sockelserie 1 Beschriebene. Die Nummern lassen eine chronologische Einordnung weder nach Bauzeit noch nach Typ zu. Niedrigste mir bekannte Nr. ist 3.808.775 für eine Standardbrennweite 1,9/50. Andere Objektive liegen im Nummernbereich 4.00x.xxx bis 4.08x.xxx. Offenbar wurden Fertigungskontingente laufend durchnummeriert. Wenn jemand darüber mehr weiß, bin ich für eine Mitteilung dankbar.
Eine weitere kleine Serie liegt im Bereich 8.736.xxxx/8.737.xxx. Auch hier finden sich jedoch noch "Lithagon" Weitwinkeleinsätze. Hingegen trägt mein Ennalyt 4/24 noch die Nr. 4.059.417! Auch ein Lithagon 2,8/35 mit der Nr. 40.139.155 findet sich in meinem Bestand ...
Drei Ennalyt 1,9/50 aus der Automatik-Serie zum Vergleich. Links ein Objektiv mit der niedrigsten Nummer 3.808.775, in der Mitte Nr. 4.073.284 und rechts die letzte Nr. der Auto-Sockel-Serie 8.737.185. Unterschiede? Bis auf den anders konstruierten Magnetschieber beim letzen Einsatz und geringfügig verschiedene Griffriffelungen habe ich keine feststellen können.
Hier drei Lithagon 2,8/35 aus wohl verschiedenen Fertigungsserien. Die Nummern sind in den oberen Bildern zu erkennen. Unterschiede? Eigentlich keine, lediglich die Griffriffelung beim letzten Objektiv ist etwas anders ausgefallen.
Völlig unterschiedslos sind aber auch die Einsätze dieser Automatikserie nicht. Wer ganz genau hinschauen mag, kann seinen Vitrinenbestand durchaus um die eine oder andere Abart bereichern. Hier zum Vergleich zwei 135er Teleeinsätze.
Das 2,8/135 mit der Nr. 4.047.425 (Bild links) hat eine Exportgravur "lens made in W.Germany".
Diese fehlt bei dem Objektiv mit der Nr. 4.079.940 (Bild rechts). Bei diesem ist außerdem die Einsetzmarkierung nicht rot ausgelegt. Achten Sie auch auf die unterschiedliche Form der Magneten für die Blendenübertragung.
Der seit den 1950er Jahren für die ENNA-Weitwinkelobjektive verwendete Name "Lithagon" wurde während der Produktionszeit dieser Serie aus rechtlichen Gründen aufgegeben. Näheres ist mir hierzu nicht bekannt.
Das 4/24 mit unterschiedlicher Namensgebung - Lithagon / Ennalyt.
Für die Auto-Sockel-Serie bot ENNA ebenfalls eine zu den Teleobjektiven passende Gegenlichtblende an. Diese erhielt gegenüber der Vorgängerversion eine veränderte Form, ist aber nach wie vor nicht mit einer Herstellerkennzeichnung versehen. Unverändert blieb der Anschluss mit dem ENNA-üblichen 52mm Filtergewinde.
Gelegentlich findet man bei Angebotsbeschreibungen dieser Sockelserie den Hinweis auf "magnetische Blendenauslösung". Dies ist so nicht richtig, aber auch nicht ganz falsch. Bei der Sockel 1-Serie erfolgt die Übertragung der Blendensteuerung zwischen Sockel und Einsatz durch einen Stift bzw. Schieber in der Einsatzfassung (s. Beschreibung und Abbildungen oben).
Bei den Automatikeinsätzen ist hierfür eine leichtgängige Halterung (ohne Spann- oder Rückholfeder!) zuständig, in die ein kleiner Magnet eingefasst ist. Dieser Magnet - im Laufe der Bauzeit wurde die Form geringfügig geändert - stellt im Sockel die Verbindung zum Auslösemechanismus her. Diese mechanische Übertragung als "magnetische Blendenauslösung" zu bezeichnen, bedarf einer eher großzügigen und wohlwollenden Betrachtung.
Wer allerdings Objektiveinsätze für diesen Sockel erwerben möchte, sollte auf den kleinen Magneten achten! Er geht nicht selten verloren.
Links im Foto der Übertragungsschieber für die Blende in den Fassungen der Sockelobjektive mit dem eingesetzten Magneten.
Objektiveinsatz | Anzahl Linsen | Springblende | Automatik |
Lithagon 1:4/24 mm | 7 | X | X |
Ennalyt 1:4/24 mm | 7 |   | X |
Ultra-Lithagon 1:3,5/28 mm | 6 | X |   |
Lithagon 1:3,5/28 mm | 6 | X | |
Ennalyt 1:3,5/28 mm | 6 |   | X |
Lithagon 1:2,8/35 mm | 6 | X | X |
Super-Lithagon 1:1,9/35 mm | 9 | X |   |
Ennalyt 1:2,8/35 mm | 6 |   | X |
Ennalyt 1:1,9/50 mm | 6 | X | X |
Ennagon 1:2,8/50 mm | 3 | X |   |
Tele-Ennalyt 1:2,8/90 mm | 4 |   | X |
Ennalyt 1:2,8/95 mm | 3 | X |   |
Tele-Ennalyt 1:2,8/95 mm | 3 | X |   |
Tele-Ennalyt 1:3,5/135 mm | 5 | X |   |
Tele-Ennalyt 1:2,8/135 mm | 5 | X | X |
Tele-Ennalyt 1:4,5/240 mm | 5 | X | X |
Wie schon im Text beschrieben, sind die Objektiveinsätze zwar wahlweise im Exakta- und M42-Sockel verwendbar, jedoch nicht zwischen den beiden Sockelausführungen kompatibel!
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