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Edixa - tausendundeins Modelle...

Na, ganz so viele sind es denn doch nicht. Doch kann man als unbefangener Edixa-Freund recht schnell den Überblick verlieren. Mir jedenfalls haben sich die Unterschiede zwischen einer Edixa 1000 Reflex Ba und einer Edixa Reflex B nie so recht erschließen wollen...

Die nachfolgende Übersicht der wichtigsten Edixa Reflex-Modelle will ich mit einem wohl letzten update 01/2024 abschließen. Die in den letzten Baujahren immer größere Zahl an im Detail kaum unterschiedlichen Modellvarianten eröffnet dem engagierten Edixa-Sammler ein großes Sammelgebiet. Ich hatte diese Übersicht seinerzeit als Ergänzung zu meinen Exakta-Seiten begonnen. Dabei bestand aber nie die Absicht, hier eine komplette Edixa-Modellübersicht zu geben. Also sollten zu den abgebildeten und beschriebenen Edixa's durchaus noch etliche weitere zu finden sein. Falls einmal eine dabei ist, die in besonderer Weise von meiner Aufstellung abweicht, wäre ich für Hinweise mit Bildern dankbar. Vielleicht gibt es dann ja doch nochmal ein weiteres update....

Wirgin Komet Beginnen will ich diese Aufstellung mit der schon auf der Edixa-Starseite gezeigten Komet, der Neuschöpfung des Hauses Wirgin im Jahr 1953. Dieser Name der neuen Kamera sollte Sinnbild für einen aufsteigenden Stern am Kamerahimmel sein. Manches glich der Exakta - Auslöser an der Frontseite, Schlitzverschluss mit einem sich bei der Belichtung mitdrehenden Verschlusszeitenknopf. Keine zufälligen Ähnlichkeiten - war doch der Ideengeber Mitentwickler der berühmten Kine Exakta. Gehäuseform, Objektivanschluss, und Auslöser auf der rechten Kamerafront waren dagegen von der Praktica inspiriert.

Technisch weitergehende Vorstellungen scheiterten an Henry Wirgins finanziellem Rahmen. Natürlich leistete auch Heinz Waaske seinen Beitrag zur Edixa, der M42-Objektivanschluss und das kantige Gehäuse entsprangen seiner Initiative. Man mag sich nicht vorstellen, was aus der Edixa hätte werden können, mit Bajonett und gefälligerer Form!
Der Verkaufserfolg hielt sich anfangs tatsächlich auch in Grenzen. Es gelangten noch einige Komet-Kameras in den Handel, bevor es mit der Namensgebung für die neue SLR - wie zuvor schon mit der Edina - einen Konflikt gab. Diesmal erhob der Getriebehersteller Fichtel & Sachs Einwände. Henry Wirgin gab schnell nach und griff auf den bewährten Namen Edixa zurück.

Die Komet, das Urmodell der Edixa, nur mit kurzen Verschlusszeiten von 1/25 bis 1/1000s, kostete 1953 mit Objektiv und Lichtschachteinsatz 298 DM. Das Foto zeigt hier die Kamera mit einem ISCO Westar 2,8/50 und dem von der späteren Edixa entlehnten Prismensuchereinsatz.

Hier finden Sie eine Tabelle mit Edixa Modellen, nach Baujahren und mit den mir bekannten Daten – unvollständig, weil es viele Edixa-Sonderversionen gegeben hat.








Edixa Reflex

Ur-Edixa Reflex

aus dem Jahr 1954, das unmittelbare (und baugleiche) Nachfolgemodell der "Komet". Das Foto zeigt die Kamera in der anfänglichen Standardversion mit Lichtschachtsucher und dem Steinheil-Objektiv Cassar 2,8/50 mit Normalblende

Die Modell-Klassifikation der Edixa

Alle Edixa Spiegelreflexkameras (mit Ausnahme der glücklosen Electronica) hatten einen Tuchschlitzverschluss. Dies ist aber auch schon das Ende der Gemeinsamkeiten. Die Verschlusszeiten variierten je nach Modell zwischen 9 bis 1/1000s. Eine gewisse Sortiermöglichkeit besteht aber anhand der Modellbuchstaben:

"A" war das Grundmodell, ohne Innenauslösung für die Objektivblende
"B" ist das Standardmodell mit 1-1/1000 s,
"D" hat zusätzlich ein Langzeitwerk bis 9s und Selbstauslöser,
"C" entspricht B + üblicherweise mit eingebautem Belichtungsmesser.

Daneben gab es eine Reihe von Kamera-Modellen mit abweichenden Verschlusszeiten, wie:
"Standard": 1/2 - 1/500s
"Flex": 1/25 - 1/1000s; spätere Modelle auch 1/30 - 1/500s
"Kadett": 1/25 - 1/500s.
"L" stand als Zusatzkennung später für die lineare Belichtungszeitenreihe
Der Zusatz „mat“ bedeutet, dass die Kamera mit einem Spiegel ausgerüstet ist, der gleich nach dem Auslösen in die Betrachtungsstellung zurückkehrt, bei Wirgin Rapidspiegel genannt.

Das Urmodell der Edixa Reflex aus dem Jahr 1954 entspricht äußerlich und technisch noch der Komet (Verschluss 1/25 - 1/1000 s). Eine überarbeitete Version erschien 1955 mit Verschlusszeiten bis 1 s, anfangs noch ohne, später mit Trageösen. 1956 gab es das Modell II - äußerlich an der Auslösesperre und einem neu gestalteten Verschlusszeitenknopf erkennbar. Im gleichen Jahr wurde auch eine Innenauslösung für die neuen Objektive mit Springblende eingeführt. Diese Kameras werden nach der Edixa-Terminologie als Edixa Reflex A (nicht Modell A!!) bezeichnet. Aus dieser Zeit gibt es also die Versionen "Edixa Reflex" (Modell II) ohne und "Edixa Reflex A" (Modell IIA) mit Innenauslösung. Die spätere "Edixa Reflex Modell A" bezeichnet etwa von 1958 bis 1959 das Gehäuse ohne Innenauslöung.
Die erste Edixa Reflex gab es nur in einer Ausführung, also noch nicht als Modelle A, B, C oder D. Erst mit dem Modell II (mit der Auslösesperre) wurden Ausstattungsvarianten angeboten. Diese sind dann - zunächst - als Modell A (ohne Innenauslösung) und Modell B (mit Innenauslösung zu finden). Alles klar??

Automatische SpringblendeAuch nach Einführung der Innenauslösung für die automatische Springblende der neuen Objektive war die Kamera noch rund zwei Jahre als "Modell A" erhältlich. Schon in diesen Jahren gingen die Bezeichnungen "leicht" durcheinander (Edixa A / Modell B / Modell II). Auch spezialisierte Edixa-Sammler finden sich hier nur mit Mühe zurecht.

Nach unwidersprochenen Sammlerinformationen konnte in den 1960er Jahren ein Händler, der eine mittlere Serie in Wiesbaden orderte, für diese sowohl den Namen als auch in gewissem Rahmen die Ausstattung bestimmen. Einer der größten deutschen Edixa-Händler war Foto Koch in Düsseldorf. Wer nach Koch’schen Verkaufsprospekten der 1960er Jahre sucht, kann sich recht gut einen groben Überblick über die Modellvielfalt der Edixa verschaffen.

Einige Objektiv-Hersteller boten Automatikobjektive auch für die Gehäuse ohne Innenauslösung an; diese haben - wie die Exakta - einen Auslöserarm, nur auf der anderen Seite ... Bei deren Verwendung muss die Abdruckknopf-Verlängerung (auch Drahtauslöser-Aufsatz genannt) montiert sein!


Rechte Abbildung: Vorstellung der neu eingeführten Springblendenautomatik in einem Edixa-Werbeprospekt

Abbildung unten: Wirgin-Werbeanzeige in der Hauszeitschrift "Edixa Post" für das damalige Spitzenmodell mit dem Automatik-Objektiv Steinheil Quinon 1,9/55 mm. Diese Kombination kostete damals (1955) 698 DM.

Edixa Anzeige

Edixa 1955

Edixa Reflex - 1. Version

Diese Edixa Nr. 80.925 hat noch keine Auslösesperre, es fehlt auch noch das Verbindungsblech zwischen den Blitzbuchsen.

Beim Objektiv handelt es sich um ein Rodenstock Rotelar 4/135 mit Auslöserarm.
Für die Automatikobjektive mit Auslöserarm muss die Abdruckknopf-Verlängerung montiert sein!


Die Edixa war zu dieser Zeit mit folgenden Standardobjektiven erhältlich:
ISCO Westanar 2,8/50 (Springblende, 398 DM)
ISCO Westagon 2/50 mm (Springblende, 548 DM)
Steinheil Cassar S 2,8/50 mm (Normalblende, 298 DM)
Steinheil Cassarit 2,8/50 mm (Vorwahlblende, 348 DM)
Steinheil Culminar 2,8/50 mm (Vorwahlblende, 368 DM)
Schneider Xenar 3,5/50 mm (Normalblende, 360 DM)
Schneider Xenar 2,8/50 mm (Vorwahlblende, 384 DM)
Schneider Xenon 2/50 mm (Springblende mit Auslöserarm 645 DM)
Steinheil Quinon 1,9/55 mm (Springblende mit Auslöserarm 698 DM)
Die in Klammern genannten Preise waren in diesen Jahren zwar Festpreise, änderten sich jedoch in relativ kurzen Abständen und wurden auch unterschiedlichen Preistabellen entnommen. Sie sind deshalb nicht über den gesamten Zeitraum vergleichbar zeigen jedoch tendenziell den Preisabstand zwischen dien verschiedenen Kamera-/Objektivvarianten.

Astraflex 1000

ASTRAFLEX "1000"

Die ASTRAFLEX ist eine Edixa Reflex 1. Version, aus dem Jahr 1956. Die Kamera Nr. 87.832 hat entsprechend noch keine Auslösesperre und kein Verbindungsblech zwischen den Blitzbuchsen.

Objektiv ist hier ein ISCO WESTANAR 2,8/50 mit Auslöserarm, das in diesen Jahren vorzugsweise in die USA exportiert wurde. Es hat auch eine Version für die Exakta gegeben; diese wurde dann mit diesem Objektiv als "Automatik Exakta" angeboten.


Astraflex war eine Eigenmarke des US-Handelshauses Sterling Howard. In den 1950er Jahren boten die New Yorker diverse Fotogeräte, wie diese Edixa, aber auch Exakta's und Objektive als Eigenimporte unter diesem Namen an.

Edixa ovp
Kamerahersteller legten in den 1950er Jahren viel wert auf eine attraktive Verpackung ihrer Angebote. Das galt auch für Wirgin, selbst die Zubehörteile waren damals in Schmuckschatullen erhältlich. Heute sicherlich nicht mehr oft in halbwegs gutem Erhaltungszustand zu finden.

Edixa Modell II






Edixa Reflex IB

(Nr. 110.968) Baujahr 1956 - eine Übergangs- oder Umbauvariante, noch ohne Auslösesperre, aber bereits mit Innenauslösung.

Falls Sie diese Kamera in das Edixa-Schema einordnen wollen, schlage ich hierfür "Edixa Reflex IB" vor ... Und dann stellen Sie sie bitte in der Vitrine in die Reihe zwischen eine Edixa Reflex 1955 und die Edixa-Reflex IIA - oder auch schräg daneben.



Auch die Werbung passte - der italienische Filmstar Gina Lollobrigida mit einer Edixa...
Lollo mit Edixa

Edixa Reflex Mod. II










Edixa Reflex II - 1956
Modell A

Die 2. Edixa-Version hat den Schieber neben dem Auslöseknopf für die Auslösesperre, aber noch keine Innenauslösung.

Diese Edixa Nr. 165.043 hat bereits eine überarbeitete rechte Deckkappe (mit Stufe).


Schneider Laudar

Edixa Laudar 2,8/50 von Schneider Kreuznach

Edixa LaudarZwar keine Edixa-Kamera, dennoch ist mir dieses Objektiv wert, eigens vorgestellt zu werden.
Mit dieser nur kurze Zeit angebotenen Sonderedition des Schneider Xenar wurde 1957 die Zeit der "Edixa"-Objektive eingeläutet. Das Laudar ist mit Blendenvorwahl ausgestattet, hat also noch keine Springblende und wurde entsprechend nur mit dem Modell A der Edixa Reflex und nur für kurze Zeit angeboten. Das Objektiv passt natürlich mit seinem M42-Standardgewinde auch auf alle anderen Edixa‘s.

Edixa 165836













Ebenfalls eine Edixa Reflex, Modell A (Nr. 165.836), diesmal mit einem frühen Prismensucher.

Nur bei abgenommenem Objektiv ist erkennbar, ob es sich um ein Modell A (ohne Innenauslösung) oder B (mit Blendenauslösemechankik) handelt.


Edixa Reflex IIB Prospektabbildung der neuen Edixa Reflex mit eingebautem Belichtungsmesser, das spätere Modell C.
In diesem Prospekt (1957) wird sie dagegen noch - wie zuvor von mir beschrieben - als Edixa Reflex IIB bezeichnet. Sie hat also bereits Innenauslösung, wie an der Objektivbestückung mit dem Steinheil Quinon zu erkennen ist. Offensichtlich entspricht diese Kamera (mit Belichtungsmesser) aber derjenigen, die in der folgenden Prospektabbildung als "Modell C" beschrieben ist. Die Neubenennung wird demnach im Jahr 1958 stattgefunden haben.

Wie also lautet denn nun die offizielle Modellbezeichnung dieser Kamera? Frei nach Radio Eriwan - es kommt darauf an ...
Wollen Sie sich streng an die frühe Wirgin'sche Edixa-Terminologie halten, ist es wohl eine Edixa Reflex A, Modell IIB. Korrekt wäre auch noch, das "A" wegzulassen und sie - wie in der Prospektabbildung - Edixa Reflex IIB zu nennen.

Schließlich ist sie ja eine Reflex mit Verschlusssperrschieber (=Modell II) und Innenauslösung (=B), lediglich mit zusätzlichem Belichtungsmesser. Falls Ihre Kamera jedoch - wie die Nr. 173.897 im Foto weiter unten - im Jahr 1958 das Licht der Welt erblickt haben sollte, dürfen Sie sie mit Fug und Recht "Edixa Reflex, Modell C" nennen. So einfach ist das ...


Edixa Reflex IIB

Edixa REFLEX IIB, das spätere Modell C

Hier eine Edixa REFLEX wie sie in dem zuvor abgebildeten Prospekt aus dem Jahr 1957 beschrieben worden ist, in der Ansicht von oben. Ob diese Kamera damals unter diesem Prospektnamen oder als Modell C verkauft wurde, ist nicht mehr zu ermitteln. Mit dem hier gezeigten Hochleistungsobjektiv Edixa Color-Ennalyt 1,9/50 von ENNA München dürfte sie zum gleichen Preis verkauft worden sein, wie mit dem in der Preisliste ausgezeichneten Quinon 1,9/55 (698 DM / 650 DM).

In der Preisliste 5/57 ist diese Kamera als EDIXA-REFLEX Modell II B" zum Preis von 698 DM aufgeführt.
Die Preisliste 1/58 weist sie schon als "EDIXA-REFLEX Modell C (frühere Modellbezeichnung II B)" mit dem alten Namen in Klammern zum gesenkten Preis von 650 DM aus.



Nachstehend zeige ich auszugsweise Abbildungen aus einem Edixa-Prospekt des Jahres 1958. Bei genauerem Hinschauen werden Sie - unabhängig von der Modellangabe A, B, C oder D Unterschiede im Detail bemerken. Das Modell A im ersten Bild hat - ebenso wie das abgebildete Modell D - schon die stufige neue Deckkappe. Die beiden Abbildungen der Modelle B und C zeigen jedoch die Edixa Reflex noch mit der ursprünglichen flachen Deckkkappe.
Sie sind also nach der Edixa-Terminologie als Edixa Reflex A (nicht Modell A!), Modell B bzw. Edixa Reflex A, Modell C einzuordnen.

Edixa Reflex AEdixa Reflex BEdixa Reflex CEdixa Reflex D

Edixa Reflex-B






Edixa REFLEX-B

(Nr. 200.441) Kamera mit Innenauslösung, jetzt mit überarbeiteter rechter Deckkappe (Stufe).

Bitte achten Sie bei dieser Edixa auf die andere Modellbezeichnung: üblicherweise ist diese auf der Vorderseite der rechten Deckkappe zu finden, hier jedoch auf dem Frontschild. Diese Kamera hat bereits den überarbeiteten Verschlusszeitenknopf, allerdings noch in verchromter Ausführung.

Objektiv ist hier ein Steinheil-Auto-Cassaron 2,8/50, das in der Preisliste 3/60 alternativ zum ISCO Iscolor als preisgünstigste Kamera./Objektivkombination (438 DM) angeboten wurde.


Zu dieser Zeit war das Objektivangebot für die Edixa wohl am umfangreichsten. Es wurden Objektive aller bekannten westdeutschen Objektihersteller angeboten, unter anderem auch die Sockelobjektive von ENNA.

Edixa Reflex C








Edixa Reflex
Modell C (alte Bezeichnung II B)

C (Nr. 173.897) mit eingebautem Belichtungsmesser und Innenauslösung.

Diese Kamera entspricht der obigen Prospektabbildung, sie hat noch die alte Deckkappe ohne Stufe. Die Bestückung mit dem Schacht Travelon-A 1,8/50 ist nicht ganz zeitgerecht, dieses Objektiv kam erst etwas später auf den Markt.


Edixa Reflex D

Edixa REFLEX-D


(Nr. 165.048)
Die Edixa mit Langzeitenwerk bis 9s wurde 1959 als letzte Variante der neuen Modellreihe vorgestellt.
Das hier gezeigte Luxusobjektiv Rodenstock Heligon 1,9/50 mit automatischer Druckblende war mit der Edixa REFLEX-D nur etwa 1 Jahr bis zum Erscheiden der mat-Modelle (mit Rapidspiegel) lieferbar.


Alternativ auch mit dem zeit- und preisgleich lieferbaren Steinheil Quinon 1,9/55 - ebenfalls mit automatischer Springblende - war das Modell D 1959 seinerzeit die teuerste Ausstattungsvariante der Edixa (740 DM mit Prismensucher/1960). Das Quinon wurde später durch das Schneider Xenon - ebenfalls mit Lichtstärke 1,9 und vollautomatischer Springblende - ersetzt. Damit gab es die Edixa Reflex für kurze Zeit mit drei hochlichtstarken Objektiven zur Wahl: ISCO Westagon 1,9/50 (656 DM), STEINHEIL Quinon 1,9/55, RODENSTOCK Heligon 1,9/50 und SCHNEIDER Xenon 1,9/50 (alle 740 DM). NB - alle Standardobjektive der Edixa Reflex hatten damals verschiedene Filterdurchmesser zwischen 46E (Travenar), 48E (XENON), 49E (Qinon) und 54E (Westagon)
Käufer entschieden sich damals aber eher für die mit dem Belichtungsmesser (Modell C) ausgestattete Variante, die preisgleich mit dem Modell zu haben war. Entsprechend ist das Modell D heute auch die seltenste Edixa Reflex aus dieser Bauserie.


Edixa FLEX mit Beli

Edixa FLEX - 1960

Nr. 238820 - Die „FLEX“ tauchte als preiswert-Variante mit eingeschränkter Belichtungszeitenreihe erstmals 1958 und im Lauf der Jahre immer mal wieder auf. Hier als Modellvariante sogar mit eingebautem Belichtungsmesser - also der Modellkategorie „C“ zugehörig und Zeiten von 1/25 bis 1/1000s.

Als Objektivbestückung wurde hier das 4linsige Travenar 2,8/50 von A. Schacht, Ulm gewählt - als EDIXA TRAVENAR Spezialversion.


Edixa Standard V







Edixa STANDARD

Nach Wegfall der Edixa Reflex Modell A (früheres Modell II) wurde ein Modell S (Standard) als preiswerteste Kamera der Baureihe angeboten (Codename STASI). Die Ausstattung war geringfügig sparsamer. Diese Standard hat nur einen eingeschränkten Verschlusszeitenbereich 1/2 bis 1/500s, jedoch Innenauslösung für Automatikobjektive. Objektiv ist hier ein EDIXA TRAVENAR 2,8/50mm, sie war auch mit dem STEINHEIL Auto-Cassaron 2,8/50 erhältlich.


Edixa mat mit Rapidspiegel

Im Jahr 1960 erhielt die Edixa einen Rückkehrspiegel, der gleich nach dem Auslösen wieder in die Grundposition zurückschwingt. Bei Wirgin hieß diese Neuentwicklung "Rapidspiegel". Man war damit der ostdeutschen Konkurrenzcousine Exakta um Jahre voraus. In einem Prospekt, der diese Neuerung 1961 anpries hieß es: "Es macht die Edixa-mat Reflex zu einer der vollkommensten einäugigen Spiegelreflexkameras der Welt!"
Auch die Objektivblende der Automatikobjektive springt sofort nach dem Auslösen auf die volle Öffnung zurück. Im Sucher, der jetzt auch nach dem Auslösen das volle und helle Sucherbild zeigt, wird durch ein Warnzeichen unter der Einstellscheibe angezeigt, ob die Kamera aufnahmebereit ist. Als äußeres Kennzeichen erhielten die so ausgerüsteten Edixas den Namenszusatz "mat". Auch die Einstellknöpfe bekamen ein neues Design, das Frontschild blieb aber vorerst noch das alte.
Edixa-MAT FLEX

Edixa-MAT FLEX Mod. B - 1960/61

Nr. 239611 - ein Kameramodell, das eigentlich nicht in die Edixa-Modellpalette passt. Beim ersten Hinschauen glaubt man noch an eine Gravurvariante des Modells Edixa-MAT Reflex B, es fehlen allerdings die Langzeiten bei dieser Kamera...
Diese Kamera hat Verschlusszeiten von 1/25-1/1000s. Auch die Ausführung der Bedienungsknöpfe entspricht noch der vorherigen Modellausfühung.

Die Objektivbestückung mit dem niedrigpreisigen 3Linser ISCOLOR 2,8/50 (noch in Metallausführung) spricht hier für ein Sonderpreis-Angebot der Edixa.

Das gleiche Kameramodell ist in einer etwas späteren Variante auch mit den veränderten schwarzen Bedienungsknöpfen zu finden.



Edixa mat B

Edixa MAT REFLEX Mod.B

(Nr. 264.404) mit Innenauslösung und dem neuen Rapidspiegel. Diese Edixa hat - obwohl mit späterer Fabriknummer als das in einem späteren Bild gezeigte Modell D-L - noch die alte Verschlusszeitenreihe!

alte Verschlusszeiten


Edixa-mat C mit ENNA -Sockelobjektiv

Edixa-MAT REFLEX Mod. C - 1960

(Nr. 263.287) Zunächst wurden die "MAT" - Kameras noch mit der klassischen Verschluss-Zeitenreihe (/25, /50, /100 usw.) ausgeliefert. Die Einführung der linearen Zeiten (/30, /60, /125 usw.) kam erst 1963. Dieses Modell C hat demnach schon den Rapidspiegel und die schwarz abgesetzten Bedienungsknöpfe, arbeitet aber noch mit den "alten" Verschlusszeiten.
Objektiv ist hier das 6linsige ENNA Ennalyt 1,/50mm. Es war nur als Einsatzobjektiv für den Springblendensockel (s. unten) erhältlich und gehörte nicht zum Standard-Lieferprogramm der Edixa.

Edixa Standard

Mit der Einführung des Rückkehrspiegels, etwa um 1960, begann auch die Ära der Sonder- und Sparmodelle. Dabei nahm man es mit der Ausstattung - Rapidspiegel hin oder her, Ausführung der Verschlussknöpfe, Zeitenreihe nicht so genau. Offenbar wurden für die Sondermodelle auch noch vorhandene Bauteile aufgebraucht...



Edixa STANDARD



Dieses Modell S Standard hat keinen Rapidspiegel und nur einen eingeschränkten Verschlusszeitenbereich 1/2 bis 1/500s noch mit der alten Zeitenreihe, jedoch die kameraseitige Innenauslösung für Automatikobjektive. Das Gehäuse hat die Bedienungsknöpfe in der blanken Ausführung der vorherigen Modelle.
Objektiv ist hier noch ein EDIXA TRAVENAR A 2,8/50mm mit halbautomatischer (Aufzugs-)Springblende, ab Herbst 1960 wurde die Kamera mit den Objektiven ISCO Iscolor 2,8/50 oder STEINHEIL Auto-Cassaron 2,8/50 für 375 DM (mit Lichtschachtsucher) angeboten.


Edixa Reflex mit Springblendenobjektiven von ENNA

Der Objektivhersteller ENNA (Dr. Appelt, München) bot 1960 eine vergleichsweise preisgünstige Möglichkeit, sich mit den gebräuchlichsten Objektiv-Brennweiten zu versorgen. Ein Objektivsockel nahm dabei den Schneckengang für die Entfernungseinstellung und die mechanische Steuerung der Blendenmechanik auf und verblieb im Kamergehäuse. Mit einem Bajonett kann die Optik gewechselt werden. Insgesamt umfasst diese Objektivreihe 10 Objektive - 2 Normalobjektive, 4 Weitwinkel und 4 Tele sowie 2 Wechselsockel - für Edixa/M42 und mit einer Auslöserbrücke für die Exakta. Die Objektiveinsätze ließen sich mit beiden Sockelvarianten verwenden - ideal wenn jemand mit beiden Systemen fotografierte...
Teuerste Objektive der Serie waren das 9linsige - damals lichtstärkste Weitwinkel - LITHAGON 1,9/35 mm (279 DM) und das 7linsige LITHAGON 4/24 mm (249 DM). Ein Satz mit 8 Objektiven kostete damals mit der Normalbrennweite Ennalyt 1,9/50 incl. M42-Sockel 1.621 DM (1.630 DM mit Exakta-Sockel).
Das war gegenüber den für 7 Zusatz-Objektive mit Vorwahl- bzw Rastblenden-Normalfassung fälligen 1.701 DM eigentlich kein bedeutender Preisvorteil. Jedoch wurde mit den Einzelfassungen keine Springblende angeboten. Zudem waren die beiden 50er Normalobjektive nur in der Sockelausführung erhältlich. Dies machte die Sockelvariante für ambitionierte Fotografen durchaus attraktiv.

ENNA Springblendenreihe
Alle 10 Objektive für den ENNA Springblendensockel

ENNA SB-SockelZwar war das Handling mit den Sockelobjektiven für den Fotoamateur nicht ganz einfach (die Springblende war nicht vollautomatisch und musste vor jeder Aufnahme neu gespannt werden), doch waren die Fotografen zu dieser Zeit mit umständlich zu handhabenden Wechselobjektiven vertraut.

Das Foto zeigt den SB-Sockel in der Version für M42-Objektive, links im Bild in der Naheinstellung, rechts in der unendlich-Einstellung. Anfangs verwirrend sind die unterschiedlichen Entfernungsskalen für die verschiedenen Brennweiten. Nur die beiden Objektive 95 und 240 mm haben eine eigene Entfernungsskala auf der Fassung.

Für uns Sammler ist die Springblenden-Sockelserie technisch anspruchsvoll, mehr noch als die 5 Jahre später angebotenen Blendenautomatic-Objektive mit dem Automatic-Sockel. Mit dem Erscheinen der Automatic-Sockel-Reihe wurde der Springblendensockel 1965 eingestellt. Die wichtigsten Objektive dafür gab es nur noch für kurze Zeit zu kaufen.


Zu dieser Zeit bot Wirgin für die Edixa auch das umfassendste Zubehörangebot. Wie einige andere Hersteller (Leitz, Novoflex) wurden alle Teile unter CODE-Namen angeboten. Das Modell B mit Schacht Travenar etwa unter "RETRA", das Modell D mit Quinon unter "VONIC". Es würde hier den Umfang der Seite sprengen, alle CODE-Namen aufzuführen.
In der Preisliste 2/60, gültig ab 1.4.1960, wurde die Edixa mit den Modellvarianten B, C, D und S (Standard) letztmalig ohne Rapidspiegel angeboten. Die nächste Preisliste 3/60, gültig ab 1.9.1960, enthielt dann die Edixa-mat-Modelle B, C und D und Objektive mit vollautomatischer Springblende.
Aus der früheren Modellpalette (Edixa-Reflex) gab es noch die Modelle B und S ohne Rapidspiegel. Das Modell B ohne Rapidspiegel und einem Travenar mit halbautomatischer Springblende war mit 428 DM gegenüber 492 DM für die mat-Version um 64 DM preiswerter.
Beide Preislisten enthielten auch die Wechselsockel-Objektive von ENNA München mit Springblende, allerdings nicht in Kombination mit der Kamera, sondern als Spezialobjektive im Zubehörprogramm. Angeboten wurden zunächst der Sockel und 7 Objektive: Ennalyt 1,9/50 mm, Lithagon 2,8/35 mm, Ultra-Lithagon 3,5/28 mm, Ennalyt 2,8/95 mm, Tele-Ennalyt 3,5/135 mm und 4,5/240 mm. Noch 1960 folgte das LITHAGON 4/24 mm - damals weltweit die kürzeste Brennweite für SLR-Kameras! 1963 wurde das 3,5/135er durch die lichtstärkere Ausführung 2,8/135 ersetzt.
Eine weitere Normalbrennweite - das 3linsige ENNAGON 2,8/50 mm - ist selten zu finden und taucht in damaligen ENNA-Preislisten nicht auf. Die 3 letztgenannten Objektive sowie das 1:1,9/35 mm sind die Raritäten der Reihe und heute nur selten zu finden. Eine detaillierte Vorstellung der ENNA Wechselsockelobjektive finden Sie hier

Edixa mit Enna Auto 1,9

Edixa Reflex Mod. 1 mit Ennalyt 1,9/50 im Automatic-Sockel

Den Automatic-Sockel bot ENNA 1965 auch für M42-Kameras ohne Innenauslösung an. Das ermöglichte, zwar nicht zeitgerecht, eine Nachrüstung älterer Kameras ohne diese Einrichtung mit Objektiven mit vollautomatischer Druckblende.
Dazu war es meist notwendig, die Position des Auslöserarms an die Stellung des Auslöseknopfes der jeweiligen Kamera anzupassen. Das Objektiv-Schraubgewinde hat dafür einige Justierschrauben.
Hier eine solche, recht imposant wirkende, Kamera-/Objektivkombination. Aus heutiger Betrachtung ist diese ENNA-Automaticsockelvariante unverständlich. Eigentlich hätte ein Springblendensockel (die 1. Ausführung) zeitlich besser gepasst, doch diesen hat es nicht gegeben! Ob es eine größere Nachfrage von Besitzern älterer Edixa Reflexen ohne kameraseitige Blendenauslösung nach solchen Automatikobjektiven gegeben hat, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls ist diese Ausführung in damalgien ENNA-Preislisten enthalten, heute aber äußerst selten zu finden.


1963 war das Jahr der Einführung der linearen Verschlusszeiten

(1/30, 1/60 usw. statt 1/25, 1/50 usw.) Die Kameras erhielten zeitweilig und auch nicht durchgängig den Zusatz "L". Die Schreibweise auf dem Typenschild variierte, anfangs überwiegend in Gross-, 1965 in Klein- und 1968 wieder in Großbuchstaben.

Edixa mat D-L



Edixa MAT REFLEX Mod. D-L

(Nr. 259.790) Edixa mit Innenauslösung, Rückkehrspiegel, Langzeitwerk und den neu eingeführten linearen Verschlusszeiten.

lineare Verschlusszeiten


Edixa MAT Reflex S-L

Edixa-MAT REFLEX Mod. S-L - 1963

Nr. 333388 - eigentümliches Sondermodell, noch mit der alten, blanken, Frontplatte aber schon mit schwarz abgesetzten Bedienungsknöpfen, Rapidspiegel und linearen Belichtungszeiten. Diese allerdings nur von 1-1/750s…

Die Objektivbestückung mit dem, noch metallgefassten, 3Linser ISCOTAR 2,8/50 klassifiziert diese Kamera als Preiswert-Sonderedition


EDIXA electronica

EDIXA electronica

(Nr.35182) Baujahre 1961-1965, Zentralverschlusskamera mit dem "Deutschen Einheitsbajonett".
Heinz Waaskes Renommierprojekt wurde für Wirgin ein teures Fiasko, nur ca. 4000 Stück konnten verkauft werden (s. nachfolgenden Text). Die Kamera wurde mit 4 Normalobjektiven angeboten, hier mit der selteneren Bestückung Steinheil Culminar 2,8/50


Die Edixa electronica war 1961 ihrer Zeit voraus, wohl zu weit?. Oder - je nach Betrachtungsweise - hinkte sie eher hinterher. Zukunftsweisend war noch ihre automatische Belichtungsregelung, nicht mehr zeitgerecht hingegen ohne TTL und CdS sowie der Zentralverschluss. Zwar waren das Objektivbajonett und der damit verbundene Verschluss aktuelle Technik aus dem Münchner Compur-Werk. Doch war diese Technik schon bei ihrer Einführung durch die parallel erfolgreicheren Schlitzverschluss-SLR´s überholt. Daran änderte selbst die Tatsache nichts, dass dieser Verschluss mit dem "Deutschen Einheitsbajonett" von mehreren Kameraherstellern verwendet wurde. Zudem war ihre Stromversorgung durch 5 Mallory RM-1 Zellen teuer und diese Batterien nicht mehr lange Zeit verfügbar.
Es war übrigens unkorrekt, die Kamera als "electronica" anzubieten - betrieben wurde sie von gewöhnlicher Feinmechanik ohne elektronische Bauteile. Die Messzelle für die Belichtungswerte war die lange bekannte Selenzelle, deren geringer Strom einen Messwerkausschlag bewirkte. Die Zeigerstellung wurde - nach einem vom BEWI Automat-Belichtungsmesser bekannten Verfahren - abgegriffen und mit einem kleinen Elektromotor auf Zeit- und Blendeneinstellung übertragen. Sieht faszinierend aus, wenn sich die Ringe am Objektiv drehen - wie von Geisterhand bewegt. Solange die teuren Batterien reichen...

Die Kamera war bei ihrer Vorstellung mit Objektiven von Schneider und Steinheil erhältlich: Xenon 2/50 oder Xenar 2,8/50 bzw. Quinon 1,9/55 oder Culminar 2,8/50. Wechselobjektive gab es nur von Schneider: 2 mal Weiwinkel - Curtagon 2,8/35 und Curtagon 4,0/28 sowie das Tele-Xenar 4,0/135. Bei diesen Angeboten blieb es, weil einerseits die Kamera nur in kleiner Stückzahl verkauft wurde und zum anderen die Objektivherstellung für den Zentralverschluss aufwendig und teuer war.

Electronica RevueFür den treuen Edixa-Fotografen war diese Kamera zudem unerschwinglich (855 DM mit Steinheil Quinon). Dazu musste man noch neue Wechselobjektive rechnen, M42 passte nicht mehr. Henry Wirgin brachte diese Kamera an den Rand des Konkurses, den er nur mit Hilfe seines Bruders Max aus den USA abwenden konnte.

Die letzten Exemplare wurden von Foto Quelle für 399 DM verramscht - was Wirgin zusätzlich noch den Ärger des Fotohandels einbrachte.

Edixa-MAT Kadett










EDIXA-mat Kadett

(Nr. 468.259) Sparmodell der Edixa nur mit Verschlusszeiten 1/30-1/500 s, dafür aber mit Rapidspiegel ...
Das 3linsige Steinheil Auto Cassaron 2,8/50mm war neben dem Iscovitar die preiswerteste Objektiv-Variante mit Blendenautomatik für die Edixa.

Edixa-MAT Kadett schwarz


Die gleiche Kamera gab es in kleiner Auflage auch mit schwarzem Gehäuse (Nr. 465049).

edixa flex








Edixa-FLEX

(Nr. 498.202) Auch schwarze Gehäuse sind zuletzt bei Edixa zu finden. Etwas überrascht dabei diese Edixa-Flex mit Verschlusszeiten 1/30-1/500 und dem alten Frontschild. Auch ohne "mat" Bezeichnungszusatz kann sie sogar mit einem Rapidspiegel aufwarten.
Objektivbestückung ist hier ein ENNA LITHAGON 2,8/35 aus der Automatic-Sockel-Serie von ENNA München.



Verändertes Kameradesign mit schwarzem Frontschild + neuer Suchereinschub

1965 erhielt das bislang blanke Typenschild ein neues Design mit einem schwarzen oberen Rand (wie zuvor schon die Exakta Varex IIa/1961...). Etwa zur gleichen Zeit wurde der Einschubmechanismus für die Suchereinsätze (Lichtschacht- und Prismensucher) geändert. Die alten und neuen Einschübe sind untereinander leider nicht kompatibel!

Allerdings ging nun auch die große Zeit der Edixa allmählich zu Ende. Was zur rückläufigen Nachfrage geführt haben mag - die für den Edixa-Käufer verwirrende Modellvielfalt, Qualitätsmängel oder die zunehmende Konkurrenz aus Fernost? Vielleicht auch eine Mischung aus allem. Jedenfalls sind Gehäuse mit dem neuen Schild nicht so häufig zu finden, wie frühere Modelle. Technisch änderte sich - bis auf die veränderte Einschub-Suchermontage - ohnehin nichts mehr ...


Edixa mat Reflex








edixa mat reflex b

(Nr. 554.217) Wie die "ostdeutsche Schwester" Exakta erhielt auch die Edixa Mitte der 1960er eine modernistisch aufgepeppte Front mit schwarzem Namensschild.

Auch die Ulmer Objektivschmiede von Albert Schacht gehörte inzwischen zu den Edixa-Originalausrüstern. Das Travenar 2,8/50 war der preiswerteste 4Linser für die Edixa und lag preislich ca. 50 DM unter dem Xenar von Schneider Kreuznach.


edixa reflex ba

edixa reflex ba Mod. 1000

Baujahr ca. 1965 (Nr. 568018). Bezeichnungsvariante der EDIXA mat B mit mir nicht bekannten Bauunterschieden?
Interessant bei dieser Kamera ist die Objektivbestückung, ein EDIXAGON 2/50. Über dieses Objektiv wurde in Sammlerkreisen und im Internet teils märchenhaftes berichtet. Tatsächlich ist es aber ein Plagiat des Zeiss Pancolar 2/50. Das Objektiv wurde häufiger mit der Exakta verkauft, und sah in dieser Bauweise dem Pancolar sogar erstaunlich ähnlich. Einige dieser Objektive waren in den USA sogar unter dem Namen "PANCOLAR" im Handel.

Sammlerkolleger Luther schickte mir Fotos zu dieser Edixa Reflex-Variante. Wieder ein Beispiel für die meist unerklärliche Modellvielfalt der Wirgin Erzeugnisse. Jedenfalls hat die Kamera den üblichen Verschluss 1 bis 1/1000 s.

Edixa 750


edixa 750 - 1965/66

1965 gab es dieses "Einsteigermodell" mit Rapidspiegel, aber eingeschränktem Zeitenbereich 1/30 bis 1/750s zu kaufen.
Passend dazu das 3linsige ISCOTAR 2,8/50 in der von ISCO Göttingen neu entwickelten Kunststoffassung.


EDIXA rex + Objektive




edixa-rex b

(Nr. 570.164) Wirgin ließ nichts unversucht, um die Edixa über die Zeit zu retten. 1965 gab es die mat-Reihe noch mit einem neu entwickelten Objektivbajonett (Bild unten links). Ein Jahr darauf wurde noch eine TTL-Variante als edixa-rex CdS angeboten, die technisch der nachfolgend beschriebenen Edixa C 3000 entsprach.

edixa rex BajonettDas Bajonett entsprach in seiner Ausführung nicht den von der japanischen Konkurrenz her bekannten Bajonettanschlüssen sondern war etwas "zerklüftet". Es war eher an das sogen. "Deutsche Einheitsbajonett" angelehnt, ohne mit diesem aber kompatibel zu sein.

Die Nachfrage nach den rex-Modellen hielt sich seinerzeit in Grenzen, das lag wohl auch an der nur kleinen Objektivpalette. Im Foto ist die rex b mit einem Schneider Xenon 1,9/50 und Zusatzobjektiven Curtagon 2,8/35 und 4/28 sowie einem Tele-Xenar 3,5/135 gezeigt. Als Normalobjektiv war auch das Schneider Xenar 2,8/50 erhältlich.

Edixa C3000

Edixa C 3000

Eine der letzten der klassischen Edixa's (Nr. 586.048). Die Kamera ist die Wechselsucher-Version der Prismaflex und stand um 1967 in den Läden. Sie kann als das Nachfolgemodell der Edixa Reflex Modell C angesehen werden, ihr Belichtungsmesser ist nun eine Ausführung mit einer CdS-Meßzelle.

Für die Messung wird eine der damals üblichen P13-Knopfzellen benötigt. Es ist jedoch noch keine TTL-Version. Mit diesem Modell kehrte Wirgin nach der glücklosen Edixa rex mit Objektiv-Bajonett wieder reumütig zum Objektivanschluss mit M42-Gewinde zurück.


Die „normalen“ Edixa-Modelle boten wie die Exakta die Austauschbarkeit des Lichtschachtsuchers gegen einen Prismensucher. Anfangs wurde dieser eingesteckt, ab 1965 eingeschoben, beide Versionen sind nicht kompatibel. Gegen 1965 wurde zusätzlich von Schacht Ulm ein TTL-Suchereinsatz travemat angeboten. Im Gegensatz zur Exakta war die Mattscheibe (Mattlupe, Schnittbild- oder Klarlupen) in das Kameragehäuse eingesetzt.

Spätere Edixa-Kameras hatten auch fest eingebaute Prismensucher, teils mit TTL-Belichtungsmessung und waren damit technisch durchaus auf der Höhe der Zeit. Offenbar verhinderte aber die antiquierte Gehäuseausführung, dass sie den Angeboten aus Fernost eine ernsthafte Konkurrenz boten. So war um 1970 Schluss mit Edixa, der einzigen deutschen Spiegelreflexkamera, die bauartbedingt mit Canon, Minolta, Nikon und Co. mithalten konnte...

Edixa Prismat LTL









EDIXA PRISMAT LTL

(Nr. 629.112) Edixa mit fest eingebautem Prismensucher, Fresenllinse mit Mattscheibenring und Mikroprismenraster; TTL-Belichtungsmessung mit Anzeige im Sucher.

Mit dem abgebildeten Schneider Xenar 2,8/50 kostete diese Kamera (lt. Preisliste 1.10.1968) 658 DM. Es bestand noch Preisbindung.


PS. von Sammlerfreund Dirk Anthes erfuhr ich die volle Schreibweise des Edixa TTL-Spezialkürzels. "LTL" stand bei Wirgin für: Light Through Lens. Diese - mir bis dato unbekannte - Erklärung reiche ich hiermit nach.




Edixa Prismaflex LTL









EDIXA PRISMAFLEX LTL

(Nr. 639.192) Eine weitere Edixa-Version mit fest eingebautem Prismensucher und TTL-Belichtungsmessung. Der Unterschied zur PRISMAT LTL bestand in den eingeschränkten Verschlusszeiten von 1/30 bis 1/1000s. Gegenüber dem besser ausgestatteten Schwestermodell war diese Kamera 59 DM billiger. Mit dem 6Linser Travelon 1,8/50mm bestückt kostete sie immerhin 630 DM.


Edixa Prismaflex TTL

EDIXA PRISMAFLEX TTL Mod. K

Baujahr 1967, unverändert mit Schlitzverschluss, Zeitenbereich 1/4 bis 1/1000s; eingebautes CdS-Messwerk (PK13 Knopfzelle) 12-30 DIN, im Sucher steckt ein Schnittbild-Entfernungsmesser, die TTL-Belichtungswertanzeige stattdessen auf der linken Deckkappe...

Auch bei dieser TTL-SLR wieder das bekannte Edixa-Problem; etliche Spiegelreflex-Kamera-Typen, nur mit kleinen Unterschieden. Wohl mit eine Ursache für das Ende der Firma. Jedenfalls ist mir der Grund für diese Modellbezeichnung "K" gegenüber anderen TTL-Prismaflex-Varianten nicht bekannt, vielleicht die ungewöhnliche Belichtungsanzeige für eine TTL-SLR? Unerfindlich jedenfalls, weshalb dieses Modell K zwar TTL-Belichtungsmessung hatte, die Ablesung des Messwertes aber nicht im Sucher, sondern durch Zeigerablesung auf der Deckplatte erfolgen muss. Dieses Modell K wurde nicht mehr in größeren Stückzahlen gebaut.

EDIXA TL electronica

EDIXA Electronica TL

(Nr. 799209) Erneuter und zugleich letzter Versuch der Edixa GmbH, diesmal mit einer "echten" Electronica. Die hochmoderne SLR wird bei der PHOTOKINA 1970 vorgestellt. Die Kamera hat einen elektronischen Schlitzverschluss 16-1/1000 s von Prontor und TTL-Messung per CdS. Das Objektivgewinde blieb unverändert. Doch die Kamera kam zu spät, zudem schränkten viele kleine Defekte ihren Verkauf schnell ein.

Die EDIXA TL wurde von COSINA in Japan zur gleichen Zeit in Sonderausführung für Edixa, Wiesbaden, gebaut wie die EXAKTA Twin TL für die Ihagee, Berlin (West). Beide Kameras haben auch eine gewisse formale Ähnlichkeit und sind nicht gerade häufig anzutreffen.



Posted 2008/02/28; last updated 2024/03/28 Copyright © by Horst Neuhaus