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Edixa - tausendundeins Modelle...

Na, ganz so viele sind es denn doch nicht. Doch kann man als unbefangener Edixa-Freund recht schnell den Überblick verlieren. Mir jedenfalls haben sich die Unterschiede zwischen einer Edixa 1000 Reflex Ba und einer Edixa Reflex B nie so recht erschließen wollen...

Die nachfolgende Übersicht der wichtigsten Edixa Reflex-Modelle will ich mit dem update 08/2020 abschließen. Die in den letzten Baujahren immer größere Zahl an im Detail kaum unterschiedlichen Modellvarianten eröffnet dem engagierten Edixa-Sammler ein großes Sammelgebiet. Ich hatte diese Übersicht seinerzeit als Ergänzung zu meinen Exakta-Seiten begonnen. Dabei bestand aber nie die Absicht, hier eine komplette Edixa-Modellübersicht zu geben. Also sollten zu den abgebildeten und beschriebenen Edixa's durchaus noch etliche weitere zu finden sein. Falls einmal eine dabei ist, die in besonderer Weise von meiner Aufstellung abweicht, wäre ich für Hinweise mit Bildern dankbar. Vielleicht gibt es dann ja doch nochmal ein weiteres update....

Edixa Reflex

Hier finden Sie eine Tabelle mit Edixa Modellen, nach Baujahren und mit den mir bekannten Daten – unvollständig, weil es viele Edixa-Sonderversionen gegeben hat.







Ur-Edixa Reflex

aus dem Jahr 1954, das direkte (und baugleiche) Nachfolgemodell der "Komet".

Nach unwidersprochenen Sammlerinformationen konnte damals ein Händler, der eine mittlere Serie in Wiesbaden orderte, für diese sowohl den Namen als auch in gewissem Rahmen die Ausstattung bestimmen. Einer der größten deutschen Edixa-Händler war Foto Koch in Düsseldorf. Wer nach Koch’schen Verkaufsprospekten der 1960er Jahre sucht, kann sich recht gut einen groben Überblick über die Modellvielfalt der Edixa verschaffen.

Edixa Kameras, mit Ausnahme der glücklosen Electronica, hatten einen Tuchschlitzverschluss. Dies ist aber auch schon das Ende der Gemeinsamkeiten. Die Verschlusszeiten variierten je nach Modell zwischen 9 bis 1/1000 s. Eine gewisse Sortiermöglichkeit besteht anhand der Modellbuchstaben:
"B" ist das Standardmodell mit 1-1/1000 s,
"D" hat zusätzlich ein Langzeitwerk bis 9s und Selbstauslöser,
"C" entspricht B + üblicherweise mit eingebautem Belichtungsmesser.
Daneben gibt es eine Reihe von Modellen mit unterschiedlichen Verschlusszeiten, wie:
"Standard": 1/2 - 1/500 s
"Flex": 1/25 - 1/1000 s; spätere Modelle auch 1/30 - 1/500 s
"Kadett": 1/25 - 1/500 s.
Der Zusatz „mat“ bedeutet, dass die Kamera mit einem Spiegel ausgerüstet ist, der gleich nach dem Auslösen in die Betrachtungsstellung zurückkehrt, bei Wirgin Rapidspiegel genannt.

Das Urmodell der Edixa Reflex aus dem Jahr 1954 entspricht äußerlich und technisch noch der Komet (Verschluss 1/25 - 1/1000 s). Eine überarbeitete Version erschien 1955 mit Verschlusszeiten bis 1 s, anfangs noch ohne, später mit Trageösen. 1956 gab es das Modell II - äußerlich an der Auslösesperre und einem neu gestalteten Verschlusszeitenknopf erkennbar. Im gleichen Jahr wurde auch eine Innenauslösung für die neuen Objektive mit Springblende eingeführt. Diese Kameras werden nach der Edixa-Terminologie als Edixa Reflex A (nicht Modell A!!) bezeichnet. Aus dieser Zeit gibt es also die Versionen "Edixa Reflex" (Modell II) ohne und "Edixa Reflex A" (Modell IIA) mit Innenauslösung. Die spätere "Edixa Reflex Modell A" bezeichnet etwa von 1958 bis 1959 das Gehäuse ohne Innenauslöung.

Die erste Edixa Reflex gab es nur in einer Ausführung, also noch nicht als Modelle A, B, C oder D. Erst mit dem Modell II (mit der Auslösesperre) wurden Ausstattungsvarianten angeboten. Diese sind dann - zunächst - als Modell A (ohne Innenauslösung) und Modell B (mit Innenauslösung zu finden). Alles klar??

Edixa 1955Einige Objektiv-Hersteller boten Automatikobjektive auch für die Gehäuse ohne Innenauslösung an; diese haben - wie die Exakta - einen Auslöserarm, nur auf der anderen Seite ...




Edixa Reflex

1. Version, 1955. Diese Edixa Nr. 80.925 hat noch keine Auslösesperre, es fehlt auch noch das Verbindungsblech zwischen den Blitzbuchsen.

Beim Objektiv handelt es sich um ein Rodenstock Rotelar 4/135 mit Auslöserarm.
Für die Automatikobjektive mit Auslöserarm muss die Abdruckknopf-Verlängerung montiert sein!


Astraflex 1000Astraflex war eine Eigenmarke des US-Handelshauses Sterling Howard. In den 1950er Jahren boten die New Yorker diverse Fotogeräte, wie diese Edixa, aber auch Exakta's und Objektive als Eigenimporte unter diesem Namen an.

ASTRAFLEX "1000"

Die ASTRAFLEX ist eine Edixa Reflex 1. Version, aus dem Jahr 1956. Die Kamera Nr. 87.832 hat noch keine Auslösesperre und kein Verbindungsblech zwischen den Blitzbuchsen.

Objektiv ist ein ISCO WESTANAR 2,8/50 mit Auslöserarm.


Auch nach Einführung der Innenauslösung war die Kamera noch rund zwei Jahre als "Modell A" erhältlich. Schon in diesen Jahren gingen die Bezeichnungen "leicht" durcheinander (Edixa A / Modell B / Modell II). Auch spezialisierte Edixa-Sammler finden sich hier nur mit Mühe zurecht.
Edixa Modell II






Edixa Reflex

(Nr. 110.968) Baujahr 1956 - eine Übergangsvariante, noch ohne Auslösesperre, aber bereits mit Innenauslösung.

Falls Sie diese Kamera in das Edixa-Schema einordnen wollen, schlage ich hierfür "Edixa Reflex A" vor ... Und dann stellen Sie sie bitte in der Vitrine in die Reihe zwischen eine Edixa Reflex 1955 und die Edixa-Reflex IIA - oder auch schräg daneben.



Schneider Laudar

Edixa Laudar 2,8/50 von Schneider Kreuznach



Edixa LaudarZwar keine Edixa-Kamera, dennoch ist mir dieses Objektiv wert, eigens vorgestellt zu werden. Mit dieser nur kurze Zeit angebotenen Sonderedition des Schneider Xenar wurde 1957 die Zeit der "Edixa"-Objektive eingeläutet. Das Laudar wurde nur mit dem Modell A der Edixa Reflex angeboten.

Edixa Reflex Mod. II










Edixa Reflex II
Modell A

Die 2. Edixa-Version hat den Schieber neben dem Auslöseknopf für die Auslösesperre, aber noch keine Innenauslösung.

Diese Edixa Nr. 165.043 hat bereits eine überarbeitete rechte Deckkappe (mit Stufe).


Edixa 165836













Ebenfalls eine Edixa Reflex, Modell A (Nr. 165.836), diesmal mit einem frühen Prismensucher.

Nur bei abgenommenem Objektiv (ohne Innenauslösung) ist erkennbar, ob es sich um ein Modell A oder B handelt.


Edixa Reflex IIB Prospektabbildung der neuen Edixa Reflex mit eingebautem Belichtungsmesser, das spätere Modell C.
In diesem Prospekt (1957) wird sie dagegen noch - wie zuvor von mir beschrieben - als Edixa Reflex IIB bezeichnet. Sie hat also bereits Innenauslösung, wie an der Objektivbestückung mit dem Steinheil Quinon zu erkennen ist. Offensichtlich entspricht diese Kamera aber derjenigen, die in der folgenden Prospektabbildung als "Modell C" beschrieben ist. Die Neubenennung wird demnach im Jahr 1958 stattgefunden haben.

Wie also lautet denn nun die offizielle Modellbezeichnung dieser Kamera? Frei nach Radio Eriwan - es kommt darauf an ... Wollen Sie sich streng an die frühe Wirgin'sche Edixa-Terminologie halten, ist es wohl eine Edixa Reflex A, Modell IIB. Korrekt wäre auch noch, das "A" wegzulassen und sie - wie in der Prospektabbildung - Edixa Reflex IIB zu nennen.
Schließlich ist sie ja eine Reflex mit Verschlusssperrschieber (=Modell II) und Innenauslösung (=B), lediglich mit zusätzlichem Belichtungsmesser. Falls Ihre Kamera jedoch - wie die Nr. 173.897 im Foto weiter unten - im Jahr 1958 das Licht der Welt erblickt haben sollte, dürfen Sie sie mit Fug und Recht "Edixa Reflex, Modell C" nennen. So einfach ist das ...


Nachstehend zeige ich auszugsweise Abbildungen aus einem Edixa-Prospekt des Jahres 1958. Bei genauerem Hinschauen werden Sie - unabhängig von der Modellangabe A, B, C oder D Unterschiede im Detail bemerken. Das Modell A im ersten Bild hat - ebenso wie das abgebildete Modell D - schon die stufige neue Deckkappe. Die beiden Abbildungen der Modelle B und C zeigen jedoch die Edixa Reflex noch mit der ursprünglichen flachen Deckkkappe. Sie sind also nach der Edixa-Terminologie als Edixa Reflex A (nicht Modell A!), Modell B bzw. Edixa Reflex A, Modell C einzuordnen.

Edixa Reflex AEdixa Reflex BEdixa Reflex CEdixa Reflex D

Edixa Reflex D

Edixa REFLEX-D

(Nr. 165.048)
Die Edixa mit Langzeitenwerk bis 9s wurde als letzte Variante der Reihe vorgestellt.
Das hier gezeigte Luxusobjektiv Rodenstock Heligon 1,9/50 (automatische Druckblende) war mit der ab 1959 angebotenen Edixa REFLEX-D nur etwa 1 Jahr lieferbar. Gemeinsam mit dem zeitgleich lieferbaren Steinheil Quinon 1,9/55 war es 1959 die teuerste Ausstattungsvariante der Edixa



Edixa Reflex C








Edixa Reflex
Modell C

C (Nr. 173.897) mit eingebautem Belichtungsmesser und Innenauslösung.

Diese Kamera entspricht der obigen Prospektabbildung, sie hat noch die alte Deckkappe ohne Stufe. Die Bestückung mit dem Schacht Travelon-A 1,8/50 ist nicht ganz zeitgerecht, dieses Objektiv kam erst später auf den Markt.


Edixa Reflex-B






Edixa REFLEX-B

(Nr. 200.441) Kamera mit Innenauslösung, jetzt mit überarbeiteter rechter Deckkappe (Stufe).

Bitte achten Sie bei dieser Edixa auf die andere Modellbezeichnung: üblicherweise ist diese auf der Vorderseite der rechten Deckkappe zu finden, hier jedoch auf dem Frontschild. Diese Kamera hat bereits den überarbeiteten Verschlusszeitenknopf, allerdings noch in verchromter Ausführung.


Im Jahr 1960 erhielt die Edixa einen Rückkehrspiegel, der gleich nach dem Auslösen wieder in die Grundposition zurückschwingt. Bei Wirgin hieß diese Neuentwicklung "Rapidspiegel". Man war damit der ostdeutschen Konkurrenzcousine Exakta um Jahre voraus. Als äußeres Kennzeichen erhielten die so ausgerüsteten Edixas den Namenszusatz "mat". Auch die Einstellknöpfe bekamen ein neues Design, das Frontschild blieb aber vorerst noch das alte.
Edixa mat B

Edixa MAT REFLEX
Mod.B

(Nr. 264.404) mit Innenauslösung und dem neuen Rapidspiegel. Diese Edixa hat - obwohl mit späterer Fabriknummer als das im nächsten Bild folgende Modell D - noch die alte Verschlusszeitenreihe!

alte Verschlusszeiten


1963 war das Jahr der Einführung der linearen Verschlusszeiten (1/30, 1/60 usw. statt 1/25, 1/50 usw.); die Kameras erhielten gleichzeitig den Zusatz "L". Die Schreibweise auf dem Typenschild variierte, anfangs überwiegend in Gross-, 1965 in Klein- und 1968 wieder in Großbuchstaben.

Edixa mat D-L



Edixa MAT REFLEX Mod. D-L

(Nr. 259.790) Edixa mit Innenauslösung, Rückkehrspiegel, Langzeitwerk und den neu eingeführten linearen Verschlusszeiten.

lineare Verschlusszeiten


Edixa Standard V







Edixa STANDARD-V

(Nr. 300.306) Kurz nach der Einführung des Rückkehrspiegels begann auch die Ära der Sonder- und Sparmodelle.

Diese Standard-V hat keinen Rapidspiegel und nur einen eingeschränkten Verschlusszeitenbereich noch mit der alten Zeitenreihe.


EDIXA electronica

EDIXA electronica

(Nr.35182) Baujahre 1961-1965, Zentralverschlusskamera mit dem "Deutschen Einheitsbajonett".
Heinz Waaskes Renommierprojekt wurde für Wirgin ein teures Fiasko, nur ca. 4000 Stück konnten verkauft werden (s. nachfolgenden Text). Die Kamera wurde mit 4 Normalobjektiven angeboten, hier mit der selteneren Bestückung Steinheil Culminar 2,8/50


Die Edixa electronica war 1961 ihrer Zeit voraus, wohl zu weit?. Oder - je nach Betrachtungsweise - hinkte sie hinterher. Zukunftsweisend war ihre automatische Belichtungsregelung, nicht mehr zeitgerecht hingegen ohne TTL und CdS sowie der Zentralverschluss. Zwar waren das Objektivbajonett und der damit verbundene Verschluss aktuelle Technik aus dem Münchner Compur-Werk. Doch war diese Technik schon bei ihrer Einführung durch die parallel erfolgreicheren Schlitzverschluss-SLR`´s überholt. Daran änderte selbst die Tatsache nichts, dass dieser Verschluss mit dem "Deutschen Einheitsbajonett" von mehreren Kameraherstellern verwendet wurde. Zudem war ihre Stromversorgung durch 5 Mallory RM-1 Zellen teuer und nicht mehr lange Zeit verfügbar.
Es war übrigens unkorrekt, die Kamera als "electronica" anzubieten - betrieben wurde sie von gewöhnlicher Feinmechanik ohne elektronische Bauteile. Die Messzelle für die Belichtungswerte war die lange bekannte Selenzelle, deren geringer Strom einen Messwerkausschlag bewirkte. Die Zeigerstellung wurde - nach einem vom BEWI Automat-Belichtungsmesser bekannten Verfahren - abgegriffen und mit einem kleinen Elektromotor auf Zeit- und Blendeneinstellung übertragen. Sieht faszinierend aus, wenn sich die Ringe am Objektiv drehen wie von Geisterhand bewegt. Solange die teuren Batterien reichen...

Die Kamera war bei ihrer Vorstellung mit Objektiven von Schneider und Steinheil erhältlich: Xenon 2/50 oder Xenar 2,8/50 bzw. Quinon 1,9/55 oder Culminar 2,8/50. Wechselobjektive gab es nur von Schneider: 2 mal Weiwinkel - Curtagon 2,8/35 und Curtagon 4,0/28 sowie das Tele-Xenar 4,0/135. Bei diesen Angeboten blieb es, weil einerseits die Kamera nur in kleiner Stückzahl verkauft wurde und zum anderen die Objektivherstellung für den Zentralverschluss aufwendig und teuer war.

Für den treuen Edixa-Fotografen war diese Kamera zudem unerschwinglich (855 DM mit Steinheil Quinon). Dazu musste man noch neue Wechselobjektive rechnen, M42 passte nicht mehr. Die letzten Exemplare wurden von Foto Quelle für 399 DM verramscht - was Wirgin zusätzlich noch den Ärger des Fotohandels einbrachte.

Edixa-mat-Kadett










EDIXA-mat Kadett

(Nr. 468.259) Sparmodell der Edixa nur mit Verschlusszeiten 1/30-1/500 s, dafür aber mit Rapidspiegel ...
Gab es in kleiner Auflage auch mit schwarzem Gehäuse (wie die nachstehend abgebildete Edixa-FLEX).


Edixa-FLEX








Edixa-FLEX

(Nr. 498.202) Auch schwarze Gehäuse sind zuletzt bei Edixa zu finden. Etwas überrascht dabei diese Edixa-Flex mit Verschlusszeiten 1/30-1/500 und dem alten Frontschild. Auch ohne "mat" Bezeichnungszusatz kann sie sogar mit einem Rapidspiegel aufwarten.


1965 erhielt das bislang blanke Typenschild ein neues Design mit einem schwarzen oberen Rand (wie zuvor schon die Exakta Varex IIa...). Etwa zur gleichen Zeit wurde der Einschubmechanismus für die Suchereinsätze (Lichtschacht- und Prismensucher) geändert. Die alten und neuen Einschübe war untereinander leider nicht kompatibel!
Allerdings ging auch die große Zeit der Edixa allmählich zu Ende. Was zur zurückgehenden Nachfrage geführt haben - die für den Edixa-Käufer verwirrende Modellvielfalt, Qualitätsmängel oder die zunehmende Konkurrenz aus Fernost? Vielleicht auch eine Mischung aus allem. Jedenfalls sind Gehäuse mit dem neuen Schild nicht so häufig zu finden, wie frühere Modelle. Technisch änderte sich - bis auf die veränderte Einschub-Suchermontage - ohnehin nichts mehr ...

edixa mat reflex b








edixa mat reflex b

(Nr. 554.217) Wie die "ostdeutsche Schwester" Exakta erhielt auch die Edixa Mitte der 1960er eine modernistisch aufgepeppte Front mit schwarzem Namensschild.

edixa reflex ba

edixa reflex ba MOD. 1000

Baujahr ca. 1965 (Nr. 568018). Bezeichnungsvariante der EDIXA mat B mit mir nicht bekannten Bauunterschieden?

Sammlerkolleger Luther schickte mir Fotos zu dieser Edixa Reflex-Variante. Wieder ein Beispiel für die meist unerklärliche Modellvielfalt der Wirgin Erzeugnisse. Jedenfalls hat die Kamera den üblichen Verschluss 1/4 bis 1/1000 s.
Besonders interessant bei dieser Kamera ist aber die Objektivbestückung, ein EDIXAGON 2/50. Über dieses Objektiv wurde in Sammlerkreisen und im Internet teils märchenhaftes berichtet. Tatsächlich ist es aber ein Plagiat des Zeiss Pancolar 2/50. Das Objektiv wurde häufiger mit der Exakta verkauft, und sah in dieser Bauweise dem Pancolar sogar täuschend ähnlich. Einige Objektive waren sogar mit dem Namen "PANCOLAR" in den USA im Handel.

EDIXA rex + Objektive




edixa-rex b

(Nr. 570.164) Wirgin ließ nichts unversucht, um die Edixa über die Zeit zu retten. 1965 gab es die mat-Reihe noch mit einem neu entwickelten Objektivbajonett (Bild unten links). Ein Jahr darauf wurde noch eine TTL-Variante als edixa-rex CdS angeboten, die technisch der nachfolgend beschriebenen Edixa C 3000 entsprach.

edixa rex BajonettDas Bajonett entsprach in seiner Ausführung nicht den von der japanischen Konkurrenz her bekannten Bajonettanschlüssen sondern war etwas "zerklüftet". Es war eher an das sogen. "Deutsche Einheitsbajonett" angelehnt, ohne mit diesem aber kompatibel zu sein.

Die Nachfrage nach den rex-Modellen hielt sich seinerzeit in Grenzen, das lag wohl auch an der nur kleinen Objektivpalette. Im Foto ist die rex b mit einem Schneider Xenon 1,9/50 und Zusatzobjektiven Curtagon 2,8/35 und 4/28 sowie einem Tele-Xenar 3,5/135 gezeigt. Als Normalobjektiv war auch das Schneider Xenar 2,8/50 erhältlich.

Edixa C3000

Edixa C 3000

Eine der letzten der klassischen Edixa's (Nr. 586.048). Die Kamera ist die Wechselsucher-Version der Prismaflex und stand um 1967 in den Läden. Sie kann als das Nachfolgemodell der Edixa Reflex Modell C angesehen werden, ihr Belichtungsmesser ist nun eine Ausführung mit einer CdS-Meßzelle.

Für die Messung wird eine der damals üblichen P13-Knopfzellen benötigt. Es ist jedoch noch keine TTL-Version. Mit diesem Modell kehrte Wirgin nach der glücklosen Edixa rex mit Objektiv-Bajonett wieder reumütig zum Objektivanschluss mit M42-Gewinde zurück.


Die „normalen“ Edixa-Modelle boten wie die Exakta die Austauschbarkeit des Lichtschachtsuchers gegen einen Prismensucher. Anfangs wurde dieser eingesteckt, ab 1965 eingeschoben, beide Versionen sind nicht kompatibel. Gegen 1965 wurde zusätzlich von Schacht Ulm ein TTL-Suchereinsatz travemat angeboten. Im Gegensatz zur Exakta war die Mattscheibe (Mattlupe, Schnittbild- oder Klarlupen) in das Kameragehäuse eingesetzt.

Spätere Edixa-Kameras hatten auch fest eingebaute Prismensucher, teils mit TTL-Belichtungsmessung und waren damit technisch durchaus auf der Höhe der Zeit. Offenbar verhinderte aber die antiquierte Gehäuseausführung, dass sie den Angeboten aus Fernost eine ernsthafte Konkurrenz boten. So war um 1970 Schluss mit Edixa, der einzigen deutschen Spiegelreflexkamera, die bauartbedingt mit Canon, Minolta, Nikon und Co. mithalten konnte...

PS. von Sammlerfreund Dirk Anthes erfuhr ich die volle Schreibweise des Edixa TTL-Spezialkürzels. "LTL" stand bei Wirgin für: Light Through Lens. Diese - mir bis dato unbekannte - Erklärung reiche ich hiermit nach.

Edixa Prismat LTL









EDIXA PRISMAT LTL

(Nr. 629.112) Edixa mit fest eingebautem Prismensucher und TTL-Belichtungsmessung


Edixa Prismaflex LTL









EDIXA PRISMAFLEX LTL

(Nr. 639.192) Eine weitere Edixa-Version mit fest eingebautem Prismensucher und TTL-Belichtungsmessung


Edixa Prismaflex TTL

EDIXA PRISMAFLEX TTL Mod. K

Baujahr 1967, Schlitzverschluss unverändert 1/4 bis 1/1000s; eingebautes CdS-Messwerk (PK13 Knopfzelle) 12-30 DIN

Auch bei dieser TTL-SLR wieder das bekannte Edixa-Problem; etliche Spiegelreflex-Kamera-Typen, nur mit kleinen Unterschieden. Wohl mit eine Ursache für das Ende der Firma. Jedenfalls ist mir der Grund für diese Modellbezeichnung "K" gegenüber anderen TTL-Prismaflex-Varianten nicht bekannt, vielleicht die ungewöhnliche Belichtungsanzeige für eine TTL-SLR? Unerfindlich jedenfalls, weshalb dieses Modell K zwar TTL-Belichtungsmessung hatte, die Ablesung des Messwertes aber nicht im Sucher, sondern durch Zeigerablesung auf der Deckplatte erfolgen muss. Dieses Modell K wurde nicht mehr in größeren Stückzahlen gebaut.

EDIXA TL electronica

EDIXA Electronica TL

Nr. 799209) Erneuter Versuch, diesmal mit einer "echten" Electronica, zugleich letzter Versuch der Edixa GmbH. Die hochmoderne SLR wird bei der PHOTOKINA 1970 vorgestellt. Die Kamera hat einen elektronischen Schlitzverschluss 16-1/1000 s von Prontor und TTL-Messung per CdS. Das Objektivgewinde blieb unverändert. Doch die Kamera kam zu spät, zudem schränkten viele kleine Defekte ihren Verkauf schnell ein.



Posted 2008/02/28; last updated 2021/07/08 Copyright © by Horst Neuhaus